Nikon steckt noch tiefer in der Krise als zuletzt erkennbar. Das geht aus den Zahlen zum dritten Quartal des Geschäftsjahrs 2017 hervor, die das Unternehmen heute veröffentlicht hat. Belastet wird das Ergebnis vor allem von Nikons Kernsparte, dem „Imaging Products Business“, die erneut einen herben Umsatzrückgang zu verzeichnen hat. Die Prognose für das gesamte Geschäftsjahr hat Nikon entsprechend nach unten korrigiert.
Die gesamte Kameraindustrie hat unter weiterhin sinkenden Absatzzahlen zu leiden (siehe auch der kürzlich veröffentlichte CIPA-Report), doch Nikon trifft es besonders hart. Erwirtschaftete der traditionsreiche Hersteller mit seinem „Imaging Products Business“ im ersten Dreivierteljahr 2016 noch einen Umsatz von 423 Milliarden Yen (3,5 Milliarden Euro), waren es im aktuellen Vergleichszeitraum nur noch 301 Milliarden Yen (2,5 Milliarden Euro) – ein Rückgang von -29%. Damit schrumpft auch die Bedeutung der Kamerasparte in der Nikon Coorporation. 2016 trug sie noch zu knapp zwei Dritteln zum Gesamtumsatz bei, inzwischen ist ihr Beitrag auf gut die Hälfte geschrumpft. Das Betriebsergebnis hat sich im selben Zeitraum auf 24 Milliarden Yen (200 Millionen Euro) nahezu halbiert.
Für das gesamte Geschäftsjahr 2017 (das am 31. März) endet, hat Nikon seine Prognose für die Imaging-Sparte abermals nach unten korrigiert. Bei einem Umsatz von 380 Milliarden Yen (3,2 Milliarden Euro) wird jetzt nur noch ein operatives Ergebnis von 25 Milliarden Yen (201 Millionen Euro) erwartet. Damit sinkt die Umsatzrendite von 8,8 % im letzten Geschäftsjahr auf aktuell nur noch 6,6 %.
KeyMission läuft nicht, DL-Serie kommt nicht. Nikon musste für die Imgaging-Sparte seine Prognose kräftig nach unten korrigieren.
Was bei Nikon nicht läuft
Für den kräftigen Einbruch in der Imaging-Sparte nennt Nikon mehrere Gründe. So mussten die Erwartungen für die KeyMission-Action-Kameras substantiell nach unten korrigiert werden. Aber auch der gesamte Markt für Digitalkameras schrumpft schneller als von Nikon erwartet. Hinzu kommen einmalig hohe Restrukturierungskosten unter anderem durch die abgesagte Markteinführung der DL-Serie. Hinter diesen Restrukturierungskosten verbirgt sich in erster Linie ein massiver Stellenabbau, bis zum Stichtag am 10. Februar 2017 haben 1143 Nikon-Beschäftigte (gut 10 % der Gesamtbelegschaft) ein Abfindungsangebot angenommen.
Wie Nikon aus der Krise kommen will
Wie bereits im letzten November angekündigt, will Nikon zukünftig auf hohe Renditen setzen, Umsatzwachstum ist nur noch ein nachgeordnetes Ziel. Jetzt ist erst einmal Kostenreduktion angesagt, auch bei Forschung und Entwicklung.
Im Imaging-Bereich wird Nikon sich auf hochprofitable Produkte konzentrieren. Die DL-Serie hat augenscheinlich nicht mehr in diese Strategie gepasst, auch das Nikon-1-System dürfte auf dem Prüfstand stehen. Das Geschäft mit Kompaktkameras wird Nikon in naher Zukunft wohl kräftig reduzieren, wenn nicht gar ganz aufgeben – zumal Nikons Marktanteil in diesem Segment zuletzt rückläufig ist.
Zudem versucht Nikon, neue Geschäftsfelder zu erschließen. Ein Kandidat für dafür: Berührungslose Messsysteme, wie sie derzeit von Roboterherstellern nachgefragt werden.
Nikon steckt tief in der Krise
Und?
Wie soll sich bei einfallslosen DSLR-Updates D3xxx, D5xxx oder einer 2017 nicht ganz unmöglichen Retro Nikon Df2 Vollformat DSLR in "100 Year Anniversary Edition" zu Sammler-Preisen ein Gefühl wie Zukunftssicherheit seitens Nikon einstellen. Braucht die Welt eine D820 mit 46 Megapixel? (nikonrumors.com) Europa soll(te) mit Preisen von zunächst 2300 und später um 2000 Euro für ein Nikon D500 Gehäuse (Stand Dezember 2016) abkassiert werden, um weit im Westen den Graumarkt mit D500-Gehäusen zu versorgen, die zeitweilig für 1399 US Dollar zu haben sind. Auch wurde die D500 von der Nikon Winter Cashback-Aktion ausgeschlossen. Vertrauensbildende Maßnahmen sehen anders aus! Bei der Photokina-Pressekonferenz der peinlichen Nikon GoPro- und 360 Grad-Klone hat es mir die Sprache verschlagen. Getoppt von der Meldung, dass die Inthronisierung eines kapitalistischen Monarchen in Übersee mit zahlreichen 360 Grad Keymission-Nikons dokumentiert wurde…
Ob ich die spiegellosen Systemkameras mag oder doch die DSLR bevorzuge, wo ist Nikons Antwort auf eine 24 MP Fujifilm XT-20 mit 15 x 23 mm APS-C Sensor, die mit dem stabilisierten und (vergleichsweise) lichtstarken Fujinon XF 2,8-4/18-55 R LM OIS derzeit zum Startpreis von 1199 Euro angeboten wird? Wobei ich bei Nikon dann selbstverständlich einen beiliegenden, im Preis enthaltenen (!) Adapter erwarten würde, der die Weiterverwendung (sinnvoller) DSLR-Objektive mit Nikon F-Bajonett gestattet. Canon kann es bei seiner M5 DSLM doch auch! Was die "große" Fuji-Schwester XT-2 auch im AF-Nachführbetrieb auf unregelmäßig und wirklich schnell bewegte Motive leistet, konnte ich jetzt mehrfach in voller 24 MP Auflösung auf dem Monitor eines gut bekannten Fotografen bewundern, der statt einer EOS 1D samt Linsen immer öfter zur deutlichen Gewichtsreduzierung zur vergleichbaren Fuji-Ausrüstung greift. Stattdessen hat Nikon viel zu viele Jahre Unsummen an Yen erst für die 1 Zoll Spielzeuge der Einser-Serie verbraten, um dann noch mehr Entwicklungsgeld für die DL-Serie ins Feuer zu werfen.
