Und wieder geht ein Vorsitzender des Aufsichtsrats bei der Leica Camera AG, Solms: Franz Jung, bislang Aufsichtsrat und Vorsitzender des Leica-Aufsichtsrat, legt sein Amt per Ende März 2010 nieder:
Einer dürren Ad-hoc-Mitteilung von Leica ist zu entnehmen, dass der Bank-Manager Franz Jung aus persönlichen Gründen seine Ämter als Aufsichtsrat und Vorsitzender des Aufsichtsrat zum 31. März 2010 niederlegt. Franz Jung wurde erst im August 2009 als Nachfolger für Dr. Wolf Schumacher in den Aufsichtsrat berufen. Auch dieser hatte nach kurzer Amtszeit (April 2008 bis August 2009) das Amt eilig niedergelegt.
Informationen über eine Neuberufung liegen bislang noch nicht vor.
Leicas O-Ton dazu; datiert auf den 25.2.2010:
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Franz Jung, hat den Vorstand und Aufsichtsrat der Gesellschaft mit heute eingegangenem Schreiben darüber informiert, dass er sein Aufsichtsratsmandat mit der in der Satzung vorgesehenen Frist von einem Monat aus persönlichen Gründen zum 31. März 2010 niederlegt.
Die Gesellschaft dankt Herrn Jung für sein Engagement. Der Vorstand
Kleiner Exkurs: Aufgaben des Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat ist ein gesetzlich zwingend vorgeschriebenes Organ einer Aktiengesellschaft oder Genossenschaft, aber auch bei einer GmbH möglich. Er hat gemäß § 111 Aktiengesetz die Geschäftsführung zu überwachen. Ihm obliegt die Prüfung der Bücher und der Vermögensgegenstände der Gesellschaft. Nach Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts durch den Aufsichtsrat hat dieser der Hauptversammlung zu berichten.
(agün)
Na ja,
es gibt sicher schönere Aufgaben – vor allem, wenn einen vielleicht sogar die Liebe zur Fotografie treibt, und weniger das Bestehen auf dem Boulevarde der Eitelkeiten.
Vielleicht haben die auch im
Vielleicht haben die auch im Aufsichtsrat einen Admin, der öfter mal einen sperrt, genauso wie der Admin vom Leicaforum.
…..
Leica wechselt seine Chefs in einem Rhythmus wie andere Unternehmen neue Kameramodell auf den Markt bringen…..
wenn ihnen schon die Chefs reihenweise davon rennen, liegt die Vermutung nahe, dass in dem Unternehmen irgendetwas falsch läuft !
Irgendetwas?!
[quote=Gast]Leica wechselt seine Chefs in einem Rhythmus wie andere Unternehmen neue Kameramodell auf den Markt bringen…..
wenn ihnen schon die Chefs reihenweise davon rennen, liegt die Vermutung nahe, dass in dem Unternehmen irgendetwas falsch läuft ![/quote]
Man muss ja kein Betriebsangehöriger sein, um sich das Drunterunddrüber bei denen live vorzustellen…
Da gibt es vermutlich die Fraktion der Leicaliebhaber, die Leica wieder als ernstzunehmenden Hersteller von Kameras etablieren wollen (–> R10), die Traditionalisten, die über den Tellerrand der M3 nicht hinausgucken wollen (–> M9), die Utopisten, die Leicas Heil in der Flucht nach vorne in die Nichtmittelformatnichtkleinbildniesche suchen (–> S2), und die Fatalisten, die Leicas Zukunft als Hermèshandtäschchenzubehörhersteller sehen (–> X1).
Wenn uns das als (ehemals potentielle) Kunden ja schon zu viel wird — wie muss das dann erstmal intern abgehen, dass sich selbst der enthusiastische Eigentümer, Herr Dr. Andreas Kaufmann, aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen hat/wurde?
Ach was, Unsinn!
Das ist einfach nur der spektakuläre “Turnaround”, von dem einer der Fanboys hier im Forum immer phantasiert.
Damit kommt Leica ganz groß raus.
Die Frage ist eher, warum dort immer diejenigen hinschmeißen, die von Amts wegen etwas von Buchhaltung verstehen. (OK, diejenigen, die dort etwas von Fotografie verstehen, kündigen nicht selbst, sondern werden entlassen. Aber wir wollen jetzt keine alten Wunden aufreißen. Man hat sich ja schließlich außergerichtlich “geeinigt”.)
