Foto Alfred Ehrhardt: Kurische Nehrung, Fußstapfen am Steilhang einer Düne, 1934Sie besticht bis heute durch ihre visuelle Kraft, die Fotografie der 1920er und 1930er Jahre. Originalabzüge aus der Entstehungszeit versammelt die Ausstellung „Die neue Wirklichkeit – Fotografie der Moderne“ in der Pinakothek der Moderne in München; zu sehen sind Fotografien u.a. von Aenne Biermann, Karl Blossfeldt, Germaine Krull, Albert Renger-Patzsch und August Sander:

 
 
 
 
 

Foto Albert Renger-Patzsch: Kaffee Hag, 1925

Albert Renger-Patzsch: Kaffee Hag, 1925, 16,9 x 22,8 cm
Stiftung Ann und Jürgen Wilde, München
© Albert Renger-Patzsch Archiv / Ann und Jürgen Wilde / VG Bild-Kunst, Bonn 2011

 
Information von Pinakothek der Moderne und Bayerische Staatsgemäldesammlungen:

DIE NEUE WIRKLICHKEIT. FOTOGRAFIE DER MODERNE AUS DER STIFTUNG ANN UND JÜRGEN WILDE

Die Fotografie der 1920er und 1930er Jahre besticht bis heute durch die visuelle Kraft ihrer Bildlösungen. Ungewöhnliche Ausschnitte, dynamische Perspektiven, starke Schwarzweiß-Kontraste, faszinierende Nahaufnahmen und außerordentliche Vergrößerungen sind virtuose Zeugnisse einer neuartigen Wahrnehmung der Wirklichkeit und ihrer Übertragung ins Bild.

Die Ausstellung „Die neue Wirklichkeit“ bildet den Auftakt für die künftige Zusammenarbeit zwischen der Stiftung Ann und Jürgen Wilde und der Pinakothek der Moderne. Sie legt den Fokus auf die Avantgarde-Fotografie, die einen wichtigen Schwerpunkt der Sammlungsbestände darstellt. Neun stilprägende Protagonisten, darunter Aenne Biermann, Karl Blossfeldt, Florence Henri, Germaine Krull, Albert Renger-Patzsch und August Sander werden mit für ihr Schaffen charakteristischen Werkkomplexen vorgestellt. Anhand von rund 110 qualitativ herausragenden Originalabzügen aus der Entstehungszeit der Aufnahmen entfaltet sich ein breitgefächertes Spektrum von der neusachlichen Objektfotografie, über fotografische Experimente und surrealistisch anmutende Inszenierungen bis hin zur typologischen Studie, wie es in München bislang kaum zu sehen war.
 

Foto Florence Henri: Selbstportrait im Spiegel, 1928

Florence Henri: Selbstportrait im Spiegel, 1928, 16,3 x 12,3 cm
Stiftung Ann und Jürgen Wilde, München
© Galleria Martini & Ronchetti, Genua
 
 
Foto Alfred Ehrhardt: Kurische Nehrung, Fußstapfen am Steilhang einer Düne, 1934

Alfred Ehrhardt: Kurische Nehrung, Fußstapfen am Steilhang einer Düne, 1934, 49 x 33,2 cm
Stiftung Ann und Jürgen Wilde, München
© VG Bild-Kunst, Bonn 2011
 
 
Foto Werner Rohde: Karneval, 1928

Werner Rohde: Karneval, 1928, Silbergelatineabzug, 22,6 x 16,9 cm
Stiftung Ann und Jürgen Wilde, München
© VG Bild-Kunst, Bonn 2011

 
Fotografie zählt seit der Eröffnung der Pinakothek der Moderne im Jahr 2002 zum Sammlungsauftrag der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und ist mit regelmäßigen Sammlungspräsentationen und Sonderausstellungen innerhalb der Sammlung Moderne Kunst fest verankert. Auf einmalige Weise konnte nun die Abteilung Fotografie und Neue Medien, die sich bislang auf die zeitgenössische Fotografie beschränkte, um eine hochkarätige und umfassende Kollektion zur fotografischen Moderne erweitert werden: Die international renommierte Sammlung von Ann und Jürgen Wilde ging 2010 in die gleichnamige, in München angesiedelte Stiftung über und wird künftig eng mit den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und vor allem der Pinakothek der Moderne zusammen arbeiten.

Ann und Jürgen Wilde begannen Ende der 1960er Jahre, Fotografie zu sammeln. Ihre Sammlung zählt heute weltweit zu einer der bedeutendsten zur Fotografie des frühen 20. Jahrhunderts. In vier Jahrzehnten trugen die Stifter rund sechstausend Originalabzüge, umfangreiche Archivalien zur Fotografiegeschichte des 20. Jahrhunderts und eine mehrere tausend Bände zählende Fachbibliothek zusammen. Zu den Beständen der Stiftung Ann und Jürgen Wilde zählen auch die beiden in Umfang und Qualität einmalige Künstlerarchive zu Karl Blossfeldt und Albert Renger-Patzsch, die u.a. mehrere tausend Negativplatten umfassen. Diese Archive wurden in den 1970 Jahren nach Erwerb der Nachlässe gegründet. Mit der Auftakt-Ausstellung „Die neue Wirklichkeit“ wird erstmals eine Auswahl aus den reichen Schätzen der Stiftung Ann und Jürgen Wilde dem Münchner Publikum vorgestellt. Es erscheint ein Magazin (Preis 9,50 Euro).

Wir danken dem Sparkassen-Kulturfonds des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes und der Bayerischen Sparkassenstiftung für die Förderung der Ausstellung.
 

Foto August Sander: Jungbauern, 1914

August Sander: Jungbauern, 1914, 22,8 x 17 cm
Stiftung Ann und Jürgen Wilde, München
© Photographische Sammlung, SK Stiftung Kultur, August Sander Archiv, Köln, VG Bild-Kunst, Bonn 2011

 
Ausstellung:
Die neue Wirklichkeit
Fotografie der Moderne aus der Stiftung Ann und Jürgen Wilde
26. März bis 26. Juni 2011
Eröffnung: 25. März 2011, 19 Uhr
Pinakothek der Moderne
Kunstareal, Barer Str. 40
80799 München

Öffnungszeiten:
Täglich außer Mo 10.00 – 18.00 Uhr
Donnerstag 10.00 – 20.00 Uhr
 

(thoMas)