Aber möglicherweise ist das ja alles nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was dem Nikon-Fan noch blüht. Wer genau hinsieht, kann das 100 Jahre Nikon Video auch so interpretieren:„Genießt 100 Jahre Nikon, erinnert euch an an großartige Kameras und tolle Objektive. Aber: Wir (Nikon) müssen, wollen überleben. 201x werden wir die Herstellung von Kameras und Objektiven einstellen. Wir werden in Zukunft hochprofitabel nur noch für die Industrie und Medizintechnik fertigen…“
Ich glaube da kann NIKON mit anderen namhaften Herstellern die Hand geben! Das ist jetzt der Fluch der vielen Objektive die für die DSLR-Kameras bereit stehen und nur neue Produkte mit geringerem -Auflagemaß (Mirrorless) blockieren! Man will auch die große Gemeinde dieser Nutzer nicht vor den Kopf stoßen! Die "Geister" die ich rief, wird man jetzt nicht mehr los!
Was habe ich denn als Fotograf von einem geringeren Auflagemaß weil der Spiegelkasten wegfällt? Eine dünnere Kamera? Noch kleiner und kompakter als die D610 und D750? Wo soll der Platz für die vielen Knöpfe, Drehräder und Schalter hin? Mit deutlich weniger Akku Kapazität und einem schlechteren Autofokus bei wenig Licht? Wow, das sind ja Fortschritte! Aber die Konsumenten dürfen sich gerne weiter einbilden, das ein neues Spielzeug bessere Fotos macht als ihr derzeitiger Fotoapparat.
Zitat "Was habe ich denn als Fotograf von einem geringeren Auflagemaß weil der Spiegelkasten wegfällt?"
Für mich ist das klar. Eine größere Palette an Objektiven die nicht aufwendig als Retrofokus Konstruktion berechnet werden muss. Weniger Linsen bei kurzen Brennweiten im Einsatz die künstlich den Mindestabstand vom Auflagemaß erzeugen müssen. Der Jahrzehnte lange Vorteil der Leica M im Kleinbildbereich bevor Mirrorless im Digitalsegment sich breit gemacht hat und ein Begriff für die breite Masse wurde. Der Vorteil ist nicht von der Hand zu weisen.
Die digitale Foto Industrie hat sich selbst ins Knie geschossen. Jeder Hersteller möchte die „Eier legende Woll-Milch-Sau“ entwickeln. Dabei sind Kundenwünsche unberücksichtigt geblieben. Zudem ist Nikon bei dem wichtigsten Bauteil auf Zulieferer angewiesen. Das sie sehr gute Objektive in hervorragender Qualität bauen können steht außer Frage.
Wie man moderne Kameras bauen muss haben Fuji, Panasonic, Olympus und Sony vorgemacht. Wie man Konstruktionsbedingte Nachteile elegant umschifft hat Pentax mit seiner neuen KP soeben gezeigt.
Dazu kommt noch das das Fotografieren in der breiten Masse mit den Smartphones einfach und unkompliziert funktioniert. Bilder versenden (teilen) ist ein weiterer Vorteil der ohne Umwege machbar ist. Für das berühmte Urlaubs- Babyalbum reicht es immer, sogar das Video von den ersten Gehversuchen lässt sich per QR Code einbinden. Wer braucht da noch Kompaktkameras?
Bei den Spiegelreflex Kameras fehlt mir die klare Trennung zwischen Fotografie und Video. Wer professionell Videos machen möchte muss seine Kamera mit Rigs und Mikrophon „umbauen“ und blockiert so die jeweils andere Funktion. Davon ab, wer nur Fotografieren möchte muss trotzdem die Videofunktion dazu kaufen ob er will oder nicht! Des weiteren finde ich die elektronischen Spielereien gehören in die beiliegende Software und nicht in das Kamera Menü.
Mir fehlt bei Nikon die „Weitsicht“ in der Konzernspitze, wie üblich müssen die Werktätigen die Fehler ausbaden.
Das problem, ist dass die kamerahersteller nicht den kunden hören. Statt wenige innovativen kamera zu herstellen, wird immer ein neues modell mit wenige verbesserungen angeboten.
Fuji hört den kunden und hat erfolg.
Kunden wollen kameras die spass beim benutzen bringen zusammen mit guten qualität und optimale ergonomie.
Ich bin gewiss ein Fan der Fuji Kameras, aber Ergonomie sieht anders aus. Die Kameras sind schick und relativ gut zu handhaben. Doch wer schon mal eine Minolta Dynax9 in Händen hielt oder später von Sony eine A900, der weiß, wie Ergonomie richtig funktioniert.
Bei der Fuji X-T2 muss man sich doch diese Handgriffe extra kaufen, damit die Kamera besser in der Hand liegt? Seltsame Strategie. Dazu ein Batteriegriff damit die Akku Leistung wenigstens im Ansatz mit einer guten DSLR mithalten kann. Das sind für mich alles versteckte Kosten die ich so bei meiner Vollformat DSLR nicht habe.
Kompaktkameras und SPiegelklatscher. Ein spiegelloses APS-C und KB-System nicht einmal im Ansatz vorhanden. Das wird vom Markt eben mit Kaufverweigerung abgestraft. Wohl Problem = hausgemacht, kein Mitleid. Vorwärts-Strategie: Produkte billiger machen, Service schlechter, mehr v erlangen. Klingt nicht nach Erfolgsrezept.
Ich denke, das 105. Firmenjubiläum wird Nikon nicht mehr in heutiger Form erleben. Wenn überhaupt.
Dank der Spiegellosen glauben sie steigt jeder Smartphone Knipser dann auf eine spiegellose Kamera um oder womit fotografieren denn 90% der Leute heute so? Dann ist FUJI quasi jetzt schon das neue Canon?
