Die Speicherchiphersteller setzen verstärkt auf CMOS-Bildsensoren, da die höhere Margen verheißen als Flashspeicher und das könnte mittelfristig den Preisverfall bei digitalen Kompaktkameras weiter beschleunigen:

Hongkong (pte/15.07.2006/06:20) – Nachdem Preisverfall und Wettbewerbsdruck zunehmend das NAND-Flash-Segment erobern, setzen Speicherchiphersteller wie Samsung, Toshiba oder Micron stärker auf CMOS Bildsensoren. Noch versprechen die Bildsensoren höhere Margen als NAND- oder DRAM-Chips. Zudem ist der Wechsel auf die CMOS-Produktion vergleichsweise günstig, weil bei der Herstellung auf DRAM-Technologien aufgebaut werden kann, berichtet das Wall Street Journal (WSJ).

Dem Markt wird in den kommenden Jahren ein rasantes Wachstum vorhergesagt. Toshiba etwa prognostiziert für das laufende Jahr ein Absatzplus von 50 Prozent. Nach Berechnungen der kalifornischen Marktforscher von iSuppli soll der Markt für Bildsensoren bis 2009 auf 8,41 Mrd. Dollar anschwellen. Im Jahr 2004 wurden hier noch 6,42 Mrd. Dollar umgesetzt. Allein die Zahl der verkauften CMOS Bildsensoren soll sich bis 2009 auf 903 Millionen mehr als verdreifachen.

Dennoch warnen Marktbeobachter vor dem Run auf das CMOS-Segment. „Unglücklicherweise gibt es die Gefahr eines Überangebots“, zitiert das WSJ Semico Research-Analyst Morry Marshall. Die höheren Margen zögen Speicherchip-Unternehmen und eine Reihe von Auftragsherstellern an. „Schon 2007 könnte es zu viele Hersteller geben, was einen Rückgang der Verkaufspreise und Margen nach sich ziehen würde“, so Marshall, der für die kommenden fünf Jahre eine stärkere Konsolidierung des Marktes erwartet.

Zum Jahresanfang hatten vor allem die südkoreanischen Konzerne Hynix und Samsung ihre DRAM-Produktion gedrosselt und sich auf die Herstellung der lukrativeren NAND-Flash-Chips verlegt. Trotz steigender Nachfrage erwies sich der Umstieg auf Flash-Speicher aber nicht als Allheilmittel. Weil viele Player auf den Markt drängten, nahm auch hier der Preisdruck zu, was nun den Run auf das CMOS-Segment entfacht hat.

pressetext / Jörn Brien