Der zweifache Pulitzer-Preisträger Larry Price, bis vor kurzem Foto-Chef der Dayton Daily News, hat sich geweigert, deren Foto-Abteilung zu halbieren und ist lieber gegangen:
Wie das Dayton Business Journal ausführlich und als erster der Lokal-Blog esrati berichteten, ist Larry Price lieber gegangen, als Stellen-Streichungen der Leitung der Dayton Daily News durchzusetzen. Er sollte einen Plan ausarbeiten, wie sich bis zu vier der acht Stellen in der Foto-Abteilung streichen lassen.
Gegenüber der Journalistin Ginger Christ äußerte sich der zweifache Pulitzer-Preisträger (1981 und 1985) Larry Price zu dem Stellenabbau folgendermaßen:
„Das ist ein genereller Trend bei Medien und Zeitungen. Er erodiert ernsthaft die Grundlagen der Industrie, das, was Zeitungen und Medien zu bieten haben: die Demokratie in der Spur zu halten. Das ist so wichtig.“
Um seine eigene Zukunft macht sich Price übrigens keine Sorgen; er ist arriviert und arbeitet an einer Reihe von Fotoprojekten. Ihm machen die anderen Sorgen, die nicht so Arrivierten, die Anfänger, die Freiberufler, die Freigestellten.
(thoMas)
Respekt….
Wenn sich einer das leisten kann ist das gut, wer es sich nicht leisten kann und trotzdem macht bekommt meine Hochachtung. Medien und Demokratie (die vermeintliche in USA) ist ein Thema für sich. Siehe Medien Skandal in GB oder Filz in Italien.
Nochmals meinen Respekt vor Menschen mit Rückgrat. Ich wünschte es gäbe mehrere von ihnen in unserer Gesellschaft.
Bei uns waren’s
vor etwa 7, 8 Jahren 40% Honorarkürzung – formlos in Briefpapier “verpackt”; und nicht nur die Foto- sondern auch die ohnehin mickrigen Zeilenhonorare der freien Schreiber. :-/
Knieschuss.
[quote]eine Situation wie zur Zeit hab ich noch nicht erlebt. Um es kurz zu fassen, das aktuelle Motto lautet: “Hauptsache es kostet nichts” egal was auf dem Bild drauf ist, scharf oder unscharf, unter- oder überbelichtet, hoch oder quer, verwackelt oder auch nicht… – wenns halbwegs zur Geschichte passt ist nur der Preis ausschlaggebend[/quote]
Einer der Gründe, weshalb ich seit Jahren keine Zeitung und kein Magazin mehr kaufe: wer Andere nicht leben lässt, hat ein Leben nicht verdient. Ganz einfach.
Hinzu kommt die saumässige Bildqualität (von Bildgestaltung will ich hier nicht reden!), die eine Beleidigung fürs Auge ist.
Wenn die Verlage so weitermachen, werden sie bald keine Leser mehr haben. Wenn alle Unternehmen nur noch ‘billich’ wollen und nicht zahlen, wer soll dann den Müll noch kaufen?
Wie heisst es doch im Deutschen so schön: Billig kommt teuer zu stehen…
Keine falschen Erwartungen
DIESER Krug geht zum Brunnen, bis er tatsächlich bricht.
Viele kapputte Knie’
die heutzutag so durch die Gegend humpeln … 😎
Alles wird gut (hoffentlich)
Gute Entscheidung, zu einer guten Zeitung gehören gute Fotos, die Bildjournalisten sollten auch für gute Bildleistungen ein angemessenes Gehalt erhalten. Der Trend, mit “Leserreportern” den Honoraretat der Zeitungen zu drücken und die Veranstalter bitten, selber die Artikel zu schreiben und dazu auch noch die Bilder beizusteuern, ist nicht von Vorteil. Die Leser werden dann mit langweiligen Amateurbildchen “optisch gequält” und bestellen langfristig erst recht das Blatt ab.
Der Trend ist da, durch das Internet verlieren die Tageszeitungen immer mehr Leser, die Abonnentenzahlen sind rückläufig, aber durch miese Qualität wird sich das eher beschleunigen. Gute Zeitungen brauchen gute Texter und gute Fotografen, so soll es bleiben.
Die Tatsache, dass man solche Meldungen
aus Deutschland nicht kennt, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Bildredaktionen hierzulande nicht laufend verkleinert werden und die Bilder bei fotolia geordert werden. Nur hat hier keiner den Mumm in den Knochen, damit in die Öffentlichkeit zu gehen. Wenn alle “aktuellen” Bilder gerendert werden wie im Ikea-Katalog, ist es zu spät.
das klingt immer wieder als ob….
[quote=Gast] Der Trend ist da, durch das Internet verlieren die Tageszeitungen immer mehr Leser, die Abonnentenzahlen sind rückläufig, aber durch miese Qualität wird sich das eher beschleunigen. Gute Zeitungen brauchen gute Texter und gute Fotografen, so soll es bleiben. [/quote]
das klingt immer wieder so, als ob das internet das nicht braucht, die guten texter und die guten fotos?? genau das gegenteil ist der fall. wer sich heute im internet durchsetzen will muss qualität produzieren. beim text, beim bild, beim layout. inzwischen gibt es hervorragende sites und blogs, die der traditionellen presse um nichts nachstehen, um nicht zu sagen diese sogar deutlich überbieten. man muss sich nur die mühe machen diese zu suchen.
