Der Technologiekonzern Jenoptik meldet einen Umsatz- und Gewinnsprung für das Geschäftsjahr 2010. Die Neuausrichtung und Straffung der Firmenstruktur zeigt erste Erfolge. Der „Vorzugslieferant“ der Leica Camera AG will die Optik-Geschäfte auch in Asien ausweiten:
Jenoptik kann den konzernweiten Umsatz um 7,8 % auf 510,6 Mio. € im Geschäftsjahr 2010, das am 31. Dezember 2010 endete, steigern. Der Jahresüberschuss vor Steuern beträgt 56,4 Mio. € (im Vorjahr 7,8 Mio. €), hervorgerufen vor allem durch den Verkauf der Jena-Optronik GmbH an eine EADS-Tochter: Online-Geschäftsbericht 2010 des Jenoptik-Konzerns.
Jenoptik hat das operative Geschäft in drei große Sparten aufgeteilt: „Laser & Optische Systeme“, „Messtechnik“ und „Verteidigung & Zivile Systeme“. Die Sparte „Laser & Optische Systeme“ (Laser, klassische Optik, Polymeroptik, Mikrooptik, optoelektronische Systeme, digitale Bildverarbeitung u.v.m.) hat einen Umsatzanteil von rund 37 % an den konzernweiten Umsätzen. Dabei profitiert diese Sparte vor allem von der starken Nachfrage der Halbleiterindustrie im letzten Jahr. Der Spartenumsatz steigt um 13,3 % auf 188,9 Mio. €. Jenoptik erläutert, dass die Sparte fast 70 % des Umsatzes im Ausland erzielt. Der Jahresüberschuss beträgt nach einem Vorjahresminus 13,3 Mio. €. Jenoptik hat die Sparte „Laser & Optische Systeme“ stark gestrafft und die Gesellschaftsstruktur der Konzernstruktur angepasst. So sind die US-Optik-Gesellschaften seit Anfang letzten Jahres in der Jenoptik Optical Systems Inc. mit Hauptsitz in Jupiter (Florida) zusammengefasst. Auch in Deutschland wird der Optik-Bereich gestrafft und firmiert seit letztem Jahr als Jenoptik Optical Systems GmbH.
Jenoptik Laserdiode Japan Co., Ltd., das bisherige Gemeinschaftsunternehmen mit Kantum Electronics Co., Ltd. in Japan firmiert seit Ende letzten Jahres unter Jenoptik Japan Co., Ltd. Dabei soll die bisherige Hauptgeschäftstätigkeit mit Konzentration auf Laser-Produkte ab 2011 besonders auf den Bereich Optik in Japan ausgeweitet werden.
Innerhalb der Sparte „Laser & Optische Systeme“ kann sich der Geschäftsbereich „Digital Imaging“ anscheinend behaupten. Zum einen erweitert Jenoptik die ProgRes-CCD-Mikroskopkamera-Reihe um neue technische Produktmerkmale (die Kamera findet in der Forschung Verwendung) und zum anderen entwickelt sich der Verkauf von Kamera-Komponenten positiv. So wurde Jenoptik 2010 „Vorzugslieferant“ der Leica Camera AG. Jenoptik liefert u.a. Komponenten für die Leica M9. Dabei übertrifft das tatsächlich gelieferte Volumen den ursprünglich geplanten Absatz nach Angaben von Jenoptik in 2010 um das Vierfache.
Jenoptik ist optimistisch für das neue Geschäftsjahr 2011. In der Sparte „Laser & Optische Systeme“ sieht der Konzern weiterhin Wachstumspotential, vor allem in der Medizintechnik, Photovoltaik, Halbleiter- und Automobilindustrie wird eine anhaltend starke Nachfrage erwartet. Dabei will sich Jenoptik vor allem auf Schlüsselkunden und den asiatischen Markt konzentrieren.
