Die Ricoh GXR passt so gar nicht in die gängigen Schubladen, in die man Kameras doch so gerne einordnen möchte. Je nach angesetztem Aufnahmemodul ist sie mal digitale Kompaktkamera mit Zoomobjektiv, mal Sucherkamera mit großem Sensor und lichtstarker Festbrennweite – der Verbund aus Optik und Sensor machts möglich. Wir haben uns die GXR samt ihrer Module genauer angesehen:
Das Kamera-Konzept
Mit Micro FourThirds hatten Panasonic und Olympus zur letzten photokina erste Kamerasysteme vorgestellt, die dank elektronischem Sucher und nicht zuletzt auch aufgrund des relativ kleinen FourThirds-Sensors durchaus merklich kompakter ausfielen, als entsprechend leistungsfähige Spiegelreflex-Ausrüstungen. Ende letzten Jahres stellte Ricoh nun aber mit der GXR ein gänzlich anders konzipiertes Kamerasystem vor, welches mindestens ebenso kompakt ausfällt, im Grunde genommen aber nicht nur aus einem Gehäuse und verschiedenen Wechselobjektiven besteht, sondern eigentlich aus höchst unterschiedlich leistungsfähigen Kameras auf einer gemeinsamen Basis.
Jedes Objektiv ist fest mit einem Sensor verbunden und daher bedeutet hier ein Objektivwechsel eben auch den Austausch des Sensors. Das Prinzip hat durchaus Vorteile. So können Objektiv und Sensor optimal aneinander angepasst werden. Kompromisse, wie sie bei konventionellen Systemkameras unvermeidlich sind, weil eben alle Objektive an die Gegebenheiten des Gehäuses angepasst werden müssen: etwa an den Spiegelkasten, den Sensor, an ein Tiefpassfilter, das allen Objektiven gerecht werden muss, und an das jeweilige Auflagemaß.
GXR + Aufnahmemodul S10 2,5-4,4/24-72 mm VC (entspr. Kleinbild) + Weitwinkelvorsatz DW-6
Die Ricoh-Aufnahmemodule dagegen sind geschlossene, zumindest potenziell optimal aufeinander abgestimmte Einheiten, bei denen auch das Problem von Staub auf dem Sensor keine Rolle spielen dürfte. So kann beispielsweise auch der Tiefpassfilter genau dem Auflösungsvermögen des Objektives angepasst werden und muss daher nicht dicker als nötig sein, was es wiederum erlaubt, die Schärfeleistung der Objektive weitgehend auszunutzen. Jedes Aufnahmemodul verfügt zusätzlich zu dem in der Kameraeinheit untergebrachten Rechner auch über einen eigenen Bildprozessor, der wiederum nur mit den Daten des jeweiligen Objektives gefüttert werden muss und daher ebenfalls spezifisch optimiert werden kann.
Es gibt auch Schattenseiten der Modulbauweise. So kauft man anstelle eines Wechselobjektives nun eben auch den Sensor mit entsprechender Peripherie, was sich zwangsläufig auf den Preis niederschlagen muss. Es stehen nur Objektive des Herstellers zur Verfügung, günstigere Fremdlinsen oder gar Gebrauchte stehen (derzeit) noch nicht zur Verfügung. Das System ist zum jetzigen Zeitpunkt noch sehr übersichtlich und kann nicht mit den nahezu grenzenlosen Ausbauoptionen konkurrieren, die die etablierten Systeme zu bieten haben. So stehen weder extreme Weitwinkel- noch Teleobjektive zur Verfügung und hinsichtlich der Fokussiergeschwindigkeit, das sei hier schon verraten, können die derzeit erhältlichen Aufnahmemodule keinesfalls mit dem schnellen AF der Spiegelreflex-Kameras mithalten.
Mit dem S10, einem auf einem Kompaktkamerasensor basierenden weitwinkligen Standardzoom (24-72 mm KB / 10 MP) und dem lichtstarken A12, einem 2,5/33 mm Makro (50 mm KB / 12 MP) sind es zwei eigenständige Aufnahmemodule. Zudem gibt es für das S10 noch einen Weitwinkel- und einen Televorsatz. Spätestens zur photokina 2010 ist allerdings mit weiteren Modulen zu rechnen.
In der Hand
Nun aber zu dem, was derzeit schon zu haben ist. Das Gehäuse der GXR ist aus Leichtmetall gefertigt und macht einen entsprechend robusten Eindruck. Das Design des Kameramoduls erinnert stark an die bisherigen Ricoh-GX-Kameras, wie zum Beispiel die GX200, allerdings mit deutlich größeren Abmessungen. Ummantelt ist es von einer sehr angenehm zu greifenden, wertig anmutenden Gummierung. So liegt die Kamera trotz der recht kompakten Abmessungen hervorragend in der Hand.
Die Knöpfe sind zwar dem kompakten Design geschuldet etwas kleiner als man das von den meisten DSLRs gewohnt ist, die Anordnung erscheint aber logisch und auch ergonomisch günstig, so dass sie sich gut bedienen lassen. Über die Direct-Taste sind die wichtigsten Funktionen wie ISO, Weißabgleich, Bildqualität, Messmethoden und die Belichtungsprogramme direkt anzusteuern. Zudem können zwei Funktionstasten sowie eine ADJ genannte Taste individuell konfiguriert werden. Dabei wird unter anderem eine Konfiguration der „Lichtmessung“ angeboten. Gemeint ist dabei allerdings (leider) die Wahl der Belichtungsmessmethode und nicht die klassische Lichtmessung, die üblicherweise mit einem Handbelichtungsmesser mit halbkugeliger Kalotte vorgenommen wird und gerade in kritischen Lichtsituationen der konventionellen Objektmessung überlegen ist. Abgesehen von solchen nicht ganz perfekten Übersetzungen in der Menüführung gibt es aber an der Bedienung nichts auszusetzen. So kann man sich sehr schnell und unkompliziert sein eigenes Bedienkonzept konfigurieren.
