Ein erster Rundgang über die Fotomesse in Anaheim im sonnigen Kaliforniern. Ein paar Kameras, ein paar Kuriositäten
Der Eröffnungstag der PMA 2010 begann mit Sonys Pressekonferenz, die wir
live begleitet haben. Das hat mir Spaß gemacht! Nachdem die „Fakten“ nun raus sind, ist auch klar, warum Sony im Vorfeld nichts verriet: Entweder gibt es noch keinerlei Details zu den neuen Konzeptkameras, oder sie wollen sie noch um keinen Preis preisgeben. Auch nach der Pressekonferenz wunderten sich einige von uns, warum keiner von Sony zur neuen Kompaktlinie irgendwas von „spiegellos“ sagte. Als ich bei Sony nachfragte, ob sie nun spiegellos sei, bekam ich keine direkte Antwort – die Frage wurde geflissentlich umgangen. Doch natürlich können die gezeigten Modelle angesichts ihrer Kompaktheit keinen Spiegel haben. Gezeigt wurden allerdings nur „Muster ohne Wert“ – an den Kameras war nichts funktionsfähig. Die Konzeptmodelle der alpha-Kompaktline wirken sehr „aufgeräumt“, wie Sie auf den Fotos erkennen können, und scheinen keinen Sucher zu haben, und auch keine Möglichkeit, einen anzubringen.
Am Samsung-Stand, den ich kurz besuchte, entdeckte ich neben den Neuvorstellungen WB2000, WP10 und ES73 und EX1 eine weitere Kamera, die in den Pressemeldungen noch nicht erwähnt wurde: Zur HZ50W gab es da kaum Informationen: sie soll ein 26fach Superzoom haben, beginnend bei 24 mm Brennweite (entspr. Kleinbild).

Olympus zeigte die E-P2 und E-PL1 am Stand, und natürlich auch die ganze andere Kamera-Palette. Da gab es die farbenfrohen Kompaktkameras zu sehen, aber auch ein Motorrad von Harley Davidson und Muster der neuen coolen Harley-Davidson-Kamerataschen für die Tough-Serie.

General Imaging gibt es, überraschenderweise, immer noch mit ihren preiswerten Kompaktkameras. Auf der PMA kündigte das Unternehmen eine Reihe neuer Modelle an, darunter auch die Linie „Create by Jason Wu“ (siehe die blaue Kamera oben). Für die weniger Modebewussten unter Ihnen: Jason Wu ist ein junger Designer, dessen Kleider manchmal von Michelle Obama getragen werden. Wu hat die Kameras zwar nicht entworfen, half aber bei Farb- und Materialauswahl und wirkte an der Packungsgestaltung und am Taschendesign mit. Fußend auf Umfragen und Kundenbefragungen wollte General Imaging eine besonders einfache Kamera kreieren – und das haben sie getan. Es gibt keine Einstell-Elemente und nur ein Menü mit ganz wenigen Optionen wie Datum und Bildgröße. Alles andere wird vollautomatisch erledigt, hätten die Befragungen doch ergeben, dass Kunden, die Kameras von General Imaging kaufen, nicht von Knöpfen auf der Kamera oder auch Icons auf dem Monitor verwirrt werden wollen. Die Kameras haben einen ausklappbaren USB-Anschluss und keinen Wechselspeicher. Der interne Speicher, wahlweise 4 oder 8 GB, muss genügen. So interessant die Umfrage-Ergebnisse sind, bezweifele ich doch, dass General Imaging je zu den Großen im Digitalkamerageschäft gehören wird.

An einigen Ständen können die Besucher Kameras ausprobieren; so wie hier bei Casios Fußballspielern.
Bibble zeigt auf der PMA Version 5 der RAW-Workflow-Software. Das Programm ist einfach zu benutzen und mit Windows, Mac und Linux kompatibel. Mir scheint, es könnte eine gute Ergänzung für mein Netbook werden. Bei Lightroom muss ich aufgrund der geringen Bildschirmauflösung immer scrollen – Bibble hingegen passt sich dem Bildschirm perfekt an (auf der PMA wurde Bibble auch auf einem Netbook demonstriert).
Als eine, die eine Lesebrille braucht (auch, um Kameraeinstellungen zu ändern), haben mich Hoodmans neue PhotoFrames sehr interessiert: hier kann jedes Brillenglas einzeln hochgeklappt werden und so kann ich zum Fotografieren das Glas fürs rechte Auge schnell wegklappen, während das andere unten bleibt. Für die Brillenträger unter uns kann das eine große Erleichterung sein.
Meistens war es am ersten Tag der PMA wirklich einfach, sich an den Ständen zu informieren – war es doch so ruhig wie am letzten Tag der PMA 2009. Ob die Leute wegen des Standortes Anaheim nicht kamen, oder aus einem anderen Grund – die PMA 2010 ist jedenfalls sehr ruhig.
Demnächst an dieser Stelle mehr; mehr Impressionen und Fotos. Und: Dank dem Leser, dem mein Feuerschlucker-Foto so gut gefiel.
(Theano Nikitas)
Da frag ich mich doch….
…warum Sony sich so beharrlich ausschweigt, was das Wort spiegellos angeht — wenn’s doch scheinbar offensichtlich ist… Oder haben die eine geniale Idee, wie sie doch noch einen optischen Sucher mit Spiegel unterkriegen…? Zutrauen würde ich denen das jedenfalls… Immerhin schreiben sie ja „alpha“ drauf und nennen die Kiste in einem Atemzug mit DSLRs und Kunden die sich das mit der DSLR zweimal überlegen (und nun nach einmal überlegen [eine DSLR] kaufen sollen).
Es bleibt spannend….
Hit oder Niete?
Die Frage ist, welche Käuferschichten ich mit einem Dummy anlocken will, zu welchem es keinerlei Aussagen gibt?
Natürlich keine! Wovon sollten sie sich auch überzeugen lassen?
Aber meinen Wettbewerb irritiert ein solcher Auftritt schon erheblich, frei nach Ihrer Wortwahl:“…oder haben die eine geniale Idee…“.
Samsung WB50W
Erst dachte ich ja, bei der HZ50W handelt es sich um die amerikanische Version der WB5000, sie sieht ihr jedenfalls zum Verwechseln ähnlich. Aber 14 Megapixel und noch mehr Weitwinkel, das ist neu.