Cosina stellt mit dem Nokton 0,95/17,5 mm aspherical ein hochlichtstarkes Weitwinkelobjektiv für MFT-Kameras vor, das ab Ende März 2012 zum Preis von knapp 1300 Euro (UVP) in den Handel kommen soll:
Nach dem im Sommer 2010 vorgestellten manuell zu fokussierend Nokton 0,95/25 mm MFT stellt Cosina / Voigtländer mit dem Nokton 0,95/17,5 mm aspherical ein weiteres Objektiv für MicroFourThirds-Kameras vor. Manuell zu fokussieren und mit einer wahlweise rastenlosen Blendeneinstellung ausgestattet, dürfte dieses Objektiv auch Videografen gefallen, die ein Weitwinkelobjektiv hoher Lichtstärke suchen, das die Tonaufnahmen nicht mit klackendem Blendeneinstellgeräusch untermalt. Der Umschaltring für die Blendenrastung ist vor dem Blendenring angeordnet. Das Objektiv mit einen Bildwinkel von 64,6° hat eine Naheinstellgrenze von 15 cm. Die 10 Blendenlamellen macht Voigtländer mit dafür verantwortlich, dass das neue Nokton über ein herausragendes Bokeh verfügen und einzigartige, bisher nicht für möglich gehaltene Bild – und Filmergebnisse schaffen soll.
Das Nokton 0,95/17,5 mm aspherical soll ab Ende März 2012 zum UVP von 1.299 Euro erhältlich sein.
Technische Daten Nokton 0,95/17,5 mm aspherical MFT | |
Brennweite | 17,5 mm (35 mm entspr. Kleinbild) |
Anschluss | MFT (MicroFourThirds) |
Größte Blende | 0,95 |
Kleinste Blende | 16 |
Optischer Aufbau | 13 Elemente in 9 Gruppen |
Bildwinkel | 64,6° |
Blendenlamellen | 10 |
Kürzeste Entfernungseinstellung | 0,15 m |
Makrobereich | 1:4,0 |
Max. Durchmesser | 63,4 mm |
Länge | 80 mm |
Gewicht | 540 g (ohne Sonnenblende) |
Filtergröße | 58 mm |
Farbe | schwarz |
Sonstiges | Rastblende ausschaltbar; Sonnenblende mit zweitem Deckel |
Preis | Euro 1.299 (UVP) |
(CJ)
Ein Grund mehr
sich eine mFT zu leisten!
und wo liegt da der Sinn??
Ein 17,5 mFTs equivalent Objektiv im Vollformat mit 35 mm f/1,9 (auf das grössere Format umgerechnet) kostet mich dramatisch weniger, hat Autofocus (wenn mir der Sinn danach wäre) und wiegt auch weniger – der Vorteil des Halbformates mag sich mir da nicht erschliessen.
1300 EUR für ein 35 f/1,9 – das würde im Vollformat niemand (ausser den Zeiss Jüngern) ernsthaft in Erwägung ziehen – keine Frage – gute Linsen kosten – aber für das Geld bekomme ich ja ein 50 f/1,2 oder fast ein 85 f/1,2 oder ein 35 f/1,4 (das ganz nebenbei auch noch eine Stufe mehr Staffelung im Raum erzeugt – Fazit: Super dass es Hersteller gibt, die dieses Format bedienen!! Preislich zweifelhaft und geometrischen Gesetze werden leider auch nicht aufgehoben.
P.S. Kein Bashing – um Gotteswillen – das wird jetzt schon im D800 Fred losgehen 🙂
Genau das sagte er doch.
[quote=Gast]Der DOF ist jedoch vergleichbar wie bei einem KB f1.9.
[/quote]
Und nur darum geht’s. Und noch etwas: Ein 1,9er objektiv wird (bei Offenblende natürlich) immer schärfer sein, als ein f/0,95.
Peter,
das war jetzt der falsche Text. Es ging um MFT und nicht um M.
eben…
…das gilt für Objektive, welche auf ein und denselben Bildkreis gerechnet sind. FT-Bildkreis ist deutlich kleiner als KB-Bildkreis. Weiß mittlerweile quasi schon jedes Kind. Aber kindliche Erwachsene vergessen das immer wieder sehr gerne. Ein 0,95/17,5 mFT ist eben umsetzbar und va. bezahlbar. Ein 0,95/35 KB schlichtweg nicht bezahlbar und va. incl. Bauraum für AF nicht so umsetzbar, daß es jemand auf ein KB-Bajonett setzen würde. Exakt so ein KB-Glas-Klunker ist was für Vitrinen!
