Kaum ein System beflügelt derzeit die Gerüchteküche so sehr wie die kommende Profi-Spiegellose von Nikon. Jetzt beteiligt sich sogar dpreview an den Spekulationen und wirft die Frage auf: Könnte Nikon für sein spiegelloses Profi-System das E-Bajonett von Sony lizensieren? Technisch wäre es wohl möglich, aber auch rechtlich?

Wann hat die Fachwelt schon einmal derart gespannt auf ein neues Kamerasystem gewartet, wie auf das spiegellose Profi-System von Nikon? Dass es kommen wird, hat Nikon ja bereits vor geraumer Zeit bestätigt. Offen ist weiterhin, wann. Und natürlich, mit welchen technischen Spezifikationen.

Zumindest auf letzte Frage glaubt dpreview jetzt im Artikel The reign of the DSLR is almost over…eine Antwort gefunden zu haben: Nikon könnte das E-Bajonett von Sony verwenden.

Dass diese kleine Sensation möglich wäre, dafür spricht laut dpreview einiges. Etwa, dass sich Nikon und Sony durchaus nahestehen. Lange war Sony der Sensorlieferant für Nikon. In letzter Zeit hat Nikon aber offenbar auf Sensoren eines anderen Herstellers zurückgegriffen, etwa bei der D850.

Zudem weist dpreview darauf hin, dass das E-Bajonett von Sony ein offener Standard sei, Sony selbst hat die Spezifikationen teilweise veröffentlicht. Offiziell sind diese Daten jedoch nur für Objektiv- und Adapterhersteller zugänglich, so jedenfalls ergibt sich das aus der entsprechenden Mitteilung von Sony.

Technisch wäre es wohl kein Problem für Nikon, eine Spiegellose mit Sony-E-Bajonett zu entwickeln. Aber wäre es auch sinnvoll? Wohl kaum. Denn der Erfolg Nikons kommender Spiegellosen wird stark davon abhängen, wie problemlos sich die bisherigen F-Mount-Objektive damit weiterverwenden lassen. Dass zukünftige Besitzer einer Nikon-Spiegellosen nur noch Sony-E-Mount-Objektive kaufen, daran kann Nikon einfach kein Interesse haben.

Insofern dürfte es äußerst unwahrscheinlich sein, dass Nikon bei seiner kommenden Spiegellosen auf das Sony-E-Bajonett setzt.