Das Foto einer lächelnden Frau wurde im westfälischen Datteln ins Getreidefeld gemäht. Das rund 10 Hektar große Foto soll zur Auenlandschaft heranwachsen und in Zukunft die Nutzer von Google Earth und Co anlächeln:
Zwischen der mäandernden Lippe und dem Ahsener Schleusenbecken des Weser-Datteln-Kanals liegt es, das kleine Weizenfeld unweit des ehemaligen Adelssitzes Haus Vogelsang. Irgendwo am nördlichen Ausläufern des Ruhrgebiets im Randbereich der Kulturhauptstadt Europas.
Aus der Nähe betrachtet ist es ein Acker, in den ein Traktor ein paar Bahnen und Flächen gemäht hat. Aus der Vogelperspektive werden daraus die Konturen des Gesichts einer jungen Frau. Die Haus Vogelsang GmbH (HVG), ein Landschaftsbaubetrieb der Evonik Industries, hat ein rund 300 mal 300 Meter großes Negativ auf die Grünfläche aufgetragen.
Ausgangspunkt war ein Portrait einer Tänzerin aus Berlin. Das wurde auf Schwarz-Weiß-Werte reduziert und dann in eine Vektorgrafik übersetzt. Landschaftsarchitekt Ulli Pinick und Geographin Nicole Büsing übertrugen das Foto dann in Geodaten, mit deren Hilfe sie einen Traktor steuern und die genordete Abbildung mit rund 30 Zentimeter Genauigkeit in die Landschaft mähen können.
Die hellen Flächen des Negativs heben sich derzeit vor dem dunklen Hintergrund des Weizengrases ab. Bis zum Herbst soll noch mehrfach nachgemäht werden, damit die „Schablone“ bis dahin nicht verschwindet, dann folgt eine Bepflanzung mit bis zu 1,80 Metern hohen Bäumen und Sträuchern. Die Erlen, Eschen, Eichen und Heinbuchen, gepflanzt auf einen Abstand von einem bis 1,50 Metern, sollen der Auenlandschaft im wörtlichen Sinne ein Gesicht geben.
Das Projekt ist Teil des Programms der Europäischen Kulturhauptstadt Essen. Dabei ist die Bepflanzung zunächst nur eine Ausgleichsmaßnahme für andernorts überbaute Flächen, die diesmal allerdings nicht „eckig, quadratisch, preußisch“ ausfallen soll. Pinick sieht das Gesicht als Sympathieträger und möchte mit der Ökologie emotional arbeiten. „Über Google Earth wird das zu einer Rückkopplung von der virtuellen in die reale Welt“, so Pinick.
Neu sind Landschaftsbilder, wie wir sie auf Satellitenbildern etwa in Google Earth und -Maps, Nasa Wind View oder Bing Maps bewundern können, nicht: Bekannt sind beispielsweise die Nazca-Linien in Peru oder das Uffington White Horse in England. In der Neuzeit entstanden etwa die Palm Islands in Dubai oder Stuart’s Giant in Südaustralien. In dieser Form – ein Foto, das durch seinen Baumbewuchs dauerhaft erkennbar bleibt – ist Lippeplus nach Einschätzung der Macher aber bisher einmalig.
Besuchern will die HVG das Landschaftsarchitekturprojekt bis zum Herbst vom Boden in einer Gartenlounge am linken Auge der Dame näherbringen:
HVG GmbH
Vogelsangweg 21-23
45711 Datteln-Ahsen
www.lippeplus.de
Öffnungszeiten:
29. Mai – 12. September
Sa. 14:00- 22:00 Uhr
So. 14:00- 17:00 Uhr
bei Regen geschlossen
Das Gesicht als KMZ-Datei für Google Earth: http://www.hvg-mbh.de/lippeplus/images/stories/HVG_Lippeplus.kmz
(mts)
und das landet dann im netz? wirklich?
Diese Idee scheint mir aber arg blauäugig und wenig übderdacht! Die Google-Satelliten sollen das sehen? Nun ja. Und extra Flugzeuge losschicken, nur um ein vergleichsweise winziges Bildchen abzufotografieren, wird wohl kaum im Interesse des Suchmaschinenriesen liegen. Oder täusche ich mich?
Beste Grüße und ebensolches Wochenede!
Google-Satelliten
[quote=Gast]Diese Idee scheint mir aber arg blauäugig und wenig übderdacht! Die Google-Satelliten sollen das sehen? Nun ja.[/quote]Wann genau die Bilder nun bei Google Earth und Co erscheinen, wissen wohl nur die Betreiber der Dienste und die Lieferanten der Satellitenfotos.
Aber natürlich werden die Fotos gelegentlich mal aktualisiert. Ob in zwei Jahren oder erst in fünf Jahren? Mal schauen. Da das Bild nicht im Herbst umgepflügt werden, bleibt es uns ja längerfristig erhalten.
S. auch: Google Maps, age of satellite images.
nun ja,
da kannst ja argumentieren: wenn einer Krieg von deutschem Boden ermöglichen will, will er das, gleich ob er deutscher Bundespräsident war oder nicht … und ihm das Grundgesetzt solches verbietet.
Meinte der Mann wohl, als vierte Gewalt über dem GG zu stehen. Dem ist aber nicht so, auch er muß sich daran halten, deshalb wurde soviel Druck auf ihn ausgeübt, bis er unter Fast-Tränen nun ging.
Richtig so, es reicht schon, wenn wir wieder einen “Kriegsminister” haben, wir brauchen keinen “Kriegs-Präsidenten”
Gruß von Henriette…
Damit liegt man voll im Trend…
…viele Grüße von “Henriette” 🙂
->
http://grossfurrainfo.dyndns.org/jahresarchive_aktuell/2010/aktuell/Bilder_allgemein/Luftbild_Henriette_2010.jpg
Hoffentlich malt
nicht bald wer irgendwo in der Welt ne Beleidung irgendeines Politkers in die Landschaft. Das gäbe glatt nen Krieg der Sterne …