Einen technisch aufwändigen Spiegelkasten braucht man heute nicht mehr und die Technik der EVF's werden technisch immer besser und sind auch für die Kamerahersteller sicher viel kostengünstiger. Das hat sogar die meistens nachhinkende Firma LEICA bei ihrer Leica SL mit dem EVF von EPSON erkannt!
Das schwere Kamera-Geraffel will auch der Fotoprofi nicht mehr den ganzen Tag schleppen müssen!
Immer der selbe Blödsinn…
Schon mal bemerkt das die E-M1 – GH5 Kameras gerade schwerer und größer werden?
Das Sony seine Griffe ständig vergrößern muss?
Warum wohl?
Weil man als ernsthafter Fotograf etwas in der Hand braucht, insbesondere wenn man mit Lichtstärke und Teleobjektiv fotografieren möchte.
Und die 200g, die eine DSLR vielleicht noch schwerer ist – spielen in der Fototasche keine Rolle, schon gar nicht wenn ich die 4 Akkus mit rechne, die ich bei Sony, Fuji, Leica und Co mitschleppen muß um bei Kälte oder für den Urlaub genug Saft zu haben.
Und Prismensucher werden immer Vorteile behalten – nur die Siegessicher in den einfachen DSLRs gehören endlich eingestellt.
Exakt meine Meinung! Anscheinend gibt es genug "Sessel-Fotografen" im Internet, denen diese Erfahrung einfach fehlt!
Für Abmessungs-/Gewichtsvergleiche gibt es doch Deutschlands älteste Seite digitalkamera.de. Dort mal schnell erst die Panasonic GH-1 gegen die GH-5 und dann die GH-5 gegen die Einsteiger Nikon DSLR D3400 verglichen, gehen einem die Augen über. Zu was für einem "Monstrum" sich die GH-5 entwickelt hat. Es fehlt nicht viel, und die GH-5 ist doppelt so schwer wie die GH-1 oder D3400. Und auch in den Abmessungen hat sie GH-5 gegenüber der GH-1 mächtig zugelegt. Auch gegenüber der Nikon D3400. OK, die Videofähigkeiten und der bescheidene Sucher der DSLR darf man nicht gegen die GH-5 antreten lassen. Aber Kompaktheit in der Spiegellos-Klasse? Wie schrieb ein Bekannter: "Eine (Sony) A7, A7 II etc. ist für mich einzig u. allein kompakt mit den Objektiven Sony 1,8/50 (nicht Zeiss 1,8/55!), Sony 2,0/28 und Zeiss 2,8/35. Punkt. Alle anderen Sony/Zeiss-FE-Linsen passen besser zu den DSLR-Boliden der bekannten Hersteller."
PS.: Nett, der "Siegessicher" in der DSLR 😉 Autokorrektur im Smartphone abstellen, dann bleibt es auch ein "Spiegelsucher" 😉
DSLR-Bolide passt nicht so Recht zu einer D610 oder D750. Eher sehe ich die D810 und vor allem die D5 dort. Selbst die neue D500 ist doch eher in Richtung der beiden erstgenannten angesiedelt. Kleiner muss eine Kamera auch nicht mehr sein, wenn man all die Knöpfe und Drehschalter für eine schnelle und ergonomische Bedienung unterbringen will ohne das es zu einer Fummelei wird, weil alles zu eng beieinander angeordnet wird.
Und wieder wird das Phrasen-Schwein der Marketing Industrie durch das Dorf getrieben. Ja, die lichtstarken Objektive sind dann sicher auch plötzlich nur noch halb so schwer, wie beispielsweise ein 300 mm f/2.8, ein 200-400 mm f/4 oder gar ein 600 mm f/4. Der Wegfall des Spiegelkasten macht es möglich – es gibt doch noch Wunder, die Berge versetzen können!.
"die Technik der EVF’s werden technisch immer besser "
Und bleiben, meiner AnSICHT(!) nach, trotzdem immer noch ganz weit hinter dem hellen guten 'alten' optischen Sucher zurück – sagt einer der einen modernen EVF nur zu gut kennt.
"EVFs (..) sind auch für die Kamerahersteller sicher viel kostengünstiger"
Mag sein, aber ob sie deswegen auch 'günstiger' und sinnvoller für den Fotografen sind?
Ich warte bis heute auf eine DSLR in der Größe(!), Robustheit(!) und max. den wesentlichen, ebenso robusten Bedienelementen(!) einer Pentax ME, mit eben diesem hellen großen Sucher zum vernünftigen Preis. Gibt es das eigentlich schon?
Woher wissen Sie das? Nach wie vor spielen die Profikameras von Nikon und Canon bei Sport- oder Nachrichten-Terminen "die erste Geige!" Die riskieren doch nicht ihren Job und besorgen sich "Spielzeug-Kameras!" Alte Pressefotografen-Regel: "Wichtige Termine lassen sich nicht wiederholen!" Da schleppe ich lieber – nur das Ergebnis zählt!
Nikon hätte sich besser nie auf den Knipser-Markt eingelassen, schon EM war ein Fehler:
Wie aus dem Handel zu hören ist, mag in Deutschland kaum noch ein Händler Nikon verkaufen, Nikon tut nichts für den Handel und gibt ihm nichts zu verdienen.
Canon tut wieder was für seine Händler, aber zu verdienen gibt es damit auch nicht viel.
An der Preis- und Margenpolitik und am Preisverfall sollten alle Hersteller etwas ändern.
Dann ist viel getan.
Denn Nikon hat die beste Halbformat: D500
die beste Vollformat-Profi: D5
inzwischen sogar einige der weltweit besten Objektive – sogar wieder mal vor Canon
Die Nikon 1 war technisch ihrer Zeit voraus, die Sensoren nur nicht gut genug und vielen zu klein.
Key-Mission kam zu spät, DL sowieso.
also an den Produkten scheint es mir nicht zu liegen.
Davon abgesehen, denke ich das es Nikon noch sehr lange geben wird, so wie es Pentax und Leica noch gibt.
Das Marketing von Nikon könnte mehr tun, um den Kunden zu überzeugen warum man zu Nikon greifen soll. Vernünftige Gründe, technische Merkmale, die sich belegen lassen. Die D810 hat mehr als genug Alleinstellungsmerkmale (oder hatte diese bei der Einführung) aber die wenigsten Kunden wissen wirklich darüber Bescheid. Ich finde bei Nikon tolle Produkte aber das Marketing tut wenig um diese Merkmale überzeugend zu verkaufen.
