Die Folgen des Erdbebens vom vergangenen Freitag treffen auch die japanische Fotoindustrie. Neben den Hauptverwaltungen im Raum Tokio gilt dies für mehrere Werke im Nordosten Japans, wo die höherwertigen Produkte hergestellt werden:
[Nachtrag 15.3.2011]: Angesichts der sich inzwischen dramatisch zuspitzenden, tragischen Entwicklungen der letzten Tage und Stunden ist Japan offensichtlich nicht mehr allein von einer Naturkatastrophe betroffen, sondern treibt ungesteuert auf eine Atomkatastrophe zu. Soweit die derzeit durchsickernden Informationen es erahnen lassen, entwickelt sich aus dem bislang meist verdrängten „minimalen Restrisiko“ eine ganz real eintretende, noch kaum begreifbare Tragödie. Alle Hoffnungen und Erwartungen hinsichtlich eines Wiederaufbaus brechen sich derzeit an den aktuellen Entwicklungen in den japanischen Kernkraftwerken.
Angesichts dieser Zuspitzung haben wir uns entschlossen, die aktuelle Berichterstattung über die Auswirkungen der Naturkatastrophe auf die japanische Fotoindustrie bis auf weiteres auszusetzen. [Nachtrag Ende]
Ein generelles Problem der kommenden Tage und Wochen wird die reduzierte Verfügbarkeit elektrischer Energie sein. Dies resultiert aus der Zerstörung der Leitungsinfrastruktur einerseits und dem Ausfall der Kraftwerkskapazitäten andererseits. Zwar sind die Kraftwerke im Westen Japans vom Erdbeben nicht betroffen. Eine Stromlieferung aus dem Westen in den Nordosten Japans scheint jedoch nicht möglich, da das Land getrennte Netze mit unterschiedlicher Frequenz besitzt. Das Netz von Tokio und dem größten Teil von Ostjapan wird mit 50 Hz betrieben, der Rest mit 60 Hz. Ein Austausch zwischen den Regionen scheint nicht vorgesehen. Der regionale Stromversorger Tokyo Electric Power Company (Tepco) hat für die Region um Tokio täglich drei Stunden Stromabschaltung in einem rotierenden Ablauf angekündigt. Lediglich die Kernstadt Tokio soll davon ausgenommen bleiben.
Ein weiteres Problem für die gesamte japanische Industrie liegt in der starken Vernetzung der Fertigungsabläufe zwischen einer großen Anzahl von Zulieferern und der Endmontage. Aufgrund der zusammengebrochenen Infrastruktur werden die bisherigen Produktionsabläufe kurzfristig nicht wieder aufzubauen sein. Zerstört sind neben Straßen und Bahnlinien für den Transport von Mitarbeitern und Waren auch zahlreiche Telekommunikationsverbindungen. Hier wurde durch das Beben eine große Anzahl Glasfaserkabel gekappt.
Nun zu den Firmen im Einzelnen. Sollten neue Erkenntnisse vorliegen, werden wir hier nachtragen:
Canon
Im Canon-Werk Utsunomiya wurden offensichtlich 15 Mitarbeiter beim Erdbeben verletzt. Zudem gab es wohl geringere Sachschäden. Das 1977 eröffnete Werk Utsunomiya produziert nach Aussage von Canon EF-Objektive, Video-Camcorder-Objektive und Objektive für Fernsehkameras, aber auch Projektionsobjektive. Canon hat die Produktion in insgesamt acht Werken vorläufig (länger als zwei bis drei Tage) ausgesetzt.
Casio
Von Casio liegen derzeit keine Informationen über aktuelle Schäden oder Produktionsstopps vor.
[Nachtrag: 14.3.2010; 19:00 Uhr]: Casio prüft derzeit die Lage und wenn die Sicherheit gewährleistet sei, werde die Geschäftstätigkeit fortgeführt, so die Japaner. Das Werk Yamagata Casio Co., Ltd. in Higashine in der Präfektur Yamagata, das Digitalkameras, Uhren, Gehäuseschalen und Mobiltelefone produziert, verzeichnet nach derzeitigen Informationen weder Personenschäden bei seinen Beschäftigten, noch Sachschäden. Am Montag den 14. März war der Betrieb stillgelegt, soll jedoch am Dienstag oder später wieder beginnen. Dies wird in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit der Stromversorgung geschehen. Die Präfektur Yamagata liegt auf der japanischen Hauptinsel Honshu in der Region Tohoku, westlich der Präfektur Miyagi. [Nachtrag Ende]
Cosina
Bei Cosina scheint die Hauptverwaltung im Großraum Tokio in geringerem Umfang vom Erdbeben betroffen zu sein. Im Werk in Nagano hatte das Erdbeben vom Freitag offensichtlich keine Schäden verursacht. Dies gilt wohl auch für ein zweites Beben am 12.3.2011 um 3:59 Ortszeit (11.3.20011 19:59 MEZ), das eine Stärke von 6,2 oder 6,6 hatte und sein Epizentrum 46 km nord-nordöstlich von Nagano (195 km nordwestlich von Tokio) in 10 km Tiefe hatte. Dieses Beben soll kein Nachbeben des großen Erdbebens vom Freitag gewesen sein. Es scheint jedoch keine Schäden verursacht zu haben. In Nagano sind zahlreiche optische und feinmechanische Firmen wie Olympus, Cosina und Seiko-Epson angesiedelt.
Epson
Laut Epson Japan sind keine Mitarbeiter zu Schaden gekommen. In einigen Fabriken wurde die Produktion eingestellt; noch ist nicht bekannt, wann sie wieder aufgenommen werden kann.
[Nachtrag: 14.3.2010; 19:00 Uhr]: Epson berichtet von Schäden an einer Fabrik in Sakata und an Fabriken der Seiko-Epson-Gruppe im Gebiet Tohoku. Eine Fabrik in Hachinohe wurde durch den Tsunami etwa 1 Meter hoch überflutet; die Produktion wurde gestoppt. In Yuzawa und Sakata musste die Produktion wegen durch das Erdbeben unterbrochener Stromversorgung gestoppt werden. Die Gebäude und Produktionsanlagen der „Epson Toyocom Corporation Fukushima Plant“ in Minami-Soma (Präfektur Fukushima) wurden offensichtlich schwerer beschädigt.
Im Einzelnen wurden die folgenden Fertigungsstätten von Epson durch das Erdbeben oder den Tsunami beschädigt:
• Epson Atmix Corporation (Hachinohe City, Aomori). Aufgrund des Tsunamis steht das Wasser in der Fabrik 1 m hoch. Wann die Fertigung wieder aufgenommen wird ist noch unbekannt.