Gast schrieb:
Leica
[quote=Gast]Leica wechselt seine Chefs in einem Rhythmus wie andere Unternehmen neue Kameramodell auf den Markt bringen ….. wenn ihnen schon die Chefs reihenweise davon rennen, liegt die Vermutung nahe, dass in dem Unternehmen irgendetwas falsch läuft ![/quote]
Ein Mitglied des Aufsichtsrats ist kein Chef. Aufgabe des Aufsichtsrates ist es, die Arbeit des Vorstandes zu kontrollieren, so wie Photoscala das in der obigen Meldung beschrieben hat. Nun ist Leica zwar eine AG und muss daher einen Aufsichtsrat haben, aber der einzige Aktionär ist Dr. Andreas Kaufmann, der gleichzeitig Vorstandsvorsitzender ist. Da gibt es für die Vertreter der Arbeitgeberseite im Aufsichtsrat, die ja die Kontrolle des Vorstandes im Auftrag der Aktionäre durchführen sollen, nicht mehr viel zu tun. De jure ist Leica noch eine AG, de facto aber ein Familienunternehmen im Besitz von Dr. Andreas Kaufmann. Und der läuft so schnell sicher nicht weg, dafür engagiert er sich zu stark.
Gast schrieb:
Leica
[quote=Gast]Leica wechselt seine Chefs in einem Rhythmus wie andere Unternehmen neue Kameramodell auf den Markt bringen…..
wenn ihnen schon die Chefs reihenweise davon rennen, liegt die Vermutung nahe, dass in dem Unternehmen irgendetwas falsch läuft ![/quote]
Nicht der Leica-Chef geht, sondern ein Mitglied des Aufsichtsrates (Aufsichtsratsvorsitzender) – ein nicht ganz unwichtiger Unterschied – allerdings sind die Forenbeiträge zu diesem Thema diesmal sehr enttäuschend – ich hatte mit mehr Verve beim Argumentieren mit Unsachkenntnis gerechnet und mich auch darauf gefreut, so konnte ich dieses Mal nur müde lächeln; das schmerzt wirklich 😉
Die Realität ist hart
..in dieser globalisierten Welt mitzumischen, ist sehr schwer. Leica hat den Vorteil, dass sie noch auf fotografisch wenig talentierte Sammler zurückgreifen können, die alles kaufen, wenn es nur neuwertig ist und sich in schönen Edelschatullen befindet. Im Kleinbild-Spiegelreflexbereich ist nix mehr zu finden, dann kommen die ewigen M-Fans, die sich freuen, dass es endlich möglich geworden ist, diese rückständige Kamera einigermaßen schnell zu beladen (mit der Speicherkarte)! Interessant die “preiswerte S2” mit ihren unterschiedlichen Service-Angeboten – dann die Spielzeuge vom Typ X1, bei denen der rote Punkt gleich 1.000 Euro Aufpreis kostet. Aber es läuft ja noch das Geschäft, bei dem japanische Kamerakonstrukteure ihren chinesischen Fabriken vorschlagen, was sie auf die nach Knopfdruck herausfahrenden Mini-Objektivchen `draufschreiben oder gravieren sollen: Leica, Zeiss, Rollei oder Schneider! Merkt doch sowieso keiner! [quote=Gast]Leica wechselt seine Chefs in einem Rhythmus wie andere Unternehmen neue Kameramodell auf den Markt bringen…..