He, die EM war vor über 30 Jahren mein Einstieg in die Nikon-Welt 😉 Nix gegen diese kleine Kamera, die nicht viel konnte, aber immerhin tolle Objektive halten. Sie steht hier noch im Schrank, aus rein nostalgischen Gründen natürlich.
"Wurden laut Zahlen von GfK im Jahr 2013 noch über 1 Million DSLRs in Deutschland verkauft, waren es im letzten Jahr nur noch 630.000. Während Jahr für Jahr weniger DSLRs verkauft werden, geht der Trend bei CSCs genau in die andere Richtung – wenn auch bei Weitem nicht so rasant, wie es viele prognostiziert haben. Wurden im Jahr 2011 in Deutschland nur 130.000 Exemplare abgesetzt, waren es im letzten Jahr schon 276.000. Jubelschreie dürfte das Wachstum bei den Herstellern trotzdem nicht ausgelöst haben, denn der Zuwachs im Vergleich zum Jahr 2014 (270.000) war minimal. Im selben Zeitraum ging der Absatz bei den DSLRs in Deutschland um 90.000 Kameras zurück."
Quelle: DSLR versus CSC: Duell der Systeme. in Digitalphoto, 20.05.2016
http://www.digitalphoto.de/news/dslr-versus-csc-duell-systeme-100267910.html
Nikon steckt besonders in der Krise, weil es keine ernstzunehmenden Spiegellosen im Angebot hat. Nikon trifft der Rückgang bei DSLRs nahezu 1 zu 1, während Nikon von den stabilen bzw. leicht steigenden Verkaufszahlen bei Spiegellosen nicht profitieren kann.
Nikon hat ganz klar die unternehmerische Fehlentscheidung getroffen, keine Spiegellosen anzubieten. Das Nikon 1 System steht qualitativ auf verlorenem Posten gegenüber mFT und APS-C Spiegellosen.
Aber Nikon hat auch an anderer Stelle Fehler gemacht.
Als ich im Jahr 2007 mir meine erste DSLR kaufte, hatte Nikon kein Ultraweitwinkelobjektiv im Angebot. Da musste man bei Sigma das berühmte 10-20er kaufen..
Jahre später brachte Nikon dann zwar ein Ultraweitwinkel-Objektiv heraus, das 10-24 mm. Dieses war jedoch nicht von besonders hoher Qualität und hatte insbesondere keinen Bildstabilisator und wurde mit einem Preis von um die 800 Euro viel zu teuer angeboten. Bis heute hat Nikon kein UWW mit Bildstabilisator.
Nikon ist immer noch zu sehr an den Bedürfnissen von Portraitotograen orientiert, also an 35mm, 50mm und 85mm Optiken. Das ist aber kein Massenmarkt.
Die große Masse der Fotografen sind jedoch Freizeit-Fotografen. die brauchen für Architekturfotografie einen ordentlichen Weitwinkel, oder für Insekten, Tier oder Fahrzeug-Fotografie dann gute Zooms. Die hat Nikon auch nicht. Wollte man, wenn plötzlich was Fotogenes vor die Flinte läuft erst anfangen, die passende Festbrennweite zu montieren, dann ist das Motiv schon wieder weg.
Also wenn Nikon nicht was in der Hinterhand hat, womit Sie am Markt bestehen können, werden sie mit den DSLRs gemeinsam in der Versenkung verschwinden.
Sie fotografieren offenbar mit DX. Sehen Sie, deshalb bin ich lange schon auf FX umgestiegen. Da gibt es nicht nur ein gutes sondern ein Erste-Klasse-Weitwinkel, nämlich das 12-24. Und ein gutes Zoom gibt es da auch: Das 70-200 / 1:4,0. Wenn man mit DX fotografiert und Wert auf Bilduqalität legt, dann ist man bald umgeben von lauter FX-Objektiven, bis man merkt, dass das einzig billige in der Fototasche das DX-Gehäuse ist.
Aber Canon macht es auch nicht anders: Gute Objektive gibt es nur im Vollformat.
Zitat: "Canon macht es auch nicht anders: Gute Objektive gibt es nur im Vollformat."
Eine unzutreffende Verallgemeinerung.
Das EF-S 10-22mm f/3.5-4.5 und das EF-S 60mm f/2.8 Macro sind nur zwei Beispiele für die Haltlosigkeit Ihrer Darstellung.
Dann kennen Sie wohl das 16-80mm nicht….
" Also wenn Nikon nicht was in der Hinterhand hat, womit Sie am Markt bestehen können, werden sie mit den DSLRs gemeinsam in der Versenkung verschwinden. "
Also das ist jetzt sehr viel Schwarzmalerei. Warum sind denn nicht schon längst alle Profi Fotografen auf Spiegellose umgestiegen, die in Alaska / Antarktis mehrere Monate mit ihren Nikon DSLRs unterwegs sind? Ganz einfach: Das Zeug tut auch noch im Schneesturm bei -40 Grad Celsius seinen Dienst. Es gibt die ganze Bandbreite an Supertele Objektiven, die hat sonst eigentlich nur noch Canon im Angebot.
Frage ich doch mal so:
Ist denn das der Massenmarkt?
Muss die große Masse der Fotografen das dringende Bedürfnis nach großer Offenblende haben und bei -40° C in der Kälte rumrennen, oder von den Ameisen nur das linke Auge scharf bekommen oder nachts Fledermäuse fotografieren?
Ich stand vor der Wahl, mit eine Nikon FX zu kaufen. Kleinbildobjektive hatte ich schon. Dann habe ich mir Bilder im Netz angeschaut die mit Kleinbildkameras aufgenommen wurden und das mit meinen eigenen Aufnahmen verglichen. In der Bildmitte OK – das war Kleinbild meist besser. Aber an den Rändern teilweise 'ne Katastrophe. Im Dunkeln keine Vorteile beim Rauschen.
Zwischenzeitlich waren aber die Spiegellosen schon gut geworden. Man kann sich sehr daran gewöhnen, schon vor der Aufnahme ein Histogramm zu sehen und eine Bildvorschau. Und das wichtigste Werkzeug für gute Bilder ist neben einer brauchbaren Kamera ohnehin die Graukarte, besser noch die Weißkarte..