• Akita Epson Corporation (Yuzawa, Akita): Aufgrund des durch das Erdbeben verursachten Stromausfalls wurde der Betrieb unterbrochen. Es soll nur geringe Schäden an den Gebäuden geben. Die Produktion soll in Abhängigkeit von der Stromversorgung unverzüglich wieder aufgenommen werden.
• Werk Sakata der Seiko Epson Corporation und Werk Sakata der Tohoku Epson Corporation (Sakata, Yamagata): Der durch das Erdbeben verursachte Stromausfall hat den Betrieb gestoppt. Es gibt keine Gebäudeschäden. Die Kontrolle der Fertigungseinrichtungen ist im Gange. Wann die Produktion wieder aufgenommen wird ist noch offen.
• Epson Toyocom Corporation Werk Fukushima (City Minami Souma, Fukushima): Erdbebenbedingt wurde der Betrieb gestoppt. Es gibt offensichtlich Gebäudeschäden und Schäden an der technischen Einrichtung. Da sich das Werk in nur 16 km Entfernung (Luftlinie) vom Atomkraftwerk Fukushima Nummer 1 befindet und die Region evakuiert wurde, ist der Betrieb zeitweilig eingestellt. Im Augenblick gibt es keine Aussage, wann der Betrieb wieder aufgenommen wird. [Nachtrag Ende]
Fujifilm
Weist derzeit lediglich darauf hin, dass die Kommunikation mit dem Kundendienst gestört sein könne.
[Nachtrag: 14.3.2010; 19:19 Uhr]: Fujifilms Fabrik in Taiwa-Cho in der Präfektur Miyagi, rund 30 km von Sendai entfernt, ist betroffen. Mitarbeiter kamen nach derzeitigem Wissenstand nicht zu Schaden, aber die Gebäude wurden beschädigt. Vorübergehend musste deshalb die Produktion der FinePix X100 eingestellt werden, weshalb Fujifilm mit Lieferverzögerungen rechnet. Das restliche Fujifilm-Programm bleibe davon unberührt, so die Japaner, da dessen Produktion nicht in dieser Region erfolge. [Nachtrag Ende]
Hoya / Pentax
Von Hoya / Pentax liegen bislang keine Informationen über Erdbebenschäden vor. Durch die vollständige Verlagerung der Kameratechnik nach Vietnam und auf die Philippinen dürfte die Produktion von Pentax-Kameras und -Objektiven vom Erdbeben nicht direkt betroffen sein. Das Service-Center in Tokio wurde zeitweilig geschlossen, wann es wieder geöffnet wird, will Pentax auf der japanischen Webseite bekanntgeben. Außerdem könnten wegen der Infrastrukturprobleme erhebliche Verzögerungen bei der Auslieferung nicht ausgeschlossen werden.
Nikon
Vom Erdbeben betroffen sind die Sendai Nikon Corporation in Natori in der Präfektur Miyagi, die Miyagi Nikon Precision Co., Ltd., (Zao-machi, Katta-gun, Miyagi), die Tochigi Nikon Corporation (Otawara, Tochigi), die Tochigi Nikon Precision Co., Ltd. (Otawara, Tochigi). Es gab Schäden an Gebäuden und Maschinen. Es gibt wohl auch mehrere Verletzte unter den Beschäftigten. Die Produktion in den betroffenen Werken ist eingestellt. Wann sie wieder aufgenommen werden kann, ist derzeit noch offen. Nach Informationen vom vergangenen Sonntag scheint eine Wiederaufnahme des Betriebs in der Fabrik in Sendai, wo u.a. die Nikon D3 produziert wird, in den nächsten 14 Tagen nicht möglich zu sein. Das Werk Sendai liegt in der Nähe des Flughafens von Sendai, scheint jedoch im Gegensatz zu diesem nicht vom Tsunami betroffen zu sein.
[Nachtrag: 14.3.2010; 19:00 Uhr]: Es sei noch angefügt, dass im Werk Sendai u.a. die Spiegelreflexmodelle D3, D3x, D700 und F6 produziert werden. [Nachtrag Ende]
Olympus
Olympus verfügt über mehrere Werke in der Präfektur Nagano. Das 1981 gegründete Olympus-Werk Tatsuno produziert höherwertigen Zuiko-Objektive und scheint von den Beben nicht direkt betroffen zu sein.
[Nachtrag: 14.3.2010; 19:00 Uhr]: Olympus berichtet lediglich von Verzögerungen, zu denen es bei Service und Reperatur kommen könne. [Nachtrag Ende]
Panasonic
Bei Panasonic sind wohl vier Werke vom Erdbeben direkt betroffen. Dort gab es offensichtlich mehrere Leichtverletzte und leichte Gebäudeschäden. Betroffen sind die Objektiv-Fabrik der AVC Networks Company in Sendai (Präfektur Miyagi Natori), die Produktionsanlage für Lumix-Digitalkameras in Fukushima (Fukushima), das Werk der Panasonic Electric Works in Koriyama (Koriyama, Präfektur Fukushima), das Audio-Produkte herstellt, sowie das Tokioter Werk der Sanyo Electric (Gunma Oizumi).
[Nachtrag: 14.3.2010; 16:20 Uhr]: Panasonic hat die Arbeit in den betroffenen Werken vorerst eingestellt. Dachteile und Wände auf den Werksgeländen wurden beschädigt, aber es kam weder zu Bränden noch Einstürzen. Anhaltende Nachbeben verhindern das Betreten der Werke Sendai und Fukushima. Panasonic sammelt derzeit Informationen über den Einfluss des Erdbebens und seiner Folgen auf die Infrastruktur vor Ort (Verfügbarkeit von Elektrizität, Gas und Wasser etc.), sowie zu Fragen der Logistik und Materialbeschaffung, und will die Produktion sobald als möglich wieder starten. [Nachtrag Ende]
Ricoh
Mitarbeiter kamen nicht zu Schaden. Gebäude und Fabrikanlagen wurden vor allem in Tohoku beschädigt. Man gehe davon aus, dass es einige Zeit dauern werde, bis die Produktion wieder aufgenommen werden könne, so Ricoh. Am heutigen Montag blieben alle Fabriken geschlossen. Morgen soll in vier Fabriken wieder nach Plan weitergearbeitet werden, eine weitere bleibt planmäßig geschlossen. Drei Produktionsanlagen in den Präfekturen Iwate bzw. Miyagi sind geschlossen und es wird noch einige Zeit zum Wiederaufbau brauchen.