Das Modus-Wahlrad rechts neben dem Auslöser ist durch einen Knopf verriegelt und lässt sich so nicht versehentlich verstellen. Neben Programm-, Zeit- und Blendenautomatik sowie der manuellen Nachführmessung können drei Positionen mit individuellen Einstellungen belegt werden. Motivprogramme im üblichen Sinne hat die GXR nicht zu bieten.
Das GXR-System richtet sich fraglos an ambitionierte Fotografen mit entsprechenden Vorkenntnissen. Motivprogramme dürften bei dieser Klientel sicher nicht ganz oben auf der Wunschliste stehen. Insgesamt bietet die GXR vielfältige individuelle Konfigurierungsmöglichkeiten, die denen der meisten Spiegelreflexkameras nicht nachstehen. Und das Gute daran: es funktioniert einfach und weitgehend intuitiv.
Schnell und komfortabel gestaltet sich auch der „Objektivwechsel“. Das Aufnahmemodul wird seitlich auf das Kameramodul aufgeschoben und rastet dann satt und vernehmbar ein. Das geht mindestens genauso schnell, wie ein konventioneller Objektivwechsel, nur dass man bei der GXR durch das Ansetzen eines anderen Moduls eben gleich eine ganz andere Kamera in der Hand hält.
Sucher und Display
Das Display ist angenehm klar und dank einer Auflösung von 920.000 Pixeln auch sehr detailreich. Selbst aus spitzem Winkel ist es gut zu betrachten und zeigt laut Ricoh 100 Prozent des sRGB-Farbraums. Das erlaubt somit eine recht gute Beurteilung der Farben schon direkt nach der Aufnahme. Alternativ steht ein elektronischer Aufstecksucher zur Verfügung, der ebenfalls 920.000 Bildpunkte auflöst und sehr praktisch um etwa 90 Grad hochgeklappt werden kann. So hat er zusätzlich die Funktion eines Winkelsuchers. Das kleine Zubehör hat allerdings mit etwa 260 Euro auch einen stolzen Preis. Praktisch ist die digitale Wasserwaage, die sowohl im Hoch- als auch Querformat mit praxistauglicher Genauigkeit die horizontale Ausrichtung der Kamera im Hoch- wie im Querformat erleichtert.
Fokussieren
Der AF funktioniert auf Kontrast-Basis und ist, wie bereits erwähnt, insgesamt deutlich langsamer als das, was man von Spiegelreflexkameras kennt. Bei normalen Lichtverhältnissen findet er aber schnell und leise sein Ziel. In Dämmerungs-Situationen allerdings wird er merklich langsamer und versagt zuweilen auch ganz den Dienst. Im nahen bis mittleren Entfernungsbereich bis etwa 10 Meter ist das recht kräftige AF-Hilfslicht wirksam darüber hinaus, vor allem bei Aufnahmen im Außenbereich, muss man auf diese Unterstützung verzichten. Das gilt für beide derzeit verfügbaren Kameramodule, das S10 mit Kompaktkamera-Sensor wie für das A12 mit Makrooptik und APS-C-Sensor.
Praktisch ist natürlich, dass man wie bei vielen Kompaktkameras und den meisten Spiegelreflexkameras im LiveView-Modus, das AF-Feld bei Bedarf nach Belieben im Bildausschnitt verschieben kann. So wird es vor allem bei eher statischen Motiven möglich, frei zu gestalten und dennoch den AF zu nutzen. Das A12-Modul mit dem Makroobjektiv verfügt zudem über einen recht breiten Fokussierring. Die Fokussierung erfolgt allerdings leider elektronisch (Focus by wire) und nicht direkt mechanisch, was sich zumindest für meinen Geschmack wie auch bei einigen Olympus-FourThird-Objektiven etwas schwammig anfühlt.
Rohkost im Quadrat
Praktisch Standard ist mittlerweile, dass die Kameras neben dem nativen Sensor-Format meist 2:3 oder 4:3 auch andere Formate, wie zum Beispiel 16:9 anbieten. Bei vielen Kameras funktioniert das allerdings lediglich im JPEG-Format. Bei der GXR ist es aber auch im RAW-Format bei Ricoh ist das DNG möglich, Bilder mit unterschiedlichen Abmessungen zu erzeugen. Neben 4:3 sind das 2:3 und 16:9, und sogar das klassische Quadrat (1:1) steht zur Auswahl. Natürlich kann man trefflich darüber streiten, wie sinnvoll es ist, ohne Not die RAW-Dateien schon bei der Aufnahme zu beschneiden. Wer das tun möchte, kann es aber so zumindest in bestmöglicher Qualität tun und muss nicht auf die unbestreitbaren Vorteile des RAW-Formats verzichten.
S10 die Kompakte
Mit dem Aufnahmemodul S10 – 2,5-4,4/24-72 mm entspr. Kleinbild; mit Sensor-Shift-Bildstabilisierung – wird die GXR zur sehr flachen, insgesamt aber doch voluminösen und insgesamt auch eher teuren Kompaktkamera, vergleicht man sie z.B. mit der etwa 240 Gramm leichten Ricoh Caplio GX200. Betriebsbereit bringt die Einheit aus Kamera- und S10-Aufnahmemodul gut 100 Gramm mehr auf die Waage. Beim Sensor handelt es sich um ein für Kompaktkameras typischen 1/1,7 Zoll-CCD mit einer Auflösung von 10 Megapixeln. Sinn macht dieses Kompaktmodul daher eigentlich nur, wenn man auch andere Module einzusetzen gedenkt. Insgesamt bietet es gleichwohl überzeugende Leistungen. Das Objektiv liefert über den gesamten Brennweitenbereich ordentliche Schärfe. Die durchaus merkliche Verzeichnung spielt in den meisten Einsatzbereichen sicher keine entscheidende Rolle. Wer Architektur mit hohem Anspruch fotografiert, wird kaum auf eine solche Kompaktkamera-Lösung setzen.