Ich bin von Nikon auf Canon EOS M3 umgestiegen und bin recht zufrieden. Die Kamera ist schon ganz ordentlich. Und wenn man nicht mit großer Blende fotografieren muss oder will, hat man auch sehr handliche kleine Objektive dazu, die auch recht schwarf sind.
Gibt es denn der Markt überhaupt her, teure, weil große Offenblende, Objektive anzubieten, nur weil ein paar wenige Fotografen das für wichtig halten?
Für die Masse der Kunden muss es bezahlbar bleiben und die Qualität trotzdem gut sein. Und das kann man noch am ehesten erreichen indem man bei der Offenblende abstriche macht. Blöd wird es nur, wenn die Abstriche dann so groß sind, dass man schon bei Offenblende schon in der Beugungsunschärfe ist, sobald ein Sensor mit höherer Auflösung auf den Markt kommt, wie das ja bei dem Nikon 1 System geschehen ist.
Natürlich gibt es einen Massenmarkt fernab des eigenen Horizonts oder glauben sie Natur- und Tierfotografen sind ausgestorben? Es gibt allein auf Facebook tausende von Ihnen, alleine über 500 Fotografen können sie dort in einigen Tagen treffen, die sich nur für Naturfotografie interessieren. Nikon hat erst kürzlich das relativ günstige 200-500 f/5.6 E Objektiv vorgestellt. Zusammen mit der D500 ist diese Kombi ein Traum für Wildlife, Sport/Action Fotografen. Selbst Tony Northrup, ein bekennender Canon Fan ist deshalb auf Nikon umgestiegen.
Das sehe ich ebenso! Ein leichtes, kompaktes Equipment mit einem hochwertigen 16-35/4 und 24-105/4(…5,6) will die Masse. Das mit Videotauglichkeit setzt einen EVF-Sucher voraus. Hochwertige Makros in verschiedenen Brennweiten bieten die Fremdanbieter zu günstigeren Preisen an. So wird gerne zu einer APS oder MTF Kamera gegriffen. Schwere Telefestbrennweiten sind und bleiben kein Massenmarkt.
"Schwere Telefestbrennweiten sind und bleiben kein Massenmarkt."
Dann schauen sie mal auf Facebook. Ich kenne dort mindestens 500 Fotografen allein aus dem Naturfotografie und Wildlife Bereich, die würden ungern auf ein 200-500 f/5.6 E verzichten.
Wo sind denn 500 Fotografen, meinetwegen auch 5000 oder 50000 von denen ,ein Massenmarkt? Gerade darum geht es Canon noch ganz gut, sie bedienen den Massenmarkt mit relativ günstigen Einsteiger und Mittelklasseprodukten und denken nicht nur an die Profis, die zahlenmässig in der Unterzahl sind! Und Nikon ? Hat sich tödlich abhängig gemacht, kauft seine Sensoren bei einem seiner stärksten Konkurrenten ein. Ungefähr so, wenn BMW seine Motoren bei Mercedes kaufen würde, ein No Go! Ein Hersteller, der nicht in der Lage ist, das wichtigste Bauteil einer Kamera selber zu produzieren? Nicht wirklich Ernst zu nehmen!
Wird schon wieder! Das Problem ist die Handy-Fotografie. Die Diger sind schmal, kompakt und für die meisten Draufdrücker-Bilder ("ich und der neben mir") reicht es doch. Ist nur schade, dass dieser Bereich der Kompakten in die Knie geht, denn damit verdiente Nikon das Geld für Investitionen im Bereich "Profifotografie!" Für mich steht fest: Mit einer Spiegellosen gehe ich nicht zu den Terminen. Im Sportbereich kenne ich nix, was einer D4s das Wasser reichen könnte, vielleicht noch die D5 oder die Topkamera von Canon – und die Nikkor-Objektive sind auch absolute Spitze, da ist mein Geld gut angelegt!
Kein Wunder, die Spiegellosen gehen beim Autofokus mit weniger Licht deutlich in die Knie (langsamer, ungenau, nicht mehr treffsicher). Das Problem hat die DSLR nicht bis zu -3 EV immer noch treffsicher, das geht auch schon bei der D750..
Also ich habe von Stativ aus nachts mit ISO 100 nur relativ schwach angestrahlte Gebäude fotografiert. Mit der Canon EOS M3 war das sehr scharf, was ich dann auf dem Rechner sehen konnte. Und das mit dem popeligen 11-22mm
Mit wenig Licht meine ich zum Beispiel die Umgebung nur im Kerzenlichtschein beleuchtet wird, kann durchaus bei Events vorkommen. Da sehe ich bei Spiegellosen keinen grünen Zweig.
gut angelegt? Wenn Nikon insolvent wird oder auch nur die defizitäre Kamerasparte aufgibt, um die Aktionäre bei Laune zu halten, dann war das ein denkbar schlechtes Invest.
Nikon hat so viele Fehler gemacht, wie keine andere Fotomarke in den letzten Jahren:
1. keine eigene Sensorsparte, Abhängigkeit von einem direkten Konkurrenten
2. Kein modernes leistungsfähiges Mirrorless System
3. Fehlentwickungen die Geld kosten – Kompaktkameras entwickelt und eingestampft, Actionkameras die (wie bei Gopro) niemand mehr kaufen will
4. Keine wirklich neuen sexy Produkte, statt dessen immer nur geringfügige Generationsverbesserungen
5. Zu teuere Einstiegsoptiken, auch im Halbformatbereich, Qualität nicht adäquat
6. viele Profifotografen kämpfen heute ums Überleben, da müssen auch diese Produkte bei exzellenter Qualität günstig sein.
Gruss Possi
possi.eu
possi.de
Sic transit gloria mundi. Und keiner außer den Kunden weiß wieso.
LEICA bleibt sich treu und hat Erfolg! So macht man das NIKON!
Leica bedient doch einen anderen Markt. Die Gebrauchskameras kommen von Panasonic (das müsste sich Nikon `mal erlauben) und die völlig überteuerten M-Kameras kaufen sich Nostalgiker, bei denen die aktive Fotografie nicht so im Vordergrund steht. Was will ein Profi auch mit einer M? Dazu kommen diese Luxus-Ausgaben, die Geld bringen, aber meist in der Präsentations-Schachtel verbleiben. Ohne die japanische Hilfe im Kamera- und Objektivbau hätte sich Leica schon lange verabschieden können!
