In den letzten 10 Jahren mussten die Fotomagazine – so wie der gesamte Fotomarkt – erhebliche Veränderungen verkraften: Einmal den Wandel analog -> digital, zum anderen die zunehmende Online-Konkurrenz. In dem Jahrzehnt von 2000 – 2010 sind einige Titel vom Markt verschwunden, andere sind hinzugekommen. photoscala hat die Zahlen der Printmagazine unter die Lupe genommen:
Wir wollen hier die Entwicklung der Auflagenzahlen verschiedener Fotofachzeitschriften über einen Zeitraum von 10 Jahren untersuchen. Diesen Zeitraum haben wir gewählt, weil wir Veränderungen im Printbereich anhand des Wandels innerhalb der Fotografie und innerhalb der Medien (jeweils von analog zu digital) aufspüren wollen.
Der deutsche Einzelhandel verkaufte ca. ab dem Jahr 2003 erstmals mehr Digitalkameras als analoge Kameras. Unsere Untersuchung erfasst diesen Wandel, sie beginnt im Jahr 2000 und endet mit dem vergangenen Jahr. Dabei stellt sich schon die erste Problematik in Form der Datenverfügbarkeit. Erste Anlaufstelle ist die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (kurz: IVW, eine staatlich unabhängige Prüfinstitution zur Selbstkontrolle), die für einige Titel die Zahlen für Druckauflage, Verbreitungsauflage, verkaufte Auflage und Abonnenten liefert. Da nicht alle Titel ihre Zahlen IVW-prüfen lassen, haben wir auch die entsprechenden Verlage bzw. Redaktionen direkt angesprochen. An dieser Stelle danken wir ausdrücklich denjenigen, die uns bereitwillig Zahlen nannten.
Grundsätzlich ist festzustellen, dass eine Diskrepanz zwischen den Zahlen der Verlage und denen der IVW besteht. „Klotzen, und nicht kleckern“ scheint sich so mancher Verantwortliche zu denken, die Konkurrenz soll wohl vor Neid erblassen. Dieser Umstand macht es uns nicht gerade leichter, unseren Lesern ein möglichst objektives Bild der Entwicklung zu liefern.
Das von uns zusammengestellte Zahlenwerk besteht aus verschiedenen Quellen: den „offiziellen“ Zahlen der IVW und den Zahlen von den Verlagen bzw. aus anderen Quellen (ältere Einträge im Netz o.ä.). Wobei uns durchaus bewusst ist, dass auch IVW-Zahlen keine absolut verlässlichen Zahlen sind. Immerhin aber werden hier alle demselben Prozedere unterworfen. Eine Gewähr für die absolute Richtigkeit dieser Zahlen geben wir aus oben genannten Gründen nicht. Wir wollen die Zahlen auch eher als Tendenz verstehen.
Die Betrachtung der Auflagenentwicklung anhand der IVW-Zahlen zeigt, dass sich die Auflage der Fotofachzeitschriften in den Jahren 2000 bis 2010 deutlich erhöht hat:

Auch wenn die IVW-Zahlen nicht alle Titel erfassen, weil einige Zeitschriften noch nie gemeldet oder ihre Meldungen in den letzten Jahren eingestellt haben (so z.B. die deutsche Ausgabe von „Leica Fotografie International“), ist dennoch eine Tendenz ersichtlich. Auffallend ist die Auflagenexplosion in den Jahren 2003 und 2004. Ursächlich hierfür ist das Aufkommen populärer „Massenblätter“ wie „CHIP Foto-Video digital“ (ab 2003 auf dem Markt) und „Audio Video Foto Bild“ (ab dem Jahr 2004). Insbesondere das Bild-Produkt hat in den Anfangsjahren mit einer Druckauflage von über 800.000 Stück den Markt überschwemmt. Mittlerweile haben sich die Auflagenzahlen bei „Audio Video Foto Bild“ mehr als halbiert.

Die Grafik zeigt die nackten Zahlen sehr anschaulich, insbesondere die ambitionierte Druckauflage im Startjahr 2004. Da die Verlage bekanntlich drucken können wie die Weltmeister (wo die Exemplare letztlich landen wer weiß es schon), haben wir als Vergleichskurve die verkaufte Auflage hinzugefügt. Und hier zeigt sich eine eklatante Diskrepanz zwischen der verkauften Auflage in Höhe von 523.623 Exemplaren im Startjahr 2004 und der verkauften Auflage in Höhe von 168.731 Stück im letzten Jahr 2010. Dies entspricht einem Rückgang von fast 68 %!
Natürlich spielt bei dieser Entwicklung auch das veränderte Leseverhalten in den letzten Jahren eine Rolle. Das Internet macht alle Informationen (fast vollständig) verfügbar. Viele Menschen meinen daher, auf Zeitungen und Zeitschriften verzichten zu können. Interessant ist aber in diesem Zusammenhang, dass die Anzahl der Abonnenten der „Audio Video Foto Bild“ nur um 23,5 % von 28.720 im Jahr 2004 auf 21.944 im Jahr 2010 gesunken ist.
Es wäre zu einfach, den Bild-Leuten nur ihre Auflagenschwemme als Begründung für den Auflageneinbruch vorzuwerfen. Auch Magazine, die bereits seit Jahrzehnten etabliert sind, wie „ColorFoto“ oder „fotoMagazin“, kämpfen mit sinkenden Auflagen- und Abonnenten-Zahlen. So ist beispielsweise die verkaufte Auflage von „ColorFoto“ innerhalb der letzten zehn Jahre zwar „nur“ um rund 42 % gesunken (Jahre 2000 bis 2010), aber im gleichen Zeitraum ist auch die Zahl der Abonnenten um fast 39 % rückläufig.

