Jede Menge Hass und Zynismus triefen aus einem Band, den sich das Boulevardblatt „Bild“ zum 60. Geburtstag hat verlegen lassen:
Zum 60. Geburtstag hat sich die „Bild“-Zeitung so einiges einfallen lassen. Da gab es die gigantische Verteil-Aktion, bei der jeder Haushalt in Deutschland eine kostenlose Zeitung erhielt wogegen sich hunderttausende von Bürgern prompt zur Wehr setzten. Eine andere Art, sich selbst zu feiern ist das Buch, das nun im Kölner Taschen-Verlag erschienen ist.
„Das BILD-Buch“ heißt der Wälzer, der 13 Kilo wiegt und auf eine „Zeitreise“ durch die Nachkriegsgeschichte Deutschlands einladen soll. Vor allem ist es eine Reise durch das Universum des Boulevard-Journalismus denn der Band versammelt „Bild“-Titelseiten aus den Jahren 1952 bis 2012.
Es sind bei weitem nicht die schlimmsten, die ehrverletzendsten und unappetitlichsten Titelblätter, die „Bild“ hier zusammengetragen hat. Nicht die schmutzigsten und reißerischsten Schlagzeilen. „Baader-Meinhof isst Kaviar in der Zelle“, „Sex auf Video: Steeger schlief mit ganzer Kapelle“, „Bundesliga-Hammer: 1. Tor mit Penis geschossen!“ auch so klingen die Schlagzeilen der Boulevard-Zeitung, wenn auch nicht in diesem Jubelband.
Doch auch aus diesem 748-Seiten-Band im Zeitungsformat triefen jede Menge Hass und Zynismus, journalistisch geadelt durch den einstigen Spiegel-Chefredakteur Stefan Aust, der dem Buchprojekt ein Essay beigesteuert hat. Warum sich ein renommierter Kunstbuch-Verlag und Aust für ein solches Projekt hergeben, bei dem sich die „Bild“-Zeitung vor allem selbst feiert? Es mag kaum das Interesse an 60 Jahren Geschichte gewesen sein.
Titelseite der 1. Ausgabe; BILD-Buch
Seit einigen Jahren ist die Auflage der „Bild“-Zeitung kontinuierlich rückläufig, seit 1985 hat „Bild“ beinahe drei Millionen Leser verloren und so muten die Feierlichkeiten zum 60sten auch ein wenig an wie ein Abschied auf ein journalistisches Konzept, das sich in wenigen Jahren überlebt haben wird. Kaum eine Schlagzeile in diesem Band ist wirklich überraschend, wirklich verblüffend. Die Strategien der Bild-Zeitung sind immer die gleichen: Man appelliert an ein gemeinsames „Wir“ („Wir sind Papst!“), man will die Menschen in Furcht versetzen mit Superlativen, Dramatisierung, Polemisierung und Übertreibung Max Goldt hat die Bild-Zeitung einmal ein „Organ der Niedertracht“ genannt.
Beim Blättern in diesem Buch wird man sich von Seite zu Seite bewusster, warum es gut ist, diese Zeitung die seit 1986 109 mal durch den Presserat gerügt worden ist nicht zu lesen. Es ist ein anmaßendes Buch. Wäre es nicht erschienen, niemand würde es vermissen. Als opulente Selbstdarstellung der „Bild“-Zeitung mag es taugen, als Werbegeschenk für gute Anzeigenkunden, doch als journalistischer Gang durch die Geschichte der Bundesrepublik kaum.
Bis in die jüngste Zeit polemisiert Bild, wettert gegen angebliche „Hartz-IV-Schmarotzer“, schürt Ressentiments, fordert „Nehmt den Griechen den Euro weg“, verkürzt, hetzt in dicken Lettern auf niedrigstem Niveau, erklärte jüngst eine quicklebendige Berliner Studentin für tot, leistet sich eine journalistische Panne nach der anderen und prägt als immer noch auflagenstärkste Zeitung Deutschlands unseren Alltag. Das alles ist schon schlimm genug und muss nicht auch noch in Buchform erscheinen.
(Marc Peschke)
Kai Diekmann (Hrsg.)