Aufnahme mit S10-Modul; aus drei Aufnahmen zusammengerechnetes HDR-Foto
Das S10 kann RAW-Daten (DNG-Format) aufzeichnen und davon sollte man möglichst Gebrauch machen. Mit einer Aufnahmefrequenz von nicht ganz zwei Bildern pro Sekunde ist das Modul sicher kein Renner für Action-Bilder. Dafür ist es aber auch nicht gemacht. Vielmehr bietet sich der Brennweitenbereich von kleinbildäquivalenten 24-72 mm als praktisches Universalwerkzeug beispielsweise für die Landschafts- und Reisefotografie an. Die Naheinstellgrenze von 4 cm im Tele- und 1 cm im Weitwinkelbereich erlaubt es zudem, recht weit in den Makrobereich vorzudringen. Ein ganz passabler Bildstabilisator erweitert die Möglichkeiten unbeschwerten Fotografierens. Etwa zwei Blendenstufen sind nach meiner Erfahrung der durchschnittliche Gewinn durch dieses Hilfsmittel bei der GXR.
Angesichts des kleinen Sensors, der ohnehin auch bei offener Blende schon recht viel Schärfentiefe zur Folge hat, sollte man sich beim Abblenden stark zurückhalten. Die beste Abbildungsleistung erzielt man bei offener oder allenfalls um eine Stufe geschlossener Blende. Starkes Abblenden hat bereits ab Blende 5,6 (im Weitwinkelbereich) und 8 im Telebereich merkliche Einbußen in der Gesamtschärfe zur Folge.
Ganz gut schlägt sich das S10-Modul bei höheren ISO-Werten von 200 bis 800. Bei ISO 200 ist kaum eine Steigerung des Rauschens gegenüber ISO 100 erkennbar und auch ISO 800-Bilder kann man durchaus noch groß drucken. Das gilt sowohl für RAWs als auch für die JPEGs. Die Standardeinstellung der Kameras für die Rauschunterdrückung ist zurückhaltend und geht erst ab ISO 1.600 merklich, aber nicht dramatisch, auf Kosten der Details. Bei ISO 3.200 dominiert dann allerdings das Farbrauschen und diese Empfindlichkeit ist wirklich nur Notfällen vorbehalten.
In der Standardeinstellung der Kamera werden die JPEGs insgesamt hinsichtlich Farben, Kontrast und Schärfe sehr zurückhaltend aufbereitet, was Profis freuen wird, denn die Daten sind damit bestens für die anspruchsvolle Weiterbearbeitung geeignet. Wer die JPEGs möglichst knackig und bunt haben möchte, kann das aber problemlos entsprechend konfigurieren.
A12 das Makromodul
Eine überzeugende Vorstellung liefert auch das A12-Modul, das aus einem 2,5/33 mm Makroobjektiv nebst einem 12,3 Megapixel APS-C-CMOS besteht. Es entspricht einer 50-mm-Kleinbildbrennweite und wiegt zusammen mit dem Kameramodul etwa 450 Gramm. Bereits bei offener Blende ist die Schärfe überzeugend und angesichts der relativ hohen Lichtstärke verlockt das Objektiv natürlich gerade dazu, bei Offenblende mit selektiver Schärfe zu spielen; sowohl in der Makro- als auch in der Porträt- und Reportagefotografie. Leider verfügt das A12 nicht wie das S10 über einen Bildstabilisator, was die Freihandmöglichkeiten doch gravierend einschränkt. Das ist angesichts der Kompaktheit der Kamera schade, denn eigentlich möchte man das kleine Ding nicht wirklich auf ein Stativ schrauben, sondern viel lieber auch als äußerst dezente Reportagekamera in Available-light-Situationen einsetzen.
Aufnahme mit A12-Modul bei ISO 3200/36°
Allerdings, das sei zur Ehrenrettung gesagt, macht das A12-Modul bei hohen ISO-Einstellungen eine wirklich gute Figur. Richtig belichtet (Histogramm nach rechts expose-to-the-right!) sind selbst ISO 3.200 brauchbar. Das feinkörnige Rauschen erinnert stark an das, was man von 400-ASA-Diafilmen gewohnt ist und tut manchen Motiven sogar gut.
Was ich vermisst habe, war eine Lupeneinstellung auf dem Display, wie man das von den meisten Spiegelreflexkameras kennt. Gerade im Makrobereich hilft das doch oft sehr. Ein nicht ganz schlechter Ersatz ist hier allerdings der sehr detailreiche elektronische Sucher, der mir zumindest das manuelle Scharfstellen deutlich erleichterte.
[Einschub 6.3.2010]: Die Lupenfunktion gibt es doch: Bei längerem Druck auf die Taste „MENU / OK“ wird die Bildmitte sowohl bei automatischer wie manueller Scharfstellung vergrößert dargestellt. Danke für die Hinweise. [Einschub Ende]
Fazit
Die GXR ist meines Erachtens ein überzeugender Einstieg von Ricoh im Bereich der Systemkameras. Die GXR sieht nicht nur edel aus, sie ist auch bestens verarbeitet und schon die ersten beiden Module zeigen, dass da ein nicht unerhebliches Potential schlummert. Es fehlen natürlich die umfassenden Möglichkeiten, die die großen Spiegelreflexsysteme bieten und selbst wenn in absehbarer Zeit weitere Module folgen, würde ich nicht davon ausgehen, dass die GXR jemals vergleichbar vielfältige Ausbau-Optionen bieten wird. Aber nicht jeder braucht das immer. Wers daher gerne flexibel und kompakt hat, findet hier ein sehr interessantes System, das wohl mancher als hochwertige Ergänzung einer Spiegelreflexausrüstung in Betracht ziehen kann. Die einfache Bedienung, die vielfältigen Konfigurationsmöglichkeiten und die insgesamt gute Bildqualität sowohl beim Kompaktmodul S10 als auch beim lichtstarken Makromodul A12 stellen hohe Ansprüche zufrieden. Angesichts der Preise darf man das allerdings auch erwarten: Das Kameramodul allein schlägt mit etwa 460 Euro zu Buche. Für das kompakte S10 Modul werden knapp 400 Euro fällig und das A12-Makromodul ist für rund 670 Euro zu haben.