Leica bedient eine ganz andere Kundschaft. Das ist wie mit Luxus Handtaschen bei Frauen oder wie bei Apple – sehr viel Profit machen mit gewöhnlicher Technik und durch das Image sehr teuer verkaufen. Die wenigsten Nikon Kunden werden für eine Kamera 6500 Euro ausgeben.
Nikon hat meiner Meinung nach zwei Probleme:
1. Eine Riesenabhängigkeit vom Photogeschäft. Das ist bei Canon, Sony, Olympus, Panasonic, anders
2. Nikon verschläft konsequent den Umstieg auf Spiegellose. Die 1er Serie war auf Grund des Minsensors zum Scheitern verurteilt. Hat aber viel Geld gekostet. Spiegellos hat viele Vorteile, die mit Spiegel nicht nutzbar sind, das Größenargument ist dabei das geringste. Die letzten Kameras von Nikon lassen sich in zwei Gruppen fassen: D5 und D500 sind der Höhepunkt der DSLRs aber auch das Limit, das richtig teuer (vor allem in der Herstellung) ist. Mehr geht nicht (niemand interessiert es, ob 14fps oder 15 fps, wenn man mit Spiegellosen mit ähnlichem Aufwand 100 fps bekommen könnte). Im Amateursektor wird nicht mehr entwickelt, sondern abgespeckt auf billigere Produktion. Auch hier merkt der Kunde, dass die Konkurrenz technologisch vorbei gezogen ist.
Entweder Nikon investiert in ein spiegelloses System wie Sony, oder sie werden mittelfristig auf Pentax-Level absinken.
SONY – kann nicht die Antwort für NIKON sein.
Da ist der schlimmster Fehler schon gemacht, die Abhängigkeit von den Sensoren.
In den Sony-Kameras kann ich sonst (außer beim Sensor) beim besten Willen keine Vorreiter-Rolle er kennen,
gruselige Bedienung, Kamera zu leicht, Objektive zu schwer (die meisten), Bildstabi nicht optimal, AF mit deutlichen Schwächen, Gesamtgeschwindigkeit mit Schwächen, Verbrauch und Akku – schlecht, Sucher so lala, uvm.
Technisch tonangebend sind Panasonic und Olympus, die beide einen deutlichen Vorsprung haben – abgesehen vom vieldiskutierten Sensor-Größen-/ Lichtschwächen-Nachteil.
Auch die Fujis sind nett zu bedienen, aber technisch hinken sie in der Praxis (ich habe eine X-T2) noch sehr hinter mFT-Kameras her.
Aber Fuji hat eins richtig erkannt, das Rennen läuft nicht zwischen: 1 – DX – FX – weil 1 zu klein und DX und FX schon sehr dicht beieinander – sondern zwischen DX und kleinem MF.
Wer über Qualität redet – redet nicht über RAW – sondern über einen großen, lichtstarken Sensor – je größer, bei vernünftiger Auflösung, die auch die Objektive noch bieten können – desto besser.
Auch der Ansatz von Sony ist wichtig – 16 MP und 42 MP – höchstlichtstark und hochauflösend in unterschiedlichen Kameras. Konsequenterweise kann man nicht nur mit einer Kamera alles sehr gut abdecken, vermutlich nicht einmal 40% der Motive.
Für Nikon führt, denke ich, neben besseren Handelsbeziehungen (Margen), Service und Marketing, nur der Weg über DX-Kameras ohne Spiegel – mit identischem Bajonett und Auflagemaß (Nikkor F) aus der Misere.
Denn das Bajonett können und werden sie nicht ändern und Adapter stellen nicht wirklich zufrieden.
FX ohne Spiegel macht für mich nur Sinn, wenn es ganz konsequent umgesetzt wird und dazu braucht Nikon ein neues, größeres Bajonett, zusätzlich interne Bildstabilisierung und neue Objektive die 100 MP aushalten.
Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass sich viele neue Kameras kaufen und dann mit alten Objektiven beste Qualität erwarten – zumindest bei Zoom-Objektiven und hochlichtstarken Objektiven kann das kaum gelingen.
Wenn ich eine neue D500 kaufe, kaufe ich auch ein 2.8-4.0/16-80 mm dazu (auch wenn es sagenhaft teuer ist) und die neuesten Festbrennweiten – schon nach 5 Jahren kommen viele Objektive mit der aktuellen Kameratechnik nicht mehr mit.
Schon durch die höheren Auflösungen, müssen Bildstabilisatoren alle paar Jahre erheblich besser werden – deshalb führt Olympus derzeit alle vor und MF ist weitgehend angewiesen auf taugliche Stative und Stativköpfe.
Also Nikon hat viel Arbeit und Canon auch nicht weniger.
Sehr gut zusammengefasst! So in etwa empfinde ich das auch. Ich hoffe die Chefetage von Nikon ist endlich aufgewacht und sieht diese Worte vor Augen!
Nikon tanzt auch auf zu vielen Parties gleichzeitig. Zum Beispiel gehören meiner Meinung nach die Coolpix und KeyMission Serie abgeschafft und der Fokus auf die Kernkompetenzen im APS-C (DX) und Vollformat (FX) gelegt. Kompaktkameras werden wegen Smartphones kaum noch nachgefragt und der GoPro Action-Cam Markt hat seinen Höhepunkt schon lange erreicht, bevor Nikon da überhaupt einen Fuß reingesetzt hat. Dazu die Entwicklung einer neuen spiegellosen Serie im APS-C und Vollformat Bereich mit neuem Bajonett unter Berücksichtigung der Rückwärtskompatibilität des Nikon F-Bajonetts.
Otto Normalkonsument hat inzwischen verstanden, dass er niemals bessere Bilder machen wird, als die, die er mit dem Smartphone spontan knipst. Es sei denn, die Kamera produziert Bilder die grundsätzlich anders sind, als alle bisherigen. DAS ist der Grund warum es immer noch die analoge Fotografie und ihre Spzialkameras gibt.
Für neue, wirklich NEUE Bilder braucht man NEUE Kameras.
Wo ich so drüber nachdenke erscheint mir die Key Mission 80 gar keine so schlechte Idee….
