Wer Adobes Photoshop CS4 auf dem Mac nutzt, um seinen Drucker bzw. seine Papiere zu profilieren, der hat u.U. ein Problem. Das funktioniert nämlich nicht immer. Besonders heikel scheint die Kombination CS4 + Mac OS X Snow Leopard zu sein:
Kurz zum Kern des Problems: Normalerweise wird eine Datei mit einem zugewiesenen Drucker- bzw. Papierprofil ausgedruckt. Dieses Profil soll den Dateien-Farbraum bestmöglich in den (kleineren) Drucker- bzw. Papierfarbraum übersetzen, auf dass bestmögliche Farbwiedergabe erreicht wird. Fehlt so ein Profil, oder will man ein eigenes, besonders gut angepasstes, dann muss es zunächst erstellt werden. Dazu druckt man ein Testchart unprofiliert (also ohne zugewiesenes Profil) aus, misst die Abweichungen der Farbfelder von den (bekannten) Sollwerten und kann so ein Korrekturprofil errechnen (lassen), das für dieses Druckermodell mit diesen Tintenpatronen und dieser Papiersorte gilt. Fehlt das notwendige Messgerät, so kann die Profilerstellung einem Dienstleister übertragen werden.
Photoshop CS4 nun schludert mitunter beim Druck unprofilierter Testcharts. Da werden Farbfelder zu dunkel und „falschfarben“ gedruckt. Misst man so ein Chart aus und erstellt das Profil, so hat es einen deutlich kleineren Farbraum als es haben sollte:
Im Farbraumvergleich sieht man deutlich die unterschiedlichen Farbräume (selbes Papier, selber Drucker und Rechner), den die erstellten Profile der beiden Photoshop-Versionen CS3 und CS4 abdecken. Nach unseren Recherchen tritt dieser Fehler unter CS4 in verschiedenen, aber nicht allen, Kombinationen von Mac-Computern (Intel, G4, G5), Mac-Betriebssystemen (Mac OS X 10.5, 10.6) und Druckern (Epson, HP, Canon, …) auf. Er tritt aber ausschließlich beim Druck von unprofilierten Dateien auf. Benutzt man in CS4 beispielsweise ein mit Hilfe von CS3 erstelltes Druckerprofil, sind die Ausdrucke beider Photoshop-Versionen identisch. Kurz: Es ist derzeit unter CS4 für Mac nicht verlässlich möglich, korrekte unprofilierte Testcharts auszudrucken, die die Basis für das Erstellen von Druckerprofilen (Papierprofilen) sind. Mit Photoshop CS3 ist dieses Phänomen bisher nicht aufgetreten.
Nebenbei: Im Zuge unserer Recherchen zu diesem Thema ist immer wieder auch vor Mac OS X 10.6 Snow Leopard und CS4 gewarnt worden, besonders auch in Kombination, wenn es ums Farbmanagement geht: Finger weg, und lieber 10.5 und CS3 nutzen, lauteten die Ratschläge.
Zum auch an anderen Stellen problematischen Farbmanagement in Photoshop CS4 siehe auch: basICCourier 1/2009 (PDF-Datei).
Unter Windows sind uns keine Farbmangement-Probleme mit CS4 bekannt.
Dank an AE für die Mithilfe.
(thoMas)
Workaround
Problembeschreibung, Ursache und Workaround sind unter http://www.luminous-landscape.com/tutorials/solving.shtml zu finden.
Beste Grüsse,
Martin
Arrogant und schlampig
[quote=Gast]betrachtet kann Adobe einfach nicht programmieren …
Das einzige was passiert ist, dass alle 1,5 Jahre ein kostenpflichtiges Update mit neuen Fehlern auf den Markt kommt.[/quote]
Da kann ich (Windows-User) nur zustimmen. Eine arrogante, schlampige Firma, die sich inzwischen schlimmer als MS verhält.
Unsägliche Update-Politik, z.B. so Kleinigkeiten dass man immer das neueste CS kaufen soll, sonst gibt es keine RAW-Unterstützung für neue Kameras.
