Der japanische Objektivhersteller Tamron bekommt als Zulieferer die Wirtschaftskrise im zweiten Quartal mit voller Härte zu spüren. Das erste Halbjahr muss Tamron mit Verlust und Umsatzeinbruch abschließen – dem Geschäftsbereich „fotografische Produkte“ allerdings geht es noch verhältnismäßig gut:
Tamron schließt mit dem zweiten Geschäftsquartal das erste Halbjahr 2009 mit einem Nettoverlust in Höhe von 677 Mio. Yen (ca. 5 Mio. €) ab: Interim Financial Results FY 2009; (PDF-Datei). Zum Vergleich: Im Vorjahreshalbjahr erzielte das Unternehmen noch einen Milliarden-Yen-Gewinn. Die Umsätze sind um 28,6 % rückläufig. Neben dem allgemeinen Nachfragerückgang der Konsumenten wird Tamron auch vom Abbau der Lagerbestände seiner Kunden getroffen.
Der Geschäftsbereich „Photographic Products“ (enthält die Kameraobjektive; daneben gibt es noch die Geschäftsbereiche optische Komponenten und Industrieoptiken) verliert zwar 7,4 % der Umsätze zum Vergleichshalbjahr des Vorjahres, schreibt aber weiterhin keine roten Zahlen. Der operative Gewinn fällt jedoch um 54,2 % auf rund 951 Mio. Yen (ca. 7 Mio. €). Die Umsätze gehen Tamron konzernweit in Japan (-30,7 %), Asien (Hongkong, China -25,8 %) und Nordamerika (-14,8 %) verloren. In Europa kann Tamron eine Umsatzsteigerung von 4,5 % erzielen.
Auch Tamron scheint sich verstärkt auf boomende Märkte wie Indien oder China konzentrieren zu wollen. Anfang Juli gab Tamron bekannt, dass in Indien ein Kontaktbüro eröffnet wurde.
Tamron schätzt die wirtschaftliche Entwicklung für das dritte Quartal als stagnierend ein. Damit ist der Objektivhersteller weniger optimistisch als andere Unternehmen der Konsumgüterindustrie. Infolgedessen revidiert Tamron das angepeilte Gewinnziel für das laufende Geschäftsjahr von 2,5 Mrd. Yen auf 1,1 Mrd. Yen (ca. 8,08 Mio. €).
(agün)
Nachtrag (5.8.2009): Im zweiten Absatz wurden die „Bestandsreduzierungen“ durch „Abbau der Lagerbestände“ ersetzt; das sollte deutlicher machen, was gemeint ist.
Der DSLR-Markt ist ja nicht aller liebstes Kind mehr und so
wundert es nicht, dass auch der Bedarf an Wechselobjektiven nicht unbedingt weiter wächst.
Im Weitwinkelbereich lassen alle Objektivhersteller ihre Kunden im Regen stehen; um hier adäquate Objektive zu den Kleinbildbrennweiten 15, 20, 24 und 35 mm zu bekommen, bedarf es akribischer Recherche. Allenfalls das Tokina 4/12-24 mm hält sich unter den empfehlenswerten dieser Gattung.
Ansonsten machen quer durch alle Tests die Sigma-Makroobjektive noch den besten Eindruck und das sowohl bei Voll- als auch bei DX-APS-C-Format (2,8/70 mm, 2,8/105 mm, 2,8/150 mm und 3,5/180 mm).
Mit den lichtschwachen Mega-Zooms kann ggf. die Masse abgefrühstückt werden; ist die dann satt, war’s das.
Dazu kommt eine grottenschlechte Qualität, sei es an sich häufenden Zentrierfehlern, sei es, dass der Zustand des gleichen Objektivs schwankt, wie ein Baum im Wind.
Wer beständig und mit Fleiss an den Wünschen der Konsumenten, Verbraucher und Anwender vorbei produziert, der wird über kurz oder lang seine Pforten schliessen müssen.
Die ggf. zu empfehlenden Tamron-Objektive bilden sowieso
nur eine kleine Gruppe wie folgt:
Di II Objektive für Digitale Fotografie
SP AF 3,5-4,5/10-24mm Di II LD Aspherical [IF]
SP AF 2,8/17-50mm XR Di II LD Aspherical [IF]
SP AF 2,0/60mm Di II LD [IF] Macro 1:1
Di Objektive für Digitale und Analoge Fotografie
SP AF 2,8/28-75mm XR Di LD Aspherical [IF] MACRO
SP AF 2,8/70-200mm Di LD [IF] MACRO
SP AF 2,8/90mm Di MACRO 1:1
SP AF 3,5/180mm Di LD[IF] MACRO 1:1
Bei Tokina kommt man gerade mal auf ein Objektiv; bei Sigma ist der Reigen dann am grössten. Hier muss dann entweder ausprobiert oder auf Tests zurück gegriffen werden, welches Objektiv am besten mit welcher DSLR harmoniert.
Auf jeden Fall sollte man sich beim Kauf ein generelles Umtauschrecht bei Entdeckung von Zentrierfehlern schriftlich ausbedingen.
Was soll man dazu sagen?
Die können ertklssige Objektive bauen. Mal ein Beispiel: Da bauen die ein Vollformatobjektiv 2,8 70-200mm. Die Test sagen alle von “Sehr gut”, “Super Top bis “Genial”. Angeblich ist der Autofocus zu langsam (Was im normalen Altag Quatsch ist!), aber die Abbildungsleitungen sind bestens. Ich kaufe mir ein solches Objektiv und was sehr ich? Ein klassische Dezentrierung. Der gesamte rechte Bildrand ist völlig unscharf. Abblenden hilft nicht. Also nicht umstauschen, denn bekommt man ja ein neues, dezentriertes Model, gleich zum Tamron Service. Alles wunderbar. Der Service funktioniert hervorragend. Frundlich, zuvorkommend und schnell! Ich bekomme das Objektiv zurück und falle positiv aus allen Wolken. So etwas habe ich nicht erwartet! Das Objektiv überzeugt in jeder Hinsicht. Ich hatte vorher ein Canon gleicher Brennweite und es kam nicht annähernd an das Tamron. Ich frage mich jetzt nachdenklich? Warum baut man solche Objektive und hat so eine miserable Qualitätskontrolle? Warum muss ich ein neues Objektiv sofort zum zentrieren einsenden? Tamrons Image und die Verluste sind hausgemacht! Die können es nur theoretisch, leider nicht praktisch. Das ist schade, kann die Optik nur wärmstens empfehlen.