Auf der heute eröffneten NAB Trade Show in Las Vegas stellt Carl Zeiss mit den drei CP.2-Super-Speed-Objektiven T1,5/35 mm, T1,5/50 mm und T1,5/85 mm und mit dem Compact Zoom CZ.2 70-200/T2.9 vier weitere Cine-Objektive mit Wechselanschlüssen für PL-, Canon-EF-, Nikon-F-, MFT- und Sony-E-Bajonett vor. Die Preise der Festbrennweiten liegen zwischen 4.000 und 4.400 Euro (UVP), für das Zoom werden knapp 18.000 Euro (UVP) fällig:
Offensichtlich finden die in Oberkochen produzierten Compact-Prime-Objektive der CP.2-Reihe bei Filmern so guten Zuspruch, dass Zeiss die Cine-Objektiv-Reihe schneller erweitert als die Reihe der Fotoobjektive. Zusätzlich zu den letzte Woche angekündigten beiden Compact-Prime-CP.2-Objektiven mit 15 und 135 mm Brennweite stellt Zeiss in Las Vegas drei hochlichtstarke Festbrennweiten der neu eingeführten Serie “Compact Prime CP.2 Super Speed vor, die mit den Namen Distagon 35/T1,5, Planar 50/1,5 und Planar 85/1,5 graviert sind. Jedes Cine-Objektiv wird einzeln vermessen und die Schärfentiefeskala dann individuell lasergraviert.
Zeiss will mit den drei neuen Objektiven an frühere Super-Speed-Objektive anknüpfen. Wie schon die Compact-Prime-CP.2-Objektive ist auch das neue Dreigestirn mit Wechselanschlüssen für PL-, Canon-EF-, Nikon-F-, MFT- und Sony-E-Bajonett ausgestattet. Sie sollen im August 2012 lieferbar sein und schlagen wie folgt zu Buche:
Compact Prime CP.2 35/T1,5 Super Speed: 3.700 Euro
Compact Prime CP.2 50/T1,5 Super Speed: 3.300 Euro
Compact Prime CP.2 85/T1,5 Super Speed: 3.300 Euro
(Jeweils UVP zuzüglich MwSt.)
Das Video “Tumulus wurde mit Compact-Prime-CP.2-Super-Speed-Objektiven aufgenommen: http://vimeo.com/39266449
Weitere Informationen zu den CP.2-Objektiven finden sich hier:
Compact Primes CP.2
Als Ergänzung zu den CP.2-Festbrennweiten startet Zeiss mit dem für das vierte Quartal 2012 angekündigten Compact-Zoom-CZ.2-70-200/T2.9 eine neue in Deutschland gefertigte Objektivreihe, die noch in diesem Jahr weiter wachsen soll. Das neue Zoom-Objektiv ist mit 18 Blendenlamellen ausgestattet, hat durchgehend konstante Lichtstärke, bringt 2,8 kg auf die Wage und soll 14.900 Euro (UVP zuzügl. MwSt.) kosten. Es soll mit Wechselanschlüssen für PL-, Canon-EF-, Nikon-F-, MFT- und Sony-E-Bajonett angeboten werden. Nach Aussage von Zeiss handelt es sich bei diesem Objektiv um das erste Cine-Zoom mit wechselbarem Anschluss, das die volle Kleinbild-Sensorfläche ausleuchtet.
Ein Video zum neuen Compact Zoom CZ.2 70-200/T2.9: Carl Zeiss Lenses – Introduction NAB 2012 (Part 4)
Weitere Informationen zum CZ.2-Objektiv finden sich hier: Cinematography
Im Unterschied zu den Fotoobjektiven, die Carl Zeiss nach dem Muster „2,8/15 mm“ graviert, werden die Cine-Objektive in Anlehnung an die amerikanische Schreibweise nach dem Muster „35/T1,5“ beschriftet. Bei neuen CZ.2-Zoom-Objektiven stellt Zeiss die Beschriftung konsequent auf die amerikanische Schreibweise um und so lautet die entsprechende Angabe auf dem neuen Zoomobjektiv „70-200/T2.9“. Bei den CZ.2-Objektiven verzichtet Zeiss zudem im Gegensatz zur bisherigen Tradition auf einen der klassischen Objektivnamen wie „Vario-Sonnar“.
Während man bei den Zeiss-Fotoobjektiven die Blendenangaben in F-Stops (Focal Lenght Stop) graviert, gibt Zeiss bei den Cine-Objektiven die Blendenzahlen in T-Stops (Transmission Stop) an – hierbei werden die Lichtverluste durch Absorption im Glas und durch Reflexion an den Linsenoberflächen eingerechnet. Bei Fotokameras mit Belichtungsmessung durch das Objektiv (TTL) sind die Abweichungen zwischen dem F- und dem T-Wert nicht relevant und können im Zweifelsfalle auch durch eine leichte Änderung der Belichtungszeit ausgeglichen werden. Im Cine-Bereich mit seinen festen Belichtungszeiten wird die Belichtungsmessung traditionell mit externen Belichtungsmessern vorgenommen. Da können sich die Abweichungen zwischen den beiden Blendenwert-Systemen deutlich qualitätsmindernd bemerkbar machen. Siehe auch: Richard Schleuning of Zeiss Explains T-Stop vs. F-Stop
Auf den NAB-Ständen von Carl Zeiss und Arri werden sich zusätzlich zu den bislang vorgestellten Objektiven auch weitere Informationen zu den in der vergangenen Woche erwähnten anamorphotischen Cine-Objektiven von Zeiss finden.