Das ist richtig
[quote=Gast][quote=Gast] Der Trend ist da, durch das Internet verlieren die Tageszeitungen immer mehr Leser, die Abonnentenzahlen sind rückläufig, aber durch miese Qualität wird sich das eher beschleunigen. Gute Zeitungen brauchen gute Texter und gute Fotografen, so soll es bleiben. [/quote]
das klingt immer wieder so, als ob das internet das nicht braucht, die guten texter und die guten fotos?? genau das gegenteil ist der fall. wer sich heute im internet durchsetzen will muss qualität produzieren. beim text, beim bild, beim layout. inzwischen gibt es hervorragende sites und blogs, die der traditionellen presse um nichts nachstehen, um nicht zu sagen diese sogar deutlich überbieten. man muss sich nur die mühe machen diese zu suchen.[/quote]
Aber für die Websites der Tageszeitungen ist die Devise: “So billig wie möglich!”
Zu jeder per copy and paste eingefügten Agentur-Meldung ein dämliches “Symbolfoto” und das ganze über möglichst viele Seiten verteilen um die Page-Impressions in die Höhe zu treiben.
Solche Kollegen
gibt es in Deutschland leider nicht. Hier bringt man seine Freunde lieber zum Henker bevor man kurz danach selbst dran glauben muss.
Ist zwar nicht allein
[quote=Gast]gibt es in Deutschland leider nicht. Hier bringt man seine Freunde lieber zum Henker bevor man kurz danach selbst dran glauben muss.[/quote]
ein deutsches Phänomen – aber aus Sicht herrschender Eliten die bevorzugte und gutzuheißende “Arbeitsmoral”. Ungeachtet der Fallbeile, die in der Ferne schon sausen …
Der Mann ist fast 60 und da
Der Mann ist fast 60 und da er Erfolg hatte, hat er wahrscheinlich auch genug Kohle.
Wenn so einer aufhört, weil ihm was nicht paßt, sollte man das nicht gar so überbewerten.
Leute, die lieber segeln gehen, als als Wahrheitsverbieger und Volksverdummer für ne Provinzzeitung zu arbeiten, gibt es nicht nur in Amerika.
Der Rolleiflexer
Von “segeln”
war aber nicht mal ansatzweise die Rede …
Seit 27 Jahren bin ich als freier Pressefotograf unterwegs aber
eine Situation wie zur Zeit hab ich noch nicht erlebt. Um es kurz zu fassen, das aktuelle Motto lautet: “Hauptsache es kostet nichts” egal was auf dem Bild drauf ist, scharf oder unscharf, unter- oder überbelichtet, hoch oder quer, verwackelt oder auch nicht… – wenns halbwegs zur Geschichte passt ist nur der Preis ausschlaggebend – könnte jetzt 3 Dutzend Beispiele anführen, aber das erspar ich euch…
Habe 2010 einen Brief von einem angesehenen Magazin bekommen, versehen mit meinem Namen und Adresse, ohne Anrede und 1 Zeile Text die lautet: “ab 1.9.2010 werden alle Bildhonorare um 20% gekürzt” datiert war der Brief 14.09.2010 – das ganze also auch noch rückwirkend (was natürlich nicht geht das “rückwirkend”- aber sie probierens halt und so mancher wird auch drauf hereingefallen sein)
Ein angesehenes (inter)National Geographie-Magazin hat alle Bildhonorare 2010 um 50% gekürzt – da bin ich mit meinen 20% ja noch gut weggekommen könnte man meinen – darf aber nicht vergessen dass die 20% von einem Honorar abgezogen werden das seit 13 Jahren nicht mehr erhöht wurde.
Ein Kollege fotografiert für so ein regionales Werbeblatt (670.000 Auflage) Aufträge – und wird nach Abdruck entlohnt, festhalten, 14,30€/Bild und wenn er am Titel ist kriegt er 25,00€ – Haken an der Sache, wenn er es nicht macht, machens 2 Dutzend Anfänger mit der billig SLR und er hat pro Heft vielleicht 2-4 Bilder drin im Schnitt…
Den jungen Wilden kann man ja keinen Vorwurf machen weil die wissens nicht besser woher auch – nächster Gag – die Innung darf den angehenden Fotografen in den Schulen keine Preisrichtlinien oder Orientierungen oder wie auch immer man es nennen will mitgeben – weil das wäre ein Eingriff in die freie Marktwirtschaft.. und darüber freuen sich alle die einen Fotografen brauchen, den die nutzen das natürlich beinhart aus…
So schauts aus im Moment und Besserung ist nicht in Sicht…
In deprimierenden Zeiten
ist es gut zu wissen, wie man es besser machen kann – und genau dafür etwas zu tun. Gesucht werden: neue Wege der Vermarktung guter Fotografie, Mittel, Verlage von dieser zu überzeugen. Mare ist ein Beispiel, dass eine Zeitschrift von guter Fotografie leben kann.
in schā’ Allāh