Der japanische Herstellerverband CIPA hat für das erste Halbjahr 2009 die aktuellen Produktions- und Lieferdaten seiner Mitglieder veröffentlicht. Demnach ist die Produktion um 27,5 % rückläufig:
Die Zahlen der CIPA belegen, dass die Produktion von Digitalkameras weiterhin stark rückläufig ist. Die Produktion von Digitalkameras ist im ersten Halbjahr 2009 unter den Wert von 2007 gerutscht. Der Abbau von Lagerbeständen ist für viele Hersteller eine erste Maßnahme in der Krise. Daher liegen die Lieferungen in diesem Jahr deutlich über den Produktionsmengen.
Zudem zeigt sich, dass sich der Anteil von Kompaktkameras an der Gesamtproduktion von Digitalkameras langsam zu Gunsten der Spiegelreflexkamera (DSLR) verschiebt:
1. Halbjahr | Kompakt | DSLR |
2005 | 93,8 % | 6,2 % |
2006 | 94 % | 6 % |
2007 | 92 % | 8 % |
2008 | 92 % | 8 % |
2009 | 90,7 % | 9,3 % |
Der höhere Anteil an DSLR-Kameras resultiert v.a. aus einer Steigerung der Lieferungen nach Europa und in andere Regionen (die nicht in Nordamerika und Asien liegen), während die Lieferungen insbesondere nach Nordamerika mit 30,1 % stark rückläufig sind.
Die Lieferungen von Wechselobjektiven nach Europa nehmen im ersten Halbjahr 2009 mit 6,6 % zu. Dabei haben jene fürs Kleinbild-Vollformat (35 mm) in Europa einen Anteil von 22,5 %. Insgesamt sind Produktion und Lieferungen von Wechselobjektiven weltweit mit 13,5 % rückläufig. Mehr als ein Drittel der Lieferungen gehen nach Europa.
Wechselobjektive fürs Kleinbild-Vollformat (35 mm) sind mit 25 % stärker rückläufig als jene für APS-C mit 6,6 % (lenses for exclusive use with digital cameras).
Die von der CIPA vorgelegten Zahlen basieren auf Datenmaterial (PDF-Datei), das von den CIPA-Mitgliedern zur Verfügung gestellt wird.
(agün)
Der Rückgang bei den Kompakten
gegenüber den DSLRs sehe ich vor allem als das Ergebnis der immer gleichen Produkte mit nahezu identischen Gehäusen und austauschbaren technischen Innereien, selbst wenn ein andere Label drauf ist.
Die Asiaten sehen ja selbst bei nur minimalen äußeren Veränderungen bereits ein komplett neues Produkt. Das ist aber bei den überwiegenden Zielmärkten USA/Europa als kaufkräftigste Märkte bei den dortigen Käufern ganz bestimmt nicht der Fall. Die sehen nahezu identische Produkte. Und das reizt nicht gerade zum Kauf. Mal abgesehen davon, dass die meisten Käufer im Moment einfach andere Sorgen haben.
Pardon?
[quote]Der Abbau von Lagerbeständen ist für viele Hersteller eine erste Maßnahme in der Krise. Daher liegen die Lieferungen in diesem Jahr deutlich über den Produktionsmengen.[/quote]
Also wenn die Produktion bei ca. 39 Mio Stück liegt, und die Lieferungen bei ca. 42 Mio Stück, dann ist das mit Sicherheit nicht DEUTLICH.
Oder anders herum: jetzt wird das verscherbelt, was eh schon ab Werk als Sondermüll hätte entsorgt werden müssen.
Der Spanier. Viva!
Lagerbestand
[quote=Gast][quote]Der Abbau von Lagerbeständen ist für viele Hersteller eine erste Maßnahme in der Krise. Daher liegen die Lieferungen in diesem Jahr deutlich über den Produktionsmengen.[/quote]
Also wenn die Produktion bei ca. 39 Mio Stück liegt, und die Lieferungen bei ca. 42 Mio Stück, dann ist das mit Sicherheit nicht DEUTLICH.
[/quote]
Wir reden hier von annähernd 10% Überkapazität, die jetzt durch Abbau des Lagerbestandes reduziert werden. Das ist schon recht deutlich, die Arbeiter am Band werden dies deutlich spüren. ALG gibt es nicht überall auf der Welt.
Komische Sichtweise
Wir reden z.Z. von einer weltweiten Wirtschaftskrise und bezeichnen das Halbjahres-Ergebnis, welches nahezu das Jahresergebnis von 2007 erreicht, als “rückläufig”!
Welchen Erwartungswert haben eigentlich unsere “Wirtschaftsexperten”? Soll das Halbjahres-Krisenergebnis 30% über dem Vorjahresergebnis liegen?
Dazu war 2008 ein Innovationsjahr mit sehr guten technischen Neuerungen, die zum Kauf anregten. Die rennen doch nicht alle im ersten Halbjahr 2009 wieder in den Laden, um sich die nächste Fotokiste zu holen.
Statistiker und ihre Zahlen – da braucht man weiter nuichts!