Das ist Quatsch die Technik für mangelnde Kreativität verantwortlich zu machen. Es liegt an der eigenen Kreativität Bilder zu erschaffen, die einen selbst gefallen und sich vielleicht auch von der Masse abheben. In erster Linie fotografiere ich für mich selbst, um schöne Momente festzuhalten. Das kann auch draußen in der Natur und ohne Menschen sein. Wenn der Konsument schon nicht versteht das sich zwar jeder einen Bleistift leisten kann aber man dadurch nicht automatisch zum erfolgreichen Schriftsteller wird, dann weiß ich auch nicht, wie man den Leuten noch etwas beibringen soll.
Für wirklich NEUE Bilder bräuchte man erst einmal einen freien Kopf. Viele Konsumenten kennen nicht einmal die Möglichkeiten, die ihnen ihre aktuelle Kamera bietet, und bleiben im Vollautomatikmodus hängen. Dann wird nach einem neuen Modell geschielt, wobei sich im Grunde nichts ändert. Die Unzufriedenheit bleibt. Schließlich greift man resigniert zum Smartphone.
Ich glaube, der Markt ist seit langem völlig überhitzt. Es gibt schlicht und ergreifend zu viele Kameras auf dem Markt. Wer am lautesten trommelt, setzt mehr ab. Da geht es weniger darum, wer gute Kameras macht. Nikon hat nicht viel getrommelt. Spiegellose werden von den Massenkonsumenten gefordert, weil eben lange genug pro spiegellos getrommelt wurde. Dann wird heute alles in Kameras gepackt, was gerade so angesagt ist, ohne, dass es Sinn machen muss.
Und genau an dieser Nische verdient Leica, die sehr wohl auch den Profibereich bedienen, Geld. Denn sie verschlanken die Kameras und treffen damit den Nerv von Kunden, die einfach nur fotografieren wollen, ganz ohne Schnick Schnack. Würde man einzig im Profi-Bereich sein Geld verdienen, bräuchten Nikon und Canon sich keine Gedanken zu machen. Denn genug Menschen wollen sehr gerne eine Spiegelreflex. Einen Realbildsucher und keinen elektronischen Sucher. Nikon macht die Krise jetzt durch, Leica hat sie durch und ist gestärkt heraus gegangen. Von Nikon wünsche ich mir das auch. Auch Sony wird über kurz oder lang kollabieren, man beachte die Hektik, wie neue Produkte auf den Markt geworfen worden und mit welcher Aggressivität PR gemacht wird. Nur fällt es heute schwer, PR von realen Anforderungen zu unterscheiden. So sind wir als Verbraucher ungewollt versucht, die Meinung von PR zu übernehmen, um uns in unserer eigenen Wahrheit bestätigt zu fühlen.
Würde ich mir im oberen Brennweitenbereich ein Kamerasystem zulegen wollen, wäre es mit Sicherheit eine Spiegelreflex von Nikon. Sony ist mir viel zu unüberschaubar. Und auch Fuji, mit der ich sehr viel fotografiere, würde ich kein zweites Mal kaufen.
Ich wünsche Nikon, dass sie es mit Verstand schaffen, gesund zu schrumpfen und dann mit einer gesunden statt massenorientierten Geschäftspolitik sich neu aufstellen.
Guter Kommentar von KAI. Zwei aus meinem Bekanntenkreis sind von Fuji zurück und möchten wieder eine "richtige Spiegelreflex!" Meine Empfehlung: Die Nikon Df, Äußerst widerstandsfähig, Vollformat, lange Akku-Laufzeit, schnelle Bildfolge, sehr gute Bildqualität und eine Bedienung wie bei der damaligen Nikon FM-2. Es kommt noch besser: Alle bisher gefertigten Nikkore lassen sich verwenden, sogar die Fischaugen mit der langen Hinterlinse. Bin immer noch begeistert!
Nikon wird es weiterhin geben! Die größten Fehler waren: Keine spiegellose Profikamera, die vielen 3xxx und 5xxx Kameras, der Plunder von Nikon 1-Kameras und viel zu spät, die versprochene DL-Serie. Ich fotografiere mit einer D700 und einer D300. Beide sind einfach zu bedienen und sind bei Minustemperaturen noch arbeitsfähig. Leider ist das Gewicht dieser beiden Arbeitstiere ein Minuspunkt. Besonders im alpinen Bereich. Deshalb habe ich noch zusätzlich eine Fuji x-E2 für extremere Bergtouren. So etwas hätte Nikon längst schon bauen sollen. Kein Elektro-Schnick-Schnack, sondern Kameras die man einfach bedienen kann. Eine DF im kleineren Format und günstiger wäre ein guter Sprung gewesen.
Das stimmt. FUJI führt gerade Nikon vor wie es funktionieren könnte. Df Retro Gehäuse hatte die Nikon zuerst. Aber wenn wir ehrlich sind: Dadurch gewinnt FUJI jetzt auch nicht gerade große Marktanteile, obwohl alles komplett spiegellos, kleiner etc.
Das Nikon einige Dinge (SnapBridge, Nikon 1, Kompaktkameras, keine richtige spiegellose Systemkamera, zu viele DSLR mit teilweise fragwürdigen "Neuerungen") falsch macht, und offensichtlich die Kundenwünsche nicht kennt, bzw. nicht berücksichtigt, scheint den meisten Kunden sehr klar zu sein.
Allein wenn man nur die Kommentare hier liest (sollten Produktmanager von Nikon mal machen!!), ergibt sich doch schon ein relativ klares Bild, wo der Schuh drückt.
Mir stellt sich die Frage, ob mal jemand von uns (Nikon-Usern / Nikon-Fans) seine Meinung Nikon direkt geschrieben hat. Ich schließe mich ausdrücklich in diese Frage ein.
Klar kann man über die Situation jammern, oder viele Kommentare schreiben, aber was wird das nützen.
Wenn wir diese Kommentare Nikon direkt schreiben würden, könnten die zumindest nicht mehr sagen, sie hätten von nichts gewusst. Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler, dies sollten wir Nikon zumindest deutlich mitteilen.
