Nicht weniger als Spiegelreflex-Qualität soll die neue Ansteckkamera One liefern, die der Hersteller DxO heute vorgestellt hat. Die DxO One wird an die Lightning-Schnittstelle eines iPhones oder iPads angeschlossen, dessen Display dann als Sucher und Steuerzentrale dient. Ausgestattet ist die Kamera mit einem 1-Zoll-Sensor in BSI-Technologie sowie einem Objektiv 32/1.8 (bezogen auf Kleinbild). Dank eines als „Super-RAW“ bezeichneten Aufnahmeformats soll die DxO One sehr rauscharme Aufnahmen liefern. Die Kamera ist für das vierte Quartal 2015 angekündigt und soll rund 650 Euro kosten.
Bislang war die Firma DxO aus dem französischen Boulogne-Billancourt vor allem für ihre Bildverarbeitungstechnologien und Software wie etwa DxO Optics bekannt. Jetzt aber steigen die Franzosen ins Hardware-Geschäft ein und stellen mit der DxO One eine Ansteckkamera für iPhone (ab iPhone 5) sowie iPad (ab 4. Generation) vor. Obwohl das Kameramodul einen relativ großen 1-Zoll-Sensor beherbergt und mit einem lichtstarken Objektiv 32/1.8 (bezogen auf Kleinbild) ausgestattet ist, fällt die DxO One sehr kompakt aus, sie wiegt gerade einmal gut 100 Gramm. Das unterscheidet sie zum Beispiel von den Kameramodulen von Sony (Bericht hier auf photoscala), die deutlich klobiger sind.

Die DxO One ist eine hochwertige Ansteckkamera für iPhone und iPad.
Ihr 20-Megapixel-Sensor und das mit F/1.8 sehr lichtstarke Objektiv ist den internen Kameras der Geräte sicherlich überlegen.
Dank des geballten Wissens von DxO in Sachen Bildaufbereitung soll die Ansteckkamera eine ausgesprochen gute Bildqualität liefern. Eigens dazu gibt es das neue Aufzeichnungsformat „SuperRAW“, das bei schlechten Lichtverhältnissen eine sehr gute Bildqualität verspricht. Dazu nimmt die DxO One vier Aufnahmen auf, die dann zu einer rauscharmen RAW-Datei vereint werden. Die Ausstattung der DxO kann sich auf den ersten Blick durchaus sehen lassen: Ihr eigener Akku versorgt sie mit Strom, die Batterien von iPad und iPhone werden also nicht belasten. Aufnahmen speichert sie auf microSD-Speicherkarten. Die ganze Kamera ist zudem in zwei Richtungen um jeweils 60 Grad schwenkbar, für Selfies wird sie einfach andersherum angedockt.

Dank ihrer kompakten Maße findet die DxO bei Nichtgebrauch immer ein Plätzchen in Hosen- oder Handtasche.
Meine Meinung:
Jetzt kommen sie also wieder, diese Ansteckkameras, die es bereits für Handys aus der Prä-Smartphone-Ära gab. Warum auch nicht? Wenn die DxO One hält, was der Hersteller verspricht, lässt sich die technische Qualität der Handy-Bilder sicherlich deutlich steigern. Dass das neue Kameramodul jetzt aber ausgerechnet nur für Smartgeräte aus dem Hause Apple kommt, liegt nicht gerade auf der Hand. Schließlich gelten deren Kameras derzeit als sehr gut und ausgereift. Anderseits: Mit einem Preis von rund 650 Euro spricht die DxO One noch am ehesten Besitzer eines edlen Smartphones aus Cupertino an.

Bei der Aufnahme dient das Display des iGeräts als Sucher und zur Steuerung der DxO One.
Die Entwickler haben aber auch noch ein kleines Statusdisplay direkt auf der Kamera untergebracht.
(Matin Vieten)
Presseinformation
DxO führt revolutionäre Kamera in Spiegelreflex-Qualität ein, die direkt an das iPhone angeschlossen wird
Die westentaschengroße DxO ONE verfügt über einen 20,2 MP 1-Zoll Sensor und ein High-End f/1.8 Objektiv
San Francisco, Kalifornien und Paris, Frankreich – 18. Juni 2015 – DxO, weltweit führend in Bildverarbeitungstechnologien, führt heute die DxO ONE ein, eine revolutionäre Kamera, die DSLRBildqualität bei extrem kompakten Maßen ermöglicht. Die DxO ONE ist mit 69 mm und nur 108 g klein genug, um in jeder Jacken- oder Hosentasche Platz zu finden. Dennoch verfügt sie über ein ultrahochwertiges asphärisches Objektiv f/1,8, 32 mm bezogen auf KB mit sechs Blendenlamellen und einen 1-Zoll-20,2MP CMOS BSI Sensor, so dass selbst bei schwachen Lichtverhältnissen hoch aufgelöste Bilder möglich sind.