Das BILD-Buch
748 Seiten, 37,2 x 53 cm, 11 kg
Verlag TASCHEN, 20. Juni 2012
ISBN 978-3-8365-3863-3
99 Euro
Zum Weiterlesen:
60 Jahre BILD (von Springer)
BILDblog (kontra Springer)
Herzlichen Dank
Herzlichen Dank, Herr Peschke, für Ihren wirklich ehrlichen Kommentar zu diesem überflüssigen Buch. Die Aktion, jeden Haushalt mit einem kostenlosen Jubiläumsexemplar der Bild-Zeitung zu versorgen – ungefragt – fand ich schon anmassend genug. Jetzt noch ein solcher fetter Wälzer? NO THANKS, BILD!
Keine Bild?!
Ich habe am Samstag keine BILD bekommen, am Freitag nicht und auch nicht am Montag und ich musste in meinem Bekanntenkreis lange suchen, bis ich endlich jemandem fand, der tatsächlich eine bekam (nur einer übrigens hatte bei dieser Aktion gegen die kostenlose Bild teilgenommen).
Ist die Aktion nun also zum gigantischen Flop geworden?
Grüße
Grüßender
ps: schon eine grandiose Idee der BILD, die ursprünglich nie zu abonieren war, auf einen Schlag das komplette Land beliefern zu wollen. (grandiose Idee = Ironie – nur um das klarzustellen)
Aber Folianten
– bildungsbürgerliches Basisbewußtsein – auch, oder gerade, wenn sich’s auf eine vielhundertfältige Ansammlung von Titelseiten reduziert … 😎
Wenn man, wie Sie…
[quote=Der Faröer]Aber ich meine, die Trennung von Nachricht und Kommentar ist nicht das Problem der Bild. Es ist die Art der Nachrichten und die Art der Kommentare.
Hingegen hat Photoscala hier eine Rezension eines Buchs veröffentlicht, die notwendigerweise sowohl Information als auch Meinung enthält. Auch das ist kein Problem, weil die Information interessant und die Meinung richtig ist.[/quote]
…offensichtlich nicht die professionellen Grundlagen des Journalistenberufes kennt, mag man so urteilen. Ach ja, weil Sie es erwähnen: Wer bestimmt, welche Meinung “richtig” ist? Sie? Und wenn ja, auf welcher Grundlage urteilen Sie?
Wie kann in einer Demokratie
[quote=Der Faröer] die Meinung richtig ist.[/quote]
eine Meinung “richtig” oder “alternativlos” sein?
“Richtige” Meinungen, auch “Gleichschaltung” oder “Infallibilität” genannt, sind ein Kennzeichen von totalitären Regimen (“Die Partei, die Partei, die hat immer recht!”)…
Nö.
[quote=fotoni]Und die, deren Geschmackssinn noch nicht völlig i.A. ist natürlich…
[/quote]
sagte ich doch: Nur Spießer denken so. Geschmacklich ist das, was unsere Kantine anbietet, weit unterhalb von McDo angesiedelt. Dem Monopol sei’s gedankt. Na und? Abends gehe ich da essen, worauf ich grade Lust habe — vom Drei-Sterne-Restaurant über Hausmannskost und Pizza bis hin zu Chinese, Döner und McDo: Vielfalt statt Einfalt!
Dabei
könnten Sie sich die “Brötchen” sparen, wären die Schachteln denn essbar … 😎
Richtig und falsch
sind moralische und ethische Kategorien. Auf dieser Basis haben wir sowas wie eine Zivilisation, und auch Scheindemokratien entwickelt …
Wo ist der Unterschied?
[quote=Gast]könnten Sie sich die “Brötchen” sparen, wären die Schachteln denn essbar … 8-)[/quote]
Geschmacklich und vom Brennwert sind sich Inhalt und Verpackung ähnlich.
OhWeh
Mal durchrechnen
ob das billiger ist als Zigarettenpapier.