Sigma
Sigma beschäftigt in der Produktionsstätte Aizu in Bandai in der Präfektur Fukushima knapp 900 Mitarbeiter. Beim Erdbeben am vergangenen Freitag gab es zwar Schäden an Maschinen und Gebäude, jedoch keine Personenschäden. Man will die Fertigung in der kommenden Woche wieder aufnehmen.
Sony
Bei Sony scheint die Kameraproduktion nicht direkt betroffen zu sein. Reuters meldete, dass insgesamt sechs Sony-Fabriken in den Präfekturen Fukushima and Miyagi vom Erdbeben, bzw. dem folgenden Tsunami betroffen seien und dort die Produktion eingestellt und das Personal evakuiert wurde. In einem Sony-Werk für chemische Produkte in Tagajyo in der Präfektur Miyagi, das vom Tsunami getroffen wurde, haben 1000 Beschäftige im Obergeschoss Zuflucht gefunden.
[Nachtrag: 14.3.2010; 19:00 Uhr]: Im Sony-Absatz oben haben wir die „Präfekturen“ eingefügt, damit deutlicher wird, worum es sich bei Fukushima and Miyagi handelt.
Wie fotointern meldet, waren rund 1200 Mitarbeiter und weitere 100 Flüchtende im überschwemmten Gebäude in Tagajyo eingeschlossen, sie konnten erst am Sonntag mit Helikoptern gerettet werden.
Sonys Zustandsbericht: Der Betrieb von mehreren Werken an verschiedenen Standorten der Sony Corporation und des Sony Konzerns ist durch das Erdbeben und den Tsunami an der japanischen Pazifikküste (Region Tohoku) in Mitleidenschaft gezogen worden. Sony überwacht den Status aller dieser Standorte kontinuierlich und prüft zugleich die effektivsten Instandsetzungsmaßnahmen. Zudem hat Sony als Reaktion auf die Meldungen über die umfangreichen Stromausfälle den Betrieb an mehreren Standorten freiwillig eingestellt. Soweit bekannt, wurden keiner der Mitarbeiter ernsthaft verletzt, die sich zum Zeitpunkt des Erdbebens und Tsunamis an den betroffenen Standorten aufhielten. Das Unternehmen ist derzeit dabei, die gesamten Auswirkungen abzuschätzen, die das Erdbeben, der Tsunami und die damit zusammenhängenden Stromausfälle auf das Geschäft und die konsolidierten Finanzergebnisse von Sony haben werden.
Zum Zeitpunkt 14. März (JST) 11:00 Uhr ist der Produktionsbetrieb in folgenden betroffenen Werken ausgesetzt:
• Sony Chemical & Information Device Corporation: Werk Tagajyo (Präfektur Miyagi) für Magnetbänder, Blu-ray Discs etc.; Werk Tome, Standorte Nakada / Toyosato (Präfektur Miyagi) für Optische Geräte, IC-Karten etc.
• Sony Shiroishi Semiconductor Inc. (Präfektur Miyagi) für Halbleiter-Laser etc.
• Sony Energy Devices Corporation, Werk Koriyama (Präfektur Fukushima) für Lithium-Ionen-Sekundärbatterien etc.
• Sony Energy Devices Corporation, Werk Motomiya (Präfektur Fukushima) für Lithiumionen-Sekundärbatterien etc.
• Sony Manufacturing Systems Corporation, Werk Kuki (Präfektur Saitama) für Ausrüstung für Oberflächenmontage etc.
• Sony DADC Japan Inc., Anlage Ibaraki (Präfektur Ibaraki) für CDs, DVDs etc.
Neben diesen Fertigungsstätten hat auch das Sony Corporation Sendai Technology Center (Tagajyo, Miyagi) aufgrund von Erdbebenschäden den Betrieb eingestellt. Abgesehen von den oben aufgeführten Produktionsstätten wurden noch einige weitere in geringerem Ausmaß in Mitleidenschaft gezogen. Jedoch gibt es von dort keine Meldungen zu verletzten Mitarbeitern oder Schäden an der Anlage und der Betrieb wird fortgesetzt. Inwieweit Schäden an weiteren Unternehmen des Sony-Konzerns in Japan entstanden sind, wird derzeit untersucht. Darüber hinaus haben die Sony Chemical & Information Devices Corporation, Werk Kanuma (Präfektur Tochigi), die Sony Energy Devices Corporation, Werk Tochigi (Präfektur Tochigi) und das Sony Corporation Atsugi Technology Center (Atsugi, Kanagawa) den Betrieb vorübergehend auf freiwilliger Basis unterbrochen, um angesichts der weitreichenden Stromausfälle zur Erleichterung der Situation beizutragen. [Nachtrag Ende]
Tamron
Tamron scheint nicht direkt betroffen, will aber wegen der Transportprobleme am 14. und 15. März Verwaltung und Produktion geschlossen halten.
Tokina
Zu Tokina liegen bislang keine Informationen vor.
(CJ / thoMas)
Gratulation!
Gratulation für diesen schnell recherchierten Artikel!
Obwohl die Produktion von Kameras, Objektiven etc. nur ein Randaspekt des schrecklichen Geschehens ist, so ist diese Information für uns als Fotografen doch eine wertvolle Ergänzung der täglichen Nachrichten.
Danke!
Zu früh gelobt
[quote=Gast]Gratulation für diesen schnell recherchierten Artikel![/quote]
Recherchiert?!? Eher bei Digital Camera Watch geguttenbergt…
“Ist es nicht seltsam
dass das einzige Volk das jemals von Atombomben getroffen wurde, sich selbst voller Stolz mit Atomkraftwerken auf einer Erdbebenlinie zugepflastert hat?”
Seltsames Völkchen, fürwahr. Aber auch nicht seltsamer, als der Rest der kapitalismusverseuchten Welt.
Dabei müssen wir ihnen irgendwie, irgendwann sogar dankbar sein:
Die Bilder von den Atombomben haben die Welt wahrscheinlich vom atomaren Holocaust ferngehalten.
Die Bilder vom multiplen GAU könnten uns vielleicht mittelfristig aus dieser elendigen Energiemisswirtschaft lösen.
Frankreich
Immerhin gibt es in Deutschland einen Ansatz von Umdenken in der Regierung. Wenn wahrscheinlich auch nur aus wahlkampftaktischen Beweggründen.
