Es ist kaum glaublich, aber wahr: Leica kündigt das neu gerechnete lichtstarke Universalobjektiv Leica Summilux-M 1:1,4/50mm ASPH. mit deutlich verbesserter Abbildungsleistung an. Das ist insofern staunenswert, als auch das Vorgängermodell Summilux-M 1,4/50mm nun beileibe nicht zu den schlechteren Objektiven zählte, sondern ganz im Gegenteil zu den besten gehörte.

Leica informiert: Die Leica Camera AG, Solms, stellt mit dem Leica Summilux-M 1:1,4/50mm ASPH. eine komplette Neuentwicklung des lichtstarken Standardobjektivs für die Leica Messsucherkameras vor. Durch die Verwendung einer asphärischen Linse konnte die Abbildungsleistung im Vergleich zum Vorgängermodell nochmals deutlich gesteigert werden. Als erstes Leica M-Objektiv verfügt das Leica Summilux-M 1:1,4/50mm ASPH. über ein ‚Floating Element’: Das letzte Linsenglied verändert während der Fokussierung seine relative Position zum Rest des optischen Systems und erreicht damit eine hervorragende Qualität auch im Nahbereich. Für eine gleichmäßig hohe Abbildungsleistung über das gesamte Bildfeld kommen im Leica Summilux-M 1:1,4/50mm ASPH. neben Gläsern mit hoher Brechkraft weiterhin zwei mit anomaler Farbstreuung (Teildispersion) zum Einsatz, darunter eines, dessen Ursprung auf das ehemalige Leitz Glaslabor zurückgeht.

„Das neue Leica Summilux-M 1:1,4/50mm ASPH. ist in Optik und Mechanik ein Referenzobjektiv, das die technischen Grenzen der Fotografie mit Standardbrennweiten in neue Dimensionen vorschiebt. Ob selektive Schärfe im Nahbereich, kontrastreiche Available-Light-Anwendungen oder Landschaftsaufnahmen mit großer Schärfentiefe – das Leica Summilux-M 1:1,4/50mm ASPH. überzeugt in jeder dieser Situationen. Seiner Aufgabe als echtes Universalobjektiv wird es in hervorragender Weise gerecht“, so Stefan Daniel, Leiter Produktmanagement Photo der Leica Camera AG. „Auch im mechanischen Aufbau erreicht das Leica Summilux-M 1:1,4/50mm ASPH. einen neuen Standard. Um die Vorzüge des ‚Floating Elements’ voll auszuschöpfen, wurde eine äußerst präzise Verstellmechanik eingesetzt, die gleichzeitig im Bauraum eines kompakten M-Objektivs Platz gefunden hat.“

Das neue Leica Summilux-M 1:1,4/50mm ASPH. liefert bei allen Blendenöffnungen und Entfernungseinstellungen eine nahezu gleichmäßig hohe Leistung. Bei voller Öffnung verfügt das Objektiv über eine hohe Kontrastwiedergabe selbst bei feinsten Strukturen. Durch Abblenden kann diese Leistung nur noch geringfügig gesteigert werden. Hervorzuheben ist auch die weitgehende Verzeichnungsfreiheit. Die für derart lichtstarke Objektive normale Vignettierung bei voller Öffnung von bis zu zwei Blenden in den Bildecken wird durch Abblenden stark verringert: Bei Blende 5,6 auf etwa eine Blende [im englischen Text ist von einer halben Blende die Rede]. Der Einsatz bester Vergütungstechnik sichert darüber hinaus ein hohes Maß an Reflexfreiheit.

Das Leica Summilux-M 1:1,4/50mm ASPH. verfügt über eine eingebaute, ausziehbare Gegenlichtblende, die vor Streulicht oder Verschmutzungen schützt und sich in der ausgezogenen Stellung gegen unbeabsichtigtes Einfahren verriegeln lässt. Zusätzlich zum gewohnten Rändelring ist das Objektiv mit einer Griffmulde ausgestattet, die eine besonders bequeme Fokussierung mit einem Finger erlaubt. Die ausgewogenen Proportionen des Objektivs ermöglichen einen komfortablen Einsatz auch über einen längeren Zeitraum.

Das Leica Summilux-M 1:1,4/50mm ASPH. ist ab Juli 2004 für eine unverbindliche Preisempfehlung in Deutschland von 2250 Euro im Leica Fachhandel erhältlich.

Technische Daten Leica Summilux-M 1:1,4/50mm ASPH.

Bildwinkel: (Diagonal, Horizontal, Vertikal) 47°, 40°, 27°
Optischer Aufbau: Zahl der Linsen / Gruppen: 8 / 5; asphärische Flächen: 1
Entfernungseinstellung Arbeitsbereich: 0,7 m bis unendlich
Skalen: Kombinierte Meter / feet-Einteilung
Kleinstes Objektfeld: 271x407mm
Größter Maßstab: ca. 1:11,3
Blende: Einstellung / Funktionsweise: Rastblende, auch halbe Werte einstellbar; kleinster Wert: 16
Bajonett: Leica M-Schnellwechsel-Bajonett
Filterfassung: Innengewinde für Schraubfilter E46, mit Geradführung
Gegenlichtblende: Eingebaut, auszieh- und verriegelbar
Sucher: Kamerasucher
Oberflächenausführung: Schwarz eloxiert
Abmessungen und Gewicht: Länge bis Bajonettauflage: ca. 52,5mm; größter Durchmesser: ca. 53,5mm; Gewicht: ca. 335g

Kommentar: Dem ist wenig hinzufügen. Außer der Tatsache vielleicht, dass wir es uns bei Leica sparen können, Aussagen in Gänsefüßchen zu setzen. Wenn Leica angibt, das Summilux-M 1:1,4/50mm ASPH. zeige ein deutlich verbesserte Abbildungsleistung, dann ist dem auch so. Wir haben das einstmalen bei der Vorstellung des Summilux-M 1:1,4/35mm ASPH. erlebt: Ein sehr gutes Objektiv (das 1,4/35mm ohne Asphäre) wurde durch ein schlicht fantastisches (mit Asphäre) ersetzt, das nicht nur messtechnisch, sondern – und das allein zählt letztlich – auch im Foto sichtbar besser war. So können sich alle Leica-M-Fotografen auf ein neues, wahrscheinlich ähnlich atemberaubend gutes Objektiv freuen. Atemberaubend in Preis und Leistung. (thoMas)

Nachtrag (1.7.2004; 16:15 Uhr): Was wir ganz vergessen haben: Das Ganze ist bei Leica zu finden (inklusive eines Datenblatts mit traumhaften MTF-Kurven) und da läuft augenblicklich auf der Startseite gerade auch eine sehr nette Animation links unten zum Summilux, die wirklich anmacht.

Nachtrag (6.7.2004): Die in obiger Meldung kommentierten Unterschiede zwischen deutscher und englischer Pressemeldung bezüglich der Vignettierung bei Blende 5,6 (D: etwa eine Blende; E: 1/2 stop) haben sich aufgeklärt. Leica teilte auf Nachfragen mit: „die korrekte Angabe ist 1/2. Deshalb sprechen wir in der Presseinfo von ‘etwa’ einer Blende!“

Nachtrag (7.7.2004): Ein hervorragender Testbericht zum Summilux-M 1:1,4/50mm ASPH. findet sich – leider nur auf Englisch – auf Erwins Leica Seiten, die auch sonst eine Fundgrube für jeden Leica-Fan sind.