Seh’n Sie
[quote=Gast][quote=Gast]sind moralische und ethische Kategorien. Auf dieser Basis haben wir sowas wie eine Zivilisation, und auch Scheindemokratien entwickelt …[/quote]
SO einfach ist das? Da frage ich mich, warum kluge Moralphilosophen über die Frage “Richtig/Falsch?” seit vielen Jahrhunderten diskutieren, wo die von Ihnen genannte Lösung doch so einfach ist…[/quote]
das frag’ ich mich auch … aber wahrscheinlich würd’ Ihnen die Antwort auf diese Frage auch nicht wirklich gefallen. 😎
Gast schrieb:
Der Faröer
[quote=Gast][quote=Der Faröer] die Meinung richtig ist.[/quote]
eine Meinung “richtig” oder “alternativlos” sein?
“Richtige” Meinungen, auch “Gleichschaltung” oder “Infallibilität” genannt, sind ein Kennzeichen von totalitären Regimen (“Die Partei, die Partei, die hat immer recht!”)…[/quote]
Wenn ich kleiner, unbeutender Mensch irgendwo und irgendwann mal recht habe, so hat das nichts mit Totalitarismus zu tun.
*achselzuck*
[quote=Gast]
Es zwingt Sie doch keiner, BILD zu lesen.
[/quote]
Das würde noch fehlen.
[quote]
Genausowenig sind Sie gezwungen, das Privatfernsehen einzuschalten
[/quote]
Mal abgesehen davon, dass das ÖR nicht wirklich besser ist, tue ich das auch immer seltener…
[quote]
im Mediamarkt zu kaufen
[/quote]
Mal abgesehen von der saudummen Werbung ist MM gar nicht sooo schlecht. Das Verkaufspersonal ist oft deutlich kundenfreundlicher und serviceorientierter als in manchen so genannten “Fachgeschäften” und nicht gerade weniger Verkäufer sind sogar richtig kompetent und engagiert. Wenn nicht die Assi-Kundschaft wäre, könnte man sich dort sogar wohl fühlen…
[quote]
oder bei McDonalds zu essen.
[/quote]
Bei McDonalds gehe ich sogar freiwillig rein. Zwar nicht oft (schließlich gibt es ja Jim Block, Burger Me und amerikanisch angehauchte Restaurants für den kleinen Burger-Heißhunger), aber wenn man weiß was einen dort erwartet bzw. keine allzu großen Erwartungen hegt, ist McDoof schon ok.
[quote]
Freuen Sie sich doch, dass Sie es erkannt haben.
[/quote]
Tue ich auch.
[quote]
Sehe ich mir jedoch ihre Logik-, Rechtschreib- und Grammatikfähigkeiten an (siehe Zitat), dann scheinen Sie auch nicht gerade eine intelligenzfördernde Zeitung zu lesen…[/quote]
Wie fuuurchtbar! Da hab ich doch tatsächlich “dieses Schund” geschrieben und hab an einer falschen Stelle vom Wort “hingegen” Gebrauch gemacht. Das werde ich mir nie verzeihen können! 😉
Stimmt so!
Sehr geehrer Herr Peschke, Ihren Artikel kann ich so unterschreiben. Dass die Bildzeitung ein solches Buch herausgibt, wenn wundert es. Dass aber Herr Aust und dazu noch der Taschen Verlag sich für so etwas hergeben, damit hätte ich nie gerechnet. Aber nach Guttenberg und Wulff überrascht dies auch nicht mehr wirklich.
Stefan Aust
Dass Stefan Aust für den Bild-Erguss schreibt, ist wohl seiner Zeit bei den St. Pauli Nachrichten zu verdanken. Beim Spiegel-Verlag war er massiv an der Manta-artigen Niveau-Tieferlegung und Boulevardsierung von SPON und Der Spiegel beteiligt. Da kam mit dem Bild-Auftrag jetzt einfach zusammen, was zusammen gehört.
Ja.
Ich auch. Nur Spießer und solche, die es werden wollen, meiden McDo.