Ähnlich sieht die Entwicklung beim fotoMagazin für das Jahrzehnt 2000 – 2010 aus. Die verkaufte Auflage sinkt in den letzten 10 Jahren um 41,5 %. Die Zahl der Abonnenten kann das fotoMagazin aber im letzten Jahr wieder steigern, so dass über die 10-Jahres-Spanne die Abos nur um 19 % sinken:

Im hart umkämpften Zeitschriftenmarkt schaffen es aber auch einige Titel, ihre Auflagenhöhe annähernd zu halten oder sogar zu steigern. Beispiel hierfür ist die Zeitschrift „ProfiFoto“, die nach eigenen Angaben seit dem Jahr 2000 die verkaufte Auflage mehr oder weniger konstant bei rund 16.000 Exemplaren hält. Neue Titel wie „Fototest“ (mit Spiegelreflex digital, darunter wird das Heft bei der IVW geführt) müssen sich erst noch im Markt beweisen, doch laut IVW konnte Fototest im Jahr 2010 die verkaufte Auflage um 38 % gegenüber dem Vorjahr steigern.
Auffällig ist: Die von den Magazinen selbst genannten Zahlen (also nicht IVW-geprüft) bestätigen den Abwärtstrend nicht, der bei den großen (geprüften) Titeln sofort ins Auge springt. Es liegt wohl in der Natur der Marktgegebenheiten, dass sich keiner gegenüber seinen Konkurrenten schlechter darstellen will. So verwundert es nicht, dass die in den Mediadaten genannten Zahlen sehr geschönt wirken. Insbesondere für das Jahr 2010 soll sich nach den Eigenangaben einiger Verlage die Auflagenhöhe stabilisiert haben. So ergibt sich in der Summe über alle Zahlen folgendes Bild:

Vergleicht man diese Grafik mit dem ersten Kurvendiagramm, das ausschließlich IVW-Zahlen enthält, so ist der Kurvenverlauf zwar grundsätzlich ähnlich; auffällig bleibt die vorgenannte aufstrebende Tendenz für das Jahr 2010.
Auffällig ist auch, dass die Auflagenzahlen bei jenen Titeln, die früher mal IVW-geprüft waren, das heute aber nicht mehr sind, deutlich anwachsen: ein Plus von bis zu 62 % wird da ausgewiesen und das in einem Markt, in dem alle IVW-geprüften Titel im selben Zeitraum (deutlich) Auflage verloren haben.
Und bevor nun die Print-Kollegen „Verrat“ schreien, kündigen wir vorsorglich eine ähnliche Untersuchung für die Online-Fotomagazine an.
(agün)
Magazin | IVW-Zahlen* | Daten verfügbar für die Jahre |
Verkaufte Auflage (grün = IVW-geprüft; kursiv = Verlagsangaben) |
Hinweise | ||
2000 | 2005 | 2010 | ||||
Audio Video Foto Bild | ja | 2004 – 2010 | —- | 468.807 | 168.731 | Seit 2004 auf dem Markt. |
CHIP Foto-Video digital | ja | 2003 – 2010 | —- | 63.388 | 62.729 | Seit 2003 auf dem Markt. |
ColorFoto | ja | 2000 – 2010 | 71.284 | 49.692 | 41.410 | |
ComputerFoto | ja | 2000 – 2005 | 23.479 | 18.059 | —- | Magazin wurde 2006 eingestellt. |
digifoto | ja | 2001 – 2005 | —- | —- | —- | Magazin wurde 2005 eingestellt. |
digit! | teilweise | 2000, 2005, 2010 | 986 | 2.604 | 3.144 | (seit März 2011 auch am Kiosk erhältlich.) |
DigitalPhoto | nein | 2009 – 2010 Mediadaten | —- | —- | 23.134 | Seit 2002 auf dem Markt. |
DOCMA | ja | 2008 – 2010 | —- | —- | 12.865 | |
d-pixx | nein | 2005, 2009, 2010 Mediadaten | —- | —- | 18.000 | Seit 2005 auf dem Markt. |
fine art printer | nein | 2006, 2007 (unvollständig) Mediadaten, 2010 Verlagsangaben | —- | —- | 5.700 | Seit 2005 auf dem Markt. |
fotoDigital | teilweise | IVW: 2004, 2005, Mediadaten 2010 | —- | 7.447 | 10.105 | |
fotoforum | teilweise | IVW: 2010, Mediadaten Verbreitungsauflage + Abo: 2001, 2004, 2007 | —- | —- | 8.721 | |
Fotoheft | nein | 2003, 2005, 2007 Mediadaten | —- | 42.432 | —- | Magazin ab 2008 mit Foto Hits verschmolzen. |
Foto Hits | ja | 2006 – 2010 | —- | —- | 50.441 | Seit Ende 2005 auf dem Markt. |
fotoMagazin | ja | 2000 – 2010 | 69.962 | 49.250 | 40.905 | |
Fototest (Spiegelreflex digital) | ja | 2009 – 2010, Mediadaten 2008 | —- | —- | 25.698 | Seit 2008 auf dem Markt. |
Leica Fotografie International dtsch. Ausgabe | teilweise | 2000 – 2008 | 12.745 | 9.001 | —- | |
NaturFoto | nein | Mediadaten für 2009 und 2010 nennen nur Druckauflage | —- | —- | —- | |
ProfiFoto | nein | 2000 – 2010 Verlagsangaben | 16.074 | 15.502 | 16.108 | |
Photo international | teilweise | IVW: 2000 – 2004, nur Druckauflage für 2008, 2010 | 8.087 | —- | —- | |
Photographie | teilweise | IVW: 2008 – 2010, Mediadaten für 2003, 2007 | —- | —- | 26.487 | |
Photo Presse | teilweise | 2000, 2005, 2010 | 6.532 | 6.802 | 6.867 | |
fotocommunity [plus] | nein | 2010 | —- | —- | 16.455 | Seit 2009 auf dem Markt. |
* Die IVW-Zahlen sind bevorzugt eingeflossen. Nicht-IVW-Zahlen sind kursiv.