Die DxO ONE, deren Korpus aus hochwertigem Aluminium besteht, ist eine Premiumkamera, die speziell für das iPhone und iPad konzipiert wurde: Sie wird an die LightningTM-Schnittsttelle angeschlossen und verwandelt das Display des iPhones oder iPads in einen großformatigen Sucher. Der Sockel der Kamera ist um ±60° schwenkbar, sodass kreative Perspektiven möglich sind.
Die DxO ONE erzielt einen DxOMark Sensor Score von 70 bzw. sogar 85 bei Verwendung der SuperRAWTM Technologie (unten beschrieben). Damit ist die Performance der ONE gleichauf mit Vollformat-Spiegelreflexkameras und weitaus besser als bei jedem Smartphone. DxOMark ist für die Kamerabranche und Fotopresse das Industrie-Standard Protokoll zur Bewertung von Objektiv- und Bildqualität.
„Die Bildqualität der DxO ONE ist atemberaubend ", sagte Jérôme Ménière, CEO und Gründer von DxO. „Es ist möglich, im Mondschein kristallklare Bilder zu schießen, was für eine so kleine Kamera schier unglaublich ist. Die geringe Tiefenschärfe und das Bokeh des Objektivs bei f / 1.8 ist absolut perfekt für die Porträtfotografie.“
Die kostenlose iOS App ermöglicht die Kontrolle über individuelle Kamera-Einstellungen wie Blende (f/1.8 bis f/11), Verschlusszeit (15 s bis 1/8000 s), und Empfindlichkeit (ISO 100 bis 51200). Neben dem Automatikmodus bietet die DxO ONE-App verschiedene Aufnahmemodi wie Motivprogramme, Blenden- oder Zeitpriorität sowie einen vollkommen automatischen Modus. Das Kamera-Interface passt sich an den ausgewählten Modus an und macht die Bedienung besonders angenehm.
Die DxO ONE zeichnet zudem Videos in herausragender Qualität auf mit 1080 p bei 30 Bildern/s und 720 p bei 120 Bildern/s.
Neben der integrierten microSDTM-Speicherkarte können Fotos und Videos in der iOS Camera Roll gespeichert und sofort auf dem großzügigen Display des iPhones oder iPads betrachtet werden. Mit einer obligatorischen Netzwerkverbindung können diese Bilder und Videos via Instagram, Facebook, Twitter etc. geteilt werden.
Standardmäßig nimmt die DxO ONE hoch dynamische RAW-Daten als „digitale Negative“ auf, was die nötige Flexibilität in der Nachbearbeitung mit RAW-Konvertern wie DxO OpticsPro oder Adobe® Lightroom® gewährleistet.
Für Bilder in ultimativer rauschfreier Qualität selbst bei schwachen Lichtverhältnissen besteht die Option, die Fotos im neuen DxO-SuperRAW™ Format aufzunehmen. Ein SuperRAW ist das Ergebnis aus vier in kurzer Abfolge aufgenommenen RAWs. Sobald die Kamera an Mac oder PC angeschlossen wird, verschmilzt die DxO Connect Begleit-App automatisch diese vier RAWs und nutzt in Hinblick auf räumliche und zeitliche Rauschunterdrückung die aktuellste Technologie.
„Die DxO ONE profitiert von den Bildbearbeitungs-Technologien, die wir seit über zehn Jahren im Dienst der Foto-Industrie perfektionieren“ erklärt Frédéric Guichard, DxO’s Chief Image Scientist. „Sie verbindet Technologien zur Miniaturisierung im mobile Imaging mit einem großen 1-Zoll-Sensor und State-Of-The-Art Bildverarbeitungs-Software.“
„Als DxO Foto-Enthusiasten haben wir die Kamera gebaut, von der wir träumten, die wir aber nirgends gefunden haben – für kompromisslose Bildqualität immer verfügbar in unserer Hosentasche“ so Jérôme Ménière, CEO und Gründer von DxO. „Wir sind überzeugt, dass die DxO ONE als erste echte Connected Kamera eine neue Ära der Digitalfotografie einläutet. Und wir freuen uns jetzt schon auf die hervorragenden Bilder, die Fotografen in der ganzen Welt damit kreieren werden.
