Wie die Carl Zeiss Gruppe mitteilt, stieg das Bilanzergebnis im ersten Halbjahr um 51 Prozent.

Carl Zeiss informiert: Stuttgart, 19.05.2004. Die Carl Zeiss Gruppe hat sich in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres (1. Oktober – 31. März) sehr gut behauptet und konnte Ertrag und Bilanzdaten deutlich verbessern. Das Betriebsergebnis des Technologiekonzerns stieg um 51 Prozent auf 46 Mio. EUR (Vorjahreswert 31 Mio. EUR), was einer Umsatzrendite von rund 5 Prozent entspricht. Das Ergebnis nach Steuern erhöhte sich auf 29 Mio. EUR und liegt damit um 38 Prozent über dem Vorjahreswert (Vorjahr 21 Mio. EUR).
Der Auftragseingang stieg um 1 Prozent auf 1.108 Mio. EUR. Der Umsatz erhöhte sich ebenfalls um 1 Prozent auf 1.037 Mio. EUR. Die Mitarbeiterzahl verringerte sich von 14.151 zum Geschäftjahresende (30.09.2003) auf 13.691.
Der Cashflow vor Ertragssteuern betrug 104 Mio. Euro (31.03.04), was über 10 Prozent vom Umsatz entspricht. (Vorjahr 98 Mio. EUR). Einen neuen Rekordwert erreichte die Nettoliquidität mit 617 Mio. EUR. Auch die Eigenkapitalquote entwickelte sich sehr erfreulich. Sie liegt jetzt bei 21 Prozent und ist damit zum Vorjahreswert (31.03.2003) um 4 Prozentpunkte gestiegen.

Vorstandssprecher Dr. Dieter Kurz zeigte sich insgesamt mit den ersten sechs Monaten zufrieden: „Unser konsequentes Kostenmanagement der vergangenen 24 Monate trägt nun Früchte. Besonders erfreulich ist auch, dass wir unsere Bilanzpositionen erneut signifikant verbessern konnten. Wir haben in dem schwierigen Marktumfeld der vergangenen zwei Jahre Kurs gehalten und gehen gestärkt aus dem harten globalen Wettbewerb hervor. Mit zahlreichen Produktinnovationen werden wir die Chancen nutzen, die die anziehende Weltkonjunktur uns bietet.“

42 Prozent des Umsatzes erzielte Carl Zeiss mit Produkten, die nicht älter sind als drei Jahre. Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2003/04 wurden 176 Erfindungen zum Patent und Gebrauchsmuster angemeldet. Dies bedeutet eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 10 Prozent. „Carl Zeiss unterstreicht damit als führendes deutsches Optikunternehmen seinen Anspruch, durch Technologieführerschaft Marktanteile hinzuzugewinnen“, erklärte Dr. Michael Kaschke, Finanzvorstand des Unternehmens.

Carl Zeiss hat in den ersten sechs Monaten mit 35 Mio. EUR 15 Mio. EUR weniger als im Vorjahr investiert. Die Abschreibungen lagen bei 46 Mio. EUR (Vorjahr 54 Mio. EUR). Nochmals gestiegen sind dagegen die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung. Sie erreichten 96 Mio. EUR (Vorjahr 92 Mio. EUR). Die F&E-Quote liegt damit bei über 9 Prozent des Umsatzes.

Trendaussagen zu den Unternehmensbereichen

Für den Bereich Halbleitertechnik brachte die Ende 2003 begonnene Erholung des Halbleitermarktes eine Trendwende. In den ersten sechs Monaten erreichten die Carl Zeiss SMT AG und ihre Tochtergesellschaften einen Umsatz von 237 Mio. Euro und liegt damit gut 6 Prozent über dem Vorjahreswert. Für die nächsten Monate zeichnet sich eine weitere Steigerung ab.
Deutlich gestiegene Fabrikauslastungen – teilweise über 90 Prozent – veranlassen die Chiphersteller, speziell in Südostasien, massiv in zusätzliche Kapazität zu investieren. Der gegenwärtige Aufschwung nützt insbesondere dem Geschäftssegment Lithography Imaging Solutions. Zusammen mit ihrem Partner ASML hat SMT außerdem das weltweit erste System für 193 nm Immersionslithografie ausführlich getestet. Das taiwanesische Unternehmen TSMC, einer der weltweit führenden Chiphersteller, hat das erste System bereits bestellt.
Die Innovationsinitiative der vergangenen Jahre trägt sichtbare Früchte. Deutlich wird dies durch gleich zwei Innovationspreise für unser Geschäftsgebiet Nanotechnology Solutions (früher LEO), dessen Partner Nawotec auf der Basis eines Carl Zeiss eBeam-Systems den Innovationspreis 2003 der deutschen Wirtschaft für Start-up-Unternehmen gewinnen konnte. Dem Bereich wurde zudem für das 1540XB Crossbeam-System der „Best Product Award“ der Zeitschrift Semiconductor International verliehen. Es gilt als das führende Produkt in der Branche.

