Alljährlich wird der „Europäische Naturfotograf des Jahres“ von der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen (GDT) gekürt, in diesem Jahr zum 10. Mal – und mit Britta Jaschinski ist es erstmalig eine Frau, die zur Gesamtsiegerin gekürt wurde. Hier das Foto der Siegerin, sowie weitere preisgekrönte Fotos und einige der schönsten von über 11.000 eingereichten Arbeiten:
Pressemitteilung der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen:
Europäischer Naturfotograf des Jahres 2010
Lünen – Europäischer Naturfotograf des Jahres 2010 wurde die in London lebende Britta Jaschinski mit dem Schwarz-weiß-Bild eines Geparden. Damit ist erstmalig in der Geschichte der GDT eine Frau Gesamtpreisträgerin.
„Geparde gehören zu den stark gefährdeten Tierarten – Lebensraumverlust und direkte Verfolgung gehören zu den wesentlichen Ursachen. Ich glaube, dieses Bild spiegelt diese Bedrohung sehr gut wider; es vermittelt ein Gefühl für die Verletzlichkeit dieser Art“, so Britta Jaschinski. Die ungewöhnliche und eindringliche Art und Weise, mit der Frau Jaschinski den Geparden ablichtete, beeindruckte auch die internationale Jury.
Jaschinski erhält damit den von der Firma CANON gesponserten und mit 2000 Euro dotierten Preis. Mit ihrem Bild setzte sie sich gegen mehr als 11.000 eingereichte Arbeiten aus 29 Ländern durch. Der Preis wurde von der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen zum 10. Mal vergeben und richtet sich an Amateur- und Profifotografen aus ganz Europa.
Foto: Britta Jaschinski (D); Geisterhafter Gepard
Zum Siegerbild: „In Ndutu (Tansania) hatte ein Buschfeuer in der Region gewütet. Auch zahlreiche große Akazien waren dem Feuer zum Opfer gefallen. Der beißende Geruch von Asche lag in der Luft, und überall sah man Opfer des Feuers: Ausgebrannte Schildkrötenpanzer und orientierungslos wirkende Dikdiks und Impalas, die in der verbrannten Landschaft nach Deckung suchten. Plötzlich erschien ein Gepard auf der verkohlten Savanne. Eigentlich hätte das Feuer ein Glücksfall für die großen Katzen sein müssen: Überall verwirrte Beutetiere, die keine Deckung mehr hatten. Doch auch der Gepard wirkte unruhig und entwurzelt, geradezu geisterhaft. Ich machte ein Bild und sah zu, wie das Tier langsam auf der versengten Savanne verschwand“ erzählt Jaschinski zu den Hintergründen ihres Siegerbildes.
Fritz Pölking Preis 2010 – Solvin Zankl, GDT (D); Das große Comeback – Nistende Meeresschildkröten in Costa Rica
Den ebenfalls mit 2000 Euro dotierten, internationalen Sonderpreis „Fritz-Pölking-Preis“, den die GDT in Kooperation mit dem Tecklenborg-Verlag auslobt, konnte der Deutsche Solvin Zankl für sich entscheiden. Seine fotografisch anspruchsvolle Reportage über Meeresschildkröten in Costa Rica beeindruckte die Jury nachhaltig. Den mit 1.500 Euro dotierten Fritz Pölking Jugend-Preis 2010 gewann der 17-jährige Michal Budzynski, der mit ganz speziellen Sichtweisen die Schönheit seines Heimatlandes Polen darstellt.