Welcher ernsthafter Fotograf
Welcher ernsthafter Fotograf (Fotografin) fotgrafiert mit Leica M? …
Belassen wir mal die Leica Frage (da gibts ohnehin genug heilige Krieger auf beiden Seiten der Lager :). Aber ich starte mit einer Provokation: Da hat jemand noch nicht so viel Erfahrung oder fotografiert nur in einer Sparte- kann das sein?! Erstens könnte ich ihnen eine Vielzahl von erfolgreichen Fotografen nennen die sowohl beruflich als auch privat (weils einfach Spaß macht) mit Messsucher Cams fotografieren (und da schreibe ich nun bewußt nicht M, Zeiss, Fuji, Hexar oder sonst was). Manches machen die rein aus Spaß manches aus beruflichen gründen. Ich bin wohl nicht der älteste Fotograf – aber ich glaube es kommt auch eher darauf an wie oft man die Cam nutzt. Und eines ist mir oft aufgefallen: Lasse ich meine super moderne Mittelformat oder Spiegelreflex mit hochlichtstarken Objektiven daheim und nehme eine kleinere alte analoge in die Hand und mache dann Portraits von Menschen im Alltag – sind diese immer entspannter als wenn ich mein Gesicht hinter einem dieser gehypten Riesenbodys verstecke. Zudem macht es einen riesen Unterschied wenn sie 15 Stunden zu Fuß unterwegs sind – ob sie 5 Kilo um die Schulter haben oder nur 2. Da wünscht man sich manchmal, ob es nicht doch wieder mögilch wäre die alten kompakteren Bauweisen in die “neue” Welt zu retten. Zudem ist die philosophie und herangehensweise mit analogen (speziell auch älteren Cams) eine ganz andere – Hier eine Diskusion über Sinn und technische Fortschritte zu starten ist schon der falsche Ansatz. Vielmehr sollte man alles probieren und entdecken versuchen und sich der nun viel breitbandigeren Auswahl an “Werkzeugen” (Objektive, Bodies, analog oder digital) freuen. Wer den “ernsthaften Fotografen” über die Kamera beurteilt hat sich entweder falsch ausgedrückt, nicht darüber in der tiefe nachgedacht oder hat die Fotografie an sich noch nicht verstanden.
MIt M4/3 fotografieren.
MIt M4/3 fotografieren. Warum macht man denn sowas.
Dann,
[quote=Gast]MIt M4/3 fotografieren. Warum macht man denn sowas.[/quote]
wenn man ein kleines Gemächt hat und einen Sensor wünscht, neben dem das nicht so auffällt.
Was das soll?
Es soll ja Leute geben, die sind glücklich und zufrieden mit ihrer MFT-Kamera. Die wollen gar nicht umsteigen auf das ach so günstige und qualitativ natürlich völlig überlegene Vollformat. Ach ja, leider kenne ich kein 0,95/35 mm; scheint so, als müssten sich die Vollformatanbeter mit einem 1,4/35 mm zufrieden geben – sieht man mal vom tollen 1,2/35 mm ebenfalls aus dem Hause Voigtländer für Leica M, Zeiss Ikon und Voigtländer Bessa ab.
Eben diese MFT-Anwender haben jetzt die Möglichkeit, ein superlichtstarkes Weitwinkelobjektiv an ihrer Kamera anzuschließen. Niemand zwingt sie dazu, aber sie können, wenn sie wollen. Was gibt’s denn daran schon wieder dümmlich zu bekritteln von den Leuten, die sowieso nicht mit MFT fotografieren und hier wieder als die Blinden über die Farbe schwadronieren?
Tja
das 0,95/35 und auch ein 0,95/50 gibt’s sehr wohl – sogar vom selben Hersteller … shit happens.
