Foto Eikoh Hosoe, aus der Serie „Man and Woman“, #31, 1960Die zumeist schwarzweißen Fotografien von Eikoh Hosoe künden von der Freude am Experiment, aber auch von der tiefen Verbundenheit zur Mythologie seiner Heimat. Aktuell ist in München eine Ausstellung des japanischen Klassikers zu sehen:

 
 
 
 
 

Foto Eikoh Hosoe, aus der Serie „Barakei“, #32, 1961

Eikoh Hosoe, aus der Serie „Barakei“; #32, 1961
© Eikoh Hosoe Galerie °CLAIR, München

 
 
Foto Eikoh Hosoe, aus der Serie „Barakei“, #6, 1961

Eikoh Hosoe, aus der Serie „Barakei“, #6, 1961
© Eikoh Hosoe Galerie °CLAIR, München

Eikoh Hosoe ist ein Fotograf, dessen Werk tief in der Tradition wurzelt. In der kulturellen Tradition seiner Heimat Japan, eines Landes, das uns – bis heute – stets ein wenig fremd geblieben ist. Im vergangenen Jahr zeigte die Schau „Theater der Erinnerung“ im Japanischen Kulturinstitut in Köln eine große Auswahl aus seinen Serien „Kamaitachi“, „Butterfly Dream“ und „Ukiyo-e-Projections“. Jetzt verstärkt eine Präsentation in der Münchner Galerie °CLAIR den Eindruck: Das Werk des 1933 geborenen Fotografen entsteht an den Schnittstellen von Fotografie, Tanz und Theater, es wurzelt im japanischen Holzschnitt, doch ist es gleichzeitig auch von erstaunlicher Gegenwärtigkeit.
 

Foto Eikoh Hosoe, aus der Serie „Man and Woman“, #31, 1960

Eikoh Hosoe, aus der Serie „Man and Woman“, #31, 1960
© Eikoh Hosoe Galerie °CLAIR, München

 
 
Foto Eikoh Hosoe, aus der Serie „Man and Woman“, #20, 1960

Eikoh Hosoe, aus der Serie „Man and Woman“, #20, 1960
© Eikoh Hosoe Galerie °CLAIR, München

 
 
Foto Eikoh Hosoe, aus der Serie „Man and Woman“, #25, 1960

Eikoh Hosoe, aus der Serie „Man and Woman“, #25, 1960
© Eikoh Hosoe Galerie °CLAIR, München

 
In den 50er Jahren hatte Hosoe seine ersten Ausstellungen. Nach dem Studium am Tokyo College of Photography wurde er Mitglied der bedeutsamen Fotografen-Gruppe „VIVO“, die sich – deutliche Parallele zu der Entwicklung der Fotokunst in Deutschland – ganz einer neuen Subjektivität verschrieben hatte und fortan den Dokumentarismus der japanischen Fotografie in Frage stellte.

Bis heute ist Hosoe ein subjektiver Fotograf geblieben. Seine zumeist in Schwarzweiß fotografierten Aktstudien, die Bilder der Butoh-Tänzer, seine Solarisationen und Fotogramme, seine Projektionen auf weiß geschminkte Tänzer, das alles kündet von der Freude am Experiment, aber auch von der tiefen Verbundenheit zu der Mythologie seiner Heimat, zur Symbolik der Bilderwelt Japans.

Die aktuelle Schau in München zeigt mit den Zyklen „Man and Woman“ (1959), „Barakei“ (1963) und „Kamaitachi“ (1965-1968), sehr frühe Arbeiten, darunter etwa jene bekannte des „Kamaitachi“, der auf einem hohen Zaun sitzt und in die Welt blickt – nach uralter japanischer Sage ein Winddämon, der den Menschen mal freundlich, dann böse gesonnen ist.

(Marc Peschke)
 

Foto Eikoh Hosoe, aus der Serie „Kamaitchi“, #12, 1968

Eikoh Hosoe, aus der Serie „Kamaitchi“, #12, 1968
© Eikoh Hosoe Galerie °CLAIR, München

 
 
Foto Eikoh Hosoe, aus der Serie „Kamaitchi“, #37, 1965

Eikoh Hosoe, aus der Serie „Kamaitchi“, #37, 1965
© Eikoh Hosoe Galerie °CLAIR, München

 
 
Foto Eikoh Hosoe, aus der Serie „Kamaitchi“, #32, 1965

Eikoh Hosoe, aus der Serie „Kamaitchi“, #32, 1965
© Eikoh Hosoe Galerie °CLAIR, München

 
Eikoh Hosoe
Bis 16. Juli

°CLAIR Galerie
Franz-Joseph-Str. 10
80801 München

Mittwoch bis Samstag 15-19 Uhr und nach Vereinbarung