Sicherheitslücken im Acrobat werden gar nicht oder nur nach langer Zeit beseitigt.
Fehlerhafte Farbdarstellungen im Acrobat am Monitor sind an der Tagesordnung, z.B. werden verschiedene Grafikobjekte mit gleich definierten Farben in einem (!) Dokument verschiedenfarbig dargestellt.
OhWeh
Objektive betrachtung der Dinge
Jetzt mal ganz wertfrei: Wer mit Apple Produkten arbeitet, ist selber schuld.
mfg
Pfff
[quote=Gast]Jetzt mal ganz wertfrei: Wer mit Apple Produkten arbeitet, ist selber schuld.
mfg[/quote]
Ja sicher! Darum arbeiten alle namhaften Grafiker damit! Leute gibts!!??
Objektiv
betrachtet kann Adobe einfach nicht programmieren. Unter Vista druckt Photoshop zwar farbrichtig, aber eher zufällig mal ja mal nein.
Apple legt seine discontinued API’s jahrelang im voraus offen. Nur Adobe schafft es nicht vorher seine Software umzuschreiben.
Adobe verspricht Jahr für Jahr endlich den Photoshop neu zu programmieren, denn darin ist immer noch Code von 1987 enthalten, der mittels Bibliotheken am leben erhalten wird.
Das einzige was passiert ist, dass alle 1,5 Jahre ein kostenpflichtiges Update mit neuen Fehlern auf den Markt kommt.
Ein lustiges Beispiel ist auch, dass die Adobe Master Collection unter Vista nur installiert werden kann, wenn man daran denkt vorher den Ruhezustand zu deaktivieren. Sonst kann man bereits installierte Adobe-Produkte de-installieren und neu wieder installieren. Dauert auf einem i7 ja auch nur knapp 2,5 Stunden. Denn der Installer zerstört bei der kleinsten Störung alle bereits auf dem Rechner befindlichen Adobe-Installationen.
Gast schrieb:
Jetzt mal
[quote=Gast]Jetzt mal ganz wertfrei: Wer mit Apple Produkten arbeitet, ist selber schuld.[/quote]
Jetzt mal wertend: Wer so hirnfrei kommentiert ist selber schuld… Adobe? Apple? Kleiner Unterschied, ne?
Jetzt mal ganz sinnfrei
[quote=Gast]Jetzt mal ganz wertfrei . . .[/quote]
Frei nach dem Motto – ich als Windows Nutzer bin ja neutral und kenne beide Systeme gut und nutze sie täglich und kann mir deshalb ein Urteil erlauben 🙂
Ich tue das – ich nutze auch einen Audi Quattro und einen BMW Heckantrieb und kann mir auch hier en Urteil erlauben. Ich würde jedoch den Mund halten wenn es um Boing vs. Airbus geht oder wenn es um Dinge geht die ich eben nicht täglich im Vergleich nutze.
Zurück zum Apple – wenn da mal ein Problem mit Adobe auftritt – was leider öfter der Fall ist – hat eben Adobe geschludert oder nicht rechtzeitig reagiert. Wenn am PC so manches nicht oder umständlich funktioniert kann das der Hersteller der Anwendungs-Software sein – ist aber eher selten der Fall – hier liegt das Problem meist in Redmond – das macht den Unterschied.
Freilich interessiert das im Endeffekt nicht besonders. Die Fehlerhäufigkeit bei solchen Dingen ist zum Glück gefühlt massiv geringer als bei Windows. Man denke nur an den grössten zusammenhängenden Bug der Geschichte – VISTA
Kurz und gut : Adobe – bitte nachsitzen und handeln – mein Photoshop läuft unter Snow Leopard auch instabil – LightRoom hingegen einwandfrei – also es geht doch!!
Solving Recent Profiling Issues – by Mark Dubovoy
siehe auch http://luminous-landscape.com/tutorials/solving.shtml