LensVector, ein junges Unternehmen aus den USA, hat eine Autofokustechnologie entwickelt, die ohne bewegliche Linsen auskommt. Stattdessen setzen die Amerikaner für Smartphone-Kameras eine Linse aus Flüssigkristallen (LC) ein. Deren Brechkraft lässt sich mithilfe elektrischer Spannung variieren.

Flüssigkristalle dienen beim neuen „LensVector AutoFocus“ (LVAF) dazu, die Brechkraft der Linse zu ändern. Diese hängt von der Ausrichtung der Flüssigkristalle ab: Wird eine Spannung angelegt, rotieren die LC-Moleküle entsprechend der Spannungsstärke und ermöglichen es so, auf eine vorgegebene Entfernung zu fokussieren.

Brechkraft von Flüssigkristall-Linsen

Die Brechkraft der Flüssigkristall-Linsen lässt sich dynamisch ändern.
 

Weil der LVAF ohne bewegliche Linsen auskommt, lassen sich entsprechende Objektive günstig produzieren. Zudem sind mit dem LVAF ausgestattete Kameramodule deutlich kleiner als herkömmliche mechanische AF-Module. Laut LensVector ermöglicht der LVAF einen Fokusbereich von 10 Zentimeter bis Unendlich. Die AF-Zeiten sind allerdings noch etwas behäbig: Von der Nah- auf die Unendlichstellung dauert es etwa 0,5 Sekunden, umgekehrt beträgt die Fokuszeit rund eine Sekunde.

LVAF-Modul im Vergleich

LVAF-Module sind deutlich kleiner (oben)
als herkömmliche AF-Module (unten).

 

Erstmals eingesetzt wird die Technik jetzt in Smartphones des chinesischen Herstellers Vital Mobile, die in Taiwan, Bangladesch und Indien unter dem Markennamen Karbonn vertrieben werden. Denkbar sind aber auch andere Anwendungsgebiete für den LVAF, LensVector nennt unter anderem LED-Lampen, deren Lichtstrahl sich bündeln lässt.

(Martin Vieten)