Olympus hat heute ein ganzes Bündel neuer Digitalkameras vorgestellt und damit seine Kompaktkameralinie komplett neu aufgestellt. Im Zuge der Präsentation ließ Olympus auch ein wenig von den Zukunftsplänen des Unternehmens verlauten. Und ja, wir wissen auch etwas zur E-1-Nachfolgerin

Olympus hat heute für die FE-Reihe (FE = fun and easy; einfach Spaß haben) ebenso wie für die µ-Reihe viele neue Modelle vorgestellt und damit diese beiden Reihen gründlich renoviert. Obzwar es sich im Wesentlichen um Modifikationen (Megapixel rauf) handelt, findet sich doch auch die ein oder andere Neuerung – hier ist vor allem die optische Bildstabilisierung der µ 750 zu nennen. Im Bereich digitaler Kompaktkameras ist Olympus damit gut aufgestellt.

Olympus ist ganz und gar nicht der Meinung, dass der Markt für (kompakte) Digitalkameras seine besten Zeiten hinter sich hat, sondern ist zuversichtlich, dass es auch in Zukunft aufwärts geht (und bezieht sich dabei auf Zahlen der GfK und der CIPA). Betrachtet man sich allerdings die hübschen Grafiken in Die Fotobranche – blühende Landschaften allerorten? (oder auch andere Quellen), dann kann man zumindest den Schluss ziehen, dass digitale Kompaktkameras nicht mehr die Wachstumsraten der Vorjahre haben; digitale Spiegelreflexkameras hingegen boomen. Nichtsdestotrotz will Olympus in den kommenden Jahren auch im Kompaktkamerabereich deutlich mehr verkaufen.

Der Anteil an digitalen Spiegelreflexkameras soll mittelfristig auf 20 Prozent des Olympus-Umsatzes anwachsen (was schon nicht mehr ganz so ehrgeizig – um nicht zu sagen: unrealistisch – ist wie die noch Anfang des Jahres formulierten Ziele (siehe Absatz Olympus), den DSLR-Anteil von drei auf 30 Prozent zu katapultieren.

Olympus will hoch hinaus

Und wenn wir die gezeigten Balkengrafiken richtig interpretiert haben, dann will Olympus seine Kameraverkäufe in den kommenden Jahren insgesamt in etwa verdoppeln. Sehr ambitioniert.

Was nun die von manchen sehnlichst erwartete E-1-Nachfolgerin angeht, reagierte Olympus darauf erstmal mit einem Zitat: „If you can’t do it right, don’t do it at all!” (Wenn Du es nicht richtig machen kannst, lass‘ es ganz sein), was auch Madonnas wichtigstes Lebensmotto sein soll.

Das Unternehmen will sich dem aber glücklicherweise dann doch nicht komplett anschließen: Ganz sein lassen will Olympus die Profikameras eben doch nicht, meint aber, dass die Kunden extrem hohe Erwartungen an das Nachfolgemodell stellen würden und will dem auf jeden Fall gerecht werden – „was eben seine Zeit braucht“ (die E-1 wurde im Herbst 2003 vorgestellt).

Den Äußerungen auf der gestrigen Pressekonferenz kann man entnehmen, dass zur photokina 2006 mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit noch kein E-1-Nachfolger gezeigt werden wird. Aber Olympus wird dann wohl weitere Informationen parat halten, um die Wartezeit ein wenig interessanter zu gestalten. Jedenfalls deuten alle Anzeichen darauf hin, dass wir vor Anfang des Jahres 2007 nichts Konkretes von einer E-3, oder wie immer die neue Profikamera dann heißen mag, sehen werden. Prototyp zur PMA 2007; Auslieferung im Frühsommer 2007?

(thoMas)