Hier in Frankreich dagegen mauert die Regierung. Der GAU sei ja nur ein kleiner Störfall, der im Vergleich zu Erdbeben und Tsunami nebensächlich ist. Man wolle erst in ein paar Tagen über den Unfall reden, wenn klar ist, wie die Geschichte ausgegangen ist. Wenn es dabei bleibt, dass “nur ein bisschen Radiaktivität ausgetreten” ist, dann wäre das lt Herrn Sarkozy der ultimative Beweis, dass die Kernenergie absolut sicher ist….
http://www.lemonde.fr/planete/article/2011/03/12/accident-nucleaire-au-japon-les-autorites-francaises-se-veulent-rassurantes_1492468_3244.html
http://elysee.blog.lemonde.fr/2011/03/14/lelysee-veut-vanter-la-securite-de-lepr-pour-sauver-la-filiere-nucleaire-francaise/
Das wirkliche Problem ist
dass es keine absolute Sicherheit gibt – und deswegen Technologien der Vorzug zu geben ist, die den “menschlichen Faktor” möglichst tolerant auszugleichen vermögen.
Genau
Und die verstrahlten Atomtechniker werden dort sicher auch mit Handkuss genommen – bei deren Nachholbedarf in Sachen atomarer Dummheit … 😎
Tsunami und Atomunfall
Ich finde diese Kommentare gehen etwas an den furchtbaren Realitäten vorbei und sind wohl teileweise – und das finde ich schlimm – politisch motiviert.
Da sterben wohl zehntausende Menschen im grauenhaften Tsunami und bisher NULL Personen an einem Stufe-4 Unfall in dem Kernkraftwerk mit einem idiotischem Konstruktionsfehler – die Dieselgeneratoren hatte General Electric (USA) 1960 unten an den Hafen gebaut. Die sprangen auch beim Stromausfall problemlos an, wurden dann nur eine halbe Stunde später von der Welle überspült. Warum kam niemand auf die Idee, die tsunamisicher auf einen 20m hohen Betonsockel zu stellen??
Solange das Containment zu ist und es zu keinem starken Brand kommt, ist eine Katastrophe wie in der Ukraine (Stufe 7) kaum anzunehmen, und auch die hatte nur ein Bruchteil der Opfer wie der Tsunami.
Solange aber die Betreiberfirmen mit der verständlicherweise verunsicherten Bevölkerung nicht kommunizieren und die Kernkraftgegener ständig monoton das wirtschaftliche Aus der Betreiber fordern und damit die Jobs dieser Leute killen wollen, wird es nie zu einer vernünftigen Diskussion der Probleme kommen, auch nicht in Deutschland.
Warum ist es nicht möglich, offen über die Sicherheitsthemen zu diskutieren? Alte Anlagen, die nicht vernünftig mit moderner Renundanztechnik nachzurüsten sind, gehören vom Netz, die Konzepte neuerer Anlagen detaillliert und emotionsfrei überprüft oder gehört durch moderne, hochrenundante Systeme oder Neubauten ersetzt.
Das Gerede von den erneuerbaren Energien bringt uns ad hoc auch nicht weiter. Damit können wir derzeit vielleicht ein Zehntel unseres Strombedarfs decken, zu irre hohen Preisen – wenn wir hier weiterkommen wollen, dauert das Jahrzehnte und kostet extrem viel Kapital, was unsere Stromrechnungen und unsere Produkte preislich vervielfachen wird. Ineffiziente Solarzellen kosten uns schon heute Milliarden und bringen nicht mal 1% Energiebeitrag (und der wird bei der Herstellung, Transport und Ausfallrate bereits wieder weitgehend aufgebraucht). Effizient könnte Offshore-Windkraft werden, Wasserkraft ist zu fast 100% bereits genutzt, evtl. bietet Geothermie oder Kernfusion noch einen effizienten Ansatz (das hat nur kaum jemand auf dem Plan). Das geht aber alles nur im Gesamtkonzept, Energieeinkauf aus dem Ausland kann keine Lösung sein (mein Strom hier stammt leider aus dem tschechischen Kernkraftwerk Temelin von (nachgerüsteten) Temelin-Typ) und davon wird noch viel mehr kommen, sobald Isar 1 abgeschaltet ist.
Kohle oder gar Öl zu verfeuern ist in meinen Augen indiskutabel, sowohl wegen der CO2 Belastung, als auch wegen der wertvollen Resourcen. 20% des Öls verfeuert inzwischen die Handelsschiffahrt – mehr weltweit als alle Autos zusammen. Klar, wir brauchen ja umbedingt Kameras und Spielzeug aus China, weil es so billig ist.
Die beste Resource ist aber Energiesparen, und da passiert viel zu wenig, man denke nur an die Armeen von idiotischen Steckernetzteilen, durchlaufenden Bürocomputern und Tag und Nacht brennenden Lichter in öffentlichen Bauten wie Krankenhäusern.
Was machen unsere Politiker? Die Grünen versuchen mit Angst auf Stimmenfang zu gehen, die Roten sind auch dagegen, die schwarzen überlegen noch, die Richtung zu ändern? Geht es nur um die nächste Wahl und die Stimmung “des Volkes”? Gibts keine Politiker, die mal an der LÖSUNG unserer Probleme arbeiten wollen? Es sind technische Lösungen (für viele Jahre im vorraus projektiert und investiert), die wir brauchen, keine Stimmungsmache. Wir brauchen einfach mehr mutige Experten, die auch was entscheiden dürfen.
Gruss
Possi
www.possi.de
bombige
Idee … 😎
Und?!
Mein Chocolatier erklärt mir auch immer wieder, wie gesundheitschädlich Schokolade aus dem Supermarkt sei.
Warum soll der Herr Theyssen das also anders machen?
“aber die Japser sind dabei die halbe Erdkugel zu kontaminieren”
DAS ist – auch, und in dieser Form nicht nötige – Panikmache. Und es ist auch leider keineswegs dazu geeignet, Atomenergie als das zu entlarven, was sie zweifellos ist: Grenzenlos dumm und einer vernünftigen Energiebereitstellung in jeder Hinsicht abträglich.
Und das ist nur die Fotoindustrie…
Alpträume passieren ja meist nur in reisserischen Hollywood-Streifen. In der realen Welt herrscht dagegen grenzenlose Arroganz von Macht und Kapital. (Lebensmotto: “Nach uns die Sintflut”)
“Dank” Japan kann man sehen, wie schnell und komplex eine moderne kapitalistische Wirtschaft getroffen werden kann, ohne dass ein Krieg stattfand.