Fritz Pölking Jugendpreis 2010 – Michal Budzynski (PL); The Art of Light
Schirmherrin Prof. Dr. Beate Jessel vom Bundesamt für Naturschutz: „Wie ich erfahren habe, hat die Jury besonders atmosphärische Motive mit hoher Symbolkraft und Bilder mit ungewöhnlichen Bildausschnitten gesucht. Das ist ihr meiner Meinung nach sehr gut gelungen! Ganz besonders deutlich wird dies beim Gesamtsiegerbild: ein Gepard, der als „Lichtgestalt“ am Bildrand eines ansonsten dunklen, mysteriösen Hintergrundes entlang streift. Seine Wachsamkeit ist fast greifbar, wobei dem Betrachter verborgen bleibt, was seine Aufmerksamkeit fesselt. Auch ein gewisser Ausdruck von Verwirrtheit lässt sich in seinem Blick erkennen. Es handelt sich jedenfalls um eine Aufnahme, die in der eigenen Phantasie vielfältige Interpretationen zulässt.“ Und weiter: „Mir führt dieses Bild die Verantwortung vor Augen, die der Mensch für die Schöpfung hat.“
Der Wettbewerb „Europäischer Naturfotografen des Jahres“ wird von der GDT jährlich ausgeschrieben. In acht verschiedenen Kategorien sowie dem „Fritz Pölking Preis“ und dem „Fritz Pölking Jugendpreis“ konnten Arbeiten eingereicht werden. Die mit Jesper Tønning (Naturfotograf, Dänemark), Georg Kantioler (Naturfotograf, Italien), Kathrin Müller (Bildredaktion National Geographic Deutschland), Klaus Echle und Sandra Bartocha (beides Naturfotografen aus Deutschland) hochkarätig besetzte Jury machte sich ihre Entscheidung auch in diesem Jahr nicht leicht.
Grégoire Bouguereau (F); Hyene au point du jour – Hyäne bei Sonnenaufgang
Die Sieger der einzelnen Kategorien:
In der Kategorie Vögel gewann das Bild „Kaakkuri – Sterntaucher“ des Finnen Markus Varesvuo. Mit der Aufnahme “Bouquetins dans la tempête de neige – Steinböcke im Schneesturm“ konnte sich Christophe Sidamon-Pesson aus Frankreich in der Kategorie Säugetiere durchsetzen. „Tavaszi fototaxis – Phototaxis im Frühling“ heißt das Siegerbild des Ungarn Gönye Csaba in der Kategorie Andere Tiere. Gabi Reichert aus Deutschland siegte mit ihrem Bild „Tang in Licht und Zeit“ in der Kategorie Pflanzen und Pilze. Die Kategorie Landschaften entschied der Spanier Juan Pavón mit „El Sonido del silencio – Der Klang der Stille“ für sich, in der Kategorie Unter Wasser siegte ebenfalls Solvin Zankl aus Deutschland mit dem Bild „Junge Oliv-Bastardschildkröte surft in der Welle“. „City centre living – Leben im Stadtzentrum“ nannte der Brite Paul Hobson sein Siegerbild in der Kategorie Mensch und Natur, mit „Skeidararsandur“ gewann Hans Strand aus Schweden in der Kategorie „Atelier Natur“.
Maurizio Biancarelli (I); Prima luce dell’alba sulle cascate Veliki Prstvaci – Morgenstimmung an den Wasserfällen von Plitvice
Michel Roggo (CH); Rette sich wer kann!
Bence Maté; Függö játszma – Auge in Auge
Gönye Csaba (HU); Tavaszi fototaxis – Phototaxis im Frühling
Gabi Reichert (D); Tang in Licht und Zeit
Josef Vorholt, GDT (D); Fenstervogel
Tommy Vikars (FIN); Själens skog – Waldvisionen
(thoMas)
Siegerbild
Endlich mal keine Farbe und kein Schöne-Welt-Bild. Ich hoffe es entstand auf Film und ist nicht eine Konvertierung eines digitalen files.
Gast schrieb:
… Ich hoffe
[quote=Gast]… Ich hoffe es entstand auf Film und ist nicht eine Konvertierung eines digitalen files.[/quote]
Ist doch sowas von egal, womit das Bild gemacht wurde! Das Ergebnis zählt und sonst nichts!
Analog oder Digital – wieder ein Purist
[quote=Gast]Endlich mal keine Farbe und kein Schöne-Welt-Bild. Ich hoffe es entstand auf Film und ist nicht eine Konvertierung eines digitalen files.[/quote]
Wen interessiert das bei einem solchen SW-Tonwert-Soßen-Bild. Dann lieber ein Farbbild von Tierfotografin Gabriela Stäbler, die keine endlose Beschreibung zu ihren Fotos liefern muss. Da wirken die Fotos – nicht der noch dazu nötige Erklärungs-Text.