Na, Sie sind ja der Inbegriff von Toleranz
[quote=Gast][quote=DingDongDilli]Es gibt mehr als einen guten Grund, die BILD-Zeitung (egal ob in Tabloid- oder Buchform) NICHT zu lesen. Und dennoch ist es erschreckend wie viele Menschen hier in Deutschland und anderswo dieses Schund täglich lesen! Da tut man seiner Intelligenz (falls vorhanden) definitiv keinen Gefallen damit. Dass man es im Springer-Verlag auch anders kann, beweist z.B. das Hamburger Abendblatt. Nicht zu trocken bzw. trotz höherem Sprachniveau immer noch “leicht verdaulich” und deutlich seriöser. Als ergänzende Lektüre dazu gelegentlich mal “die Zeit” und/oder “Le Monde diplomatique” – und man ist bestens informiert und hat seine grauen Zellen ein bisschen angeregt. Die BILD-Zeitung trägt hingegen maßgeblich an der Verblödung der Massen bei![/quote]
Ohne BILD würden die doch gar nichts lesen, sondern nur bellen, davon gibt’s hier auch einen![/quote]
… im Vergleich zu den bösen, bösen BILD-Mobbern.
Da lieber gleich
halb Deutschland pauschal an die Russen verfüttern – auf dass die an der Krot ersticken mögen … 😎
Wenig überzeugend
[quote=Gast][quote=Gast]Der Springer-Boulevard hielt sich wenigstens vom Antisemitismus und Antiamerikanismus sauber.
[/quote]
Sehr witzig!
Woran mag das wohl liegen. Denkst Du etwa, die Besatzer unter Führung der Amerikaner hätten Lizenzen zum Geschäft mit der Meinungsmache an Andersdenkende vergeben?
Der Rolleiflexer[/quote]
Ja, wie lange haben denn “die Besatzer” die deutsche Presse kontrolliert?
Volle Zustimmung Herr Peschke
Der rote Umschlag am Wochenende (anstatt der abgelehnten Bildzeitung) war mir ein Bedürfnis. Seit Wallraffs Bild-Büchern hat sich nichts geändert. Dennoch kriecht jeder Politiker zu Kreuze anstelle dieses Blatt einfach zu ignorieren.
Bildleser? Setzen sich anschließen vor die Glotze um RTL2 zu schauen.
OhWeh
Stammtischgeplapper
Was man als einer der “Guten” halt so sagt, wenn man keine Ahnung hat…
Wer kauft das?
ICH NICHT!
Die Frei-BLÖD lag bei mir übrigens nicht im Briefkasten. Ob da wohl der Aufkleber “Keine Werbung, keine kostenlosen Zeitungen einwerfen” geholfen hat?
Im Vergleich zu anderen Blättern hält sich Bild aber prächtig
Die Print-Medien befinden sich weltweit in einem Sterbeprozeß. Denen sterben die Abonennten einfach weg und die jüngeren Menschen beziehen ihre Informationen aus dem Internet. Da BILD sich an eine weniger gebildete Schicht wendet, verläuft dort dieser Prozess langsamer und man profitiert sogar vom Verschwinden der anderen Tageszeitungen. Auf lange Sicht wird aber auch BILD sich nicht halten können.
Die BILD
Prägt die BILD das Volk oder prägt das Volk die BILD?
Die Hetzer sind unter uns…
MfG
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Wissen ist Macht.
[Francis Bacon, 1561 – 1626]
scheinheilig
“…prägt als immer noch auflagenstärkste Zeitung Deutschlands unseren Alltag.” – Das sagt alles. Und die Bild-App zählt im Nachrichten-Bereich zu den meistgekauften.
Der Artikel: Statt Rezension eine reine Polemik. Genauso überflüssig auf einer Foto-Seite wie das Buch möglicherweise auch.
Ein Kompendium …
… der Dummheit und des schlechten Geschmacks.
Hätte ich auch nicht von TASCHEN erwartet – sie scheinen es wohl nötig zu haben, wie die mehr-oder-weniger-Promi-Nasen, die sich für die BILD-Werbung nicht zu schade sind.
“Man kann nicht beides sein,
Realist und dann auch noch beliebt.”
Bild ist der orwellsche tägliche Zwei-Minuten-Hass
Kaum eine Zeitung meint es gut mit ihren Lesern. Fast alle gehören den Parteien, Superreichen oder anderen einflußreichen Gruppen, die von den Mächtigen die Lizenz erhalten haben, die Massen in ihrem Sinne systemtragend zu verblöden, zu lenken und abzukassieren.
Die Bildzeitung hat dabei die systemtragende Funktion, den “täglichen Zwei-Minuten-Haß” zu liefern, den Orwell in 1984 beschrieb.
