Panasonic, der japanische Großkonzern, gehört zweifellos zu den Durchstartern der Fotobranche – vor ein paar Jahren noch unbekannt bzw. unter „ferner liefen“ gelistet, ist das Unternehmen heute einer der wichtigsten Kompaktkameraanbieter – und will mehr:

Im Jahr 2002 kaum existent, hat Panasonic seine Marktanteile von Jahr zu Jahr annähernd verdoppeln können und peilt nun einen Marktanteil von 15 % an – das soll im Jahr 2010 der Fall sein. Bereits Ende 2007 hatte Panasonic dieses Ziel formuliert – so wie sich die Zahlen derzeit darstellen, könnte Panasonic das auch erreichen. Besonders bemerkenswert: Panasonic, als „no-name“ gestartet, ist es gelungen, sich innerhalb weniger Jahre als Premiumanbieter zu etablieren: durch technisch so anspruchsvolle wie interessante Lösungen im oberen Preissegment. Bildstabilisator, Weitwinkelzooms, gute Gehäuse-Gestaltung und ein hervorragendes Oberflächenfinish (die Kameras wirken sehr wertig) sind Gründe dafür.
 

Grafik Panasonic

In wenigen Jahren vom Niemand zum Premiumanbieter

 
Ein Weltmarktanteil bei digitalen Kompaktkameras (Stückzahlen) von 15 % scheint bis 2010 möglich, nach Wert bzw. Umsatz bemessen liegt der Marktanteil sogar ein paar Prozentpunkte höher, da Panasonics Angebot eher im hochpreisigen Segment angesiedelt ist.

Die avisierten 10 % Marktanteil bei digitalen Spiegelreflexkameras allerdings scheinen bis 2010 nicht realisierbar zu sein. Nun könnte man argumentieren, dass Lumix G1 und GH1 ja keine Spiegelrelfexkameras seien, und die damalige Prognose von Sparten-Chef Mamoru Yoshida deshalb ins Leere laufe. Doch ist auch nicht absichtig, dass Panasonics Marktanteil bei den „Digitalkameras mit Wechselobjektiven“ sich in den folgenden Monaten der 10-Prozent-Marke nähert.
 

Grafik Panasonic

Unter dem Motto „back to basics“ will Panasonic seine Lumix-Kameralinie weiterentwickeln. Das Hauptaugenmerk liege auf dem Sensor, der verarbeitenden Elektronik und dem Objektiv, denn die seien entscheidend für die Bildqualität. Einen großen Vorteil sieht das Unternehmen darin, dass alle wichtigen Komponenten im eigenen Haus entwickelt und gefertigt werden.

 
Im Spiegelreflexbereich sieht es derzeit in etwa so aus: Jeweils rund 40 Prozent Marktanteil für Canon und Nikon (wobei mal der eine, mal der andere Hersteller leicht vorne liegt). Die restlichen 18-20 % teilen sich alle anderen Hersteller, wobei keiner im zweistelligen Prozentbereich liegt und Sony und – mit Abstand – Olympus die größeren Teile vom kleinen Kuchenstück abbekommen. Die beiden letztgenannten dürften zusammen so 10-15 % des Kuchens abbekommen. Für die restlichen Anbieter bleiben also mehr Krümel als Stücke.

Dennoch, wie das Beispiel Kompaktkameras zeigt, sollte man Panasonic a la longe auch nicht unterschätzen, was Kameras mit Wechselobjektiven angeht.

(thoMas)