Microstock-Bildagenturen, die Fotos ab wenigen Cent verkaufen, gelten gemeinhin als der Untergang des Fotografenberufes. Nicht uneigennützig, aber nichtsdestotrotz interessant, beleuchten die Online-Stockagentur Shutterstock und deren Fotograf Sadik Demiroz „3 gute Gründe für Online-Stockfotografie“ jene „Vermarktungsplattform für Jedermann und eine flexible und nachhaltige Einkommensquelle.“:
Pressemitteilung von Shutterstock:
Von Fotograf zu Fotograf: 3 gute Gründe für Online-Stockfotografie
Online-Stockfotografie hat das Geschäft mit Fotografie liberalisiert und vereinfacht und bietet eine flexible und nachhaltige Einkommensquelle, meint der erfolgreiche Fotograf Sadik Demiroz
New York, 06. Mai 2010 – Die Welt der Stockfotografie hat sich in den letzten zehn Jahren durch die Einführung von lizenzfreien Bildern und dem weltweiten Wachstum des Online-Stockfotomarktes, drastisch verändert. Neue, schnelle Online-Stockfotoagenturen haben sich entwickelt, die den Verkaufsprozess modernisieren. Shutterstock, eine der größten und erfolgreichsten Stockfotoagenturen erst kürzlich knackte das Portfolio der Agentur die 11-Millionen-Bilder-Grenze hat den erfolgreichen Fotografen Sadik Demiroz gefragt, warum auch er als etablierter Künstler mit vielen eigenen Ausstellungen auf den Service von Online-Stockagenturen setzt.
Vereinfachte und liberalisierte Prozesse
Demnach bieten Online-Stockfotoagenturen Amateur- und professionellen Fotografen eine große Chance. Agenturen wie Shutterstock haben es den Fotografen viel einfacher gemacht, ihre Fotos zu verkaufen: „Früher war die Einreichung von Fotos bei den traditionellen Agenturen kompliziert und zeitaufwendig. Heutzutage läuft der ganze Prozess einfach und intuitiv ab und Fotografen können mehr Zeit auf Foto-Shootings und die Bearbeitung der Bilder verwenden und müssen sich nicht mehr ewig lange mit Papierkram aufhalten“, stell Sadik Demiroz zusammenfassend fest.
Vermarktungsplattform für Jedermann
Früher war es selbst für etablierte, professionelle Fotografen nicht selbstverständlich, eine Plattform für die Vermarktung ihrer Bilder zu bekommen. „Heute ist das anders: solange du talentiert und einzigartig bist und eine gute Kamera besitzt, hast du die Möglichkeit mit deinen Bildern Geld zu verdienen“, berichtet Demiroz. Der Künstler, der an der renommierten Maltepe Universität in Istanbul unterrichtet, ermutigt auch seine Studenten, ihre Bilder online zu verkaufen: „Ich unterrichte meine Schüler in Kunst, aber ich versuche auch, ihnen etwas über das Leben beizubringen und wie sie von ihrer Kunst leben können. Ich kenne heute junge Erwachsene Mitte Zwanzig, die Vollzeit als Stockfotografen arbeiten und durch diese Arbeit ein gutes Einkommen haben. Das wäre vor sieben Jahren noch undenkbar gewesen“, erinnert sich Demiroz.
Flexible und nachhaltige Einkommensquelle
Online-Stockfotografie kann eine beachtliche und nachhaltige Einkommensquelle sein, meint Sadik Demiroz. „Ich konnte allein in den letzten Jahren mehrere tausend Dollar damit verdienen, einfach indem ich Bilder hochgeladen habe, die im Alltag geschossen habe. Wenn die Bilder einmal angenommen wurden, arbeiten Sie die nächsten Jahre für dich und sind eine lukrative, quasi automatische Einnahmequelle“, so Demiroz. Der Profi-Fotograf schätzt außerdem Flexibilität, die diese Plattformen ihm bieten. So geschieht das Hochladen und das Verschlagworten der Bilder online wie, wann und wo es dem Fotografen am besten passt.