Der Unternehmensbereich Medizintechnik entwickelte sich wie im Geschäftsjahr 2002/03 weiter gut. Der Umsatz lag mit 222 Mio. EUR zwar leicht unter dem Vorjahresniveau, was seine Ursache aber hauptsächlich in wesentlich ungünstigeren Wechselkursen hat. Das Ergebnis des Unternehmensbereiches trägt unverändert substantiell zum Konzernergebnis bei.
Das Geschäft mit chirurgischen Geräten verlief insgesamt stabil. In einzelnen Märkten, wie Deutschland und Japan, haben Reformen im Gesundheitswesen unverändert einen dämpfenden Einfluss. Der gesamteuropäische Markt entwickelte sich positiv. Auch das Geschäft in den USA erholt sich langsam. China erlebt unverändert eine starke positive Entwicklung.
Trotz ungünstiger Wechselkurse erzielte der Geschäftsbereich Chirurgische Geräte bei stabilen Umsätzen nach wie vor gute Ergebnisse. Wie in den Vorjahren zeigten sich die Geschäftsfelder Neurochirurgie und Ophthalmologie stark. Im Bereich Dental ist weiterhin ein erfreuliches Wachstum erkennbar. Das neue Geschäftsfeld Radiotherapie wurde in diesem Halbjahr ausgebaut.
Der Kostendruck im Gesundheitswesen begünstigt den Absatz von Produkten, die eine Effizienzsteigerung im Arbeitsablauf des Krankenhauses oder der Praxis ermöglichen, und so eine Reduzierung der Behandlungskosten bewirken. Für diese Anforderungen stellt Carl Zeiss attraktive, innovative Produkte bereit. So stellte der Unternehmensbereich kürzlich das neue Operationsmikroskop OPMI Pentero für die Neuro- und Wirbelsäulenchirurgie vor. Mit der anwenderorientierten Neuentwicklung steht dem Anwender eine leistungsfähige, zukunftsorientierte Plattform zur Verfügung. Konzept, Funktionalität und Gestaltung von OPMI Pentero sind in zahlreichen Tests von namhaften Neurochirurgen weltweit getestet und optimiert worden.
Die in der Augenheilkunde tätige Carl Zeiss Meditec AG hat im ersten Halbjahr 2003/04 ihre Profitabilität trotz negativer Währungseinflüsse deutlich gesteigert. Der erzielte Periodenüberschuss konnte gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt werden. Gleichzeitig ging der Umsatz wechselkursbedingt um 3,8 Prozent zurück; auf Basis konstanter Wechselkurse zum Vorjahr wäre jedoch ein Umsatzplus von 5,1 Prozent erzielt worden.
Grund für die guten Ergebniskennzahlen sind im Wesentlichen der verbesserte Produktmix und die optimierten Herstellkosten. Die Bruttomarge erhöhte sich damit im ersten Halbjahr deutlich. Das operative Ergebnis war nicht von den Währungseffekten negativ beeinflusst, da das Unternehmen auch im Dollar-Raum produziert.
Das Augenheilkunde-Unternehmen hat im ersten Halbjahr weiterhin kräftig in Forschung und Entwicklung investiert. Die F&E-Quote erhöhte sich auf 10,5 Prozent des Umsatzes (Vorjahr 9,3 Prozent). Weil das Unternehmen kurz vor der Markteinführung einer Reihe neuer Produkte steht, waren gerade in den vergangenen Monaten die F&E-Aktivitäten besonders intensiv. So werden beispielsweise die Systeme ACMaster™ (zur präzisen Vermessung des vorderen Augenabschnittes) und Preview PHP (zur Früherkennung der Altersbedingten Makuladegeneration) in den kommenden Wochen am Markt eingeführt.