Anmerkungen:
IVW-Zahlen: Einige Verlage melden ihre Auflagenzahlen an die staatlich unabhängige Prüfinstitution zur Selbstkontrolle IVW. Einige Verlage haben ihre Meldung eingestellt. Andere haben noch nie an die IVW gemeldet.
Mediadaten: Die Magazine veröffentlichen zur Information potentieller Anzeigenkunden ihre Auflagen teilweise oder ganz in den Mediadaten.
Verlagsangaben: Informationen des Verlags oder Redaktion auf Nachfrage von photoscala.
Nachtrag (9.3.2011): Wir haben die Tabelle um die Zahlen von digit!, Photo Presse und fotocommunity (plus) ergänzt und die IVW-Zahlen, der besseren Kenntlichkeit wegen, grün angelegt.
Die Fotomagazine besitzen im
Die Fotomagazine besitzen im Großteil einfach viel zu viele Techniktests die zumindest für mich vollkommen uninterressant sind. Das Eigentliche, die Fotografie, kommt viel zu kurz.
Der Großteil der Kamerakäufer wird sich wohl im Internet belesen zumal es dort weitaus mehr, und mit Glück auch qualifizierte Meinungen gibt. Jeden Monat wird wohl auch keine neue Kamera angeschafft.
Die einzige Zeitung die man meiner Meinung nach interessiert lesen kann ist die Profifoto. Da merkt man einfach Substanz hinter den Beiträgen.
Gast schrieb:
Die
[quote=Gast]Die Fotomagazine besitzen im Großteil einfach viel zu viele Techniktests die zumindest für mich vollkommen uninterressant sind.[/quote]
Interessant!
Bei mir ist es genau umgekehrt. Ich vermisse fundierte Test mit ungeschminkten Aussagen.
Fotos interessieren mich nicht, die mach ich selber;-)
Zielgruppen
[quote=Gast]Die Fotomagazine besitzen im Großteil einfach viel zu viele Techniktests die zumindest für mich vollkommen uninterressant sind. Das Eigentliche, die Fotografie, kommt viel zu kurz.
Der Großteil der Kamerakäufer wird sich wohl im Internet belesen zumal es dort weitaus mehr, und mit Glück auch qualifizierte Meinungen gibt. Jeden Monat wird wohl auch keine neue Kamera angeschafft.
Die einzige Zeitung die man meiner Meinung nach interessiert lesen kann ist die Profifoto. Da merkt man einfach Substanz hinter den Beiträgen.[/quote]
Die Fotografie kommt doch bei den Massenblättern systemimmanent zu kurz.
Braucht der Profi die “Profifoto”? Ich denke: nein. Aber schön, dass diese Zeitschrift eine Werbebotschaft schon im Namen trägt – da kann man noch eine Weile Hoffnung haben. Denn beim Begriff “Profi” springt der Kunde immer noch an.
Die wirklich brauchbaren Zeitschriften kennen die meisten Leute doch nicht mal mit dem Namen… Das hängt eben auch damit zusammen, was man als Leser weiss: Je weniger man weiss, desto mehr kann man sich noch weismachen lassen, desto mehr Potential hat man für den Markt.
MfG
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Wissen ist Macht.
[Francis Bacon, 1561 – 1626]
Welche da wären
– die wirklich brauchbaren Zeitschriften?
Sie haben zwar fast in allen Punkten Recht, …
aber das wird erfahrungsgemäß die Magazin- und Journalisten-Basher hier nicht weiter irritieren.
“I love my job,
it’s the work I hate.”
Danke für die Blumen….
Schön das Sie eine eigene Meinung haben. Leider muss ich Ihnen mitteilen das diese nicht die meine ist. Was den Leser interessiert das hat der Journalist zu berücksichtigen. Sonst könnte man sagen Thema verfehlt und durch nicht kaufen des Magazins abgestraft.
Wenn ich Canon oder Nikon bin und erfahre das mein CEO Interviews ablehnt und sich der Öffentlichkeitsarbeit verweigert ist er mit sofortiger Wirkung entlassen.
Er kann ja wie ein Politiker leere Worthülsen benutzen um nichts sagen zu müssen. Aber manchmal ist es wichtiger was nicht gesagt wird oder was zwischen den Zeilen steht.
Warum haben ein Rolls Royce, ein Maibach, eine Hasselbad oder eine Leica ihren Wert? Weil eine wohl durchdachte Pressearbeit dahinter steckt. Weil die Qualitätskontrolle stimmt.
Wenn Sie sich vor der Presse fürchten, dann haben Sie etwas zu verstecken. Soll wohl keiner wissen, für welche Hersteller, billigste Teile, wo zusammengeschustert werden.
Das Sie mich als berühmten Dummschwätzer betiteln finde ich rührend, aber danke für die Ehre überhaupt erwähnt zu werden.