Anlässlich der PMA 2010 hat Ricoh zwei weitere Objektiv-Sensor-Module für die GXR in Aussicht gestellt: das stabilisierte P10 (3,5-5,6/28-300 mm entspr. Kleinbild) und das weitwinkelige A12 (APS-C-Sensor und 2,5/28 mm entspr. Kleinbild). Beides klingt interessant – aber auch zum jetzigen Zeitpunkt ist die GXR schon eine äußerst reizvolle, gut zu handhabende Kamera, die das Gepäck nicht dramatisch belastet und auch als dezente Reportagekamera zu überzeugen vermag.
(Hans-Peter Schaub)
Produktfotos von Ricoh; Beispielfotos von Hans-Peter Schaub.
Nachtrag (4.3.2010; 10:55 Uhr): Die Bildunterschrift zum S10-Modul – die hier in der Redaktion nachträglich und falsch verfasst wurde – wurde korrigiert. Ursprünglich stand da „GXR mit mit aktivierter HDR-Funktion“; es handelt sich aber um ein aus drei Einzelaufnahmen nachträglich errechnetes High-Dynamic-Range-Foto – die GXR bietet keine interne HDR-Funktion.
Verständnisproblem
Die Vorteile der Ricoh gegenüber DSLR und µFT lassen sich ja leicht nachvollziehen, aber wo liegt der Vorteil z.B. gegenüber LX3, TZ7 und DP1, die alle 3 zusammen immer noch deutlich billiger sind, zusammen immer noch kleiner als die Ricoh mit 3 Modulen, einzeln erst recht, und obendrein auch noch einzeln verwendbar? (z.B. bei Defekt oder wenn man zu zweit unterwegs ist)
Ich gebe zu, dass ich mir die DP1 von Panasonic wünschen würde und zwar schlichtweg um eine einheitliche Bedienung der 3 zu haben, das ist aber auch das einzige oder übersehe ich da etwas?
Vorteile
[quote=Gast]Die Vorteile der Ricoh gegenüber DSLR und µFT lassen sich ja leicht nachvollziehen, aber wo liegt der Vorteil z.B. gegenüber LX3, TZ7 und DP1, die alle 3 zusammen immer noch deutlich billiger sind, zusammen immer noch kleiner als die Ricoh mit 3 Modulen, einzeln erst recht, und obendrein auch noch einzeln verwendbar? (z.B. bei Defekt oder wenn man zu zweit unterwegs ist)[/quote]Ein einheitlicher Akku, alle Bilder, z.B. im DNG-Format, auf einer Speicherkarte, nur ein Netzteil, ein Bedienkonzept, toller Bildschirm, Blitzanschluss, einheitlicher elektrischer Sucher ….
Klar, der Preis sollte auch stimmen. Wenn die GXR samt Modul S10 24-72 irgendwann mal nicht viel teurer als eine einzelne GX-200 ist, stimmt der Preis. Derzeit übertreibt Ricoh noch etwas, was bei einem derart neuen Kamerakonzept ja auch nicht sonderlich verwundert.
Lupenfunktion auch bei AF
Sie funktioniert genauso übrigens auch bei AF durch etwas längeres Drücken der OK-Taste.
Dann lass ma sie halt
in der Ecke stehen.
Warum sind denn die alten Objektive schlecht?
Selbst verwende ich ein 20 Jahre altes Makro-Objektiv … ein Vergleich mit aktuellen hat gezeigt, dass es in nichts nachsteht.
Warum sollen den ältere Objektive “schlecht” sein?
Warum soll sowas nicht funktionieren?
Die Zahl der – rein mechanischen – Adapter, die Novoflex für m4/3 anbietet zeigt doch, dass der Bedarf da ist.
Warum also sowas ausschließen?
Über Jahrzehnte sind gute Bilder mit Canon-FD, Minolta-MD, Contax, u.a. Objektive (und Kameras) gemacht worden … warum sollen die denn heute soooo schlecht sein, dass man sie nicht mehr verwenden sollte?
Auch preislich
konkurriert das GXR-System bereits mit DSLR-Alternativen. Ich hätte statt eines derart exotischen Systems lieber eine kompakte hochwertige Spezial-Macro-Kamera mit entsprechendem Zubehör für bestimmte Anwender (z.B. Medizinbereich,etc.) herausgebracht.
Das Modulwechselsystem mit zigpoligen Kontaktleisten halte ich für keine zuverlässige Dauerlösung. Die Zahl der Steckzyklen ist limitiert. Auch die Verschmutzung der Kontakte ist zu beachten. Eine spezialisierte Kompaktlösung kann auch besser gegen Staub und Feuchtigkeit geschützt werden. Wegen des Zoom-Moduls allein wird sicher keiner die GXR kaufen.
Interessanter Ansatz
… aber eher enttäuschende Umsetzung.
Siehe hier:
http://www.dpreview.com/reviews/ricohgxra12/
Was nutzt das schönste Modulkonzept wenn die Bildqualität auf der Strecke bleibt.
Enttäuschende Umsetzung?
Manchmal hilft Lesen: “All in all, the combination of the A12 50mm sensor, image processing and lens produces, pretty much in any light condition, image output that is on par with many mid-level DSLRs and arguably the best we’ve seen so far on any mirrorless camera.” steht im Fazit des dpreview-Tests. Wo bleibt der Grund für die Enttäuschung?
Schönen Gruß
Hans-Peter Schaub
Die Qualität
eines Systems offenbart sich letztlich in den Details. Unterschiedliche Sensorgrößen – mit zwangsweise unterschiedlicher Abbildungsqualität -, oder auch das eher willkürlich zu nennende Angebot eines Bildstabilisators, gehören dabei zu jenen Details, die einem dieses Angebot als wenig erstrebenswert erscheinen lassen.
?
ja, da steht einiges, aber nicht, dass “die bildqualitaet auf der strecke bleibt”!
panda schrieb:
… aber
[quote=panda]… aber eher enttäuschende Umsetzung.