(agün)
Nachtrag (25.3.2011; 12:08 Uhr): Größter Einzelaktionär der Jenoptik AG ist die ECE Industriebeteiligungen GmbH mit 25,02 Prozent der Aktienanteile (ab Ende Februar 2008), hinter der die in Wien ansässigen Humer Privatstiftung steht. Siehe auch: Jenoptik – Factsheet Equities und Die wechselvolle Geschichte der Marke Jenoptik.
Praktica wird
„Vorzugslieferant“ von Leitz! – Opi würde sich kringeln vor lachen, wenn er das noch erlebt hätte! Dafür lache ich heute für ihn noch mit.
Denn so etwas kann wirklich nur unter Österreichern, und gleich in Wien, ausgeheckt werden.
Fade ist der Geschmack natürlich für die vielen guten Facharbeiter, die Praktica einst hatte, und für jeden echten Leitzianer ohnehin.
Doch der Anspruch der sie und ihre Kunden einst verband, ist heute nur noch blosse Werbefassade. Und das spricht sich ausserhalb Österreichs schon seit einer Weile herum.
Dann vorzugt mal schön weiter, bleibt ja unter Euch.
Österreich als Drehbank von China? – Sischer dat!
Würd‘ mich noch nicht mal wundern
wenn die Beteiligungsgesellschaft, der Leica gehört, mit der Gesellschaft verbandelt ist, die an Jenoptik 25 Prozent hält … 😎
Praktica
Was hat das DDR-Kombinat VEB Pentacon Dresden mit einer seiner Kameramarken „Praktica“ mit dem interessantem Beitrag zur Weiterentwicklung von Jenoptik zu tun?
Nichts.
der alte Pentaconer,
welcher nicht um den Niedergang der DDR trauert
und sich über unsachkundige, dümmliche Kommentare ärgert
Gast schrieb:
welcher nicht
[quote=Gast]welcher nicht um den Niedergang der DDR trauert
[/quote]
Es ging auch mehr um dem Niedergang der BRD, aber das muss nicht jeder verstehen.
[quote=Gast]dümmliche Kommentare ärgert[/quote]
Auch im Ärger kann der Ursprung der Verbesserung liegen.
Träger des Markenimages
von Leica ist eine Historie, die in ihrer Verklärung jede nüchterne Realität verblassen läßt.
Aus Erfahrung klug
Im Falle Leicas trägt heutzutage sicherlich das Markenimage die Kamera und nicht umgekehrt.
Vielleicht trägt auch noch der Markenfetischist die eine oder Kamera.
Aber dass die heutigen Leicas das Markenimage trügen, oder wenigstens stützen würden, kann der Erfahrene nicht mehr vollumfänglich bestätigen. – Wenn er sich die Wahrheit bei diesem Preis überhaupt noch eingestehen will, natürlich.
Diese bösen Russen
Fälschen einfach Dinge, die es nie gab … 😎
Vererbung?
Bin ich froh das die Quatschköpfe auch sterben müssen. Aber das sich das so vererbt hat? Hauptsache dumm daher reden ohne die Hintergründe zu kennen. Optische Industrie hat selten was mit Deinen Knipskisten zu tun.
Erkenntnis
[quote=Gast]Optische Industrie hat selten was mit Deinen Knipskisten zu tun.[/quote]
Das gilt inzwischen auch für Leica.
Re:
Die Herstellung von Imaging-Modulen für Leica und weitere Abnehmer (wie etwa Sinar) ist ein Geschäftsbereich von Jenoptik – einer von vielen. Mit Praktica hat das nun wirklich nichts zu tun.
Die Produktqualität
[quote=odysseus]Mit Praktica hat das nun wirklich nichts zu tun.[/quote]
bei Leica heute und seit Jahren hat mit dem guten Ruf von Leica auch nichts zu tun.
Dann passt doch alles wieder zusammen, oder?
Was soll das Gemecker?
Ich gratuliere Jenoptik und Leica Camera. Die Erfolgsstory der M9 ist ebenso erfreulich wie verdient.
Aber nicht
selbst verdient …