Bei Digitalkameras stehen weitere Preissenkungen zu erwarten und das beschert vor allem digitalen Spiegelreflexkameras deutliche Zuwächse:

Berlin – Deutschland stellt mit 7,1 Mio. verkauften Digitalkameras bis Ende 2006 den größten Markt unter den westeuropäischen Ländern dar. Der Umsatz soll bis Jahresende bei knapp zwei Mrd. Euro liegen, die Zahlen bleiben damit auf Vorjahresniveau. Dem gesamten westeuropäischen Markt prognostiziert der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) in seiner neuesten Studie ein leichtes Wachstum von 27,9 Mio. verkauften Digitalkameras im Vorjahr auf 28 Mio. Stück bis Ende 2006. Preissenkungen würden vor allem beim Absatz von digitalen Spiegelreflexkameras ins Gewicht fallen und diesem Segment deutliche Zuwächse garantieren. Auch Mini-Kameras für die Hemdtasche wären immer beliebter. Kunden können auch in Zukunft mit günstigeren Marktpreisen rechnen. "Wir gehen von einer weiteren Preissenkung aus. Sicher ist, dass der Kunde wie auch bei anderen Produktgruppen leistungsfähigere Produkte für das gleiche Geld erhält", so Ralph Hintemann, BITKOM-Bereichsleiter für Endgeräte und Systeme, im Gespräch mit pressetext.


Jeder zweite Deutsche nutzt mittlerweile eine Digitalkamera, wobei Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahren besonders großes Interesse zeigen. Diese Zielgruppe nutze gleichzeitig Online-Plattformen wie Myspace oder Flickr, um Fotos auch ihren Freunden zugänglich zu machen, so die BITKOM-Ergebnisse. Durch diese Entwicklung würden auch die entsprechenden Websites profitieren, deren Nutzerzahlen zum Teil Zuwächse im dreistelligen Prozentbereich aufweisen. "Der Nutzen der Online-Portale steigt weiter an, viele Menschen wollen ihr Bild aber weiterhin in die Hand nehmen können und in ein Album kleben", erläutert Hintemann den Einfluss der Foto-Portale auf den Markt. "Zwar steigt auch die Anzahl der verkauften Digitalfoto-Drucker. Ob hier eine Verlagerung der Fotoentwicklung in den privaten Bereich stattfindet ist schwer einzuschätzen und hängt auch von der Preisentwicklung in den Geschäften ab", so Hintemann gegenüber pressetext. Der Markt für Fotolabors werde in jedem Fall weiter bestehen, noch sei die Entwicklung über Online-Labors meist günstiger als der Ausdruck zuhause.

Neben Online-Portalen, die als virtuelle Fotoalben genutzt werden, zeigt die BITKOM-Studie eine weitere Entwicklung am Digitalkamera-Markt an. Mobiltelefone mit eingebauter Kamera werden von 24 Prozent der Deutschen benutzt, um damit Fotos aufzunehmen. Jedes zweite verkaufte Handy ist bereits mit einer Kamerafunktion ausgerüstet. Auch die Bildqualität der Handyfotos nimmt durch die Weiterentwicklung der Technologie weiter zu. Noch könne man jedoch keinen besonders starken Einfluss der Kamerahandys auf den Absatz von Digitalkameras feststellen, meint Hintemann. "Mit leistungsfähigeren Mobiltelefonen ist hier jedoch mit einer Veränderung zu rechnen. Wie stark diese ausfällt kann heute noch nicht beurteilt werden, da dies auch mit der Entwicklung der Produkte zusammenhängt."

pressetext / Victoria Schubert