Siehe hier:
http://www.dpreview.com/reviews/ricohgxra12/
Was nutzt das schönste Modulkonzept wenn die Bildqualität auf der Strecke bleibt.[/quote]
Also entweder kann ich kein Englisch mehr oder Sie. Der Testbericht weißt ausdrücklich auf die gute Bildqualität hin, die das A12-Modul zu bieten hat. Nichts für Ungut…
Bildqualität
Da ich die Kamera mit dem 50er A12-Modul seit einigen Tagen bei mir habe, kann ich sagen, dass die Bildqualität hervorragend ist. Sie kommt – auch beim Rauschen – an meine Canon EOS 5D heran und ist der Panasonic GF1 beim Rauschen um mindestens eine Blendenstufe überlegen. Auch ISO 3200 sind im AL-Bereich ohne weiteres möglich.
Leider wahr
[quote=panda]
Was nutzt das schönste Modulkonzept wenn die Bildqualität auf der Strecke bleibt.[/quote]
Muss ich zustimmen. Auch wenn im Test was anderes steht. Die Bilder sind relativ detailarm (in den Strukturen) und blass in der Farbdynamik. Zudem allesamt kräftig überschärft. Kantenkontrast ist viel zu hoch.
Ist zwar besser als matschige Bilder, aber trotzdem weit entfernt von einer DP1 oder DP2.
Letztere war der Grund meine Ricoh GR digital zu verkaufen – auch hier wegen der versprochenen und nicht eingehaltenen Top-Bildqualität.
Vermeintlicher Nachteil
Natürlich ist etwas Neues erst mal verdächtig. Bei genauerer Betrachtung hat diese Modul Bauweise aber auch echte Vorteile.
Keine Beschränkung im Auflage Maß. Dadurch sind bis zum Tilt – Shift, Astronomie, Endoscop, Bendoscop, Mikroscop alle sonst denkbaren Varianten möglich.
Alle Komponenten sind exakt aufeinander abgestimmt und Staubfrei.
So viele Hobbys, so viele spezielle Module sind vorstellbar. Jeder Anwender kann so SEINE Ausrüstung finden. Im Gegensatz zur Reflex ist sie dann auch noch recht klein.
Mit jedem gekauften Modul findet neben einem Soft- auch ein Hardware Update statt.
Der kleinen Firma Ricoh, deren Verantwortlichen, muss erst mal gratuliert werden. Sie waren flexibel, mutig und werden eine Nische finden. Als Image Produkt kann man diese Idee durchaus empfinden.
Einzig der Erscheinungszeitpunkt ist zu spät. Ich denke an die GF-1, E-PL1, oder die Ankündigung von Sony Spiegellos Systeme auf dem Markt zu bringen.
Erst nachdenken
[quote=Gast]ja, da steht einiges, aber nicht, dass “die bildqualitaet auf der strecke bleibt”![/quote]
Da die Qualität von der jeweiligen, fest verbundenen Objektiv-Sensor-Einheit, abhängig ist hat das System viele Bildqualitäten. Anders – wenn bei bei meinem Fahrzeug eine Naht am Beifahrersitz unsauber ist, dann ist Mercedes eine schei… Firma, oder?
zu kurz gedacht!
[quote=Gast]Keine Beschränkung im Auflage Maß. Dadurch sind bis zum Tilt – Shift, Astronomie, Endoscop, Bendoscop, Mikroscop alle sonst denkbaren Varianten möglich.
Alle Komponenten sind exakt aufeinander abgestimmt und Staubfrei.
So viele Hobbys, so viele spezielle Module sind vorstellbar. Jeder Anwender kann so SEINE Ausrüstung finden. Im Gegensatz zur Reflex ist sie dann auch noch recht klein.
Mit jedem gekauften Modul findet neben einem Soft- auch ein Hardware Update statt.[/quote]
Ist ja alles richtig, nur was kostet ein Batteriefach mit Display, Miniblitz und Menüspielereien wohl in der Produktion wenn schon 60-Euro-Knipsen das haben?
In richtig hochwertig vielleicht sogar wirklich 60 Euro ohne das Objektiv und den Sensor und zieht man davon jetzt die Schnittstellentechnik ab, sinds höchsten noch 50!
Will sagen: n Fuffi mehr pro Modul würde bei den Preisen den Kohl nicht fett machen, dann wäre es jeweils ne ganze Kamera und die mit identischer Bedienung, das wäre was und noch weitaus zukunftssicherer und kleiner als dieses Modulgeraffel.
Denn Sinn diverser Sensoren jeweils fest mit dem Objektiv verbunden sehe ich durchaus, allein schon die Baugröße eines Minichip-28-300 vs. Bildqualität einer APS-Festbrennweite und dazwischen das 24-70, eben wie TZ7-LX3-DP1/2, nur warum ich dann noch das Batteriefach-Blitzdisplay wechseln soll kapiere ich nicht?
Die Erklärung
warum es im Gegensatz zu dieser Ricoh z.B. bei einer mFT-Cam Beschränkungen für das Auflagemaß (für unterschiedliche Anschlüsse wohl) geben sollte – wo dieses wie auch andere Wechselobjektiv-Systeme doch tatsächlich für JEDEN Anschluss offen sind – die wären sie mir noch schuldig …
Lupenansicht
Danke für den Test. Du schreibst: “Was ich vermisst habe, war eine Lupeneinstellung auf dem Display, wie man das von den meisten Spiegelreflexkameras kennt. Gerade im Makrobereich hilft das doch oft sehr. Ein nicht ganz schlechter Ersatz ist hier allerdings der sehr detailreiche elektronische Sucher, der mir zumindest das manuelle Scharfstellen deutlich erleichterte.”
Vielleicht verstehe ich Dich falsch, aber bei manuellem Fokussieren (MF) bringt ein längerer Druck auf die OK-Taste eine Lupenansicht auf den LCD-Monitor.
Der Kerle kann nicht lesen.