Natur auf der einen und Größenwahn von Industriellen und Politik auf der anderen Seite sind die Zutaten für den GAU. (Was ja auch wiederum logisch ist: Wer Verstand hat, stellt sich nicht gegen seine eigene Existenzgrundlage.)
MfG
_________________________________________________________-
Wissen ist Macht.
[Francis Bacon, 1561 – 1626]
Und wenn man
die Reaktionen der “Verantwortungsträger” in Politik und (Atom)Wirtschaft verfolgt, dann dürfte selbst die Sintflut in Echtzeit nichts an dieser erbärmlichen Realität ändern.
Zur Verachtung gesellt sich inzwischen die berechtigte Sorge, dass wir es an des Schaltstellen von Macht und Geld nicht allein mit realer Verantwortungslosigkeit, sondern tatsächlichen Irren zu tun haben.
Was für ein Schicksal.
Das Beben und der Tsunami sind ja womöglich noch bei weitem nicht das Schlimmste.
Der Supergau könnte für Jahrhunderte alles beenden.
Ist es nicht seltsam dass das einzige Volk das jemals von Atombomben getroffen wurde, sich selbst voller Stolz mit Atomkraftwerken auf einer Erdbebenlinie zugepflastert hat?
…und ist es nicht erschreckend wenn in Deutschland betroffen geblickt und dann höchstwahrscheinlich doch an der Atomkraft festgehalten wird?
Frei nach dem Motto: Bei uns kann das nicht passieren und Geld strahl nicht!
no_photo_please schrieb:
[quote=no_photo_please] In der realen Welt herrscht dagegen grenzenlose Arroganz von Macht und Kapital.[/quote]
Der Meinung bin ich auch.
Auch wenn es etwas von Thema abweicht: Weltraumschrott, Ölkatastrophen, Reaktor schmelze…alles Szenarien die es ohne den Menschen nicht geben würde.
Ich bin kein Pessimist aber ich bin froh wenn meine Stunde geschlagen hat und ich mir diesen peinlichen und respektlosen Umgang mit unserem Planeten nicht mehr mit anschauen muss.
Umdenken
Sehr gut, jahrelang habe ich gegen den Atommüll argumentiert, da war ich nicht alleine, aber der Gegner erwies sich als stärker. Die atomgeilen Parteien CSU, CDU und FDP konnten noch nie anders herum denken, der ökologische Weg der Energieerzeugung sagte ihnen nicht viel, sogar Teile der Gewerkschaften, wie IG Bau, IG Chemie und die IGBE mit ihrem schrecklichen Vorsitzenden Adolf Schmidt machten munter mit. Dann begann nach Tschernobyl langsam das Umdenken, erst die rot-grüne Bundesregierung setzte klare Ausstiegsziele. Jetzt stehen Merkel, Mappus, Seehofer, Oettinger und ihre Mitläufer da und sind ganz überrascht, dass so etwas passieren konnte. Wir hatten lange genug davor gewarnt, aber die Meinungsmacher bei der verlogenen Springerpresse (BILD) und bei Burda (Focus) hatten die Oberhand. Jetzt bin ich gespannt, wie sie sich da argumentativ herauswinden werden. Dürfte nicht einfach sein. [quote=Gast][quote=no_photo_please] In der realen Welt herrscht dagegen grenzenlose Arroganz von Macht und Kapital.[/quote]
Der Meinung bin ich auch.
Auch wenn es etwas von Thema abweicht: Weltraumschrott, Ölkatastrophen, Reaktor schmelze…alles Szenarien die es ohne den Menschen nicht geben würde.
Ich bin kein Pessimist aber ich bin froh wenn meine Stunde geschlagen hat und ich mir diesen peinlichen und respektlosen Umgang mit unserem Planeten nicht mehr mit anschauen muss.[/quote]
Gast schrieb:
[quote=Gast] Weltraumschrott, Ölkatastrophen, Reaktor schmelze…alles Szenarien die es ohne den Menschen nicht geben würde.
[/quote]
Wir haben unsere Mutter geschunden und gequält.
Wir haben noch an ihren Brüsten gesaugt, als sie selbst schon hungerte.
Wir wollten noch mehr, obwohl sie schon auf Pump lebte.
Wir haben nicht gesehen wie sie im Fiber lag.
Wir wollten getragen werden, als sie sich selbst kaum mehr aufrecht halten konnte.
Wir haben uns beklagt, als sie uns mit ihren Tränen überschwemmte.
Jetzt liegt sie im Sterben.
Sie zittert und schwankt.
Ihre Blauen Augen blicken ins Nichts.
Bald werden sie für immer erlöschen.
Ihr Herz holt zum letzten Schlag aus.
Zu spät um erwachsen zu werden.
Erkenntnis
Es scheint sich zu bestätigen, das sich der IQ umgekehrt proportional zum erlangten Reichtum verhält und die Arroganz proportional…
So zynisch
so bezeichnend. Folgt doch der Tanz um’s goldene Atomkalb schlicht der ihm innewohnenden Regie, die da lautet: Verlogenheit um jeden Preis, von hinten bis vorn – von der, alle ökologischen und menschliche Belange außer Acht lassenden Urangewinnung; bis zur absoluten Rat- und Konzeptlosigkeit hinsichtlich der eigentlich notwendigen Entsorgung des Mülls. Störfälle gelten in diesem System allenfalls als lästig, vielleicht auch peinlich; keineswegs aber als dazu geeignet, diesen Höllentanz nicht noch auf unabsehbare Zeit weiterzutanzen. Und die Politik spielt den devoten Tanzpartner, der sich von dieser Brut der Öffentlichkeit zur Triebabfuhr vorführen läßt.
Dafür ist
Atomenergie gänzlich wertfrei – und halt ein bisschen finanz(!)politisch legitimiert.
Vom eher verschwiegenen, aber durchaus zwingenden, Zusammenhang mit dem militärisch-industriellen Komplex reden wir natürlich nicht … 😎
Immer diese Texte aus der Konserve
Das Thema Steckerntzteile ist komplett abgegessen. Aufgrund der aktuellen EU-Gesetzgebung sind die inzwischen so effizient, dass die amerikanische EPA den dafür bislang eingesetzten Energy Star zum Ende des vergangenen Jahres aufgegeben hat. Natürlich bringt Gerede von erneuerbaren Energien nicht weiter. Gerede bringt nie weiter. Ebenso wenig wie auf Politiker zu warten. Die denken nur im 4-Jahres-Zyklus. Die Devise muss lauten, selbst machen.