(CJ)
Wow, was…
…für ein Brecher. Das teil schaut aus, als wäre es aus einem Stück gefräst. Wirklich Wahnsinn. Die Abbildungsleistung dürfte Zeiss typisch sein, leider auch der Preis! Trotzdem alle Achtung!
Räusper
Für schlappe 2500 Euro gibt’s diesen “Becher” – mit gleicher Lichtstärke, teils mit Bildstabi – von Canon, Nikon und Sony, billiger noch von Sigma und Tamron … wolle wir hoffen, dass die justierte Entfernungsskala den läppischen Aufpreis Wert ist … 😎
10.10. 10h10
wär’ wohl stimmiger … aber an sich ist’s wurscht.
Wachkoma!
[quote=Gast][quote=Gast]Wird Zeit dass Leica seine Mirrorless bringt.[/quote]
Vielen Dank für den Hinweis. Hätte ich jetzt fast vergessen. Die spiegellose Vollformat-Leica wird ja jetzt bald 100 Jahre alt und ich muss noch eine Krawatte mit einem roten Punkt für die Geburtstagsfeier besorgen.
P.S.: Eine digitale Vollformat-Leica soll angeblich am 09-09-09 9:09am in New York vorgestellt werden. Nur als kleiner Merker für alle Wachkomapatienten.[/quote]
Die digitale Vollformat-Leica hat sich bestimmt so gut verkauft wie die aktuelle Leica S2!
Ja, stimmt,
die sind auch für KB gemacht worden (Nikon F). Da will der Hersteller wohl auch den neuerdings auf KB-DSLRs filmenden Kollegen eine zusätzliche Offerte aufmachen. Wobei das mit dem Randbereich wohl nicht so der Hit ist. Aber beim Film ist das ohnehin nicht so kritisch, wie bei Steadycams.
Wenn das aber
jetzt nix anderes is, als eine auf Filmhandling optimierte KB-Optik – woraus errechnet sich da genau der üppige “Mehrwert” gegenüber vergleichbaren Objektiven ?
Die Angabe T, also die
Die Angabe T, also die belichtungswirksame TransmissionsBlende, ist keine amerikanische Marotte, sondern bei FilmObjektive seit jeher üblich. Im Foto Bereich wird traditionell die F-Blende, also die mathematisch korrekte geometrische Blende, aufs Objektiv graviert.
Gast schrieb:
Die Angabe T,
[quote=Gast]Die Angabe T, also die belichtungswirksame TransmissionsBlende, ist keine amerikanische Marotte, sondern bei FilmObjektive seit jeher üblich. Im Foto Bereich wird traditionell die F-Blende, also die mathematisch korrekte geometrische Blende, aufs Objektiv graviert.[/quote]
Volle Zustimmung. Das haben wir offensichtlich nicht klar formuliert. Es ging uns um die sich ändernde Nomenklatur: “1,4/85 mm” (Blendenangabe vorn, Komma als Dezimaltrenner) – Distagon 35/T1,5 – Compact Zoom CZ.2 70-200/T2.9 (bei letzterem dient jetzt der Punkt als Dezimaltrenner – typisch angelsächsisch)
(thoMas)
Gast schrieb:
Die digitale
[quote=Gast]Die digitale Vollformat-Leica hat sich bestimmt so gut verkauft wie die aktuelle Leica S2![/quote]
So isses. Schon mal was davon gehört, dass Leica mit der Produktion kaum mehr nachkommt und die Lieferzeiten lang sind?
Viel besser
sogar …
Nachfrage
Ist denn bei dem Zoom für 18.000 Mäuse die Sonnenblende mit dabei?
Gast schrieb:
Ist denn bei
[quote=Gast]Ist denn bei dem Zoom für 18.000 Mäuse die Sonnenblende mit dabei?[/quote]Wer braucht denn das?
Ich vermute dass diejenigen die dieses Objektiv nutzen, ein Kompendium verwenden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kompendium_%28Filmtechnik%29
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Kleine Geister verurteilen gewöhnlich alles, was über ihren Horizont geht.
Issa aba
KB-Bildkreis. 🙂
Schau Dir das Video am Ende an: So richtig mit Bildchen, auf dem 36×24 eingepinselt ist, damit’s auch ja jeder kapiert…
Die Compact Primes
zeichnen alle das Kleinbild aus, während Master oder Ultra Primes allein das Kinofilmformat bedienen.