Sadik Demiroz ist ein mit internationalen Preisen ausgezeichneter Fotograf aus Istanbul. Seine Bilder haben mehr als 200 Preise gewonnen, einschließlich „Best of Show“ at the Hasselblad Austrian Super Circuit und die Gaudi Medal auf der 39sten Gaudi Photographic Exhibition in Spanien. Demiroz stellt seine Werke weltweit aus, dieses Jahr zum Beispiel im Mai in der Photo Munsingen in der Schweiz (www.photomuensingen.ch/2010). Sadik Demiroz hält einen MFA in Fotografie vom Savannah College of Art and Design inne und ist Professor für Kunst-Fotografie an der Maltepe Universität Istanbul.
„Dies ist eine spannende Zeit für die Stockfotoindustrie. Dank neuer, günstiger Digitalkameras und Bildbearbeitungsprogramme steigt die Qualität der Stockfotos jeden Tag weiter an. Ich bin stolz, ein Teil dieser wachsenden Gemeinschaft von Online-Stockfotografen zu sein und ich bin gespannt darauf zu sehen, wie dieses Geschäft sich in den nächsten Jahrzehnten entwickeln wird“, schließt Sadik Demiroz.
Über Shutterstock
Shutterstock wurde im Jahr 2003 gegründet und ist mittlerweile die weltweit größte Stock-Fotoagentur auf Abonnement-Basis. Mit einer außergewöhnlichen Sammlung hochwertiger Fotos, Illustrationen und Vektoren sowie mit innovativen, benutzerfreundlichen Abonnement-Modellen hat sich Shutterstock für einen wachsenden Kundenstamm aus aller Welt zu einer zuverlässigen Quelle für Stock-Fotos entwickelt. Als erste Agentur der Branche bot Shutterstock lizenzfreie Stock-Fotos auf Abonnement-Basis an; außerdem nahm das Unternehmen als erste Online-Fotoagentur auch Pressefotos in das Angebot auf und lancierte eine eigene Videosammlung. Shutterstock Footage bietet ein umfassendes Archiv mit lizenzfreien Videoclips, die sowohl einzeln als auch über ein Abonnement erhältlich sind. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.shutterstock.com
(thoMas)
Ohne Zahlen kann man den Beitrag komplett vergessen!
„Ich konnte allein in den letzten Jahren mehrere tausend Dollar damit verdienen…“
Er sollte doch bitte mal sagen, WIEVIEL Dollar in WIEVIEL Jahren! Fakt ist (zumindest bei Microstock): Um alleine mal schlappe 100 Eurönchen pro Monat zu generieren, bedarf es duchschnittleich mehrerer Hundert, in nicht wenigen Fällen sogar bis zu 1000 Bilder, die online stehen müssen. Die Auswahlkriterien für die Fotos sind mittlerweile sehr streng; die Goldgräberstimmung der ersten Zeit, wo jeder „Schrott“ angenommen wurde, ist längst vorbei. Die Annahmequoten der Bilder liegen, von Fall zu Fall und von Fotograf zu Fotograf verschieden, in der Regel irgendwo zwischen 10 und 30%. 1000 Bilder bei den Agenturen online zu kriegen ist für viele (auch gute) Amateure fast eine Lebensaufgabe. — Ich behaupte, für den allergrößten Teil der Bildlieferanten ist Microstock so lukrativ wie Flaschensammeln.
Phantastischer Vergleich
[quote=Gast]Ich behaupte, für den allergrößten Teil der Bildlieferanten ist Microstock so lukrativ wie Flaschensammeln.[/quote]
Als Metapher trifft es genau die Fallhöhe der „professionellen“ Stockfotografie.
Danke!
Flaschensammeln
bringts irgendwie auf den Punkt.
Flaschensammeln
lustig und doch traurig
Das Problem ist ja nicht
dass man als Hure wenig verdienen könnte …
Der Lehrbeauftragte
oder vielleicht gar Professor an der Maltepe Universität hat durch diese Tätigkeit ein regelmäßiges und vermutlich sogar gut dotiertes Einkommen.
