Die Digitalkamerasparte macht Olympus im Augenblick wenig Freude bzw. produziert erkleckliche Verluste; doch jetzt soll alles besser werden: Kosten sollen eingespart und 4000 Stellen, vor allem in China, gestrichen werden
Olympus musste für das Geschäftsjahr 2004 (endend am 31.3.2005) erstmals Nettoverluste in Höhe von 11827 Millionen Yen (= 87 Mio Euro) ausweisen, was von Analysten vor allem auf den massiven Preiskrieg bei Digitalkameras zurückgeführt wird. Olympus-Chef Tsuyoshi Kikukawa räumte in einem Pressegespräch allerdings auch eigene Fehler bei der Produktentwicklung, beim Erkennen von Markttendenzen, sowie grundsätzliche Fehler bei der Firmenorganisation ein.
Um sich besser aufzustellen, will Olympus nun 4000 Stellen (= knapp ein Drittel), vorwiegend in China, streichen, die Belegschaft auf dann 10.000 zurückstutzen, und die Produktionskosten senken. Weiterhin sollen bis März 2006 zwei Werke in Japan geschlossen werden. So hofft der laut IDC-Daten nach Canon, Sony und Kodak weltweit viertplatzierte Kamerahersteller im laufenden Geschäftsjahr Kosten in Höhe von knapp 100 Millionen Euro einzusparen.
Kürzlich hat denn auch Standard and Poors die Bewertung von Olympus um eine Stufe von A- auf BBB+ herabgestuft; dies auch mit Hinweis auf die erheblichen Gewinneinbrüche im Imaging-Geschäft. Die Agentur glaubt zudem, dass Olympus höhere Preisnachlässe bei Digitalkameras zu verkraften hatte als die Mitbewerber (bei Digitalkameras betrug der Preisverfall im letzten Geschäftsjahr durchschnittlich rund 18%), da es der Firma an den besonders erfolgreichen Produkten, den Hits, mangele (Olympus Corp. Downgraded To ‘BBB+’ On Weak Profitability).
Zu der ganzen Misere, die nicht nur Olympus betrifft, weisen wir nur zu gerne auch auf den ausgezeichneten image-scene-Kommentar von Peter Walz hin: Die digitale Foto-Revolution frisst ihre Eltern. (thoMas)