Foto der Arca-Swiss Rm2dDer französische Hersteller mit den Schweizer Wurzeln stellt auf der photokina mit der Rm2d und der Rm3di zwei neue Kamera-Modelle, und mit d4 / d4m zwei neu entwickelte Neiger vor:

Von den Neigern war schon vor der photokina gerüchteweise zu hören, doch Details der beiden Neukonstruktionen hielt der Hersteller aus Besançon in der Region Franche-Comté, die auch für schmackhaften Käse bekannt ist, bis zum vergangenen Montag erfolgreich zurück.

Foto vom Arca-Swiss d4

Beim Arca-Swiss d4 spricht der Hersteller von einer Neuerfindung des 3-Wege-Neigers, die Schluss mache mit Feststellhebeln, die sich in alle Richtungen ausbreiten und einem stets in die Quere kämen. Beim d4 handelt es sich um einen Getriebeneiger, der die Drehpunkte der X- und Y-Bewegungen im gleichen Punkt vereinigt. Als Konsequenz dieser Konzeption sollen identische, auf das Kleinstmögliche reduzierte Schwenkradien möglich werden.

Für jede Schwenkbewegung gibt es zum Getriebefeineinstellknopf einen zugehörigen Feststell-Freilaufknopf, womit die Schwenkungen wahlweise freilaufend geschaltet werden können. Die Bewegungsmöglichkeiten ähneln damit denen eines Kugelkopfes. Wie der cube C1 von Arca-Swiss besitzt der d4 eine Drehvorrichtung an der Basis zur Ausrichtung der Kamera, sowie eine weitere Drehvorrichtung unterhalb der Kamerahalterung für Panoramaschwenkungen. Der d4 soll mit 795 Gramm der leichteste Getriebeneiger sein und über die kleinsten Maße verfügen.

Foto der Arca-Swiss Rm2d

Beim zweiten vorgestellten Neiger, dem d4m, handelt es sich gewissermaßen um ein getriebe-loses Schwestermodell. Die Verstellungen erfolgen hier rein manuell. Alle sonstigen Eigenschaften sollen dem d4 entsprechen. Das Gewicht des d4m beträgt aufgrund des fehlenden Getriebes nur 670 Gramm.

Arca-Swiss Rm2d

Mit der Rm2d erweitert Arca-Swiss seine Sucherkamerareihe um eine kleinere und leichtere Version. Durch die Anordnung und die Form der Handgriffe soll ein schneller Wechsel von Hoch- zu Querformat ermöglicht werden. Die Rm2d besitzt wie die anderen Arca-Swiss-R-Kameras eine sogenannte AIP-Hoch-Tiefverschiebung in der Bildebene (AIP = all In plane). Die manuelle Seitenverschiebung von ± 15 mm soll ein rasches Stitchen ermöglichen. Die Hoch- / Tief-Verschiebung beträgt +20-10 mm und erfolgt mikrometrisch.

Foto der Arca-Swiss Rm3di

Arca-Swiss Rm3di

Die Arca-Swiss Rm3di besitzt rückseitig eine feingetriebene AIP-Hoch- / Tief- und Seitenverschiebung. Die Fokussiereinrichtung mit der integrierten Objektivaufnahme ist schwenkbar gelagert. Ein Drehen dieser Einheit soll einen horizontalen wie vertikalen Schärfeausgleich nach Scheimpflug ermöglichen. Die Bildbetrachtung kann über die Mattscheibe oder über ein neues, variables und streulichtfreies Suchersystem erfolgen, das für Objektivbrennweiten von 23-210 mm geeignet sein soll. Im Sucher sind laut Arca-Swiss Lichtpunkte sichtbar, welche entsprechend ihrer Anzahl die erforderliche Kameraverschiebung anzeigen. Ein Lichtpunkt entspricht dabei einer Verschiebung um 5 mm. Auf dem Sucher befindet sich eine Schärfentiefeanzeige für die entsprechenden Brennweiten.

Die Fokussiereinrichtung hat Arca-Swiss serienmäßig mit einem elektronischen Sensor ausgestattet. In Verbindung mit einem Zusatzmodul sollen sich damit sowohl die Distanz, die Tiefenschärfe für 4 Blenden, sowie die Nivellierung der Kameralage anzeigen lassen. Die Arca-Swiss Rm3di soll den Einsatz von Digitalrückteilen bis 60 Megapixel oder von Filmrückteilen bis zum Format 6×9 cm erlauben. An der Rm3di passen auch die Systemkomponenten der F/M-Line wie z.B. die binokulare Betrachtungshilfe, Kompendien und Balgen.

(CJ)
 

Nachtrag (4.2.2011): Heute hat Arca-Swiss die Preise für die 3-Wege-Neiger kommuniziert:

d4: 790 Euro (netto).
d4m: 490 Euro (netto)