Deswegen braucht man die Compact Primes auch nicht ganz so doll (= billiger) rechnen – kann sie halt aus Fotoobjektiven ableiten, oder umgekehrt – weil durch ihre Verwendung primär auf Kinoformat nicht so perfekte Randbereiche einfach ausgeblendet werden …
Wird Zeit
dass Leica seine Mirrorless bringt. Damit endlich auch der Rubel mit den Cine-Linsen aus Solms rollt. Zur Maximierung der Wertschröpfung. 😎
Mirrorless Leica
[quote=Gast]dass Leica seine Mirrorless bringt. Damit endlich auch der Rubel mit den Cine-Linsen aus Solms rollt. Zur Maximierung der Wertschröpfung. 8-)[/quote]
On PANASONIC die noch rechtzeitig zur Photokina fertig hat? Der rote Punkt ist ja schnell drauf gepappt!
Kommt Zeit.
[quote=Gast]Wird Zeit dass Leica seine Mirrorless bringt.[/quote]
Vielen Dank für den Hinweis. Hätte ich jetzt fast vergessen. Die spiegellose Vollformat-Leica wird ja jetzt bald 100 Jahre alt und ich muss noch eine Krawatte mit einem roten Punkt für die Geburtstagsfeier besorgen.
P.S.: Eine digitale Vollformat-Leica soll angeblich am 09-09-09 9:09am in New York vorgestellt werden. Nur als kleiner Merker für alle Wachkomapatienten.
Zeiss Neuheiten
das ist ja der Hammer das neue Zoom . Ideal für meine dringend erwartete Canon C 300.
Siebzig Zweihundert
Wie schon in diesem und in anderen Foren angeklungen, sind die Anforderungen an ein Cine Zoom sehr viel weiter gehend als die Anforderungen an eine reine Fotolinse. Man kann also nicht einfach ein Zoom von Canon, Nikon, Sony, Sigma oder Tamron mit Zahnkränzen ausstatten und als Cine Objektiv verkaufen, auch wenn diese Objektive vielleicht bei Standbildern für 10 bis 15% des Preises und 500% an Usability (für die Fotografie) die gleiche optische Leistung bieten sollten. Der typische User einer solchen Linse wird auch nicht mit ausgestreckten Armen und auf das Display starrend über den Strand taumeln. Was bei einem 3 Kilo Objektiv einen beachtlich strammen Ärmel erfordern würde.
In einer Hinsicht haben die Konstrukteure aber bei einem solchen Objektiv mehr Spielraum: Auflösung. Full HD hat gerade einmal 2 Megapixel. Lassen wir einmal gelten, dass so eine Investition auch bei 4k Video noch ihr Geld wert sein sollte. Fehlt noch immer einiges bis zu den 20+ Megapixeln zeitgenössischer Fotosensoren. “Getestet am 12 Megapixel Sensor” würde reichen. Und als klassisches Fotoobjektiv ist das Ding wenig geeignet. Das hat ja nicht einmal eine Springblende.
Auf der anderen Seite steht aber ein 70-200mm f/2.8 Objektiv als technische Basis und das ist doch wohl _der_ Klassiker in jeder gut ausgestatteten Fototoasche. Ob das aber beim Kinodreh der große Brüller werden wird, lasse ich einmal dahin gestellt. Da möchte man sich doch eher ein 24-120mm oder ein 28-135mm als Erstausstattung wünschen. Für die nicht ganz so hoch gestochenen Anforderungen des Kinos sollte sich dies ja im gegebenen Preisrahmen machen lassen.
Ich kann mir schwer vorstellen, dass bei einer Spielfilmproduktion im Weitwinkel- und Normalbereich ständig mit den Optiken rum geklappert wird und dann im Telebereich plötzlich ein Zoom notwendig wird. Zumal Zoomobjektive im Bereich Weitwinkel bis kurzes Tele ja auch einen handfesten Vorteil haben: Auch wenn man nicht ständig am Zoomrad kurbelt – was eh eher infantil wirkt – ist mit einem kurzen Dreh der richtige Ausschnitt für die nächste Szene eingestellt. So schnell wie beim Fotografieren sind die Objektive nämlich nicht gewechselt, bei all den Kompendien, Blenden- und Fokustrieben, für welche man die einheitlichen Filter- und Zahnkranzdurchmesser vorgesehen hat. Mal vom permanenten Kampf gegen den Sensordreck bzw. dessen nachträglicher Webstempelei abgesehen, was ja wohl auch bei unbewegten Bildern einfacher ist. Eigentlich sollte die Regieassistentin am Beginn des Drehtages die Szenen nach der verwendeten Brennweite sortieren. Und so wirklich ein “Immerdrauf” dürfte ein 70-200 bei normalen Produktionen auch nicht sein.
Da wird bald noch mehr kommen
“Als Ergänzung zu den CP.2-Festbrennweiten startet Zeiss mit dem für das vierte Quartal 2012 angekündigten Compact-Zoom-CZ.2-70-200/T2.9 eine neue in Deutschland gefertigte Objektivreihe, die noch in diesem Jahr weiter wachsen soll.” Bis das Jahr zu Ende gegangen ist, wird es auch noch weitere Zeitpunkte für eine Präsentation zusätzlicher CZ.2-Zooms geben.