Wie der Photoindustrie-Verband e.V. meldet, waren in Deutschland im Jahr 2005 digitale Spiegelreflexkameras samt Zubehör (Wechselobjektive, Speicherkarten) und nicht-digitale Einwegkameras besonders gefragt, es gibt Umsatzwachstum allerorten, doch nicht überall auch Gewinne(r)

Presseinformation vom Photoindustrie-Verband e.V., 20.2.2006:

Freude an der Photographie hält an
Innovationen sind der Motor des Photo- und Imagingmarktes
Positive Erwartungen an die Weltmesse photokina 2006

Die Freude an innovativen Photoprodukten prägt den Photo- und Imagingmarkt und stabilisiert ihn trotz heftigen Wettbewerbs auf hohem Niveau, Marke und Qualität gewinnen in der Verbrauchergunst. Mit einem Umsatzvolumen für Amateurphotoprodukte sowie ausgewählte Imaging-Produkte von insgesamt 6,101 Milliarden Euro in 2005 wurde das beeindruckende Ergebnis von 2004 um sechs Prozent übertroffen. Die digitale Aufnahmetechnik hat das Hobby Photographieren in seiner Attraktivität wesentlich gesteigert. Stark wachsende Bereiche, wie zum Beispiel digitale Spiegelreflexkameras sowie Zubehör oder digitales Photoprinting, konnten den Rückgang in anderen Bereichen erfreulicherweise kompensieren.


In Deutschland wurden in 2005 wieder insgesamt 8,4 Millionen Kameras verkauft, davon rund 88 Prozent Digitalkameras, 7,43 Millionen Stück. Neu in die Erhebung eingeflossen sind die sogenannten hybriden Multimediakameras mit Steh- und Laufbildfunktion, die 2005 eine Stückzahl von 100.000 erreicht haben. Herauszustellen ist die Entwicklung bei digitalen Spiegelreflexkameras. Ein Verkaufsvolumen von 330.000 Stück bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs von 136 Prozent. Single Use Cameras stehen weiter in der Gunst der Verbraucher mit einem Absatz von 5,5 Millionen Stück und einem Plus von vier Prozent gegenüber 2004.


Entsprechend der intensiven Nutzung und der steigenden Nachfrage nach digitalen Spiegelreflexkameras befindet sich der Zubehörmarkt deutlich im Aufwind. Dies gilt insbesondere für Wechselobjektive (495.000 Stück, plus 46 Prozent gegenüber 2004), Blitzgeräte (123.000 Stück, plus 45 Prozent gegenüber 2004) oder beispielsweise Photoprinter (425.000 Stück, plus 23 Prozent gegenüber 2004). Auch wenn der Filmmarkt weiterhin durch rückläufige Entwicklungen gekennzeichnet ist, so wurden dennoch nahezu 90 Millionen Filme (minus 29 Prozent) im Jahr 2005 verkauft. Auf der anderen Seite wächst für die Bildaufnahmen die Bedeutung der Memory Cards mit einem Absatz von über 13,5 Millionen Stück im Jahr 2005, plus 50 Prozent.

Photographien bestimmen im zunehmenden Maße als universelle Sprache das Leben eines jeden einzelnen. Gedruckte Aufnahmen, dies zeigt das Volumen von 5,250 Milliarden Photoprints, sind, trotz der vielfältigen sonstigen Bildbetrachtungsmöglichkeiten wie Display, PC-Bildschirm, Beamer oder beispielsweise Picture viewer für den Verbraucher immer noch das Nonplusultra. Von den 5,250 Milliarden Photoprints entfielen auf die Großlabore, Minilabs und Kiosksysteme 4,575 Milliarden und auf die Homeprinter 675 Millionen Stück. Selbstgestaltete Photobücher gewinnen in letzter Zeit zunehmendes Interesse.

Angesichts der Potentiale des Photo- und Imagingmarktes, der Innovationskraft der Hersteller und in Erwartung der photokina 2006, der weltgrößten Photo- und Imagingmesse in Köln, blickt die Photo- und Imaging-Industrie durchaus optimistisch und zuversichtlich in die Zukunft. Weitere positive Impulse für die Photo- und Imagingbranche werden von der Fußballweltmeisterschaft und ihren vielen Anlässen zum Bildermachen ausgehen, aber auch die Mehrwertsteuer-Diskussion könnte möglicherweise, vor allem in höherwertigen Segmenten, zu zusätzlichen Kaufanreizen führen. – PIV

Angesichts dieser positiven Gesamtentwicklung sollen aber auch die Verlierer nicht vergessen werden, die hart kämpfen oder resigniert aufgeben. Im Augenblick finden in der Fotolandschaft starke Verwerfungen statt und trotz des Wachstums insgesamt gibt es nicht allzu viele, die davon profitieren. Etliche werfen sogar – aus unterschiedlichsten Gründen – entnervt das Handtuch. Kyocera, AgfaPhoto und Konica Minolta etwa. Siehe:
Analoge Fotografie im freien Fall
Das war 2005
Kameramarkt: Der Sturm flaut ab

Beim www.photoindustrie-verband.de finden sich weitere Grafiken zur Entwicklung des Amateurfotomarktes 2005.

(thoMas)