(Von den "Kundenumfragen", die ahnungslose und in der Regel inkompetente Agenturen den Firmen andrehen, halte ich nichts, denn sie gehen mit ihren unspezifischen Fragen an der Wirklichkeit vorbei. Wenn eine ausreichende Anzahl von Kunden seine Meinung unverblümt und direkt schreibt, ergibt sich daraus sehr schnell ein klares Bild…wie hier auch schon zu sehen)
@Gunnar: So klar ist das Bild gar nicht. Vor allem stellen viele Kommentatoren Forderungen an ein Produkt, ohne es jemals wirklich kaufen zu wollen. Oft werden auch in Kommentaren Floskeln anderer übernommen. Würde ein Hersteller auf Kommentare hören und es jedem Recht machen wollen, würde er sich irgendwann so verzetteln, dass er an den eigenen Produkten erstickt.
Der Markt muss sich bereinigen und die Produktionszahlen der meisten Hersteller werden sich deutlich nach unten korrigieren. Masse führt immer nur kurzfristig zum Erfolg. Manchmal ist eine bessere Geschäftsstrategie auch, nicht jeden Hype mitzumachen und bestimmte Dinge auszusitzen.
Denn ganz ehrlich, es gibt heute zu viele Dinge in der Fotografie, die braucht kein Mensch. Aber viele glauben, sie müssten es ganz dringend haben. So orientiert sich die Sinnhaftigkeit vieler Produkte auch nicht am tatsächlichen Nutzen, sondern an schnelllebigen Pseudowünschen vieler Verbraucher. Und genau darunter leidet Nikon.
Ich sehe es so wie die Mehrheit hier – die 1er Serie war/ist eine Totgeburt, der Kompaktkameramarkt insbesondere im LowBudget-Bereich ist inzwischen auch tot, bleiben also DSLR und die leider noch immer fehlenden DSLM, auf die ich auch schon lange vergebens warte.
Wenn dann noch eine Preispolitik dazu führt, dass jedes neue APS-C und FX Modell gleich etliche Hunderter mehr kostet als der Vorgänger, muss man sich auch hier nicht wundern, wenn der Absatz hakt. Zumal die Fortschritte meist sehr überschaubar ausfielen – die D500 und D5 mal außen vor.
Multifaktorieller Niedergang.
ich finde zwei Punkte an der obigen Diskussion interessant: Die unsinnig komplexe Bedienung mit zig Einstellmöglichkeiten, die eher verwirrt und nur einen Pseudofunktionsumfang vortäuscht. Pseudo deshalb, weil praktisch niemand so oft das Handbuch liest, dass er diese ganzen Funktionen parat hat und nutzen kann. Die DF geht etwas in die richtige Richtung, müsste aber noch weiter abgespeckt werden, und das Merkmal der Bedienungseinfachheit der Kernparameter mehr vermarktet werden ("Pure", genau…)
Und dann die Smartphone-Geschichte. Da kommt man nicht gegen an, der Kompaktmarkt ist niedergemetzelt. Nikon sollte ein Kameraysytem (!) entwickeln, das ein Hybrid aus Smartphone und spiegellos ist.
Vom Smartphone:
Die Telefonfunktion (damit die Leute es immer mitnehmen), die Vernetzung mit Diensten wie Facebook, Vimeo etc. und die Funktionserweiterbarkeit mit Apps, sowohl den normalen, als auch speziellen für die Kamera- und Bearbeitungsfunktionalität
Von der Spiegellosen:
Hardware-Bedienelemente (meinetwegen in mehreren Varianten zum Anklippen), Wechselvorsatzobjektive (Vorsatz bedeutet, dass EIN Objektiv fest eingebaut ist, damit die Kamera kompakt und stets einsatzbereit ist, und dann Objektivteile vorgesetzt werden können. Optisch eine Herausforderung, keine Frage), und ein größerer Sensor.
Ein ganz wichtiger Faktor hierbei wäre die Wahl des richtigen Formfaktors, insbesondere in der Dicke, damit die Kamera als Smartphone akzeptiert und mitgenommen wird. Ein weiteres Hauptproblem ist, dass als Betriebssystem nur Android in Frage kommt. Was viele potentielle Kunden (Besserverdiener) abschrecken dürfte.
@ thyl engelhardt "Ein ganz wichtiger Faktor hierbei wäre die Wahl des richtigen Formfaktors, insbesondere in der Dicke, damit die Kamera als Smartphone akzeptiert und mitgenommen wird. Ein weiteres Hauptproblem ist, dass als Betriebssystem nur Android in Frage kommt. Was viele potentielle Kunden (Besserverdiener) abschrecken dürfte."
Gibt (gab) es doch (fast)… Heißt Nikon Coolpix S800c. Ist sogar spiegellos 😉 OK, das S800c-Android ist steinzeitlich, aber es funktioniert. Die S800c geht gerne zusätzlich mit. Übers i-/Smart-Phone als Hotspot gehen bei Bedarf auch die Bilder aufs Smartphone oder darüber ins Netz… Warum nicht gleich das Smartphone? Weil die "Steinzeit-Coolpix" (Bauj. 2012) eben doch etwas mehr bietet, was Brennweite und ISO angeht. Bis aus den Doppelobjektiven zwei sehr teurer Smartphones ein vergleichbarer Brennweitenbereich wird, vergeht sicher noch etwas Zeit.
Ich möchte noch ein weiteres Thema ansprechen, nämlich die Bedeutung der Software für die Bildqualität. Hier haben die Smartphones in den letzten Jahren enorme Sprünge gemacht und dass trotz winziger Sensoren und Plastiklinsen. Letzlich ist das doch der Grund, warum immer weniger Kameras (aller Klassen) gekauft werden. Und hier wird der Fortschritt auch nicht stehenbleiben …
Meiner Meinung nach liegt hier auch die Zukunft, also mit relativ günstiger Hardware und ausgeklügelter Software beim aufnehmen und noch wahrscheinlicher in der Nachbearbeitung.
Die Frage wird sein, wie man als Nikon hier den ambitionierten Fotografen bedient. Sicher muss eine Kamera gut zu bedienen und zu halten sein. Aber sie muss sicherlich nicht schwer sein. Mal ketzerisch: Zoom wird man zukünftig GUT softwaretechnisch machen können (s. steigende Pixelzahlen); Bokeh und Tieferschärfe sicherlich auch. Lichtstärke auch!