Und?
“In den letzten 10 Jahren mussten die Fotomagazine – so wie der gesamte Fotomarkt – erhebliche Veränderungen verkraften: Einmal den Wandel analog -> digital, zum anderen die zunehmende Online-Konkurrenz.”
Na, wer hätte das gedacht…? 😉
Zu den Printmedien:
Interessante Aussagen über die Online vs. Print – Problematik findet man zum Beispiel im zweimonatlich erscheinenden Heft “Publishing Praxis”. Prädikat “wertvoll”. 😉
MfG
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Wissen ist Macht.
[Francis Bacon, 1561 – 1626]
100%ig
genau so.
Wer sich wirklich für Fotografie interessiert, der macht sich einen Vergleich bei den fotografischen Ergebnissen, also da, wo Fotografie in seiner besten Form offeriert wird.
Die Technik ist zwar durchaus auch entscheidend, aber eben gegenüber dem Bild nur das Werkzeug. Das Bild ist das Entscheidende. Und dieses Werkzeug ist heute nach einer kurzen Zeit der Umstellung mindestens genausogut, wie das Angebot zu analoger Zeit, wenn nicht sogar noch deutlich besser.
Nur Technikfreaks, die eigentlich keine Gestalter sind, interessieren sich übermäßig für technische Ergebnisse, Tabellenvergleiche und weiß nicht was. Gestaltende Fotografen brauchen plausibel gutes Equipment, um ihre Gestaltungsideen umsetzen zu können – nicht mehr, nicht weniger. Und da ist man heute praktisch mit allem Gerät, das heute in entsprechenden Preislagen angeboten wird, sehr gut bedient.
Interessanter ist da schon eher, wie man in diffizilen Situationen zu guten Bildern kommt. Da lohnt sich der Blick auf divergierende Bedienkonzepte, die nicht unbedingt im Mainstream angesiedelt sind, sehr wohl. Wie überhaupt die Erkenntnis reift, dass es einfach nicht nur “die” Kamera gibt, sondern eher mehrere Kameras für unterschiedliche Anforderungen.
Die Fotozeitschriften
sind für mich die erstbesten Kanditaten dafür, durch ein App am iPad ersetzt zu werden … 😎
Analysen sehen nicht so aus
[quote=Gast]Wenn ich die Texte hier lese: Die Fotozeitschriften sind alle Käse – und wir können alles dreimal besser. Dann kommt jetzt hier eine andere Meinung: Die Qualität der deutschen Fotozeitschriften ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Die Zeiten, als Alexander Borell noch sehr einfach strukturierte Bilder seinen wenig lesenswerten Texten unterlegte, sind glücklicherweise lange vorbei. Bleiben wir bei ColorFoto als Beispiel, Ausgabe Februar: Die Kameratestberichte sind sachlich fundiert und zeigen nicht nur hohes Niveau, sondern überzeugen auch durch die Kenntnis technischer Zusammenhänge, besonders gefallen mir da die Analysen von Annette Kniffler. Die hat es `drauf. Auch der in diesem Heft abgedruckte Bericht über die Ballonfliegerei ist durchweg gelungen, die Photoshop-Anregungen überzeugen ebenfalls, Maximilian Weinzierl von CF gehört wirklich nicht zu den Allerweltsknipsern, die in Foren ihren Bilderschrott schön reden müssen. Er hat Ahnung von Bildaufbau und Gestaltung. Informativ bei Color-Foto sind auch die Neuheitenvorstellungen. Die monatliche Investition von ca. 30 Euro für verschiedene Zeitschriften aus dem Fotobereich, dazu kommt noch das ebenfalls sehr gute Foto-Magazin und das foto-forum aus Münster, lohnen sich für mich nach wie vor. Wenn ich dagegen Testberichte von Jannke lesen müsste, die Kameraabbildungen von dem “mit der Tüte über dem Kopf” ansehen sollte und dazu danebenbelichtete Bilder von einer Japan-Messe – das wäre mir nicht einen einzigen Euro wert. Das Internet ist schnell und kostenfrei, das ist ein starkes Plus. Trotzdem: Mögen uns die Fotozeitschriften alternativ dazu noch lange erhalten bleiben. [quote=biobert]…ja die meisten sind selber schuld!
Dass gerade Anette Kniffler für ihre Analysen herhalten muss ist schon wieder gut. Ich kenne einen Bericht über das gute Bild, der nur noch peinlich war. Auch die ausgewählten Aktfotos, mit sülzigen Texten versehen, sind auf unterstem Niveau
viel zu teuer
billiges Papier
überall dasselbe Abgedruckt
Technik und Test ohne Ende
zuviel Werbung
bei den meisten Zeitschriften fehlt die Leidenschaft der Entwickler…
also warum soll ich sie kaufen?[/quote][/quote]
kein Wunder…
Fotomagazin und Colorfoto lese ich auch in 30 Minuten durch. Und in 5 Minuten das Fazit aus den Artikeln die mich interessieren am Bahnhofskiosk. Die Artikel und die Tests sind extrem flach, und beinhalten keine Detailinformationen. Wozu soll ich da 5 EUR ausgeben? Der Preis ist wahrscheinlich gerechtfertigt, da die Tester stundenlang Meßergebnisse auswerten und Charts malen müssen. Aber mich interessiert das Chart für den Sensor oder das Objektiv nicht, ich lese lieber einen subjektiven Erfahrungsbericht in einem blog.
Photoscala.de ist für mich ein bedeutend besseres Informationsmedium, als die beiden alt eingesessenen Zeitschriften.