Übrigens ist mindestens ein Containment in Fukujama nicht mehr dicht und das ganze Kühlwasser verdampft oder fließt ins Meer.
Schönen Abend.
Welle war zu hoch
[quote=possi] in dem Kernkraftwerk mit einem idiotischem Konstruktionsfehler – die Dieselgeneratoren hatte General Electric (USA) 1960 unten an den Hafen gebaut. Die sprangen auch beim Stromausfall problemlos an, wurden dann nur eine halbe Stunde später von der Welle überspült. Warum kam niemand auf die Idee, die tsunamisicher auf einen 20m hohen Betonsockel zu stellen??[/quote]Weil davor eine mehrere Meter hohe Tsunamischutzwand gebaut war und sich wohl keiner vorstellen konnte, dass eine noch höhere Welle zu erwarten wäre.
Das gleiche ist in den Hafenstädten passiert. In den Filmen sieht man deutlich wie die Tsunamiwand von der Welle überrollt wird.
Das Beben war ja auch stärker als alles was die Japaner in der Vergangenheit erlebt haben.
——————————
Nächstes Mal…
…bitte die AKWs mit einem Anti-Shake-System ausrüsten! *fg*
Die japanischen AKWs
verfügen tatsächlich über ein solches …
Mehr noch
[quote=Gast]Es scheint sich zu bestätigen, das sich der IQ umgekehrt proportional zum erlangten Reichtum verhält und die Arroganz proportional…[/quote]
Es verhält sich wie im Quadratgesetz der Strahlung: Verstand umgekehrt proportional zum Quadrat – und die Arroganz proportional zum Quadrat. 😎
Was es nicht so alles gibt
oder: Warum nix darüber geht, wirklich gut informiert zu sein … 😎
http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=wu&dig=2009/01/06/a0090&cHash=bcba4c022f/
Zur Entspannung
http://yowayowacamera.com/
Das is ja besser
als so manches, was sich als deklarierte Fotokunst auf diese Seiten hier verirrt … 😎
…
[quote=Plaubel]http://yowayowacamera.com/[/quote]
Na, das ist ja mal was Nettes. 🙂 Und ein paar gute Ideen kann man auch entdecken. (Das Bahnhofsbild mit der Sonne gefällt mir sehr gut.)
MfG
Wissen ist Macht.
[Francis Bacon, 1561 – 1626]
Nikon
Die “14 Tage” bei Nikon sind möglicherweise ein Übersetzungsfehler, siehe Nachtrag hier: http://nikonrumors.com/2011/03/13/nikon-plant-in-sendai-virtually-impossible-to-resume-operations-in-14-days.aspx#more-18386
Die “14 Tage”
stammen aus der japanisch-englischen Google-Übersetzung der Online-Meldung der japanischen Zeitung “The Asahi Shimbun” (http://www.asahi.com/special/10005/TKY201103130135.html) vom 13. März 2011. In der deutschen wie der französischen Version steht sinngemäß das Gleiche. Möglicherweise hat uns dabei die Übersetzung einen Streich gespielt.
In der Nikon-Meldung vom 14.März 2011 steht dann wörtlich: “We are suspending operations there and continuing to evaluate further details of the damage. We are unable to announce how soon the operation will resume due to the regional interruption of life-lines although endeavor for restoration are under the way by some of our maintenance personnel.”
Die asiatische
– ja, so sieht man es dort – Tugend des Kopierens dessen, was man achtet und als gut empfindet, ist wohl ebenso unleugbar, wie ein großes kreatives Potenzial, das sich aus einem hohen Maß an Neugierde und Disziplin speist.
Und wenn…
Und wenn es jetzt noch zu einem radioaktiven Regen (fall out) kommt, dann wird die Sensorproduktion für lange Zeit erst einmal hinfällig sein. Sensoren können diese Art der Strahlung überhaupt nicht gut ab.
Hm, ist aber eigentlich egal, bei den Staubflecken auf den Sensoren fallen ein paar mehr auch nicht auf. Die Software wird es schon ‘rausrechnen’.
Ich denke nur, dass viele Menschen unterschätzen, welchen Einfluss dieses Beben auf die Präzisions-Fertigung haben wird. Bei Toleranzen im µ-Bereich wird es lange dauern, bis alle Anlagen wieder 100% justiert sein werden.
Das Ereignis wird die globale Wirtschaft heftig beeinflussen.
Der Spanier. Viva!
…
[quote] Und wenn es jetzt noch zu einem radioaktiven Regen (fall out) kommt, dann wird die Sensorproduktion für lange Zeit erst einmal hinfällig sein. Sensoren können diese Art der Strahlung überhaupt nicht gut ab.[/quote]
Hoffentlich bekommen die betroffenen Menschen von diesen grotesken Luxusproblemen nichts mit…
Fertigungen
[quote=Der Spanier. Viva.]Und wenn es jetzt noch zu einem radioaktiven Regen (fall out) kommt, dann wird die Sensorproduktion für lange Zeit erst einmal hinfällig sein. Sensoren können diese Art der Strahlung überhaupt nicht gut ab.
Hm, ist aber eigentlich egal, bei den Staubflecken auf den Sensoren fallen ein paar mehr auch nicht auf. Die Software wird es schon ‘rausrechnen’.
Ich denke nur, dass viele Menschen unterschätzen, welchen Einfluss dieses Beben auf die Präzisions-Fertigung haben wird. Bei Toleranzen im µ-Bereich wird es lange dauern, bis alle Anlagen wieder 100% justiert sein werden.
Das Ereignis wird die globale Wirtschaft heftig beeinflussen.
Der Spanier. Viva![/quote]
Dem einen sein Leid, ist de, anderen sein Freud! Die Chinesen können da leicht diese Lücke schliessen, zumal ja schon einige japanische Hersteller dort produzieren lassen!
Geht’s noch?
Japan erlebte gerade ein Erdbeben und eine Flutwelle, die höchstwahrscheinlich Zehntausende Tote gefordert hat. Gleichzeitig droht dem Land die schlimmste Reaktorkatastrophe mit völlig ungewissen Folgen, die die Welt bislang gesehen hat. Und hier geht es um die minutiöse Abfrage, welcher bescheuerte Kamerahersteller nun wie stark betroffen ist? Pardon, nicht nur die Japaner haben nun wirklich andere Sorgen, als sich um ein paar möglicherweise beschädigte Fabriken für Luxusartikel Gedanken zu machen. An Kaltschnäuzigkeit von Seiten photoscalas und der postenden Teilnehmer ist dieser Thread kaum noch zu überbieten. Fehlt nur noch die Spekulation darüber, ob die Situation in Japan heute die Preise morgen nach oben treibt. Ich finde diesen Thread schlicht zum Kotzen.