Der Unternehmensbereich Markenoptik befindet sich weiterhin in zunehmendem Wettbewerbs- und Preisdruck. Der Umsatz betrug im ersten Halbjahr 2003/04 170 Mio. Euro und lag damit auf Höhe des Vorjahreswertes. Der Geschäftsbereich Augenoptik verzeichnete durch Änderungen bei den gesetzlichen Leistungen der Krankenkassen zum Jahreswechsel in den ersten Monaten der Berichtsperiode in großem Umfang vorgezogene Brillenglaskäufe. Als Reaktion auf diesen Boom gingen die Bestellungen seit Februar dann jedoch deutlich zurück und liegen bei Optikern teilweise über 30 Prozent unter dem Vorjahr. Deswegen wird der weitere Verlauf des Geschäftsjahres verhalten beurteilt.
Der Unternehmensbereich reagiert auf diese Entwicklung mit einer breit angelegten Produktoffensive. Im Mittelpunkt steht dabei die einzigartige Brillenglasbeschichtung LotuTec. Der „Lotus-Effekt“ sorgt durch eine besondere Oberflächenbeschaffenheit dafür, dass das Brillenglas kaum mehr Schmutz annimmt und völlig mühelos zu reinigen ist. Neben weiteren Neuerungen bei Brillengläsern sowie im Gerätegeschäft wird diese Innovation dazu beitragen, dass sich das Geschäft stabilisieren wird und ab Geschäftsjahresende wieder positive Impulse erhält.
Das Geschäft mit Ferngläsern und Zielfernrohren im Bereich Sports Optics hat nach verhaltenem Start vor allem durch Produktinnovationen trotz anhaltend schwacher Konjunktur das Vorjahresniveau übertroffen.

Der Unternehmensbereich Mikroskopie konnte trotz widriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres seine Position im Markt gut behaupten. Währungsbereinigt lag der Auftragseingang auf Vorjahresniveau. Der Umsatz erreichte mit 136 Mio. Euro auf Grund von Währungseffekten nicht das Vorjahresniveau. Die Mikroskopie leistet aber einen wichtigen Beitrag zum Konzernergebnis. Nachdem im ersten Quartal insbesondere der asiatische Markt Schwächen zeigte, hat sich in den ersten Monaten des Jahres 2004 auch in den übrigen Regionen der Welt das verfügbare Marktvolumen rückläufig entwickelt. Die Budgetverwendung der öffentlichen Hand fokussiert sich vor allem auf anspruchsvolle Vorhaben mit hoher Aktualität in der universitären Forschung. Gerade auf dem Gebiet der Spitzenforschung hat der Bereich Mikroskopie mit innovativen Produkten, wie dem LSM 510 META oder dem ApoTome, seine Marktstellung gegenüber dem Wettbewerb festigen können. Die Offensive in der Materialmikroskopie trägt zunehmend zum Geschäftserfolg bei.
Eine Marktbelebung ist in den folgenden Monaten vorerst nicht zu erwarten. Die eingeleiteten Kostenmaßnahmen unterstützen den Unternehmensbereich in einem Wettbewerbsumfeld, das von zunehmendem Preisdruck geprägt ist.
Zum Ausbau der Stellung als führender Mikroskophersteller hat Carl Zeiss mit der Bio-Rad Laboratories, Inc., USA, vereinbart, den britischen Anbieter für konfokale Mikroskopsysteme Bio-Rad Cell Science zu übernehmen. Carl Zeiss erhält damit den Zugang zu einer der bedeutendsten Technologien der modernen Mikroskopie, der so genannten Multi-Photonen-Mikroskopie. Der Kauf wurde bereits durch die zuständigen Kartellbehörden in Deutschland und Großbritannien genehmigt und soll in Kürze vollzogen werden.