Während der Haß der Lemminge auf “die” Griechen gelenkt wird, können die Finanzoligarchen , die die Fäden der Marionettenregierungen in der Hand haben, ungestört ein Ermächtigungsgesetz ( ESM) durchbringen mit dem man Deutschland derart ausquetschen wird, daß Euch die Steinzeit und eine Schraubleica wieder komfortabel erscheinen werden.
Der Rolleiflexer
Dieser Kommentar
ist genauso undifferenziert Schwarz-Weiss wie die Bild Zeitung.
Beteiligen Sie sich doch bitte nicht an der Werbung
Da gab es die gigantische Verteil-Aktion, bei der jeder Haushalt in Deutschland eine kostenlose Zeitung erhielt
Das ist eine Legende. BILD hat deutschlandweit ein Werbeprospekt zum 60. Jubiläum verteilt. Die reguläre BILD Zeitung gab es dagegen am Kiosk.
zum Bild-Buch
Hallo Herr Peschke,
ein herrliches Kommentar, da musste ich schon zweimal gucken, auf welcher Seite ich gelandet bin. Das macht mir photoscala wirklich sympathisch. Ich schaue bestimmt öfter hier rein.
Viele Grüsse,
Andreas
…
mein roter Umschlag ist angekommen 😉
Der Artikel ist zutreffend.
kaum zu glauben!
wer soll diesen Mist denn eigentlich lesen? Und dann auch noch -für 99.-€- kaufen???
Gast schrieb:
wer soll
[quote=Gast]wer soll diesen Mist denn eigentlich lesen? Und dann auch noch -für 99.-€- kaufen???[/quote]
CDU und FDP Wähler, die RTL & RTL II konsumieren, im Sommer gerne nach Mallorca fahren und Post von Wagner für Philosophie halten.
Der Spaniel. Wau!
Geistige Hygiene
kein vernünftiger Mensch würde auf die Idee kommen Dreck zu essen.
Beim Lesen haben anscheinend viele Leute keine Scheu vor Dreck.
Das scheint
[quote=Gast]kein vernünftiger Mensch würde auf die Idee kommen Dreck zu essen.
Beim Lesen haben anscheinend viele Leute keine Scheu vor Dreck.[/quote]
nur so: Das, was der Mensch liest, das isst er auch … 😉
.
Eine Besprechung von Inhalt und Druckqualität hätte eigentlich auch gereicht – oder ist das jetzt ein Polit-Blog?
Jeder braucht wahrscheinlich etwas, auf das er stolz sein kann. Aber auch irgendwie auch traurig, wenn man es im Leben nicht weiter gebracht hat, als “nicht” BILD zu lesen…
Das kommt ja gleich nach “den 2.WK ganz schlimm finden”.
Gottlob ist hier nur das Gutmenschentum versammelt
Richtig so! Sich mal wieder tüchtig entrüsten über die böse Springer-Presse – und bei der Gelegenheit auch gleich noch über Aust und den Taschen-Verlag. Sind wohl alles Anthroposophen und FAZ-Leser hier. Glückwunsch zu dieser homogenen Nutzergruppe von photoscala, Herr Maschke.
Fakt ist jedoch, dass BILD seit 60 Jahren zu Deutschland gehört und so Teil der Wirtschaftsgeschichte dieses Landes ist. Wie in anderen Ländern auch hat die Boulevardzeitung BILD seit sechs Jahrzehnten zig Millionen Leser. Offensichtlich mach(t)en die Macher da etwas richtig.
Warum sollte sich der Verlag nicht selbst feiern? Ist BILD eine kriminelle Vereinigung? Bei aller gerechtfertigter Kritik an BILD sollte sich so mancher Biedermann und selbst ernannte Heilige hier mal mit der Freiheit der Presse und mit der Person Axel Springer und seinem Wertesystem beschäftigen. Handwerklich können Journalisten einiges von der BILD-Zeitung lernen – und da rede ich nicht von den zweifellos vorhandenen Niederungen und Fehltritten.