Auch wenn’s nur
ein Luxusthema zu sein scheint – mittel- bis langfristig hat das natürlich auch gravierende Auswirkungen auf Japans Politik und Wirtschaft, auf Handel und Export, also deren Hauptressourcen.
RE: Geht´s noch?
Sie habe völlig recht!
In Anbetracht der menschlichen Katastrophe ist es pervers und absurd zu diskutieren wann welche Kamera wieder produziert werden kann.
Allerdings geht es mir nach 16 Jahren in denen ich täglich Nikonprodukte benutze so, als wäre ein Freund von der Katastrophe betroffen und man fragt sich wie es ihm geht.
Nachrichtensperre
Photscala sollte es halten wie die japanische Regierung, die inzwischen ein faktisches Verbot für Aufnahmen vom Kraftwerkskomplex in Fukushima erlassen hat. Am Besten keine Informationen mehr über die weitere Entwicklung im Nordosten Japans, dann wird schon Alles gut gehen.
The show must go on.
Bei aller Trauer und Verstörung und Hoffen und Bangen — und glaub mir, mir geht das mehr an die Nieren als den meisten hier, da ich selber dort gelebt habe. Und doch: Das Leben geht weiter. Grade in Japan. Wenn diese Nation etwas gelernt hat, dann ist es Trotz: Trotz gegenüber der Natur. Das Land hat gelernt, mit der (Natur-)Katastrophe zu leben. Wer kann sich denn heute noch an das Kobe-Erdbeben von 1995 erinnern? Als ich 1997 in Kobe war, war von dem großen Erdbeben nichts mehr zu sehen — ausser einem kleinen Memorial. Und in 1-2 Jahren wird von dem Desaster jetzt auch nur noch ein Memorial und ein Eintrag in Wikipedia übrig sein. Das Leben geht weiter. Selbst im betroffenen Japan. Und nur weil da ein sehr großes Unglück mit vielleicht 10.000 Toten passiert ist (und vielleicht sogar noch größer wird), hören weltweit die Photographen nicht auf, Aufträge zu kriegen und Ausrüstung kaufen zu müssen. “The show must go on” wie man im Showbusiness sagt.
Verständlich
[quote=Gast]Japan erlebte gerade ein Erdbeben und eine Flutwelle, die höchstwahrscheinlich Zehntausende Tote gefordert hat. Gleichzeitig droht dem Land die schlimmste Reaktorkatastrophe mit völlig ungewissen Folgen, die die Welt bislang gesehen hat. Und hier geht es um die minutiöse Abfrage, welcher bescheuerte Kamerahersteller nun wie stark betroffen ist? Pardon, nicht nur die Japaner haben nun wirklich andere Sorgen, als sich um ein paar möglicherweise beschädigte Fabriken für Luxusartikel Gedanken zu machen. An Kaltschnäuzigkeit von Seiten photoscalas und der postenden Teilnehmer ist dieser Thread kaum noch zu überbieten. Fehlt nur noch die Spekulation darüber, ob die Situation in Japan heute die Preise morgen nach oben treibt. Ich finde diesen Thread schlicht zum Kotzen.[/quote]
Ich habe nichts gegen Ihre Meinung, ausser dass Sie doch bitte etwas differenzieren mögen.
Dieser Thread enthält schon einige gute und wichtige Anmerkungen, die besser hier geschrieben als irgendwo nur gedacht werden.
Dass photoscala als Einstieg für diesen Thread eine (situationsbezogen) banale Treppe findet, liegt daran, dass photoscala ein “Internationales Magazin für Photographie” ist und kein allgemeines Online-Nachrichtenmagazin. Oder?
MfG
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Wissen ist Macht.
[Francis Bacon, 1561 – 1626]
Ja, es geht schon
Japan hat sich seinen Platz an der Spitze der Volkswirtschaften ja auch nicht durch Barmherzigkeit erarbeitet, sondern durch aggressive Wirtschaftsspionage, schamloses Abkupfern westlicher Konsum- und Industriegüter, und dem Fluten des Weltmarkts mit zum Teil allerbilligsten Kopien. Das Meiste, was heute als japanische Innovation gefeiert wird, wurde einst in Forschungslabors amerikanischer und europäischer Universitäten ausgebrütet. Ein solches Statement in diesem Zusammenhang ist hart, ich weiss. Und natürlich trifft die Katastrophe wieder einmal die Falschen. Allerdings sollte man gewisse Dinge nicht ausser Acht lassen. In diesem Falle stolpert eine Nation grade über seinen eigenen Grössenwahn. Es lief doch bis anhin gut, und gerade in Japan war nur schon ein Hauch von kritischer Nachfrage stets verpönt.
Konkrete Hilfe ist jetzt wichtig
Kotzen Sie sich ruhig aus, wenn Ihnen von anderen Dingen nicht schlecht wird, geht es ja noch? Das ist hier ein Foto-Forum. In den betroffenen Regionen, z. B. Sendai, stehen viele Produktionsstätten. Der Automobilhersteller Daihatsu hat durch die Flutwelle beispielsweise ein Werk weniger, der Profiausrüster Nikon besitzt in Sendai eine Produktionsstätte, in dem hochwertige Nikon-Kameras (D3, F6) hergestellt werden. Darüber hier zu berichten, ist absolut korrekt, vielen Dank dafür. Wir vom “Nikon-Club Deutschland e.V.” werden beispielsweise bei unserer Fotobörse am 27. März in Gladbeck die Besucher vorab bitten, überflüssige Fotoartikel (z. B. analoge Kameras, Objektive, Zubehörteile, Zeitschriften, Bücher) mitzubringen, die wir dort anbieten. Der Erlös geht direkt an einen Zusammenschluß verschiedener Hilfsorganisationen, denn es fehlen Wasseraufbereitungsanlagen, Zelte, Decken und regelmäßige Mahlzeiten. Viele Japaner stehen vor dem Nichts und haben in vielen Familien den Haupternährer verloren. Dazu kommt noch die drohende radioaktive Verstrahlung durch die Atomkraftwerke. Über weitere Informationen hier bei photoscala sind wir sehr dankbar. Bei der Gelegenheit möchten wir noch erwähnen, dass wir gerne weiter mit Nikon-Kameras fotografieren möchten, wir sehen keine anderen Alternativen. [quote=Gast]Japan erlebte gerade ein Erdbeben und eine Flutwelle, die höchstwahrscheinlich Zehntausende Tote gefordert hat. Gleichzeitig droht dem Land die schlimmste Reaktorkatastrophe mit völlig ungewissen Folgen, die die Welt bislang gesehen hat. Und hier geht es um die minutiöse Abfrage, welcher bescheuerte Kamerahersteller nun wie stark betroffen ist? Pardon, nicht nur die Japaner haben nun wirklich andere Sorgen, als sich um ein paar möglicherweise beschädigte Fabriken für Luxusartikel Gedanken zu machen. An Kaltschnäuzigkeit von Seiten photoscalas und der postenden Teilnehmer ist dieser Thread kaum noch zu überbieten. Fehlt nur noch die Spekulation darüber, ob die Situation in Japan heute die Preise morgen nach oben treibt. Ich finde diesen Thread schlicht zum Kotzen.[/quote]
Hier gibt’s was zu tun
http://www.ausgestrahlt.de/anti-atom-kette-2011.html
http://www.tschuess-vattenfall.de/startseite.html
“Too old to die young.”