Gast schrieb:
Aber mich
[quote=Gast] Aber mich interessiert das Chart für den Sensor oder das Objektiv nicht, ich lese lieber einen subjektiven Erfahrungsbericht in einem blog.
[/quote]
Und teste selbst, da Labor-Tests teils so weit weg von der Praxis sind das man sich diese ob der oft fragwürdigen Ergebnisse sparen kann! Hoch lebe das Sponsoring und testen von selektiertem Material!
Selber schuld….
Wegen meiner Person, ich gebe im Monat ca´40 Euro für Zeitschriften aus, gäbe es das Dilemma mit den Verlagen nicht.
Aber ich hatte für mein Geld noch vor wenigen Jahren die doppelte Anzahl Printmedien im Zeitungsständer neben meiner Leseecke liegen.
Kaufe ich mir zum Beispiel eine Photoshop erwarte ich für den Preis eigentlich schon fast einen „Anteilsschein“ am Verlag. Sicher ist Wissen teuer, aber eine Doktorarbeit ist es nicht die man kaufen möchte.
Geht man als Magazinkäufer in ein Zeitschriften Geschäft könnte man teilweise gleich wieder umdrehen. 20-ig Rätselhefte, 40-ig Fernsehzeitungen, 50-zig Frauenzeitschriften, 3-Tageszeitungen an der Wand und fertig. Wenn es ein etwas besseres Geschäft ist dann, aber nur dann, befindet sich vielleicht jemand unter dem Personal der „gnädigerweise“ nach sieht ob das Gesuchte überhaupt im Laden verkauft wird oder nur schon „aus“ oder noch nicht „da“ ist. Wenn der oder die Kaugummi kauende Person freundlich ist kommt der Satz: Wir können Ihnen die Zeitschrift aber jederzeit bestellen.
Was mir dagegen positiv aufgefallen ist, sind die Flughafen Buch- und Zeitschriften Handlungen. Das Personal ist freundlich, zweisprachig und gebildet. Da findet man nur sehr wenige „Fernsehzeitschriften“ aber dafür sogar Fotozeitschriften aus aller Welt. Respekt den Betreibern.
Wenn man etwas VERKAUFEN will muss man sich um seine Kundschaft bemühen. BWL und Journalismus studieren reicht nicht. Mal selbst einige Wochen am Schnittpunkt zum Kunden arbeiten, eines der berühmt, berüchtigtes Praktika an der Front würde jedem der Verlagsleiter – Vertriebsleiter gut tun.
Besser, nicht billiger, sein als die Anderen. Besser ist der, der die Wünsche seiner Kunden vor Ort und nicht im Internet abfragt. Wo ist das Zeitschriftenstanderl in der Fußgängerzone geblieben? Macht doch mal selbst eines nur so zum Spaß. Geht doch selbst zur Kundschaft wenn diese nicht zu euch kommt. Verleiht so ein Zeitschriftenstanderl doch an Langzeitarbeitslose. Seit doch selbst kreativ statt darüber zu jammern das die Welt sich verändert. Das tut diese von selbst jeden Tag ein klein wenig.
Einen Ideenreichen schönen Tag wünsche ich noch.
Daran liegt es!
Wer hätte das gedacht?
… und das viele Geld, das Samsung für diese Erkenntnis in die Marktforschung gesteckt hat, fehlte dann leider auch noch für die Anzeigen in Printmedien.
“I love my job,
it’s the work I hate.”
Parasitäre
Lebensformen.
…ja die meisten sind
…ja die meisten sind selber schuld!
viel zu teuer
billiges Papier
überall dasselbe Abgedruckt
Technik und Test ohne Ende
zuviel Werbung
bei den meisten Zeitschriften fehlt die Leidenschaft der Entwickler…
also warum soll ich sie kaufen?
Die Leidenschaft
der Entwickler bei den Medien einzufordern, halte ich für verfehlt.
Jene Kritikfähigkeit vermisse ich, die saturierte Entwickler kräftig in den Hintern tritt, und sie für Nonsens-Produkte abwatscht, die vermisse ich.
Aber da gibt’s ja dann auch noch die Marketing- und Inseratenabteilung, wo man selbst spärliche Ansätze eigenständigen Denkens und Schreibens wirkungsvoll zu hintertreiben weiß … 😎
Wo leben Sie eigentlich?
[quote=biobert]billiges Papier
überall dasselbe Abgedruckt[/quote]
kaufen sie doch mal ein paar neuere Hefte, muss ja nicht AVFB sein.
[quote=biobert]zuviel Werbung[/quote]
Das Aufkommen durch die Zeitschriftenwerbung ist seit Jahren rückläufig.
Und die Internetseiten leben auch nicht von der Wohlfahrt.
[quote=biobert]Technik und Test ohne Ende[/quote]
Bunte Bilder können Sie in Gala und Mare gucken. Ist ja OK. Jeder, wie er will, aber schreiben Sie anderen nicht vor, was sie interessieren soll.
“I love my job,
it’s the work I hate.”
