Fernöstliche Enten sind uns vorwiegend aus der chinesischen Küche vertraut. In den letzten Tagen jedoch ist eine kapitale japanische Flug-Ente in zahlreichen Foren gelandet. Dem Gerücht nach sollen Samsung, Schneider-Kreuznach und Alpa gemeinsam eine digitale Mittelformatkamera mit CMOS-Sensor entwickeln:
Am 8. August 2010 postete ein Nutzer im Forum von Photofan.jp, Samsung, Schneider-Kreuznach und Alpa hätten sich zu der Foto-Kooperative „SSA“ zusammengeschlossen und würden das erste volldigitale Mittelformatkamerasystem entwickeln. Was angesichts der digitalen Modelle von Hasselblad, Phase One, Mamiya, Leica und Pentax allein schon die Frage aufwirft, womit sich dieses „erste volldigitale Mittelformatkamerasystem“ denn das „erste“ und das „volldigital“ verdient hätte. K-Rumors bezog sich gleich darauf – aufgrund der Zeitverschiebung mit Datum vom 7. August 2010. Am 10. August wurde das Gerücht auch bei Photorumors verbreitet und mittlerweile hält es auch bei den nicht so gerüchte-hungrigen Seiten Einzug. Anlass dazu mag eine eher kryptische Mail von Alpa sein, die das Schweizer Unternehmen am Abend des 11. August verschickte. Inhalt: ein Link zur Meldung bei Photorumors und die Bemerkung: „no comment“.
Alpa wollte sich nicht weiter dazu äußern; es bleibe bei der Bemerkung „no comment“. Bei Schneider-Kreuznach, die mit Samsung eng zusammenarbeiten, ist von einer derartigen Entwicklung nichts bekannt. Dwight Lindsey, der CEO von Schneider Optics in den USA, hat die ihm zugeschriebene Äußerung unseren Informationen zufolge auch nicht gemacht. Und im allgemeinen zuverlässige Quellen bei Samsung konnten das Gerücht auch nicht bestätigen.
Gehen Sie davon aus, dass diese Ente baden gegangen ist.
(CJ)
Paßt doch
wunderbar ins Sommerloch. Es geht nun mal nichts über ein schönes Gerücht.
Balsam
[quote=Gast][quote=Gast]Der Text ist wohl ohne Korrektur durchgerauscht. Aber den Sinn kann man aber schon erkennen, denke ich. Auch wenn man Oberlehrer ist.[/quote]
wird die „Oberlehrer-Keule“ dann ausgepackt, wenn mal wieder eine Formulierung in die Hose gegangen ist. Damit lässt sich die eigene Nachlässigkeit wunderbar kaschieren. Balsam für die verletzte Eitelkeit.[/quote]
vor allem für Oberlehrer mit heruntergelassenen Hosen … 😎
Volldigital bedeutet,
dass dieses Mittelformatkamerasystem ausschliesslich virtuell existiert, und somit keinerlei mechanische Teile enthält. Also auch keine Chips, Platinen und all dieses Zeug, dass ohnehin immer kaputt geht. Es wird den Titel „Erstes volldigitales Mittelformatkamerasystem“ also völlig zu Recht tragen.
ROG
Quatsch!
„Volldigital“ heißt in dem Zusammenhang, dass die Komponenten keine mechanischen Bestandteile wie Spiegelmechanik, optische Sucher, mechanische Verschlüsse usw. enthalten. Die ALPA ist dafür die geborene Plattform, nur dass ALPA das Thema „Digitalisierung“ sicher nicht stemmen kann. Da ist Samsung der beste Partner, allein schon bei der Vermarktung kann SAMSUNG da ganz andere Kanäle öffnen, anstatt dem Klein-klein im sogenannten Profimarkt, also MF im herkömmlichen Sinne, es jemals möglich wäre.
Wobei die betroffenen Firmen sicher zu diesem Stand der Dinge kaum etwas raus lassen. Momentan ist das ganze Thema eher eine Chimäre. Wobei es zu 100% aktuell und brisant ist. So wie der Stand bei MF derzeit ist, kann es aller Voraussicht nicht weiter gehen. Die Schiene muss unbedingt auf eine 1) deutlich progressivere Technik und 2) auf eine sehr viel günstigere Kostenschiene transponiert werden, mit einer höheren Verbreitung des Systems, als das bisher der Fall ist. Da hat wohl jemand auf den Busch geklopft, um zu sehen, was passiert. Erinnert mich irgendwie an die Einführung von mFT. Da wurde auch erst mal alles abgestritten und dann . . .
Ente süßsauer
Wozu die Aufregung?Wie es der Titel vermuten lässt,handelt es sich schlicht um eine Falschmeldung.
Mittelformat ist sowieso zu klein
Das Mass aller Dinge heisst Linhof M 679cs, der Rest kann einpacken.
das
[quote=Gast]Das Mass aller Dinge heisst Linhof M 679cs, der Rest kann einpacken.[/quote]
das maß aller dinge ist das jeweilige gehirn.
Bedarf vorhanden?
Der weltweite Bedarf an professionellen Geräten ist überschaubar. Die Hersteller großflächiger Sensoren auch. Jeder ausgebildete Kaufmann kann selbst die „Schmerzgrenze“ für Neuentwicklungen ausrechnen.
Deswegen erwartet auch keiner von den Massenproduzenten digitale Rückteile. Bei denen ist Pixelzählerei und die ISO-Hatz angesagt. Wobei gute Bilder nur indirekt ein klein wenig damit zu tun haben. Aber Image ist in diesem Segment unglaublich wichtig, schließlich wird mit Stückzahlen Geld verdient.
Das die einzelnen High Tec Firmen rund um den Globus so etwas wie die perfekte Mittelformat technisch könnten ist sicher. Bezahl- beziehungsweise vermarktbar ist das Problem. Das im Zuge der Globalisierung die Individualität auf der Strecke bleibt ist logisch.
Für die an einer Hand abzählbaren Sensor Hersteller stellt sich diese Frage gar nicht. Eher schon die Frage wer von ihnen in der nächsten Zeit die Segel streichen muss.
Deswegen ist meine Befürchtung eher die, wer ist von den „Mittelformatlern“ auf der Photocina? Wer hat seine Kosten so im Griff das bezahlbare, lieferbare Systeme bereit stehen? Vielleicht Pentax? Wir werden sehen.
Keine Frage des technischen Bedarfs
sondern eine des Geldbedarfs: So lange Phantasiepreise für Sensoren in Übergröße (Mittelformat ist da doch ein meist unangebrachter Euphemismus) verlangt werden, dürften sich die durchaus rechtmäßigen Bedürfnisse der Fotografen am grundlegenderen Bedürfniss nach wirtschaftlicher Redlichkeit orientieren.