„Ich konnte allein in den letzten Jahren mehrere tausend Dollar damit verdienen, einfach indem ich Bilder hochgeladen habe, die im Alltag geschossen habe.“
Wenn er allein von seiner Fotografie leben wollte, müßte er aber mehrere tausend Dollar pro Monat verdienen, nicht bloß „in mehreren Jahren“.
Fotografie wird demnach zum Nebenberuf, zur Liebhaberei, die wegen der geringen Erträge noch nicht mal versteuert werden muß.
„solange du talentiert und einzigartig bist und eine gute Kamera besitzt, hast du die Möglichkeit mit deinen Bildern Geld zu verdienen“
Wer „talentiert und einzigartig“ sollte mit seinen Bildern mehr als ein paar Cent wert sein. Schon um seine „gute Kamera“ abbezahlen zu können, von Miete, Kleidung und Krankenversicherung ganz zu schweigen.
Shutterstock hat nach eigenen Angaben 11 Millionen Bilder im Angebot.
Wie können 11.000.000 Bilder einzigartig sein?
Das ist natürlich eine rhetorische Frage, denn sie können es nicht.
Wirklich interessieren würde mich aber, welches Honorar der Professor für seine Aussagen zugunsten von Shutterstock bekommt.
Ist das einfach nur Cash-in-de-Täsch, oder wird er dafür bei Suchanfragen an die 11 Millionen Bilder weiter oben in der Trefferliste angezeigt?
Das wären nützliche Informationen für junge Fotografen. Und eine interessante Abwechslung vom Aushilfskellnern oder Nacht-Taxifahren auf Lebenszeit.
Crap im Sixpack
Und Öldreck im Ozean der Fotografie.
Meine Meinung.
Sadik Demiroz ist nicht „Irgendwer“.
Sadik Demiroz ist ein mit internationalen Preisen ausgezeichneter Fotograf aus Istanbul. Seine Bilder haben mehr als 200 Preise gewonnen, einschließlich „Best of Show“ at the Hasselblad Austrian Super Circuit und die Gaudi Medal auf der 39sten Gaudi Photographic Exhibition in Spanien. Demiroz stellt seine Werke weltweit aus, dieses Jahr zum Beispiel im Mai in der Photo Munsingen in der Schweiz (www.photomuensingen.ch/2010). Sadik Demiroz hält einen MFA in Fotografie vom Savannah College of Art and Design inne und ist Professor für Kunst-Fotografie an der Maltepe Universität Istanbul.
Von daher glaube ich ihm, dass er schon ordentlich mit seinen Bildern verdient hat und weiter verdienen wird.
kommt aufs Honorar fürs Interview an …
… dann erzähle ich auch sowas.
„Ich kenne heute junge Erwachsene Mitte Zwanzig, die Vollzeit als Stockfotografen arbeiten und durch diese Arbeit ein gutes Einkommen haben. Das wäre vor sieben Jahren noch undenkbar gewesen““
Mit Mitte Zwanzig bin ich auch noch mit Bafög über die Runden gekommen und freute mich über Fotoassi Job, heute mit Frau und Kind sieht das anders aus. Und da soll mir niemand erzählen, dass könne man Vollzeit mit PfennigStock-Agenturen erwirtschaften.
Der Text ist reiner PR-Mist.
All Ihr lieben Mitte-Zwanzigjährigen, glaubt dem Onkel nicht.
Umsonst arbeiten?
Es gibt immer irgend wo eine Hure die es billiger macht. Das Elend hat jetzt auch schon die Großen erreicht. Wenn auch nicht vordergründig so doch hinten rum mit der kostenlosen „Bonus“ CD oder den „Jahresgutschriften“ und ähnlich kreativen Sonderdingen.