Fotozeitschriften auf hohem Niveau
Wenn ich die Texte hier lese: Die Fotozeitschriften sind alle Käse – und wir können alles dreimal besser. Dann kommt jetzt hier eine andere Meinung: Die Qualität der deutschen Fotozeitschriften ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Die Zeiten, als Alexander Borell noch sehr einfach strukturierte Bilder seinen wenig lesenswerten Texten unterlegte, sind glücklicherweise lange vorbei. Bleiben wir bei ColorFoto als Beispiel, Ausgabe Februar: Die Kameratestberichte sind sachlich fundiert und zeigen nicht nur hohes Niveau, sondern überzeugen auch durch die Kenntnis technischer Zusammenhänge, besonders gefallen mir da die Analysen von Annette Kniffler. Die hat es `drauf. Auch der in diesem Heft abgedruckte Bericht über die Ballonfliegerei ist durchweg gelungen, die Photoshop-Anregungen überzeugen ebenfalls, Maximilian Weinzierl von CF gehört wirklich nicht zu den Allerweltsknipsern, die in Foren ihren Bilderschrott schön reden müssen. Er hat Ahnung von Bildaufbau und Gestaltung. Informativ bei Color-Foto sind auch die Neuheitenvorstellungen. Die monatliche Investition von ca. 30 Euro für verschiedene Zeitschriften aus dem Fotobereich, dazu kommt noch das ebenfalls sehr gute Foto-Magazin und das foto-forum aus Münster, lohnen sich für mich nach wie vor. Wenn ich dagegen Testberichte von Jannke lesen müsste, die Kameraabbildungen von dem “mit der Tüte über dem Kopf” ansehen sollte und dazu danebenbelichtete Bilder von einer Japan-Messe – das wäre mir nicht einen einzigen Euro wert. Das Internet ist schnell und kostenfrei, das ist ein starkes Plus. Trotzdem: Mögen uns die Fotozeitschriften alternativ dazu noch lange erhalten bleiben. [quote=biobert]…ja die meisten sind selber schuld!
viel zu teuer
billiges Papier
überall dasselbe Abgedruckt
Technik und Test ohne Ende
zuviel Werbung
bei den meisten Zeitschriften fehlt die Leidenschaft der Entwickler…
also warum soll ich sie kaufen?[/quote]
Aktualität
Printmedien im Fotobereich haben eine Mindestproduktionsdauer von etwa 10 Tagen. Die aktuellste Meldung ist damit schon 10 Tage alt. Mit Sperrfristen lässt sich dies ein wenig regulieren. Da aber nicht alle Printmedien zum gleichen Tag erscheinen, versagt diese Regulierung in der Praxis. Und spätestens wenn das erste Printmedium die Nachricht bringt, haben alle Online-Medien die Meldung sofort online.
Das einzige Bereich in dem Printmedien noch führend scheinen, ist wohl das Anzeigenaufkommen. Mit der Druckauflage können die Agenturen offensichtlich bei den Media-Verantwortlichen noch immer besser punkten, als mit Online-Zugriffen.
Die Auflagen der Printmedien sind generell rückläufig.
Fotomagazine bilden da keine Ausnahme. Ich selbst kaufe schon seit Jahren keine Fotozeitschriften mehr (dies gilt auch für Computerzeitungen). Gelegentlich noch ein Ct’ special, mit abnehmender Tendenz.
Wozu auch. Im Internet bekomme ich die gewünschten Informationen schneller, aktueller und, wenn man die englischsprachigen Webseiten einbezieht, in weitaus vielfältiger Form.
ROG
zu faul zum Schreiben?
Für mich stellt sich bei der Durchsicht der angebotenen Foto Magazine eher die Frage ob nicht die große Faulheit der Journalisten zum Niedergang führt. Was wird veröffentlicht? Pressemitteilungen der Fotoindustrie. Die bekommen die Redaktionen ohne das ein Mitarbeiter seinen Hintern aus dem warmen Büro bemühen muss.
Wo sind die Interviews mit den Firmenchefs ? Die Fragen nach den zukünftigen Planungen, die Berichte aus den Produktionsanlagen? Der Rundgang mit dem Produktionsleiter der in der Qualitätskontrolle endet? Die wenigen europäischen Produzenten würden sich bestimmt über etwas Aufmerksamkeit der heimischen Presse freuen. Den aufmerksame Leser noch viel mehr.
So mancher Adapter würde dann im Inland geordert, statt dessen muss es ein schlechterer aus China sein. Dem Kunden fehlte die Information zur Passgenauigkeit. Hat ja keiner berichtet das die heimische Industrie etwas viel besser kann.
Oder der neutrale Bericht der dem Leser erklärt warum aus dem gleichen Sensor der in mehreren Marken verbaut wird so unterschiedliche Ergebnisse kommen? Oder die Erklärung warum das selbe Objektiv an diversen DSLR`s so verschieden arbeitet?
Das alles erwarte ich von guten Journalisten. Die Redaktion kann selbstverständlich ihren Senf in Form von Werbung dazu fügen, meinetwegen auch die Kosten im Griff haben, aber sie soll bitte ihre Leute arbeiten lassen.
Themen zur Kunst, Ausstellungen, Fotografen finden ebenfalls zu wenig Platz in den Magazinen. Alles ist besser als Pressemitteilungen zu drucken. Die sind nun mal der Schnee von gestern. Der Trend in welche Richtung die Foto Industrie entwickelt ist für mich als Kunde wichtig.
