Nikon verkauft ein Drittel weniger Kompaktkameras als früher, und auch immer weniger Systemkameras. Besonders erfolglos ist das spiegellose Nikon-1-System. Neue Spiegelreflexkameras der Einstiegsklasse sollen die Wende bringen:

Nikon hat jetzt die Geschäftszahlen fürs erste Quartal des Geschäftsjahres 2013-2014 vorgelegt und die geben keinen Anlass zum Jubeln. Die Nachfrage nach Digitalkompakten ist um ein Drittel eingebrochen und auch Systemkameras und Wechselobjektive waren weniger nachgefragt. Wobei gleich dazugesagt sei, dass das nicht Nikon-immanent ist, sondern die gesamte Fotobranche derzeit Ähnliches verzeichnen muss. Besonders schwierig ist es für all die Anbieter, die ihre Geschäfte vorrangig oder ausschließlich mit Kompaktkameras machen; nachgerade desaströs wird es, wenn es sich dabei vorwiegend um Einsteigermodelle handelt, denn die will kaum mehr einer haben.

Laut Nikon konnten die Märkte in Amerika, Europa und Asien (Ausnahme: China) die Erwartungen nicht erfüllen; der Markt für Kompaktkameras schrumpft schneller als erwartet und auch der Systemkameramarkt legt nicht so wie erwartet zu. So hat Nikon die Prognosen fürs laufende Geschäftsjahr auch leicht nach unten korrigiert.

Nikon will dem Kamera-Geschäft (Sparte Imaging) nun mit folgenden Maßnahmen auf die Sprünge helfen:

  • Neue digitale Spiegelreflexkameras (DSLR) der Einsteigerklasse sollen schneller vorgestellt werden. So hofft Nikon, die Rendite der Imaging-Sparte wieder verbessern zu können.
  • Die Produktplanung fürs Nikon-1-System soll überdacht werden; hier verzeichnet Nikon die größten Einbrüche bei den Systemkameras: 550.000 Stück weniger.
  • Die Entwicklungspläne für neue Kompaktkameras sollen überarbeitet werden, da Nikon davon ausgeht, dass der Markt weiter schrumpft.

Auch die anderen Geschäftsbereiche – Präzisionsinstrumente (IC- und LCD-Stepper etc.), Instrumente (u. a. Röntgengeräte), Andere – gaben nach; wobei Nikon allerdings eine ausgesprochene Imaging-Firma ist: Knapp 80 % des Gesamtumsatzes machen Kameras und Zubehör aus. Die Entwicklung dieses Geschäftsbereiches ist mithin entscheidend für das Gesamt-Geschäftsergebnis.

(thoMas)