Logo CESEin kleiner Abschlussbericht von der CES in Las Vegas, wo wir den Hoffnungsträger 3D allerorten verorten konnten:

Für die meisten von uns, die vom digitalen Bildermachen berichten, war diese Messe eine Enttäuschung. Es gab so viele Knipskamera-Ankündigungen so vieler so ähnlicher Modelle, dass man leicht den Überblick verlor. Bei den Einstiegsmodellen fällt es schwer, noch Ausstattungsmerkmale zu finden, die die eine Kamera von der anderen unterscheiden. So zeigten General Imaging und Vivitar neue Kameras und Camcorder, aber ihre Stände waren schwierig zu finden und ich war, ehrlich gesagt, auch nicht interessiert an Geräten zu Billigpreisen. Ich denke, so geht es den meisten.

Am Kodak-Stand sah ich einige sehr preiswerte Einsteigerkameras – sie sind wie so viele andere Knipskameras: einfach, aber nicht innovativ. Kodak hatte auch ein paar niedliche kleine Camcorder wie den Playsport, der wasser-, staub- und stoßgeschützt ist und in 1080p filmt und mit 5 Megapixel fotografiert. Kodak kündigte weiter die EasyShare Max mit 12 Megapixeln und 30-fachem Megazoom an. Statt die Kameras zu nummerieren wie bislang, sollen nun alle einfach „EasyShare“ (touch, max, mini, sport, …) heißen, und es sieht so aus, als konzentriere man sich bei Kodak auf sehr preiswerte Kameras. Die wasserdichte EasyShare Sport mit Festbrennweite soll für 80 US-$ verkauft werden.
 

 
Die Firma Kodak rühmt sich auch, mit ihren Druckern und einer speziellen Software 3D-Fotos von jeder Kamera drucken zu können. Das funktioniert so: Man macht ein Foto, bewegt die Kamera etwa 7 cm nach rechts und macht eine zweite Aufnahme desselben Motivs. Die Software kombiniert die beiden Aufnahmen dann zu einem farbigen Anaglyphenbild, das, auf dem Monitor oder im Ausdruck, durch eine Anaglyphenbrille (rot-grün) betrachtet dreidimensional erscheint. Technik und Methode sind nichts Neues; „händisch“ kann man so ein Anaglyphenbild schon längst erstellen, verrechnen und ausgeben. Neu ist die integrierende Software, die die Arbeitsschritte zusammenfasst. Ich bin zwar sicher, dass das Programm einfach zu bedienen sein wird, aber ich bin mir nicht so sicher, ob es immer gelingt, die beiden Fotos gut ausgerichtet aufzunehmen (ganz abgesehen von der „Bewegungsparallaxe“ lebhafter Motive). Kodaks Beispieldrucke jedenfalls haben mich nicht sonderlich beeindruckt, aber das kann ja noch werden.
 

Foto: Theano Nikitas

 
Das Thema auch auf dieser Messe war die Dreidimensionalität:

CES 2011: Eindrücke von vor Ort
CES 2011: Sony sieht alles in 3D
HD & 3D: Bloggie & Bloggie 3D von Sony
CES 2011: Kodak mit neuen Produkten und Ideen
Sony: 5 neue Cyber-shot-Top-Modelle mit 3D-Fotomodus
Panasonic Opens West Coast 3D Innovation Center
Die 3D-Welt von Sony
usw.

Neben den Fotofirmen bzw. den Firmen mit Fotoabteilung wurde 3D natürlich vor allem auch von Unternehmen aus den Bereichen Fernsehen (Geräte, Inhalte) und Computer (Grafikkarten, Software) gezeigt.

Obwohl die Abschlusszahlen noch nicht vorliegen können (die CES geht noch bis Sonntag) ist mein Eindruck, dass in diesem Jahr mehr Besucher gekommen sind als im letzten. Auf jeden Fall drängelten sie sich in Massen durch die Gänge.

Schwer zu sagen, welche Produkte am populärsten waren. Die Hersteller jedenfalls wollen uns glauben macht, dass 3D die heißeste Technologie der Welt ist. Ich bin da nicht so überzeugt.

Da die PMA auf den September verlegt worden ist, hatte ich erwartet, dass die Hersteller auf der CES auch mehr Spiegelreflexkameras vorstellen würden. Das war nicht der Fall. Da aber die Produktzyklen sicherlich nicht wegen einer PMA im Herbst geändert werden, können wir wohl auf die Tokyoter CP+ 2011 im nächsten Monat gespannt sein. Da sind nahezu alle vertreten, die Rang und Namen haben in der Fotowelt – allein das koreanische Unternehmen Samsung fehlt. Ich bin sicher, dass wir nicht mehr allzu lange auf interessante Neuheiten warten müssen.

(Theano Nikitas)
 

Foto: Theano Nikitas