wenn ihnen schon die Chefs reihenweise davon rennen, liegt die Vermutung nahe, dass in dem Unternehmen irgendetwas falsch läuft ![/quote]
Leica lange nicht die erste Kleinbildkamera
Das ist der zweite Kritikpunkt: Diese ewige Legendenbildung! Leica hat nicht die erste Kleinbildkamera gefertigt, da ga es schon die 1912 erschienene “Tourist Multiple in den Vereinigten Staaten”, durchaus erfogreich verkauft, dann erschienen aus der Reihe “Kamera für den Kinefilm” noch weitere Apparate in Frankreich und der Schweiz, sogar hier bei uns im “Deutschen Reich!” Als die Leica auf der Leipziger Frühjahrsnmesse 1925 erschien, war sie eigentlich von der Grundidee schon eine Kopie. Allerdings gebührt ihr zu Recht ein wichtiger Titel: “Die erste weltweit erfolgreiche Kleinbildkamera!” Das ist doch auch schon etwas! In den Fünfzigern und Sechzigern verkaufte sie sich sehr gut, auch an Profis. Das ließ dann aber stark nach, als sehr gute Spiegelreflexkameras aus Japan den Markt übernahmen – und die Profis wollten auch lieber schnelle Motoren einsetzen, lange Teleobjektive gebrauchen und die Weitwinkel-Brennweite durch einen Spiegelreflexsucher betrachten – und nicht durch umständliche und wenig präzise Aufstecksucher. [quote=Gast]Ich wünschte, bei Leica würde der Geist von Oscar Barnack durch die Gänge wabern… Oscar war immerhin Revolutionär, hat aus eigenen Antrieb eine Kleinbildkamera im “Leicaformat” (von Nikon als “FX-Format” gehijackt) entwickelt, seinen Chef davon überzeugt, das Teil auch zu bauen, und damit den gesamten Kameramarkt umgekrempelt. Aber was dagegen in den letzten 40-50 Jahren bei Leitz/Leica gelaufen (oder besser: nicht gelaufen) ist, ist einfach nur schaurig…
[quote=Gast]In dieser Bastlerklitsche im Hessischen scheint nicht nur der Geist des alten Oskar Barnack durch die Gänge zu wabern, sondern noch etwas, das die Mitglieder des Topmanagements regelmäßig Reißaus nehmen lässt. Wer glaubt, Konzerne wären für Führungskräfte Haifischbecken, der hat offensichtlich noch nie in der Barrakuda-Bude Leica gearbeitet…[/quote][/quote]
Was hat ein Aufsichtsratsvorsitzender denn an Möglichkeiten,
wenn er aus aktienrechtlichen Gründen da sein muss, da das Squeeze-out der Minderheitsaktionäre nicht durchführbar war. Das wäre etwas für einen Frühstücksdirektor.
Aber vielleicht steht ja bei Leica Camera derzeit wieder einmal Alles auf dem Prüfstand. Mal schauen, was die nächsten Wochen bringen und nicht zuletzt, wer dann neuer Aufsichtsratsvorsitzender wird.
Der Aufsichtsratsvorsitzende
ist nicht der Vorstand und damit nicht Mitglied in der operativen Geschäftsführung. Das muss zwar im Prinzip nicht viel heißen (s. F. Piech bei VW), ist aber in dem Fall so, dass hier eine Figur die Bühne verlässt, die ohnehin “nur” eine Kontrollfunktion von gesetzeswegen ausübt.
Is halt
[quote=Gast][quote=Gast]Leica wechselt seine Chefs in einem Rhythmus wie andere Unternehmen neue Kameramodell auf den Markt bringen…..
wenn ihnen schon die Chefs reihenweise davon rennen, liegt die Vermutung nahe, dass in dem Unternehmen irgendetwas falsch läuft ![/quote]
Nicht der Leica-Chef geht, sondern ein Mitglied des Aufsichtsrates (Aufsichtsratsvorsitzender) – ein nicht ganz unwichtiger Unterschied – allerdings sind die Forenbeiträge zu diesem Thema diesmal sehr enttäuschend – ich hatte mit mehr Verve beim Argumentieren mit Unsachkenntnis gerechnet und mich auch darauf gefreut, so konnte ich dieses Mal nur müde lächeln; das schmerzt wirklich ;-)[/quote]
wie mit dem sprichwörtliche Reissack in China …
Die Provinzposse geht weiter
In dieser Bastlerklitsche im Hessischen scheint nicht nur der Geist des alten Oskar Barnack durch die Gänge zu wabern, sondern noch etwas, das die Mitglieder des Topmanagements regelmäßig Reißaus nehmen lässt. Wer glaubt, Konzerne wären für Führungskräfte Haifischbecken, der hat offensichtlich noch nie in der Barrakuda-Bude Leica gearbeitet…
Ho-ho – endlich `mal ein Insider
Ja, ja, die Legendenbildung. Barnack war auch nicht der erste Kamerabastler, der eine Kleinbildkamera konstruierte, da waren die Amerikaner mit der Tourist Multiple zehn Jahre schneller – und so ging das weiter…[quote=Gast]In dieser Bastlerklitsche im Hessischen scheint nicht nur der Geist des alten Oskar Barnack durch die Gänge zu wabern, sondern noch etwas, das die Mitglieder des Topmanagements regelmäßig Reißaus nehmen lässt. Wer glaubt, Konzerne wären für Führungskräfte Haifischbecken, der hat offensichtlich noch nie in der Barrakuda-Bude Leica gearbeitet…[/quote]
LEICA Aufsichtsratsvorsitzender geht…..
die Ratten verlassen das sinkende Schiff!!