Niedergang der Printmedien… Na und?
siehe auch:
http://www.photoscala.de/Forenthema/Umfrage-Die-beste-ehrlichste-Fotozeitschrift
Nach vielen 70er/80er Jahren und viel zu vielen “Clofotos” und “Fotomagazin(en)” heute – deutschsprachig – im Abo nur noch:
fine art printer
(http://www.fineartprinter.de/)
mit Abstrichen: c’t special Digitale Fotografie
(http://www.heise.de/foto/special/c_t_special_Digitale_Fotografie_01_2011-1149270.html)
Habe ich bisher nur am Bahnhofskiosk geholt, wurde jetzt aber abonniert:
PHOTONEWS
Wirkt irgendwie altbacken, amateurhaft, billig, hat es aber in sich!! Oh Gott, das handelt ja fast nur von Fotografie 😉
(http://www.photonews.de/aktuelle_ausgabe/index.php)
Und das war es dann mit “den” deutschen Printmedien…
Ansonsten noch im Abo:
DIGITAL PhotoPro (amerikanisch) http://www.digitalphotopro.com/ (amerikanisch)
Chasseur d’images” (französisch) http://www.chassimages.com/accueil/Sommaire.xml (französisch) Zwingt mich als 57-jährigen die Schulfranzösischreste wenigstens zu erhalten…
FOTO (schwedisch) http://www.tidningenfoto.se/ (schwedisch)
PROFFSFOTO (schwedisch) http://capdesign.idg.se/2.2563 (schwedisch)
Besonders die beiden schwedischen Blättchen erwecken den Eindruck nicht nur gekauft zu sein…
Den Rest besorgt bei mir das www.
Wozu gibt es photoscala.de, digitalkamera.de, photozone.de, nikonrumours.com, dpreview.com, kenrockwell.com (ja, der auch!), www.heise.de/foto/, slrgear.com/reviews/, fotofeinkost.de/, fotohits.de/ NUR für die Softwaredatenbank, fototv.de, fotoespresso.de/ und und und…
Was scheren mich geschönte, getunte „angebliche“ Auflagezahlen der deutschen Printmedien zum Thema
JJ
Photonews
http://www.photonews.de
sonst nichts!
Photonews
Seitdem ich PhotoNews am Bahnhofskiosk in den Händen hatte, bin ich ebenfalls als Abonennt angefixt: Warum tauchen deren Zahlen nicht in der Tabelle auf?
Es gibt halt eine Zeitung, die widmet sich ausschließlich der Fotografie – sonst nichts.
Was für ein Quark
“die staatlich unabhängige Prüfinstitution zur Selbstkontrolle IVW” So steht das wirklich auf deren Homepage. Von wegen staatlich. Das ist ein eingetragener Verein, der seine Mitglieder kontrolliert. So einfach ist die Sachlage.
Fotozeitschriften bieten
Fotozeitschriften bieten lediglich den Vorteil, daß darin nicht jeder Legastheniker oder Grammatikclown die Sprachkultur zerstören darf. Informativer und unterhaltsamer ist jedoch das Internet…
Der Rolleiflexer
Fehlerhäufigkeit…
Allerdings nehmen die Fehler auch in den Printmedien seit einigen Jahren beständig zu.
Da ich wohl kaum der einzige bin, der bei den Fehlern grundsätzlich mal kurz stockt, könnte das natürlich auch Absicht sein. So wird man länger unterhalten und registriert nicht so schnell, dass der Inhalt immer weniger wird…
Mancher Satz ist sogar so verdreht, dass man erst mal rätseln darf, was der wohl ursprünglich bedeuten sollte. Typische Fehler durch Umstellungen im Satzbau oder nachträglich falsch eingefügte Wörter könnten durch einen einfach Trick leicht vermieden werden: Ein anderer liest den Artikel vor der Drucklegung. Aber der ganze Druckaufwand lohnt sich halt mehr, je mehr Leute das nachher auch lesen. Vielleicht wird deshalb jetzt erst nachher gegengelesen…
Und die automatische Fehlerkorrektur unterscheidet halt nicht nach Sinn und Unsinn. Daher entfremden oft einfach ähnliche Wörter mit völlig anderer Bedeutung den Text. Mir wurde vor Jahren beim Tippen eines Rezepts auch vorgeschlagen, Koreander durch Koreaner (oder alternativ Korkender) zu ersetzen…
Unglaublich…
Sind Sie froh das Sie keine Legasthenie haben. Wollen Sie Menschen mit Behinderung die Meinungsäußerung verbieten? Mir ist deren Fehler behaftete Sprachkultur jedenfalls lieber als Ihr neonazistisches Geschwafel. Unglaublich wie Sie gegen die Schwächeren ins Feld ziehen. Vielleicht lachen Sie auch noch wenn ein Spastiker mit „komischem“ Bewegungsablauf vorbeigeht.
Kein Wunder, dass es abwärts geht
Wenn ich mir hier so durchlese, was die Leute von Fotozeitschriften erwarten, wie sie die Qualität einschätzen (selbst handwerklicher Schrott wird für gut befunden), so ist es unmöglich, eine Fotozeitschrift zu machen, die Allen gerecht wird. Sehe ich, wie sich grottenschlechte und käufliche Zeitschriften wie “Foto Hits” nur über ihren Discountpreis am Markt halten oder das ebenso käufliche Dünnbrettbohrermagazin “Profifoto” mit seinem vermeintlichen Profi-Image, so hat hier eigentlich keiner der Kritiker in diesem Thread ein Recht sich zu beschweren. Zyniker könnten hier sagen: Der Leser hat die Zeitschrift, die er verdient.
Unabhängig davon sehe ich zwei Gründe, die für den (vermeintlichen) Niedergang der Zeitschriften sorgen:
1. Noch nie gab es so viele Fotozeitschriften wie heute. Der Markt ist völlig übersättigt. Jeder, der irgendwo als Redakteur rausgeflogen ist, gründet seine eigene Postille. Alle wollen vom nicht mitwachsenden Kuchen der Anzeigen etwas abhaben. Zeitschrifte finanzieren sich nun mal zu einem Großteil über die Anzeigen und zu einem kleineren Teil über den Verkaufspreis. Ist viel Geld im Haus, kann auch in redaktionelle Inhalte investiert werden, vorausgesetzt, die Chefredakteure haben Ideen und gute Leute, die diese Ideen gekonnt umsetzen. Dies führt zum zweiten Punkt.