Aber egal, was da steht, man braucht sich das ja nur auf dpreview anschauen. Die Bilder überzeugen locker. Die toppen auch den gesammelten Pixelgries, den beispielsweise eine Canon DSLR neueren Datums anzuliefern in der Lage ist. In sofern kann man das getrost außen vor lassen.
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Die Preisgestaltung ist momentan noch ein Schwachpunkt. Sinnvoller wäre es, das “Grundmodul” (Kamera) sehr günstig anzubieten (460 Euro sind wohl ein Witz), und mit den Zusatz-Objektivmodulen Geld zu verdienen.
Zum Konzept an sich: natürlich ist das ein Nischenmodell, für eine Firma wie Ricoh ist das aber auch der einzige Weg zu überleben.
Gast schrieb:
Die
[quote=Gast]Die Preisgestaltung ist momentan noch ein Schwachpunkt. Sinnvoller wäre es, das “Grundmodul” (Kamera) sehr günstig anzubieten (460 Euro sind wohl ein Witz), und mit den Zusatz-Objektivmodulen Geld zu verdienen.
Zum Konzept an sich: natürlich ist das ein Nischenmodell, für eine Firma wie Ricoh ist das aber auch der einzige Weg zu überleben.[/quote]
Ah ja… anstelle einer guten und günstigen Kamera lieber eine schwachsinnige und teure. Ob Ricoh so überlebt? Ich glaube nicht…
Preis
[quote=Gast]Die Preisgestaltung ist momentan noch ein Schwachpunkt. Sinnvoller wäre es, das “Grundmodul” (Kamera) sehr günstig anzubieten (460 Euro sind wohl ein Witz), und mit den Zusatz-Objektivmodulen Geld zu verdienen.[/quote]
Die Preise sind ja gefallen. Das Gehäuse gibt es für etwa 200 € weniger, und sie ist auch günstig als Set erhältlich.
Rico GXR – edel?
Die Kamera sieht edel aus? Wenn man sie in der Hand hat, denkt man es ist eine Kamera aus dem Spielzeugladen. Edel ist wohl der falsche Begriff.
Edle Ricoh
Sieht jedenfalls moderner und “edler” aus, als meine veraltete Leica-Kiste mit der Typenbezeichnung M4-2, die ich immer noch nicht losgeworden bin, weil sie eine für die Funktion der Kamera unwesentliche Beule besitzt. Sollte es doch noch zu einem annehmbaren Preis klappen, nehm` ich als mögliche Zweitkamera diese neue Modul-Ricoh ins Visier, denn mit der analogen Vorgängerin GR-1 kam ich auch gut klar, möchte aber den Chip selber belichten. Übrigens hat in der ColorFoto Februar 2010 die Ricoh GXR die Olympus Pen E-P2 im Bereich höherer ISO-Empfindlichkeiten deutlich und sichtbar geschlagen. Keine Angst, ich geh` für die “Testversuche” nicht in eine Kirche, da gibt es spannendere Örtlichkeiten! [quote=Gast]Die Kamera sieht edel aus? Wenn man sie in der Hand hat, denkt man es ist eine Kamera aus dem Spielzeugladen. Edel ist wohl der falsche Begriff.[/quote]
Edel?
Ich weiß nicht, ob sie “edel” aussieht, ist mir auch egal, und das ist sowieso Geschmackssache. Aber sie liegt sehr gut in meiner Hand, fühlt sich stabil und griffig an und ist sehr gut und intuitiv zu bedienen, wenn man sich einmal etwas an die Knöpfe und Funktionen gewöhnt hat (was ja wohl bei jeder Kamera dazugehört). Wie man da auf den Spielzeugladen kommt, ist mir ein Rätsel. Mit einer dicken fetten DSLR sollte man sie aber auch nicht vergleichen, hier geht es ja gerade um Kompaktheit.
Gute Bildqualiät bei einem Objektiv!
Die Bildqualität scheint exzellent zu sein, die Geschwindigkeit aber verbesserungsbedürftig.
Ich stelle mir die Frage ob die AF Geschwindigkeit mit einem Update, einen neuen Kameragehäuse oder gleichzeitig auch einem neuen Objektivmodul verbessert werden kann.
Oder ist eine signifikante Verbesserung, der Arbeitsgeschwindigkeit, nur durch ein neues Objektivmodul erreichbar. Dann wäre das ganze System wohl ein Anachronismus.
Ein etwas schnelleres Kameramodul mit schwenkbarem Display und zweitem Einstellrad, statt der Wippe auf der Rückseite, täte auch Not.
Ein Bildstabilisator sollte in den Modulen bereits eingebaut sein. Nachrüsten wird wohl kaum möglich sein.
Die Module mit dem APS´C Sensor sind Interessant.
Die Module mit 1/2,3 Zoll Sensor sind preislich nicht konkurrenzfähig.
Die Kamera könnte sich noch mausern, aber noch glaube ich nicht an eine Zukunft des Systems.
Sinnvolles Konzept
Ich denke nicht dass das Ricoh-Konzept das Gros der Amateure anspricht, sondern Leute, die bereits über ein entsprechendes DSLR-/MF-Equipment verfügen und das Ricoh-System (DNG) ergänzend als kompakte, leichte und vor allem leise (und damit diskret wirkende) Kamera einsetzen möchten, ohne abbildungstechn. Kompromisse (zumind. auf APS-C Niveau) einzugehen . Der ganze Klapperradau, den( D)SLRs, einschließlich Olympus-Panasonics Systemkameras, veranstalten ist in vielen Situationen oft einfach nur störend. Wird Zeit die Canon G-Serie/Panasonic LX3 usw. endlich einzumotten …
Die X1, mit einem ebenfalls leise arbeitenden Verschluß und nahezu ähnlichen Abbildungsleistungen ist, schon wegen d. mieseren Handlings , Griffigkeit (ohne opt. Handgriff), mies auflösendem Monitor sowie fixer Brennweite m.E. leider nur 2. Wahl …
A.G.
Baukasten
Die Idee, eine Kamera baukastenähnlich aufbauen zu können ist nicht neu.