Mit dieser Art
von “Kettenreaktion” würd’ ich mich nicht mehr aufhalten wollen.
Plädiere für einen internationalen Strafgerichtshof gegen die Proponenten der Atomenergie: Anklage wegen Verbrechens gegen die Menschheit.
Man fühlt sich sehr hilflos
Vor der Katastrophe in Japan hatte ich sehnsüchtig auf das Nachfolgemodell der Nikon D700 gewartet. Jetzt ist dieser Wünsch für mich in weite Ferne gerückt und ich hoffe nur für Japan und die leitgeprüften Menschen das diese Katastrophe nicht noch schlimmer wird und sich all diese Horror-Szenarien nicht eintreten werden. Man fühlt sich sehr hilflos.
Leider wird es
Leider wird es wahrscheinlich mit dem Nachfolgemodell der D3s auch so schnell nichts werden. Aber damit kann ich leben.
Reicht noch lange aus…
Wieso Nachfolgemodell? Die Nikon D700 ist doch eine Topkamera! Die reicht mir noch für die nächsten fünf Jahre: Zuverlässig, sehr schnell bei Autofokus und Serienbelichtung, gut durchdacht und bringt auch wegen des Vollformats allerbeste Bildergebnisse. [quote=Gast]Vor der Katastrophe in Japan hatte ich sehnsüchtig auf das Nachfolgemodell der Nikon D700 gewartet. Jetzt ist dieser Wünsch für mich in weite Ferne gerückt und ich hoffe nur für Japan und die leitgeprüften Menschen das diese Katastrophe nicht noch schlimmer wird und sich all diese Horror-Szenarien nicht eintreten werden. Man fühlt sich sehr hilflos.[/quote]
Das nächste Beben
Banges Warten auf “The Big One”
Alle wissen, es wird mit Sicherheit kommen aber keiner weiß wann.
…”schätzen Geologen die Wahrscheinlichkeit eines “sehr zerstörerischen Erdbebens” mit einer Stärke von mehr als 6.7 bis zum Jahr 2032 inzwischen auf 62 Prozent. Für Südkalifornien erhöht sich diese Wahrscheinlichkeit auf 99,7 Prozent.”
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,750946,00.html
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Atlantis reloaded
Eine hoch entwickelte Zivilisation, die auf einer Insel lebt und an den Folgen ihres Hochmuts und/oder einer größeren Naturkatastrophe untergeht… kommt einem das nicht bekannt vor!?!
Nein, darf denn das wahr sein!
Ein mal mit DDD einig sein. – Aber ja, an Atlantis musst’ ich auch schon unwillkürlich denken … 😎
Das Leid ist unermesslich
aber die Japser sind dabei die halbe Erdkugel zu kontaminieren! Ihre Industrie, egal welche hat ausgedient! Sie werden ganz allein dastehen. Der Super-Super-Super Gau kommt. Wer das nicht wahr haben will ist taub und blind! Dann wird Japan nur noch Schrott wert sein und keiner möchte Produkte Made in Japan, Hergestellt in Japan kaufen! Was sich dort anbahnt und deren Informationspolitik ist das was wir uns nicht vorstellen möchten! Es ist eine Apokalypse mit Ausmaßen die wir uns nicht vorstellen können! Da ist die Fotoindustrie das kleinste Übel!!!
Lieber Hififan
Atomenergie ist schmutzig, Atomwirtschaft ist dreckig, und Atompolitik ist verantwortungslos. Atomare Panikmache aber auch.
liege ich richtig
mit meiner Vermutung das die Preise für Kameras etc. aufgrund der Katastrophe auf dem Deutschen Markt steigen könnten?
eher umgekehrt….
der Markt ist ohnehin gesättigt, wer kauft schon einen Apparat, bei dem man nicht weiß, ob Zubehör wieder mittelfristig lieferbar sein wird oder der Hersteller Garantiensprüche erfüllen kann…
Die Preise werden eher erstmal fallen…
[quote=Gast]mit meiner Vermutung das die Preise für Kameras etc. aufgrund der Katastrophe auf dem Deutschen Markt steigen könnten?[/quote]
Erdbeben Japan eine andere Perpektive
http://www.postswitch.de/wissenswertes/japan-erdbeeben-haarp.htm
Lieber Gast
die Lage ist ernst genug. Bitte verschonen Sie uns mit der durchgeknallten HAARP-Verschwörung. Das Problem in Fukushima war und ist nicht das Erdbeben und auch nicht der Tsunami. Das Problem besteht darin, dass die Prozesse in einem Kernkraftwerk aktiv gestoppt werden müssen. Wenn die Energie fehlt um “auf die Bremse zu treten”, weil die Infrastruktur zerstört ist oder nicht mehr zuverlässig funktioniert, beginnt das Desaster. HAARP hat mit dieser Problematik nicht, aber auch gar nichts zu tun!
Haarp …
… ist auf dem gleichen Mist gewachsen wie die Chemtrails. Eine Ausgeburt kranker Gehirne.
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Nikon Update
http://www.eetimes.com/electronics-news/4214380/One-dead–three-missing-at-Nikon-
Wann geht’s denn hier endlich weiter?
Das Leben geht weiter, trotz der schrecklichen Ereignisse vor Ort. Und doch: Das Leben geht weiter. Fuji meldete vorgestern zum Beispiel, dass die Produktion der X100 wieder angelaufen ist…
http://dpreview.com/news/1103/11032803fujifilmx100shipment.asp