mFT-Objektive versus KB-Objektive
Ich habe den Eindruck, dass die meisten der obigen Kommentatoren einem grundsätzlichen Irrtum unterliegen: Ein Objektiv ändert seine Lichtstärke NICHT, wenn es an eine Kamera anderen Filmformats angebaut wird. Ein 2,8/80 mm-Objektiv wird nämlich auch nicht dadurch lichtstärker, dass ich es an eine Super8-Filmkamera hänge. Schön wäre das schon, und schauen Sie mal bitte, welche astronomische Lichtstärke nach Ihrer Rechnung dabei herauskäme. Nein, nein, die Lichtstärke bleibt gleich. Was ich mit dem vom Objektiv abgebildeten Format mache, ist eine andere Sache. Wer’s nicht glaubt, möge das mal selber ausprobieren. Sie können ruhig eine Vorrichtung bauen, mit der Sie das mFT- Objektiv an eine KB-Kamera bekommen und Sie werden sehen, dass die Lichtstärke sich nicht ändert. Aber das KB-Format wird nur zum Teil ausgeleuchtet. Das macht den Unterschied…und auch den Preis. Insofern ist es Unsinn, ein 0,95/17,5 mm mFT mit einem 1,9/35 KB-Objektiv zu vergleichen. Das Nokton müssen Sie also bitteschön mit dem gleich lichtstarken Noctilux vergleichen. Den Preis aber auch.
Die Rechnung
stimmt – natürlich hinsichtlich der vergleichbaren Schärfentiefe. Was anderes hat eh niemand behauptet. Allenfalls zum x-ten Mal wiedergekäut. Für besonders begriffstutzige mFT-User.
Begriffstutzig
erscheine ich möglicherweise schon, wenn ich gestehe, dass ich ein lichtstarkes Objektiv eben wegen der Lichtstaerke benutze und nicht wegen der Kompromisse, bzw. Nachteile (Vignettierung, Schärfe, Schärfentiefe), die ich damit im Vergleich zu einem anderen Objektiv, das zwar denselben Bildwinkel besitzt, das aber zu einem anderen Format gehört und dafür um zwei Blenden lichtschwächer ist, erkaufe. Wie wär’s denn mit einem Vergleich mit dem 30er Distagon aus der 6×6-Welt? Schärfentiefe hieß frueher sogar einmal Tiefenschärfe und heisst ja heute DOF, alles im Zeichen der Amerikan- und Anglismen (man verzeihe mir: Zuerst dachte ich, da fehlt ein “O”). Uebrigens habe ich bereits in den 70er Jahren einen “Lichtriesen” mit Lichtstärke 0,9 mit viel Freude benutzt. Das war halt “nur” ein Switar 1:0,9 f=13 mm für 8 mm Schmalfilm. Da ist man froh für jedes Fitzelchen Mehr an Licht, das man auf den Film bekommt. Die anderen Eigenschaften sind da zweitrangig. Nichts für ungut!
Wenn’s keine
0,95er-Optiken für’s Kleinbild gäbe, könnt’ ich Ihnen fast Recht geben …
Es ehrt mich,
dass Sie mir immerhin “fast” Recht geben, wenn auch nur unter Bedingungen. Nun weiß hier freilich niemand, über wieviel Erfahrungen mit 0,9er-Optiken Sie verfügen. Ich gebe gerne zu, dass sich meine auf den Schmalfilmbereich beschränken und meine Meinung dazu habe ich ja kundgetan. Bei KB habe ich für meine Rolleiflex 3003 keine lichtstärkeren Optiken als die mit 1,4 erhalten, wober ich weiterhin zugeben muss, dass ich bei der “Normalbrennweite” sogar dem 2,8/60 mm Makro-Planar den Vorzug gegeben habe. Dafür habe ich aber jahrelange Erfahrung mit den beiden 1,4/35 und 85 mm. Und ich muss zugeben, dass deren “Bokeh” besonders im abgeblendeten Bereich gelegentlich recht eigenwillig zu Tage tritt. Sie aber deswegen als minderwertig abzutun halte ich für unfair. Wegen der Lichtstärke habe ich sie gekauft und bei Offenblende sind sie eh alle rund. Die Schärfentiefe ist ein physikalisch-mathematisches Gesetz, da kann auch die Merkel als Physikerin nichts dran drehen. Wie lange ist es eigentlich her, da wollte man uns einreden, für die Digitalen könne man keine lichtstärkeren Optiken als maximal 3,5 bauen…? Seien wir doch froh, dass es sie jetzt gibt! Auch wenn sie nicht alle Wünsche gleichzeitig erfüllen können.
Wollte nur
“andeuten”, dass Lichtstärke allein kein Argument für (zu) kleine Formate ist …
Die Argumente hier können
– glaube ich – alle (und noch einige mehr) bei photoscala nachgelesen werden: Bei der Ankündigung des Nokton 0,95/25 mm (26.08.2010). Schade nur, dass die leidenschaftliche Diskussion dort wie hier immer wieder abgleitet in Besserwisserei, Polemik und Aggression. Schließlich hat doch jeder von uns seine Gründe für das, was er tut, bzw. nicht tut. Viel Spaß bei der Nachlese…