Hasselblad und vergleichbare Modelle machen dies schon lange.
Interessant war dies vor allem in der Zeit des Rollfilmes. Es konnte zwischen Farb-Negativ, Dia, S/W Film oder Polaroid gewechselt werden, bevor ein Film zu Ende war.
Heute mit der Digitaltechnik macht das Baukastensystem keinen Sinn mehr!
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www.focus-stacking.ch
Think Different(ly)
Ricoh war und ist Traditionalist und Querdenker – Mainstream können Entertainment Companies viel besser. Also, Anders Denken und Neu Fotografieren. “Die beste Kamera ist die, die man nicht besitzt.” Macro, Zoom, Festbrennweite, großer Sensor, kleiner Sensor etc. in ein gemeinsames Konzept gebündelt finde ich zumindest interessant und überlegenswert. Abgesehen davon gibt es kaum ein besseres User-Interface als das von Ricoh. Also – Leben und Leben lassen!
Lupenfunktion – aktualisiert
Wie schon geschrieben aber noch nicht aktualisiert. Bei MF die OK-Taste drücken und schon erscheint eine Lupe in der Bildmitte. Bei nochmaligem drücken wird sie wieder deaktiviert. OK – Okay !?
Beispielfotos
Vielen Dank für die Beispielfotos, die sind deutlich besser als diese langweiligen Knipsbildchen aus der Barockkirche mit der Leica S2.
Gast schrieb:
Vielen Dank
[quote=Gast]Vielen Dank für die Beispielfotos, die sind deutlich besser als diese langweiligen Knipsbildchen aus der Barockkirche mit der Leica S2.[/quote]
Haha… der war gut.
Pah, die Module zeigen,
dass die Ricoh eine Amateurknipse für Knipser ist. Daran ändert auch das Makro nichts. (Wie häufig sich das wohl verkaufen wird?) Das gibt es inzwischen auch für MicroFourThirds. Mehr als ein Achtungserfolg wird Ricoh mit dem Ding nicht gelingen. Mal sehen, ob es eine weitere Auflage dieses Moduldings geben wird. Gegen die beiden Treiber des Marktes, Olympus und Panasonic, und deren tolle Produkte hat Ricoh keine Chance. Die aktuelle Meldung bei dpreview zur MFT-Verbreitung in Großbritannien spricht Bände! Ich bereue es keine Sekunde, bei MFT eingestiegen zu sein, weil mich da Ausstattung, Qualität und Universalität überzeugen – von einigen hochinteressanten Brennweiten mal ganz abgesehen.
Schönes Beispiel dafür,
Schönes Beispiel dafür, dass die Voreingenommenheit der Amateure offenbar mit dem Preis des Fotogeräts steigt …
Paßt das in eine Fototasche?
Die Idee, Objektive mit passendem Sensor zu verkaufen, ist ja nicht doof.
Aber: Normale runde Objektive kann man prima in Fototaschen unterbringen.
Wie soll das bei Objektiven gehen, die hinten einen eckigen Sensorkasten haben?
Klingt irgendwie nach enormem Platzbedarf im Vergleich zu herkömmlichen Scherben.
Gruß
S.
Die Einteilung von Fototaschen
ist in der Regel quadratisch, zumindest rechteckig, also praktisch und gut … DARAN wird dieses System eher nicht scheitern.
Bajonett
Der Tausch der Sensoreinheit würde auch die Möglichkeit bieten, ein Modul mit einem Bajonett anzubieten.
Wäre doch interessant ein Modul mit m4/3-Bajonett zu haben …
… oder alte mechanische Anschlüsse incl. Übertragung der mech. in elektr. Informationen.
Damit würde das Ricoh-System nicht nur Altes “adaptieren” sondern wirklich “anschließen” …
… FD-Modul, MD-Modul, usw.
Wenn Ricoh
DIESE (gute) Idee gehabt hätte, dann wäre das hier sicher eine ernst zu nehmende Wahl, und weniger zwangsorginelle Qual …
Trick 17
mit tausendfacher Selbstüberlistung.
Sorry, das ist nicht der Sinn dieses GXR-Systems, sich in irgendwelche anderen Linien einzuklinken. Wer FT- oder APS-C-Optiken hat, soll sie doch da weiter benutzen, wo sie hingehören. Der Witz des Ricoh-Systems ist ja, dass die Einheit zwischen Sensor und Optik geschlossen ist, weil das für die Qualität der Bilderfassung erhebliche Vorteile hat. Diese Sorte Zwangsmania, irgenwelche “tollen” Optiken egal wo wieder einsetzen zu können, ist ja für manchen Freak ne schöne Sache, nur in Bezug auf das, was die GXR darstellt, massiv kontroproduktiv. Also, schön in der Spur bleiben! Diese Kameras ist kein Spielzeug für Kompatiblitätskünstler.
Ich baue mir meine Kamera?
Also ich kann mich beim Betrachten der im Artikel gezeigten Produktbilder, wo die einzelnen Komponenten aufgereiht nebeneinander stehen des Eindrucks nicht erwehren, es handele sich um ein neues Sammelwerk beim Zeitschriftenhändler: nachdem man schon Puppenhäuser und Panzer bauen konnte, und aktuell sogar das Sonnensystem als Modell zu basteln ist, gibt´s nun eine Kamera! Mag die Bildqualität auch gut sein, ich finde das Konzept einfach nur grauslig! Ich stelle mir vor, wie ich in der Fototasche nach den Modulen suche, im dann diese Kästchen an die Gehäuse anzudocken. Wie Langzeitstabil diese Dinger dann letztlich sind, muss auch erst noch bewiesen werden! Außerdem hat es auch einen großen Nachteil, wenn man Sensor und Optik gemeinsam in ein Wechsel-Gehäuse verbaut: ich kaufe immer den teuren Sensor mit! Der eigentliche Grund für diese Art von “Kamera” dürfte hingegen klar auf der Hand liegen: es geht um Kundenbindung, denn hier handelt es sich um ein System, das mit keinem Adapter der Welt zu einem anderen System passend gemacht werden kann! Man ist und bleibt an de Hersteller gebunden. Dies widerspricht aber dem Gedanken an eine Systemkamera. Ich finde es hervorragend, z.B. an µFT mithilfe von Adaptern (Panasonic bzw. Novoflex) auch M-Optiken anzusetzen. Bei allen dann erforderlichen Kompromissen. Man kann seine fotografischen Möglichkeiten erweitern! Bei dem hier gezeigten Modulsystem mit Playmobil/Lego-Touch hingegen stellt sich aber schon das Gefühl professionellen oder zumindest anspruchsvollen Fotografierens doch gar nicht erst ein. Man ist eben einem einzigen Hersteller “ausgeliefert”. Somit erwirbt man schlussendlich eine Kompaktkamera, nur mit auswechselbaren Modulen, aber dafür ist sie zu teuer. Hoffe, dass dieses Konzept am Markt baden geht. Zum Wohle der (teils auch nur zähneknirschend geduldeten) Interkonnektivität zwischen den Produkten anderer Hersteller!