Auftragseingänge über den Vorjahreswerten verzeichnete der Bereich Industrielle Messtechnik (IMT) im ersten Halbjahr. Eine deutliche Aufwärtsentwicklung zeigt sich in Nordamerika. Ebenfalls positiv entwickeln sich die Märkte China und Japan. Der Umsatz blieb mit 115 Mio. Euro noch hinter dem Vorjahr zurück, dennoch verbesserte sich das operative Ergebnis gegenüber dem Vergleichszeitraum deutlich. Dazu haben die im vergangenen Jahr durchgeführten Restrukturierungsmaßnahmen sowie umfassende Maßnahmen zur Senkung der Produktkosten beigetragen. Die in den letzten Monaten gewachsenen Auftragsbestände werden in der zweiten Geschäftsjahreshälfte zur Auslieferung kommen. Ein neues Werk in Schanghai wird im zweiten Halbjahr die ersten lokal gefertigten Mittelklassegeräte für den chinesischen Markt, der für uns sehr attraktiv ist, ausliefern.
Die Produktstrategie des Bereichs IMT fokussiert sich auf die Produktivitätssteigerung bei den Kunden. Mit den aktuellen Neuentwicklungen lassen sich Messzeitreduzierungen von 30 bis 50 Prozent erzielen. Deshalb konnten strategisch wichtige Aufträge aus der Automobilindustrie zu unseren Gunsten entschieden werden. Die gleiche Technik wird jetzt auch bei Portalmessgeräten als Standard eingeführt. Ein neues Feld eröffnet sich der Unternehmensbereich jetzt mit Messsystemen für die Mikrosystemtechnik. Kleinste Motoren, Schalter und Komponenten für Anwendungen aus der Medizintechnik stellen höchste Anforderungen an die Messtechnik. Messgeräte für diesen dynamisch wachsenden Bereich müssen bis in den Sub-Mikrometerbereich genau messen.
Das Dienstleistungsangebot der dezentral und kundennah aufgestellten Messhäuser der Carl Zeiss 3D Metrology Services verzeichnet weiterhin deutliches Wachstum. Im Bereich des klassischen Services führte IMT als erster Anbieter den Teleservice für alle mit PC ausgerüsteten Messsysteme ein.

Eine dynamische Entwicklung nahm der Unternehmensbereich Optisch-elektronische Systeme (OES) im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres. Mit einem Umsatzvolumen von 112 Mio. Euro erzielte er einen zweistelligen Zuwachs.
Das Geschäftsfeld Planetarien hat seine Position im Markt trotz Konjunkturschwächen behauptet. Mit dem Auftrag nach Asahikawa auf Hokkaido für ein STARMASTER geht nach über 40 Jahren erstmals wieder gegen einheimischen Wettbewerb ein ZEISS Planetarium nach Japan. Auf den Trend hin zu digitalen Projektionssystemen hat sich Carl Zeiss mit der Laser-Ganzkuppelprojektion in Kooperation mit der Jenoptik AG eingestellt. Das erste System ist geliefert und wird voraussichtlich Ende Oktober in Peking in Betrieb gehen.
Der Bereich Display Technologies hat gestern die erste Fertigungsstätte von Carl Zeiss in China eröffnet. In der Carl Zeiss Display Technologies (Suzhou) Co., Ltd. werden Optikmodule für Digitalprojektoren und Rückprojektionsfernseher gefertigt. Bei Objektiven und Optikmodulen für DLP-Rückprojektionstechnologien (Digital Light Processing Technologie) ist Carl Zeiss Marktführer. Mit dem Marktführer bei Microdisplay-TV, dem südkoreanischen Elektronikhersteller SAMSUNG, arbeitet Carl Zeiss bei der Entwicklung und Produktion von Optikmodulen für eine neue Generation von Rückprojektionsfernsehern zusammen. Die ersten Geräte sind seit April dieses Jahres in den USA auf dem Markt.
Das Geschäftsfeld Spektralsensorik verzeichnet einen sehr positiven Geschäftsverlauf mit einem Umsatzwachstum von 30 Prozent zum Vorjahr. Wachstumstreiber ist das im vergangenen Geschäftsjahr eingeführte In-line-Messsystem OPTOPLEX III, mit dem der Beschichtungsprozess von Fensterglas im Hochvakuum überwacht und gesteuert werden kann. Messaufgaben besonderer Art löst das Spektrometer SIR in der europäischen Mondsonde SMART 1, die sich auf dem Weg zum Erdtrabanten befindet. Das Spektrometer soll auf dem Mond nach gefrorenem Wasser suchen und die mineralogische Zusammensetzung der Mondoberfläche großflächig bestimmen.
Der Consumer-Fotomarkt
[gehört zu Optisch-elektronische Systeme, wir haben ihn des Interesses halber hervorgehoben] wechselt von analoger zu digitaler Technik. Der Geschäftsbereich Photoobjektive ist mit seinen Geschäftspartnern Sony und Kyocera (Contax) im Fotomarkt erfolgreich tätig. Im Markt für professionelle Kino- und Fernsehproduktionen, in dem Carl Zeiss den weltgrößten Kamerahersteller Arnold & Richter (ARRI) mit Objektiven ausstattet, hat der Film „Herr der Ringe“ ein überzeugendes Beispiel für die Leistung der ULTRA PRIME Objektive geliefert. Mehr als 100 dieser Objektive sorgten mit ihrer hohen Abbildungsqualität unter anderem dafür, dass der Film den Oscar für die besten Special Effects gewann. Mit DigiZoom™ hat Carl Zeiss im April 2004 sein erstes Zoom-Objektiv für digitale Filmproduktion mit 2/3-Zoll-High-Definition-Kameras vorgestellt. Der Auftragseingang begann vielversprechend.
Bei Umsatz und Auftragseingang des Geschäftsbereiches Optronik sind weiterhin Zuwächse zu verzeichnen. Der erste Auftrag für das neu entwickelte Sehrohr 400/OMS kam vom Hauptkontraktor Howaldtswerke – Deutsche Werft AG (HDW) für eine Bestellung aus Griechenland.