Preise & Verfügbarkeit
Die DxO ONE kann in Deutschland auf der Website www.dxo.com zum Preis von 649 € (incl. MwSt.) vorbestellt werden. Die Auslieferung ist für das 4. Quartal dieses Jahres geplant. Für kurze Zeit gibt es zur DxO ONE kostenlose Lizenzen für zwei preisgekrönte Programme, dem RAW-Konverter DxO OpticsPro (Elite Edition, Einzelpreis 199 €)
Technische Daten: DxO One
Still-Auflösung | 20,2 MP |
Video-Auflösung | 1080 p bei 30 Bildern/s, 720 p bei 120 Bildern/s |
Sensorgröße | 13,2 x 8.8 mm (1-Zoll Format) |
Sensortyp | CMOS BSI mit 2,4μm Pixelabstand |
Brennweite | 11,9 mm (entspr. 32 mm bei KB-Vollformat) |
Blendenbereich | f/1.8 – f/11 |
Fokusbereich | 20 cm – unendlich |
Zoom | Digital 3x |
Autofokus-Modi | Single-Shot, Kontinuierlich, Antippen zum Fokussieren |
Messmodi | Spot, Mittenbetont, Mehrfeldmessung |
Belichtungszeit | 1/8000 s bis 15 s |
Empfindlichkeitsbereich | ISO 100 bis ISO 51200 (Hi 2) |
Still-Modi | Auto, Sport, Porträt, Landschaft, Nacht, Programm, Blendenautomatik, Zeitautomatik, Manuell, Selfie |
Videomodi | Full HD, Zeitlupe (x4) |
Bildstabilisator | elektronisch (für Video) |
OLED | Einstell-Display, Touch-Steuerung |
Auslöser | 2-stufig |
Dateiformate | JPEG, DNG, DXO (SuperRAW™), MOV (H.264) |
Speicherkarte | microSD UHS-I U3 (nicht im Lieferumfang) |
Gewicht | 108 g |
Abmessung | 69 x 48,9 x 26,3 mm |
Kompatibel mit | iPhone 6 Plus, iPhone 6, iPhone 5s, iPhone 5c, iPhone 5, iPad Air 2, iPad mini 3, iPad Air, iPad mini 2, iPad (4. Generation), iOS 8 oder neuer. |
DxO one
Also wenn man sich einmal die technischen Daten anschaut ist das schon beeindruckend. Dazu das know how von DxO. Ich bin gespannt. Die Kamera an einem iPad und die Bildkomposition bei Landschaftsaufnahmen ist ein Traum!
Gast schrieb:
Also wenn man
[quote=Gast]Also wenn man sich einmal die technischen Daten anschaut ist das schon beeindruckend. Dazu das know how von DxO. Ich bin gespannt. Die Kamera an einem iPad und die Bildkomposition bei Landschaftsaufnahmen ist ein Traum![/quote]
Na hoffentlich wird es kein Alptraum!
Mir schwant ich bin ein Depp!
Warum ich noch das Geld für eine FX und Linsen ausgebe, erschließt sich mich nun nicht mehr – was bin ich auch für ein Depp!
“Aufgelöst jedwege Form, ein Dämmerlicht stumpfer Unsicherheit über einer gespenstischen Welt, tastet der Mensch, einem irrenden Kinde gleich, am Faden irgendeiner kurzatmigen Logik durch eine Traumlandschaft, die er Wirklichkeit nennt und die ihm doch nur ein Alptraum ist” (Hermann Broch in “Die Schlafwandler”)
Der Preis ist fantastisch
wenn Apple demnächst wieder den Anschluß ändert, ist die Kamera wertlos.
Ein Kameramodul ohne Zoom anzubieten ist außerdem seltsam.
Der 1 Zoll Sensor ist sicher derzeit der beste Kompromiss und bringt etwas Gewinn für das IPhone – trotzdem wird sich dieses Modul so kaum in Massen verkaufen lassen.
Für Knipser
[quote=Gast]Dpreview veröffentlicht das Schema des 6-linsigen Objektivs:
http://www.dpreview.com/articles/5778413776/dxo-one-the-world-s-first-truly-connected-camera
(2. Bild)
Fällt Ihnen was auf?
Diese aufwendige optische Konstruktion durch ein Zoom zu verschandeln wäre absolute Sünde.
Eine SuperRaw Aufnahme bietet zudem genug Reserven, um bei Bedarf zu croppen.[/
Als wenn es bei tollen Fotos um aufwendige optische Konstruktion u SuperRaw u Superschärfe ginge.
Klar wir fotografieren bald alle mit einer Festbrennweite und basteln am Computer die Ausschnitte…
mit Fotografie hat das nix zu tun – das is Knipsen.
