29 Millionen Bundesbürger werden dieses Jahr Elektronikprodukte zu Weihnachten anschaffen oder verschenken, meldet der Branchenverband Bitkom. Das sind 40 Prozent der Deutschen über 14 Jahren:
Bei den Unter-30-Jährigen wollen sogar 70 Prozent sich selbst oder anderen Hightech-Geschenke machen. Das teilte der Branchenverband Bitkom auf Basis einer repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts Forsa mit. Gegenüber 2008 sei für das diesjährige Weihnachtsgeschäft mit leicht steigenden Verkaufszahlen zu rechnen.
Zu den meist nachgefragten Hightech-Geschenken zählen in diesem Jahr erneut Spiele. Bei zwölf Prozent der Bundesbürger über 14 Jahren stehen Spiele für Konsolen, Handhelds und Computer auf der weihnachtlichen Einkaufsliste. Ebenfalls zwölf Prozent wollen ein Handy verschenken oder für sich selbst erwerben. Auf den weiteren Plätzen folgen Computer (elf Prozent), Flachbildfernseher (zehn Prozent), Digitalkameras (zehn Prozent) und Spielkonsolen (sechs Prozent). Blu-ray-Player stehen bei lediglich vier Prozent der Befragten auf dem Kaufzettel.
“Die Verbraucher profitieren insbesondere davon, dass die Geräte immer leistungsfähiger werden. Sie bekommen heute wesentlich mehr fürs Geld”, sagte Bitkom-Vizepräsident Achim Berg.
(sw)
Man kann die Uhr danach stellen:
Jetzt gibt’s die Jubelperserberichte in Sachen ‘Weihnachtsgeschäft’ schon Anfang November. Das steigert sich dann innerhalb der Adventszeit zu ‘Bürger stürmen die Läden zum Weihnachtsgeschäft’. Kurz nach Sylvester bzw. Drei Könige ernüchtert der Blick des Einzelhändlers in seine Kasse, dass es dieses Jahr wieder mal in Folge kein Weihnachtsgeschäft gab.
Die Verbands-Fuzzies beschwören unisono die Bürger, die aber in der Masse vollkommen andere Sorgen haben, als ihr Geld beim Handel zu lassen.
Im Umkreis von 50 Kilometer findet man hier nur noch Fotohändler, die es gar nicht mehr gibt, weil das Geschäft aufgegeben wurde, nachdem bei den meisten Fotohändler auch die Hoffnung zu Grabe getragen werden musste, aus dem Geschäft noch eine passable Rente heraus zu schlagen.
Andere sind zu merkwürdigen Geschenke- oder Teeläden geradezu verkommen, wo allenfalls noch nicht verkäufliche Analog-Knipsen als (Art-)Deko vergangener Tage an schönere Zeiten erinnern.
Wer zuviel Geld hat, kann ja dieses Jahr über die Geschenkidee ‘Leica S2’ nachdenken, um damit Leitz eine letzte Stütze vor dem Untergang zukommen zu lassen.
Wer sein Geld besser anlegen will, tut es mit einer Nikon D700 oder einer Nikon D300s/D300.
Wer sich nach Weihnachten mal so richtig ärgern will, erwirbt Sony-DSLR-Produkte. Mit dem Erwerb von Olympus-FT-DSLRs bringt man sein Faible fürs Abgefahrene zum Ausdruck.
Nichts zu vergessen, dass man auch einen Opel verschenken kann, oder seine Weihnachtseinkäufe nur bei Karstadt tätigen kann. Vor dem endgültigen Aus bekommen die Unternehmen dann zumindest noch ein paar pekunäre Spritzen.
Fazit: Für manche Branchen und deren Einzelhändler wird es dieses Jahr wieder kein Weihnachtsgeschäft in Folge geben; und schon gar nicht wird das diesjährige (nicht vorhandene) Weihnachtsgeschäft den Verlust der vergangenen elf Monate mit ausgleichen.
Träumen ist natürlich weiterhin erlaubt und kostenfrei. Euer Weihnachtsmann.