2. Wenn ich mir die Chefredakteure der beiden Traditions-Dickschiffe der Branche ansehe – Colorfoto und Fotomagazin – dann wundere ich mich nicht, dass es da in den gegenwärtig schwierigen Zeiten nicht vorwärts geht. Wie auch? Werner Lüttgens (Colorfoto) ist ein Jüngelchen, der als Volontär zu Colorfoto gekommen ist und noch nie in seinem Leben etwas anderes als Colorfoto gemacht hat. Er hat sich brav nach oben gesessen, um letztlich den Dauerchefredakteur Tafelmaier zu beerben. Franz Raith (Fotomagazin) hat ebenfalls außer Fotomagazin und der Händlerzeitschrift Fotowirtschaft nie etwas anderes gemacht. Auch die Redakteure sind üblicherweise Ewigkeiten an Bord. Kurz: Alle – und allen voran die Redaktionsspitze – garen seit Jahren und Jahrzehnten im eigenen Saft. Wer erwartet da alle Ernstes Ideen oder gar Konzepte, wie man der wachsenden Konkurrenz und vor allem dem Internet begegnen kann – oder wie sich eine Qualitätsoffensive starten lässt? Eben. Auch dies trägt zum Auflagenverfall bei.
Kein Wunder, dass es abwärts geht…
>> Zyniker könnten hier sagen: Der Leser hat die Zeitschrift, die er verdient.
Als Nachtrag zu “Fotomagazine: Konkurrenzdruck…”
Als letzter (?) Nachtrag zu Fotomagazine online – damit es auch 1x mehr im www gesichert ist:
http://www.fotogen-onlinemagazin.de/
Auch wenn es von Detlev „Mütz“ – Pardon – Motz vertrieben wird – der Vollständigkeit halber…
Ansonsten habe ich beim Kramen noch das gefunden. Gehört nun zwar nicht in den Online-Magazin-Bereich, aber damit es nicht verloren geht:
http://www.page-online.de/emag/bild/artikel/loom_fotomagazin (deutsch)
http://www.apogeephoto.com/ (amerikanisch)
http://bluespace.de/javacam/# (virtuelle SLR, deutsch)
http://www.erik-krause.de/
http://www.fisheyelens.de/
Fisheye und Ultraweitwinkel
http://www.ralphaltmann.de/bildbearbeitung/specials/pp_0101_030.pdf
Und dies durchaus als „Kopier-Vorschlag“ an die photoscala. Es muss ja nicht – nur – die Softwaredatenbank sein, sondern eben auch „fotozines“ oder vom photoscala.de Leserkreis wirklich sinnvoll erscheinende, erprobte Apps…
http://www.fotohits.de/software-datenbank/view/search
JJ
Mir geht es …
… ähnlich wie einigen Vorrednern: Die heutigen Magazine sind vollgestopft mit Tests, kryptischen Tabellen und mysteriösen Diagrammen. Wer soll das verstehen und woher soll ich wissen was das bedeutet! Die schreiben dort von VN und LP/BH … Kenn ich nicht und kann ich nicht einschätzen! Wo bleibt da für mich der praktische Nutzen? Die praktische Fotografie bleibt in der Regel auf der Strecke und findet man doch mal ein Portfolio, wird die Bildwirkung durch ein hastiges Layout zerstört.
Zeitschriften, die sich meiner Meinung nach noch ausgiebig mit der Fotografie beschäftigen und ihr den nötigen Platz bieten, sind
– fotoforum
– Naturfoto
Auch hat man bei diesen Magazinen nicht den Eindruck, dass sie dem Druck der großen Firmen unterliegen und Advertorials (Werbung im Heft-Layout) findet man dort auch nicht.
Platz für Fotografie
“Zeitschriften, die sich meiner Meinung nach noch ausgiebig mit der Fotografie beschäftigen und ihr den nötigen Platz bieten”
In diese Kategorie fällt für Freunde der Schwarzweiss-Fotografie m.E. auch eindeutig die Zeitschrift SCHWARZWEISS aus dem gleichen Verlag wie die “Naturfoto”. Hier hats auch kaum Werbung, na ja deshalb wahrscheinlich auch der “etwas” höhere Preis. Dafür wiederum guter Druck, hochwertiges Papier.
Ich liebe Print!
Wirklich, ich liebe Printmedien. Mit dem iPad in der Badewanne ists auch ganz schön, aber ein Magazin wie mare gibt mir durch das blättern und das Papier (ja, auch mare spart und hat inzwischen nichtmehr das “Beste”) einfach die Haptik die ich beim iPad vermisse.
Bei den Fotozeitschriften sieht die Welt für mich ganz anders aus:
– PROFIFOTO ist ein einziges Advertorial mit möchtegern Profi Anmutung um sich bei Amateuren anzubiedern.
– Bis auf das, inzwischen eingestellte, Leica-Magazin erschreckend schrill layoutete Billigblätter, die offenbar nur von “Tests” leben.
PHOTONEWS ist das einzige, wirklich brauchbare, Heft zum Thema Fotografie. Ist auch im Abo geblieben. Alles Andere ist rausgeflogen, das tut nur den Augen weh. Und die brauche ich, um meine Bilder zu verkaufen.