Was bei Halbwüchsigen mit Sammelbildchen funktioniert
sollte ausgewachsenen Fotografen, wenn schon nicht lieb, so doch wenigstens teuer sein …
Ricoh, Kritik unangebracht
[quote=Gast]Mag die Bildqualität auch gut sein, ich finde das Konzept einfach nur grauslig! Ich stelle mir vor, wie ich in der Fototasche nach den Modulen suche, im dann diese Kästchen an die Gehäuse anzudocken.[/quote]Und? Ich suche in meiner Fototasche nach Objektiven, um die dann am Gehäuse anzudocken (und muss dabei stets auf meine Objektiv- und Kameradeckel aufpassen und Acht geben, dass kein Schmutz in die Kamera dringt). Oder im Schrank nach den Kompaktkameras, wenn die SLR zu groß zum Mitnehmen ist…[quote=Gast]Wie Langzeitstabil diese Dinger dann letztlich sind, muss auch erst noch bewiesen werden![/quote]Mutmaßlich stabiler als eine SLR mit offenem Spiegelkasten, mit Sensor und Mattscheibe, die verdrecken können, und AF-Mechanik und Optik, die sich dejustieren kann. [quote=Gast]Außerdem hat es auch einen großen Nachteil, wenn man Sensor und Optik gemeinsam in ein Wechsel-Gehäuse verbaut: ich kaufe immer den teuren Sensor mit![/quote]Kennen sie die heutigen Sensorpreise? Ist das bei den Kompaktkameramodulen ein großer Nachteil? Oder ist es eher ein Vorteil, dass Sie nicht für jedes neue Objektiv (Kompaktkamera) oder jeden neuen Sensor (SLR, Wechselobjektivkamera) eine komplette Kamera kaufen? [quote=Gast]Der eigentliche Grund für diese Art von “Kamera” dürfte hingegen klar auf der Hand liegen: es geht um Kundenbindung, denn hier handelt es sich um ein System, das mit keinem Adapter der Welt zu einem anderen System passend gemacht werden kann![/quote]Warum wohl haben sich die meisten Spiegelreflexkamerahersteller nicht auf ein gemeinsames Bajonett geeinigt? Es geht um Kundenbindung. Vor die EOS muss halt das EF-Objektiv, vor die Nikon das Nikon-Objektiv. [quote=Gast]Man ist und bleibt an de Hersteller gebunden. Dies widerspricht aber dem Gedanken an eine Systemkamera.[/quote]Dass Ricoh den Prototypen eines Pentax-K- und eines Leica-M-Moduls zeigt, beweist ja gerade, dass man dem Gedanken der universellen Systemkamera für die verschiedensten Objektive aufgeschlossen gegenüber steht. [quote=Gast]Ich finde es hervorragend, z.B. an µFT mithilfe von Adaptern (Panasonic bzw. Novoflex) auch M-Optiken anzusetzen. Bei allen dann erforderlichen Kompromissen.[/quote]Genau. Bei – wegen der kleinen Sensoren – einigen Kompromissen. Die vermutlich bei Ricohs M-Modul mit APS-C-Sensor deutlich kleiner ausfallen werden. Und vielleicht irgendwann in ferner Zukunft mit einem Kleinbildsensor ganz entfallen. [quote=Gast]Somit erwirbt man schlussendlich eine Kompaktkamera, nur mit auswechselbaren Modulen, aber dafür ist sie zu teuer.[/quote]Warten Sie doch mal etwas ab. Frühadopter zahlen immer etwas mehr. Was hatten nochmal die ersten AF-SLR gekostet? Was kosteten die ersten digitalen Kleinbildkameras? Was kostete vor gar nicht so langer Zeit eine simple Lumix G1?[quote=Gast]Hoffe, dass dieses Konzept am Markt baden geht. Zum Wohle der (teils auch nur zähneknirschend geduldeten) Interkonnektivität zwischen den Produkten anderer Hersteller![/quote]Gerade Ricoh hatte sich doch um die Interkonnektivität seinen Produkten und denen anderer Hersteller bemüht. Zum Beispiel, indem man früher Spiegelreflexkameras mit K-Bajonett baute (anstatt ein eigenes Bajonett zu „erfinden“). Zum Beispiel, indem man heute das Sigma-Blitzprotokoll und die Sigma-Blitzgeräte unterstützt (anstatt sich einen eigenen, imkompatiblen Blitzfuß einfallen zu lassen oder den Blitzschuh ganz wegzulassen). Zum Beispiel, indem man zukünftig vielleicht ein Modul fürs M-Bajonett mit möglichst großem bezahlbaren Sensor anbietet, das in die gleichen Kameras wie viele andere Sensoren passt (und vielleicht gibt es ja auch ein Leica-R-Modul?). Zum Beispiel, indem man aus der GXR in Zukunft mit einem Festplattenmodul und einer handelsüblichen kleinen Festplatte einen Image-Tank machen kann.