1879 bis 2004 – Ilford feiert in diesem Jahr sein 125jähriges und erzählt anläßlich dieser Gelegenheit ein wenig aus seiner Geschichte:
Ilford: 125 Jahre Innovation
Gegründet im Jahr 1879, ist die Ilford Imaging Group heute eines der führenden internationalen Unternehmen im Bereich Imaging-Supplies. Von Anfang an nahm Ilford, dank der Qualität seiner Produkte für die Schwarzweiß-und die Farbfotografie, einen Spitzenplatz in der Branche ein. Die ersten Schritte ins Digitale Zeitalter wurden bereits im Jahr 1983 unternommen, früher als bei den meisten Mitbewerbern ( in diesem Jahr wurde auch MULTIGRADE II eingeführt und begründetet weltweit den Erfolg des Kontrastwandelpapiers in professionellen Fotolabors). Ilford wurde zu einem der Pioniere in der Digital Imaging-Technologie und beeinflußte wesentliche technische Entwicklungen.
Die heutige Ilford-Gruppe entstand aus drei renommierten Fotoherstellern: Der Ilford Ltd, gegründet 1879 in England durch Alfred Hugh Harman – er etablierte die erste Massenproduktion von Brom-Gelatine Platten für die Schwarzweißfotografie- und der LUMIÈRE S.A., gegründet 1883 in Lyon (Frankreich) von Antoine Lumière und seinen Söhnen Auguste und Louis, den Erfindern der Kinematografie und der Autochrome- Platten. Hinzu kam TELLKO, eine im Jahr 1935 gegründete, in Fribourg ansässige Schweizer Unternehmung, welche innovative Farbfilme für den Amateurmarkt, sowie S/W- und Colorpapiere herstellte. Ende der 60er Jahre wurden die drei Firmen vom damaligen Eigentümer, der Schweizer Ciba-Gruppe unter dem Namen Ilford vereint.
Als Pionier in der Geschichte der Fotografie hat Ilford mit vielen Produkten, z.B dem Schwarzweiß-Kontrastwandelpapier MULTIGRADE (1940), den CIBACHROME-Farbpapieren (1963), XP1, dem ersten Schwarzweißfilm mit Farbstofftechnologie (1980) den Fortschritt mitgestaltet. Doch war Innovation nie Selbstzweck Im Mittelpunkt stand stets die Ausrichtung auf den Kunden. Dieses Prinzip gilt noch heute und Ilford- Kunden weltweit wissen es zu schätzen. Die beste Werbung für Ilford war und ist die kompromißlos hohe Produktqualität, sowohl im professionellen als auch im Consumerbereich. Dies gilt nicht nur für die Bildqualität, sondern auch für die Anwendungseigenschaften in der Praxis.
Um technologisch an der Spitze zu bleiben und die Führung im Markt weiter auszubauen, investiert Ilford kontinuierlich in Forschung und Entwicklung und beschäftigt in der Schweiz und in England Spitzenkräfte aus den Bereichen Physik, Chemie und Ingenieurwissenschaften.
Ilford ist eines der wenigen Unternehmen, die seit der Entdeckung der Nanotechnologie diese in industriellem Maßstab zur Anwendung bringen konnten. Poröse, transparente und hochglänzende Empfangsschichten aus nanopartikulären Oxiden sind die neueste Entwicklung in der Tintenstrahltechnologie. Mit ihrer sehr schnellen Tintenabsorption und auf Grund ihrer brillanten Bildqualität erobern sich diese High-Tech-Tintenstrahlmaterialien immer mehr den umkämpften Druckmedien-Markt und verdrängen weniger leistungsfähige, traditionell beschichtete Produkte.
Um die ausgezeichneten Eigenschaften dieser neuen Medien erreichen zu können, mußte Ilford einige größere technische Schwierigkeiten überwinden. Das Entwicklungsteam konnte hierbei auf seine große Erfahrung mit quellenden, gelierenden und elastischen Polymerschichten und Beschichtungsverfahren zurückgreifen und mußte lernen, mit kolloidalen Dispersionen umzugehen, um den Beguß von sehr dünnen, hochporösen, keramischen, aber dennoch biegsamen Schichten zu meistern.
Da die Eigenschaften des Bildes, vor allem aber seine Stabilität, sehr stark von den Eigenschaften der Dispersion abhängen, entwickelte Ilford zusammen mit dem Labor für Pulvertechnologie unter Leitung von Herrn Prof. H. Hofmann an der EPFL (Ecole Polytechnique Federale de Lausanne) und einem deutschen Hersteller entsprechende Pulver, die spezielle Grössenverteilungen, Oberflächeneigenschaften und chemische Zusammensetzung aufweisen. Mehr als 80% der Schicht bestehen aus Poren und Löchern, die die Tinten blitzschnell aufnehmen. Die Herstellung nanoporöser Tintenstrahlmaterialien ist technisch noch anspruchsvoller als die Beschichtung mit Polymeren, weil sie zusätzlich Kenntnisse über kolloidale Systeme und Mischprozesse verlangt. Die Schichten sind weniger elastisch und durch die hohe Schichtspannung anfälliger für Störungen im Herstellungsprozeß. Es stellte eine große technische Herausforderung dar, die Produktion derart empfindlicher Schichten ohne sichtbare Oberflächendefekte in einem industriellen Prozeß in gleichbleibender Qualität und unter wirtschaftlich akzeptablen Bedingungen zu etablieren. Bereits in den 90er Jahren hat die Ilford-Forschungs-& Entwicklungsabteilung, durch Arbeiten auf dem Gebiet der Digitalisierung von Bildinformationen, bei der Öffnung neuer Märkte eine wichtige Rolle gespielt. Das Forschungsteam entwickelte neue Prozesse in zwei Schlüsseltechnologien: Digitale Fotografie und Tintenstrahldruck. Im letztgenannten Bereich war Ilford aufgrund seiner Erfahrung in der Lage, schon sehr früh hochwertige Inkjet-Materialien in echter fotografischer Qualität anzubieten, diese wurden durch eigene, lichtstabile Tinten für Großformatdrucker ergänzt (ARCHIVA-Tinten, ab 1996).
Obwohl man sich bei der Entwicklung neuer Produkte auf die Digitaltechnologie konzentriert, wird Ilford seine Produkte für die analoge Fotografie weiterhin pflegen. Ilford-Filme, -Papiere und -Fotochemikalien sind nach wie vor richtungsweisend im Hinblick auf Qualität und Leistung. Das Unternehmen hat heute ca. 1500 Beschäftigte, 2 Forschungs- und Produktionsstandorte: Mobberley (England) und Marly (Schweiz), ist in mehr als 35 Ländern auf 5 Kontinenten vertreten und verzeichnet im Inkjet-Bereich jährliche Wachstumsraten von mehr als 100%.
Noch ein wenig mehr in ein wenig Geschichte und alten wie neuen Fotos und Illustrationen kann man im Ilford Kalender 2004 schmökern, der unter dem angegebenen Link in diversen Sprachen zur Verfügung steht. Nebenbei: da wird zwischen einer englischen und amerikanischen Ausgabe unterschieden. Wie ja schon Professor Higgins in My Fair Lady wusste: „in America they haven’t spoken it for years“ – in Amerika wurde das Englische seit Jahren nicht mehr gesprochen. (thoMas)