Weg in die Carl Zeiss AG ist frei

Am 1. April hat der Bundesgerichtshof die gerichtliche Auseinandersetzung um die Änderung des Paragraphen 37 des Stiftungsstatuts beendet. Danach haben die Unternehmensräte von Schott Glas und Carl Zeiss, Stiftungskommissar Tilman Todenhöfer sowie das Kuratorium der Stiftungsverwaltung der Überführung der beiden Stiftungsunternehmen in selbständige Aktiengesellschaften zugestimmt. „Mit der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft erhalten wir eine international anerkannte Rechtsform, die unsere unternehmerische Flexibilität und unsere strategischen Wettbewerbspositionen auf den Weltmärkten klar verbessert“, kommentierte Dr. Dieter Kurz die Entscheidungen. Mit der Eintragung in die jeweiligen Handelsregister, die für Juli erwartet wird, wird auch das modernisierte Stiftungsstatut wirksam. Bisher waren die beiden Stiftungsunternehmen Schott Glas und Carl Zeiss noch rechtlich unselbständige Betriebe der Carl-Zeiss-Stiftung. Die Carl-Zeiss-Stiftung war damit die einzige in Deutschland verbliebene, im internationalen Rechtsverkehr jedoch unbekannte unmittelbare Unternehmensträgerstiftung. Die Umwandlung von Carl Zeiss in eine rechtlich selbständige Aktiengesellschaft löst auch den Haftungsverbund mit dem Schwesterunternehmen Schott Glas (Mainz). Sämtliche Aktien der Carl Zeiss AG und der Schott AG hält zukünftig die Carl-Zeiss-Stiftung. Ein Börsengang der Carl Zeiss AG ist ausgeschlossen.

Ausblick

Der Technologiekonzern Carl Zeiss ist gestärkt aus der vorangegangenen konjunkturellen Schwächeperiode hervorgegangen und setzt auch zukünftig auf Innovation. Mit einer Reihe von Produktneuheiten eröffnet sich das Unternehmen zusätzliche Chancen im Markt. Insgesamt erwartet Carl Zeiss eine Erholung seiner Industriemärkte, wenn auch noch nicht auf breiter Basis. Die Biomed-Märkte zeigen sich etwas zurückhaltend, Display-Technologien wachsen dagegen sehr schnell. Vorstandssprecher Dr. Dieter Kurz bemerkte abschließend: „Wir blicken mit vorsichtigem Optimismus in die zweite Hälfte des Geschäftsjahres.“

Die Carl Zeiss Gruppe gliedert sich in sechs Unternehmensbereiche, die als eigenverantwortliche Einheiten geführt werden. In ihren drei strategischen Märkten Biowissenschaften und Medizintechnik, Systemlösungen für die Industrie und optische Konsumgüter besetzen die Unternehmensbereiche in der Regel die Position eins oder zwei. Die Unternehmensbereiche fokussieren sich mit ihren Produkten und Dienstleistungen auf die biomedizinische Forschung und Medizintechnik, auf Systemlösungen für die Halbleiter- und Automobilindustrie sowie den Maschinenbau, als auch auf hochwertige Konsumgüter wie Brillengläser, Photoobjektive und Ferngläser.
Das Unternehmen ist in mehr als 30 Ländern direkt vertreten und besitzt Produktionsstätten in Europa, Amerika und Asien. Im Geschäftsjahr 2002/03 erzielte Carl Zeiss mit weltweit rund 14.000 Mitarbeitern einen Umsatz von rund zwei Milliarden Euro. Weitere Informationen finden Sie unter www.zeiss.de.

(thoMas)