Zu schön
[quote=Falko Molitor]
“Aufgelöst jedwege Form, ein Dämmerlicht stumpfer Unsicherheit über einer gespenstischen Welt, tastet der Mensch, einem irrenden Kinde gleich, am Faden irgendeiner kurzatmigen Logik durch eine Traumlandschaft, die er Wirklichkeit nennt und die ihm doch nur ein Alptraum ist” (Hermann Broch in “Die Schlafwandler”)[/quote]
um es nur einmal niederzuschreiben … 😎
Einen
1″-Sensor als Traum für die Landschaftsfotografie zu betrachten, betrachte ich als Zeichen emotionaler Verwirrtheit … 😎
Schlag nach bei Thom Hogan
Ich schlage vor, nachzuschauen, was Thom Hogan seit 2009 immer wieder zum Thema “The Camera: Redefined” geschrieben hat.
Stichworte: modular, programmable, communicating.
DxO hat zum ersten mal einiges davon umgesetzt, was Thom seit Jahren propagiert.
Fürs Design und für die Ergonomie hätten sie ihn lieber mit ins Boot geholt.
Aber es ist ein Anfang.
Wie beim Ur-iPhone: zunächst meckert man über den preis, die fehlende Ausstattung, und die Besserwisser fragen, wer denn sowas braucht.
Fünf Jahre später sehen alle Smartphones aus wie ein iPhone, und Samsung, Huawei, LG und Konsorten kommen mit Kopieren kaum nach.
So wird es mit dem DxO One auch gehen. Das ist keine Aufsteck-Kamera. Das ist ein Kamera-Modul, welches lediglich das iPhone (oder iPad!) als Display, Touchscreen und Optional Storage Unit verwendet.
Und Sony wird sich wieder einmal in den A… beissen, dass sie nicht den Mut hatten, die QX-Serie gleich so zu bauen. Sie hätten in grossem Stil die ersten sein können.
Wer kopiert was?
Das gibt es schon lange, nur besser von Sony. Deren Teil funktioniert an fast allen Handys und nicht nur an Applequatsch. Und der DXO-Sensor dürfte ja auch der aus der RX 100 sein?
Dxo – Blödsinn
Wie eigentlich alles von DXO,
von der Softwaretrickserei angefangen bis hin zu den
kaum in der tatsächlichen Fotografie nachvollziehbaren Labor-Analysen.
Und jetzt ein teures Smartphone-Anhängsel.
Die überflüssigste Firma im gesamten Fotobereich.
Gast schrieb: Wie
[quote=Gast]Wie eigentlich alles von DXO,
von der Softwaretrickserei angefangen bis hin zu den
kaum in der tatsächlichen Fotografie nachvollziehbaren Labor-Analysen.
Und jetzt ein teures Smartphone-Anhängsel.
Die überflüssigste Firma im gesamten Fotobereich.[/quote]
Sie irren da gewaltig,
für viele Fotoristen und Linsenoptimisten ist DXO ein Glaubensinstitut – an was sollen diese Menschen denn dann sonst glauben (ja, gut es gibt ja noch den “Erleuchteten”, “Vater” Rockwell)
Gruß
Falko
“Aufgelöst jedwege Form, ein Dämmerlicht stumpfer Unsicherheit über einer gespenstischen Welt, tastet der Mensch, einem irrenden Kinde gleich, am Faden irgendeiner kurzatmigen Logik durch eine Traumlandschaft, die er Wirklichkeit nennt und die ihm doch nur ein Alptraum ist” (Hermann Broch in “Die Schlafwandler”)
Alles individuelle Geschmackssache…
… so kann man behaupten. Schön für die User der Apple-Produkte, dass sie jetzt eine Kamera bekommen, welche akzeptable Bildqualität liefern soll. Warum SONY sowas noch nicht hat? Falsch liebe Fotofreunde, schaut mal:
http://www.sony.de/electronics/cyber-shot-kompaktkameras/dsc-qx100
Und wer sich den eingefügten Link anschaut wird feststellen, den 1 Zoll – Sensor gibt es ja schon aber sogar mit Zoom. Nur hat man bei Sony auf NFC, statt spezieller Lightning – Stecker gesetzt, was dazu führt, dass die Kameras auch an anderen Smartphones mit NFC – Schnittstelle genutzt werden können.
Nachteil: die Kameras benötigen eigene Speicherkarten und Akkus. Aber hallo; im Prinzip geht vieles, jedoch ohne Strom geht heute scheinbar garnichts.
Grüße, Stefan
Richtig interessant
wäre eine WiFi-Kopplung. Schade dass diese schöne Kamera auf Apple beschränkt ist.
Die Verbindung von Kameramodul und Smartphone erinnert an eine alte Nikon Coolpix.