Gut
dass nicht alles, was das Bild Deutschlands so nachhaltig prägt, im gleichen Ausmaß ernst genommen wird: Deutschland wär’ unausstehlich … 😎
Gast schrieb:
Warum sollte
[quote=Gast]
Warum sollte sich der Verlag nicht selbst feiern? Ist BILD eine kriminelle Vereinigung? Bei aller gerechtfertigter Kritik an BILD sollte sich so mancher Biedermann und selbst ernannte Heilige hier mal mit der Freiheit der Presse und mit der Person Axel Springer und seinem Wertesystem beschäftigen. [/quote]
Selber feiern dürfen die sich. Ich darf’s scheisse finden. Und um mehr geht es an der Kritik an Bild nicht.
Bild
[quote=Gast]Wie in anderen Ländern auch hat die Boulevardzeitung BILD seit sechs Jahrzehnten zig Millionen Leser.[/quote]„Bild“ ist keine Zeitung. Bezeichnet sich auch selbst nicht so. „Bild“ ist kein journalistisches Produkt. [quote=Gast]Ist BILD eine kriminelle Vereinigung?[/quote]Das schon eher…
Getroffener Hund bellt.
[quote=Gast]Gottlob ist hier nur das Gutmenschentum versammelt[/quote]
Es bedarf keines Gutmenschentums, um zu erkennen, dass es sich bei der Bild Zeitung um ein Gossenblatt übelster Machart handelt.
[quote=Gast]Fakt ist jedoch, dass BILD seit 60 Jahren zu Deutschland gehört und so Teil der Wirtschaftsgeschichte dieses Landes ist. Wie in anderen Ländern auch hat die Boulevardzeitung BILD seit sechs Jahrzehnten zig Millionen Leser. Offensichtlich mach(t)en die Macher da etwas richtig.[/quote]
Wenn man nur den Fakt, Umsatz und Gewinn zu generieren als Maßstab nimmt, dann trifft das wohl zu. Diese Betrachtungsweise trifft aber auch genauso gut für die Finanz-Hasardeure zu, die die Weltwirtschaft an die Wand gefahren haben.
[quote=Gast]Warum sollte sich der Verlag nicht selbst feiern?[/quote]
Soll er doch. Ist mir doch völlig egal.
[quote=Gast]Ist BILD eine kriminelle Vereinigung?[/quote]
Wenn man die Vielzahl der Prozesse betrachtet, in die BILD verwickelt ist, dann kann einem schon mal der Gedanke kommen.
[quote=Gast]Bei aller gerechtfertigter Kritik an BILD sollte sich so mancher Biedermann und selbst ernannte Heilige hier mal mit der Freiheit der Presse und mit der Person Axel Springer und seinem Wertesystem beschäftigen.[/quote]
Wer sich auf die Freiheit der Presse beruft, selbst aber Persönlichkeitsrechte missachtet und für den journalistische Sorgfaltspflicht ein Fremdwort ist, sollte hier nicht von Wertesystemen reden.
[quote=Gast]Handwerklich können Journalisten einiges von der BILD-Zeitung lernen – und da rede ich nicht von den zweifellos vorhandenen Niederungen und Fehltritten.[/quote]
Da bin ich aber neugierig. Was soll das denn für ein Handwerk sein? Schwarz/Weiss Malerei statt differenzierter Betrachtung? Sätze in grotesker Weise zu verstümmeln?
ROG
Würde Herr Peschke…
…die gleichen Maßstäbe an sich anlegen, die er an BILD anlegt, müsste er sich selbst rügen:
Wer sich ein wenig mit Mediengeschichte auskennt, der weiß, dass die Alliierten nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland ein Medienmodell eingeführt haben, das NACHRICHT und MEINUNG trennt. Wertungen haben in Nachrichten nichts verloren, dafür haben Tageszeitungen beispielsweise eine Kommentarseite eingeführt. Hier veröffentlicht die Redaktion Meinungen – und das ist gut so.
Es ist schlicht nicht sauber, die Nachricht “Es gibt ein neues BILD-Buch” vermischt mit einem flammenden Plädoyer dagegen im Nachrichtenteil von photoscala zu veröffentlichen.
Kleiner Hinweis fürs nächste Mal:
Erst die Pressemeldung abfeiern und dann darunter – deutlich gekennzeichnet als Kommentar – die Meinungsäußerung dazu.