Die Suggestion
der Massen hat schon lange angefangen. Mit manipulativen Slogans wird versucht die Verbraucher auf das Ausgeben ihrer finanziellen Mittel vorzubereiten bzw zu animieren. Und viele, gerade die es sich nicht leisten können fallen darauf herrein. Wobei dies an der Sache des miesen Weihnachtsgeschäftes nichts ändert, sondern nur mildert. Freuen können sich die Banken, über so manchen vergebenen Kredit, so die Bonitätsprüfung dies zuläßt. Und der arme Wicht, der sich jetzt villeicht unnützen Elektronikschrott gekauft hat hechelt jeden Monat seiner Rate hinterher und freut sich schon auf die nächste von Massenmanipulationen geprägten Weihnachtszeit!
Im Umkreis von 50 Kilometer
Im Umkreis von 50 Kilometer findet man hier nur noch Fotohändler, die es gar nicht mehr gibt, weil das Geschäft aufgegeben wurde
Das liegt aber nicht an allgemeiner Kaufzurückhaltung, sondern an den großen Elektronikmärkten und Internethändlern, die günstigere Preise bieten können. Heutzutage werden viel mehr Kameras als früher verkauft. Früher hatten viel weniger Leute eine Kamera – und wenn haben sie diese mehrere Jahrzehnte oder ein Leben lang benutzt. Heute hat fast jeder eine halbwegs aktuelle Kamera und ist meist bereit, alle 3 Jahre eine neue zu kaufen. Heute wird in allen Bereichen mehr Geld für Luxusgüter ausgeben als noch vor einigen Jahren. Besonders Leute, die es sich eigentlich nicht leisten können und ihr Geld besser in eine Alterssicherung und in Bildung (die eigene Bildung und die Bildung ihrer Kinder) investieren sollten, verfallen zunehmend in den Konsumrausch.
Für Unterhaltungselektronik ist immer Geld da
Für Unterhaltungselektronik mit allerlei Schnickschnack und Zigaretten ist immer Geld da, auch wenn die Reallöhne sinken. Besonders die unteren Einkommensschichten sind mit neuer Unterhaltungselektronik vom Hightech-Handy bis zum Bluray-Player, neuster Spielconsole und neuster Digicam fast immer sehr gut ausgestattet. Ans sparen für die Rente und für die Ausbildung der Kinder denkt diese Klientel nicht. Eine eventuelle Privatinsolvenz durch Überschuldung ist dann auch nicht mehr weiter schlimm, denn man wird ja von der sozialen Hängematte sanft aufgefangen und kann dann auch bei Arbeitslosigkeit zwar bescheiden aber immer noch bequem leben und hat endlich viel Zeit für Medien- und Drogenkonsum (Alk, Kippen). Wohingegen z.B. besserverdienende Ingenieure sich heute in der Regel noch mit alten Röhren-Fernsehern zufrieden geben oder manchmal sogar keinen TV haben. Das hatte vor wenigen Jahren einen Höhepunkt mit den Flach-TVs, wo jeder Pöbel so ein Gerät haben musste. Da interessierte nicht, dass die Geräte damals noch unverschämt teuer und lange nicht ausgereift waren. Für die Fußball-WM (oder auch schon vorher) angeschafft, stellte der Pöbel dann überrascht fest, dass die damaligen Flachmänner zum Fußball schauen nicht geeignet waren, weil sie mit den Kameraschwenks bzw hohen Ballgeschwindigkeiten nicht klar kamen. Hätte man sich halt vorher mal informieren sollen. Das Problem war bekannt.
http://www.stern.de/politik/deutschland/unterschicht-das-wahre-elend-533666.html?nv=ct_cb
http://www.mdr.de/fakt/4865312-hintergrund-5099689.html
Jetzt wird sich die Geschichte mit dem hochauflösenden TV kombiniert mit Bezahldiensten und DRM-Gängelung wiederholen, wo es noch X verschiedene unausgegorene Pseudostandards gibt, wo längst nicht klar ist, welches sich durchsetzen wird. Aber die Wirtschaft braucht diese Early Adopters um die Entwicklungskosten für folgende Gerätegenerationen zu finanzieren. Die Ware reift heutzutage beim Kunden, Modell und Standardwechsel treffen diejenigen, die sich nicht informieren und alles kaufen, was beworben wird. Seltenere Modellwechsel, dafür ausgereiftere Technik wäre sinnvoller. Aber solange es noch genügend Dumme gibt, die jeden Müll in kurzen Abständen kaufen, wird sich das nicht bessern.