Und was bitte…
…hat der Aufsichtsratsvorsitzende mit dem ganzen Müll den Du hier absonderst jetzt genau zu tun? Der Aufsichtsratsvorsitzende ist in etwa so wie der Bundespräsident: Ein mit einem feinen Titel geschmückter Mann – mit eingeschränkten Handelsbefugnissen.
Beleidige mal Oscar nicht…
Ich wünschte, bei Leica würde der Geist von Oscar Barnack durch die Gänge wabern… Oscar war immerhin Revolutionär, hat aus eigenen Antrieb eine Kleinbildkamera im “Leicaformat” (von Nikon als “FX-Format” gehijackt) entwickelt, seinen Chef davon überzeugt, das Teil auch zu bauen, und damit den gesamten Kameramarkt umgekrempelt. Aber was dagegen in den letzten 40-50 Jahren bei Leitz/Leica gelaufen (oder besser: nicht gelaufen) ist, ist einfach nur schaurig…
[quote=Gast]In dieser Bastlerklitsche im Hessischen scheint nicht nur der Geist des alten Oskar Barnack durch die Gänge zu wabern, sondern noch etwas, das die Mitglieder des Topmanagements regelmäßig Reißaus nehmen lässt. Wer glaubt, Konzerne wären für Führungskräfte Haifischbecken, der hat offensichtlich noch nie in der Barrakuda-Bude Leica gearbeitet…[/quote]
Amüsant…
…wie ein paar gelangweilte Zeitgenossen dem Ende von Leica Camera entgegengeifern. Wenn diese «Bastlerklitsche im Hessischen» so unbedeutend wäre, wie Ihr hier die ganze Zeit glauben machen wollt, dann würdet Ihr doch keine Sekunde auch nur an den Gedanken verschwenden, die wertvolle Zeit Eures einmaligen Lebens für das Verfassen von so viel Schwachsinn aufzuwenden.
Aber immer nur schön weitermachen – ich hol schon mal den Popcorn! 😀
ja, ja – die Leica-Fans
Wieso? Wir haben hier auch schon über andere Kameramarken abgelästert, z. B. über die “Cosina-Quelle-Zeiss-Neckermann-Gläser” oder die “Fisher-price-Kameras” (auch FT genannt). Leica hätte bestimmt weniger Kritiker, wenn einige ihrer peinlichen Verehrer nicht so arrogant auftreten würden. Die wollten doch hier in diesem Forum “Canon und Nikon in den Boden rammen!?” (die zittern schon!) Das ist wie bei der Bundesliga, die Stars kämpfen hart gegeneinander, sind aber nach dem Spiel freundlich zueinander und bewerten die eigenen Spielzüge und die ihrer Gegner durchaus realistisch. Diese angesoffenen Fußballfans dagegen, mit ihren Bierplautzen und ihrer Maskerade plus den Primitiv-Sprüchen, da machen wir doch lieber einen großen Bogen `rum! Freu`mich sogar, wenn Leitz auf der nächsten photokina wieder dabei ist. Die sind ja nicht mehr auf einer Hallen-Ebene mit den großen Profimarken Canon und Nikon, sondern eine Etage tiefer gewandert, ihre Stand-Poster vor zwei Jahren waren auch nicht gerade ein Musterbeispiel an Schärfe, aber das Personal zeigte sich sachkundig und freundlich. Da schaut man doch gerne einmal über den Tellerrand und freut sich auch über den Erhalt deutscher Arbeitsplätze! [quote=odysseus]…wie ein paar gelangweilte Zeitgenossen dem Ende von Leica Camera entgegengeifern. Wenn diese «Bastlerklitsche im Hessischen» so unbedeutend wäre, wie Ihr hier die ganze Zeit glauben machen wollt, dann würdet Ihr doch keine Sekunde auch nur an den Gedanken verschwenden, die wertvolle Zeit Eures einmaligen Lebens für das Verfassen von so viel Schwachsinn aufzuwenden.
Aber immer nur schön weitermachen – ich hol schon mal den Popcorn! :D[/quote]