Pentax hat heute die digitale Spiegelreflexkamera K100D (6 Megapixel) vorgestellt, die als Novum einen Bildstabilisator – das Pentax Shake Reduction System – zu bieten hat, der mit allen (vorhandenen) Objektiven funktioniert:

Das Pentax „Shake Reduction System“ misst Erschütterung anhand eines eingebauten Gyrosensors und bringt den CCD dem entsprechend mit Hilfe „magnetischer Kräfte“ zu schnellen senkrechen wie waagrechten Gegenschwingungen, um die Bewegungen auszugleichen und das Bild zu stabilisieren. Er kann demzufolge – genau wie Konica Minoltas Anti Shake – mit allen Objektiven benutzt werden. Die Bildstabilisation funktioniert laut Pentax mit allen Objektiven mit K-, KA-, KAF und KAF2-Bajonett. Mit einem entsprechenden Adapter können gar M42-Objektive sowie die Mittelformatobjektive für Pentax 645 und 67 mit Bildstabilisierung genutzt werden.

Es scheint sich um dieselbe Technik zu handeln, wie so schon in der Optio A10 benutzt wird. Inwieweit sich die Systeme von Konica Minolta und Pentax hinsichtlich der Funktionsweise unterscheiden, ist nicht ganz klar. In Zeiten, da die „notwendige technische Erfindungshöhe“ schon bei der Idee des 1-Klick-Kauf-Knopfes gegeben ist, verwundert es jedenfalls, zwei so ähnliche Systeme bei zwei verschiedenen Herstellern zu sehen.

Wie dem auch sei, Pentax ist damit unseres Wissens der Kamerahersteller, der die größte und langwährendste Systemkompatibilität bietet, passen doch die ältsten Pentax-Objektive an die neuesten Kameragehäuse – jetzt sogar mit Bildstabilisierung.

(thoMas)

Nachtrag (29.5.2006): Wir wollen noch ein paar Details zum Pentax Shake Reduction System nachreichen. Bei diesem System zur Bildstabilisierung „wird jede Lageveränderung – etwa durch Bewegung der Hand – von zwei Gyrosensoren (je einer in vertikaler und in horizontaler Richtung) registriert. Die Ausgleichsbewegungen des CCDs werden magnetisch gesteuert – ein verschleißarmes Prinzip im Vergleich zu anderen Systemen (etwa mit kleinen Motoren).“ Soweit Pentax in der Pressemeldung zur K100D.

Im Bild links die komplette Bildstabilisiereinheit, rechts das innere Trägerelement mit Bildsensor und Magneten.

Pentax hat beim United States Patent and Trademark Office tatsächlich eine ganze Reihe entsprechender Patente angemeldet, darunter auch einige, die sich, soweit wir das verstehen, damit auseinandersetzen, wie sich mit Hilfe bzw. bei magnetischen Feldern bzw. Wicklungen die Position bestimmen lässt. Das bedeutet wohl, Pentax lässt den Bildsensor berührungs- und verschleißfrei schweben und kann dabei seine Position anhand der magnetischen Felder ermitteln, um dann entsprechend der Erschütterungen gegensteuern zu können. Klingt wie ein so bestechend einfaches wie raffiniertes Prinzip.

Laut DigitalFotoNetz.de passt sich die Bildstabilisierung dabei der jeweils verwendeten Brennweite an – kann aber für ältere Objektive ohne Brennweitenübermittlung zur Kamera auch an der Kamera voreingestellt werden.