Reicht doch, geht schon, Geiz ist geil – Mentalität kommt von der Kundschaft oben drauf. Als die Materialkosten des Filmes, der Entwicklung, des Scannens und die Archivierung pro Bild noch 15 Euro gekostet haben hat eine Mittelformat Aufnahme mindestens 150 Euro erzielt. Heute kostet der Speicherplatz fast nichts mehr, folglich meinen die Kunden auch die Bilder dürfen nichts kosten.
In jeder Firma ist heute ein „Fritzi“ beschäftigt der ganz gut „Foto“ kann. Dort steht dann auch der Zauberwürfel mit der Lampe für die „Produktfotos“. Die Agentur mit dem Photoshop wird schon was rausholen!
Wenn man bei den Bildagenturen sucht findet man sehr gute Milch-, Käse-, Wasser-, Business-, Reise Aufnahmen für sehr wenig Geld.
Was für Fotografen übrig bleibt sind die verfickten Sachen die Fritzi nicht hinbekommt oder für die man eine Fachkamera benötigt.
Also ich möchte keine Hure sein die für nichts arbeiten muss. Bilder wird es von mir für Bildagenturen nicht mehr geben. Der Markt wird die billigen Agenturen fressen, die anständigen werden mit langem Atem überleben.
Es geht schon,…
…, dass man mit Microstock seinen Lebensunterhalt betreitet – es gibt EINIGE WENIGE, die das tun. Aber im Endeffekt ist das System darauf angelegt, wenig Geld auf ganz viele Leute, sozusagen die 1-Euro-Jobber des Bildermarktes, zu verteilen.
Die einzigen, die wirklich profitieren, sind die Agenturen, die die Bilder mit dem großen Besen einsammeln. Cleveres Geschäftsmodell, keine Frage! Aber, lieber Thomas Maschke, man muss deshalb phtoscala nicht gleich zur Microstock-Kläranlage machen. Auf der Strecke bleibt die übergroße Anzahl an Fotografen, die – angeregt auch durch solche unkritischen Artikel wie diesen – meinen, mit Microstock ihr Glück zu machen. Darüber schon mal nachgedacht?!
So ist es
[quote=Gast]…, dass man mit Microstock seinen Lebensunterhalt betreitet – es gibt EINIGE WENIGE, die das tun. Aber im Endeffekt ist das System darauf angelegt, wenig Geld auf ganz viele Leute, sozusagen die 1-Euro-Jobber des Bildermarktes, zu verteilen.
[/quote]
Es zeugt auch irgendwo von einer Geringschätzung gegenüber dem Fotografen und seinen erlernten Fähigkeiten. Noch schlimmer ist es, wenn eine Zeitung anfragt, ob sie die Bilder vielleicht auch honorarfrei abdrucken darf. Das finde ich wirklich ehrenrührig und anstandslos. Aber soweit sind wir heute schon – die Profitgier setzt gesellschaftliche Verhaltensregeln außer Kraft.
Einfach nur zurücklehnen und geniessen…..
…..im nachhinein betrachtet bin ich ganz froh, dass ich einen dieser „unkritischen Artikel“ Anfang 2007 zu lesen bekam, nehme ich doch heute als ein 1-Euro Jobber und Fotohure der Stockindustrie um 2000 Euro Netto pro Monat ein, mit meinen 1000 unverwechselbaren Bildchen die für mich arbeiten und ca. 4 Stunden Arbeitsaufwand pro Woche, naja….das sind ja alles Peanuts, dafür macht man nicht den Finger krumm. Ihr habt ja absolut recht, Leute, bleibt lieber Eurer Linie treu und uns bleibt damit die lästige Konkurrenz erspart. Warum ich hier anonym auftrete? Leider hat man als Fotograf mit lukrativer Nische schnell die Copycats am Hals, auch eine Erscheinung der schönen schnellen Online-Welt, wer braucht heutzutage schon eigene Ideen…..und so freue ich mich lieber als einer der ganz wenigen (10? 100? 1000? oder sind es doch mehr, jetzt nur nicht nervös werden) die davon leben können.