Liebe Bild-Redaktion
Ihr habt Euch 60 Jahre lang nicht an die Maßstäbe gehalten und mault hier rum? Ausgerechnet Ihr?
Ich habe lange keine Bildzeitung mehr in der Hand gehabt.
Aber ich meine, die Trennung von Nachricht und Kommentar ist nicht das Problem der Bild. Es ist die Art der Nachrichten und die Art der Kommentare.
Hingegen hat Photoscala hier eine Rezension eines Buchs veröffentlicht, die notwendigerweise sowohl Information als auch Meinung enthält. Auch das ist kein Problem, weil die Information interessant und die Meinung richtig ist.
Gast schrieb:
…die
[quote=Gast]…die gleichen Maßstäbe an sich anlegen, die er an BILD anlegt, müsste er sich selbst rügen:
.[/quote]
Herr Peschke agiert mit Polemik gegen Polemik – nicht gerade der sinnvollste Weg, sich von der BILD abzuheben.
Und was hat…
dieser Artikel jetzt mit dem Thema “Fotografie” zu tun ??????
Steht doch da:
[quote=Gast]dieser Artikel jetzt mit dem Thema “Fotografie” zu tun ??????[/quote]
BILD ! 😎
Thomas!
helf doch diesem Gastschreiber bitte mal ein wenig weiter, er weiss nicht, was BILD ausgerechnet mit Fotografie zu tun haben soll. Völlig berechtigt hat er hingegen die Anführungszeichen bei “Fotografie” gesetzt. BILD hat das auch immer gerne getan, früher, als es die DDR noch gab und Bilder von sterbenden Grenzopfern gezeigt werden konnten. Möglichst groß – DAS waren wenigstens noch Auflagen!! Schade dass das nun zu Ende geht, denn jetzt gibts internet mit google und facebook.
BILD ist GUT !!!
Millionen von Deutschen können sich nicht irren.
Natürlich nicht!!!
[quote=Gast]Millionen von Deutschen können sich nicht irren.[/quote]
Doch ist BILD seit 60 Jahren EIN nicht unbedeutendes Medium in der vielfältigen deutschen Presselandschaft – ob man nun BILD mag oder nicht.
Geiz ist ja auch geil …
und Millionen Deutsche sind ja auch nicht blöd, Mann! 😎
Gast schrieb:
Millionen von
[quote=Gast]Millionen von Deutschen können sich nicht irren.[/quote]
Millionen Deutsche fressen auch Hamburger, Pommes, Chips und saufen literweise Cola.
Also auch gut. Oder doch nicht?
Der Spaniel. Wau!
Respekt für diese Rezension
Danke für den Klartext. Es gilt ja in manchen Kreisen inzwischen als uncool, “Bild” nicht unterhaltsam zu finden. Dabei ist dieses Lügen-Blatt pures Gift. Umso schlimmer, dass sich immer wieder Leute “überzeugen” lassen, ihre Namen für “Bild” und Diekmann herzugeben. Manche lassen sich ihre Moral abkaufen, wenn sie je eine hatten.
Ach gar
Plaubel weist dir den Weg
Zum Thema BILD
Es gibt mehr als einen guten Grund, die BILD-Zeitung (egal ob in Tabloid- oder Buchform) NICHT zu lesen. Und dennoch ist es erschreckend wie viele Menschen hier in Deutschland und anderswo dieses Schund täglich lesen! Da tut man seiner Intelligenz (falls vorhanden) definitiv keinen Gefallen damit. Dass man es im Springer-Verlag auch anders kann, beweist z.B. das Hamburger Abendblatt. Nicht zu trocken bzw. trotz höherem Sprachniveau immer noch “leicht verdaulich” und deutlich seriöser. Als ergänzende Lektüre dazu gelegentlich mal “die Zeit” und/oder “Le Monde diplomatique” – und man ist bestens informiert und hat seine grauen Zellen ein bisschen angeregt. Die BILD-Zeitung trägt hingegen maßgeblich an der Verblödung der Massen bei!
So gesehen
sollte man Politikern die Lektüre jedenfalls verbieten … wenn’s nicht schon zu spät ist. 😎
Ja und?