Na, komm…
Drei bis vier Bilder in Photoshop zusammenzumontieren sollte nicht zählen. Wie, nicht aufgefallen? Na, wie groß ist denn Moos normalerweise? Und wie groß ist ein Kolibkri im Vergleich dazu? Und eine Schlange erst? Nach dem Bild dürfte die Schlange grade mal eine Länge von 40 mm haben. Und der Kolibri auch nur 20 mm groß sein…
Mein Favorit von der o.g. Auswahl ist ganz klar der Wassertropfen. Einfach, schlicht, stimmungsvoll. Kein technischer Overkill und keine “Kunst”. Einfach nur ein gutes Auge, eine ungewöhnliche Perspektive und technisch sauber umgesetzt. Klasse.
Überrascht mich immer wieder
So so… Also dieses Gepardenbild, offensichtlich mit einem Photohandy der ersten Generation fotografiert, macht die Preisträgerin zur “Naturfotografin des Jahres”. Als Steigerung für die nächsten Jahre empfehle ich (Stufe 1) bitte noch stärker verwackeln und den Geparden irgendwo zur hälfte abschneiden und (Stufe 2) gar kein Bild / Speicherkarte leider verloren.
Melde mich dann schon mal an für 2011.
Liebe Grüße
Aber
das Bild mit Kolibri und Schlange kann ja auch jeder … 😎
Da kann ich nur zustimmen,
Da kann ich nur zustimmen, da hätte ich schon von vielen Tieren ein geisterhaftes Bild… nur schaffen es diese Bilder bei mir nicht auf die Festplatte, sondern werden in der Fotopause direkt von der Speicherkarte gelöscht… In der Auswahl wäre für mich das Bild “Auge in Auge” der klare Sieger! Ein Motiv mit extremem Seltenheitswert und auch noch sehr gekonnt umgesetzt!
Hahahaha
Das Geparden-Bild ist schon klasse. DIESE Reaktionen werte ich als Beweis.
[quote=Gast]So so… Also dieses Gepardenbild, offensichtlich mit einem Photohandy der ersten Generation fotografiert, macht die Preisträgerin zur “Naturfotografin des Jahres”. Als Steigerung für die nächsten Jahre empfehle ich (Stufe 1) bitte noch stärker verwackeln und den Geparden irgendwo zur hälfte abschneiden und (Stufe 2) gar kein Bild / Speicherkarte leider verloren.
Melde mich dann schon mal an für 2011.
Liebe Grüße[/quote]
Ich hoffe, de Britta liesst das
Tut mir leid, aber dieses Bild ist einfach nur langweilig. Aber was will man von einer Gesellschaft “Deutscher” Tierfotografen auch anderes erwarten. Die ach so Deutschen Tierfotografen mit Ihrem ach so Deutschen Wesen, an dem die Tierfotografie genesen soll.
Lieber guter Mann,
bei Ihnen wäre mir keine Bildung erträglicher als Halbbildung. Nehmen Sie doch lieber eine Keule und schlagen Sie sich diese auf den Kopf anstelle des “DTV-Atlas Geschichte”.
GDT
GDT bedeutet zwar Gesellschaft “Deutscher” Tierfotografen, ist aber eine Naturfotografen-Vereinigung mit über 900 Profi- und Hobby-Naturfotografen aus Deutschland, Europa und Übersee, also nicht nur aus Deutschland.
Es wurde auch schon mehrfach über eine Namensänderung diskutiert aber da dieser Weltweit einen guten Ruf hat wird es wohl bei GDT bleiben.
Was soll nur dieses dumme Gerede?
Die GDT ist nunmal kein kein luxemburgischer, italienischer, brasilianischer oder polnischer Verein. Genauso wie der Bund Deutscher Radfahrer, der Deutsche Olympische Sportbund, die SPD, der BUND oder die Deutsche Bundesstiftung Umwelt.
Offenbar kennen Sie die GDT nicht. Schade.