[quote=DingDongDilli]Es gibt mehr als einen guten Grund, die BILD-Zeitung (egal ob in Tabloid- oder Buchform) NICHT zu lesen. Und dennoch ist es erschreckend wie viele Menschen hier in Deutschland und anderswo dieses Schund täglich lesen! Die BILD-Zeitung trägt hingegen maßgeblich an der Verblödung der Massen bei![/quote]
Es zwingt Sie doch keiner, BILD zu lesen. Genausowenig sind Sie gezwungen, das Privatfernsehen einzuschalten, im Mediamarkt zu kaufen oder bei McDonalds zu essen. Freuen Sie sich doch, dass Sie es erkannt haben. Sehe ich mir jedoch ihre Logik-, Rechtschreib- und Grammatikfähigkeiten an (siehe Zitat), dann scheinen Sie auch nicht gerade eine intelligenzfördernde Zeitung zu lesen…
Ohne BILD
[quote=DingDongDilli]Es gibt mehr als einen guten Grund, die BILD-Zeitung (egal ob in Tabloid- oder Buchform) NICHT zu lesen. Und dennoch ist es erschreckend wie viele Menschen hier in Deutschland und anderswo dieses Schund täglich lesen! Da tut man seiner Intelligenz (falls vorhanden) definitiv keinen Gefallen damit. Dass man es im Springer-Verlag auch anders kann, beweist z.B. das Hamburger Abendblatt. Nicht zu trocken bzw. trotz höherem Sprachniveau immer noch “leicht verdaulich” und deutlich seriöser. Als ergänzende Lektüre dazu gelegentlich mal “die Zeit” und/oder “Le Monde diplomatique” – und man ist bestens informiert und hat seine grauen Zellen ein bisschen angeregt. Die BILD-Zeitung trägt hingegen maßgeblich an der Verblödung der Massen bei![/quote]
Ohne BILD würden die doch gar nichts lesen, sondern nur bellen, davon gibt’s hier auch einen!
Es gibt Schlimmeres.
Der Springer-Boulevard hielt sich wenigstens vom Antisemitismus und Antiamerikanismus sauber. Die Gossenpresse bei den südlichen Nachbarn setzt(e) dagegen in der Herrschaft der geistigen Pöbelei dem Unverstand der Massen die “Krone” auf und spielt(e) so vor lauter Hetz’ auf allen Registern des Vorurteils, wenn auch die schlimmsten Möchtegermanen inzwischen schon nach Walhalla abberufen wurden.
Was da als Dichtung und (Nimmer)Richtung das Kleinformat schmücken durfte, wäre bei Axel Springer nicht einmal am Klo angebracht gewesen. Das mögen sich die Bild-Hasser immer vor Augen halten.
(mit einem grantigen und grausigen Gruß aus Wien…)
Jedes Volk
hat die Presse, die es verdient – und die Politiker, die Lobbyisten und und und … 😉
Irrtum – Rassismus übelster Sorte
Bild ist eine der Schundblätter, die den Rassismus richtig anheizen. Dass sie Israel und USA oberflächlich außen vor lassen ändert nichts daran, dass der Bildleser jeden Ausländer als Untermenschen definiert bekommt – täglich und gerade jetzt wieder in Zeiten der Euro-Krise und der Fußball-EM.
OhWeh
Gast schrieb:
Der
[quote=Gast]Der Springer-Boulevard hielt sich wenigstens vom Antisemitismus und Antiamerikanismus sauber.
[/quote]
Sehr witzig!
Woran mag das wohl liegen. Denkst Du etwa, die Besatzer unter Führung der Amerikaner hätten Lizenzen zum Geschäft mit der Meinungsmache an Andersdenkende vergeben?
Der Rolleiflexer
Bild und die Antisemitismus-Keule
[quote=Gast]Der Springer-Boulevard hielt sich wenigstens vom Antisemitismus und Antiamerikanismus sauber.
[/quote]
Dafür wird das andere Extrem bedient d.h. wird auch berechtigte Kritik an der israelischen Politik (u.a. Siedlungs- und Außenpolitik) unreflektiert als “Antisemitismus” von der BILD-Zeitung verurteilt und wird Hetze der übelsten Art gegen jede Person gemacht, die es wagt solche Kritik auch nur im Ansatz auszusprechen. Voreingenommener und parteiischer geht es da kaum…