Nach der Insolvenzanmeldung der Arcandor AG stellt sich die Frage: Was passiert mit der Foto Quelle?
Mit der am Dienstag erfolgten Insolvenzanmeldung des Mutterkonzerns Arcandor AG sowie der Zwischenholding Primondo GmbH rückt nun auch die vor über 50 Jahren gegründete Foto Quelle wieder in den Blickpunkt. In den vergangenen Jahren ist es ziemlich still geworden um das in Nürnberg angesiedelte Unternehmen, das unter dem Namen „Foto Quelle GmbH & Co. OHG“ firmiert. Für eine Auskunft über den aktuellen Stand des Unternehmens war in Nürnberg niemand zu sprechen.
Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen derzeit ca. 1000 Franchise-Partner, die Foto-Quelle-Ladengeschäfte betreiben. Daneben gibt es auch einen Online-Shop. Das Angebot im Online-Shop bietet das übliche Handelssortiment der bekannten Marken. Im DSLR-Sektor endet das Angebot nach oben bei der Canon EOS 50D, bzw. der Nikon D300. Unter der in der Vergangenheit genutzten Eigenmarke Revue finden sich im aktuellen Online-Angebot keine Produkte mehr.
In seinem Internet-Auftritt bezeichnet sich das Unternehmen als einen der führenden Anbieter im Bereich Foto Dienstleistung, der neben der klassischen Bildentwicklung von analogen und digitalen Bildern auch Fotobücher, Geschenkartikel, Fotoapparate und Zubehör anbietet.
Die internationale Expansion des Unternehmens kam offensichtlich bislang über Österreich, die Schweiz und die Niederlande nicht hinaus. Dabei hat nur das in den Niederlanden als FotoQuelle Nederland BV in Nieuw Vennep angesiedelte Unternehmen einen eigenen Internet-Shop-Auftritt. Der auf www.fotoquelle.at verlinkte Shop führt direkt auf den deutschen Shop. Auch das Impressum ist das der deutschen Seite. Dies gilt auch für den Auftritt in der Schweiz unter www.fotoquelle.ch.
In der Schweiz zeigt sich jedoch der Online-Shop der Fotoquelle als Endlosschleife zwischen den Seiten www.fotoquelle.ch und den Seiten von Quelle International. Als Hotlineemail-Adresse wiederum ist fotoquelle@fujifilm.ch eingetragen. Dabei ist www.fotoquelle.ch die Shop-Seite der zur schweizerischen Chromos-Gruppe zählenden FUJIFILM (Switzerland) AG, die bis 1997 unter dem Namen ERNO Photo AG firmierte.
Viel Herzblut hatte Arcandor in den letzen Monaten für die Foto Quelle offensichtlich nicht mehr übrig. So gehört die Foto Quelle nach Eigenaussage als Tochterunternehmen der Quelle GmbH zum KarstadtQuelle Konzern, der aber schon seit geraumer Zeit nicht mehr unter diesem Namen firmiert.
Nach dem Amtsantritt des letzten Arcandor-Chefs Dr. Karl-Gerhard Eick geriet die Foto Quelle offensichtlich auf die Resterampe. Zusammen mit allen anderen Geschäften, die nicht mehr zu Arcandors Kerngeschäft zählten oder sanierungsbedürftig erschienen, sollte die Foto Quelle in einer neuen Gesellschaft namens ATRYS geparkt werden. Dabei waren neben den rund 1500 Quelle-Shops, 115 Quelle-Technikcenter auch die drei Luxuskaufhäuser KaDeWe (Berlin), das Alsterhaus (Hamburg) und Oberpollinger (München).
Die Foto Quelle sollte sich hier im Bereich Primondo-ATRYS wiederfinden und „individuell weiterentwickelt werden“. Es war nach einer Pressemitteilung des Konzerns vom 20. April. 20009 „das Ziel, das zukünftige Vorstandsressort ATRYS von der neuen Generalbevollmächtigten Zvezdana Seeger (44) verantworten zu lassen.“ Seeger war zuletzt in der Geschäftsführung von T-Systems verantwortlich für die Systemintegration. Bekannt geworden war sie in der Vergangenheit im Zusammenhang mit der erfolgreichen Rettung von Projekte bei T-Systems und der Deutschen Telekom AG. Für die in ATRYS angesiedelten Geschäfte sollten die jeweils besten Optionen geprüft und innerhalb der kommenden Jahre umgesetzt werden. Dazu zählten u.a. der Verkauf, strategische Partnerschaften, Management Buy-Outs, Sanierung oder auch die Schließung.
Welche Optionen sich für die Foto Quelle ergeben, wird sich in den nächsten Wochen und Monaten zeigen.
(CJ)
Nachtrag (17.7.2009): Nachdem seit Wochenbeginn ein Insolvenzantrag für die Foto Quelle in Nürnberg erwartet wurde, melden der Bayerische Rundfunk, die Welt und andere heute die erfolgte Anmeldung der Insolvenz für 15 Tochterfirmen des Arcandor-Konzerns, darunter auch die Foto Quelle.
Berlin-Alexanderplatz
Falls jemand die Filiale Berlin-Alexanderplatz kennt: Ein hauptsächlich leerer Laden mit einer handvoll alter DDR-Kameras, Bilderrahmen und Zeiss Fernrohren. Zu überhöhten Preisen. Das war´s. Und nennt sich „Foto-Quelle“.
Wundert mich nicht das der ganze Karstadt-Konzern den Bach runtergegangen ist…
Foto Quelle am Alexanderplatz
ist keine Filiale, sondern das Ladengeschäft eines Franchise-Nehmers. In diesem Falle lautet die genaue Angabe Foto Quelle Inh. Karla Zieger, Alexanderplatz 6, 10178 Berlin.
„Foto Quelle am Alex“ ist ein privates Einzelhandelsunternehmen, das über einen Franchisevertrag eng mit der „Foto Quelle“ verbunden ist.“ (www.fotoquelleamalex.de / www.astrozentrumamalex.de)
Unter der Kunstbezeichnung ATRYS, wobei schon der Erfinder
dieses Namens und der von ARCANDOR durchgeprügelt gehören, werden jetzt nicht nur Dumme, sondern SAUDUMME gesucht, die sich …
… entweder in die Filetstücke (KaDeWe, Alsterhaus, Oberpollinger) nach der Umwidmung in Arcaden einkaufen bzw. -mieten (Grundvoraussetzung, das ist nicht schwer zu erraten, ist die Bereitschaft, die überteuerten Mieten /Kaufpreise zu zahlen) …
… oder die man ködern wird, unter einem beschädigten Unternehmensnamen ein unrentables Fotogeschäft weiter zu führen.
Im Umkreis von hier 50 Kilometern sind die meisten Fotohändler zu mehr oder weniger dubiosen Geschenke-, Tee- oder Gemischtwarenläden verkommen, wenn sie sich nicht schon längst vom Acker gemacht haben.
Fotohändler heisst heute, gesellschaftlich noch unter Al Bundy, dem Schuhverkäufer zu stehen. Wenn dann noch FotoQuelle über dem Saftladen steht, kann’s ärger gar nicht werden.
Der Fotohandel, längst auf dem Zahnfleisch daher robbend, kann versuchen sich mit Fotohandys und 08/15-Plaste-Klickkästen über Wasser zu halten. Es wird ihm nicht gelingen.
Gerade erst hat sich Sony an einen Kapitaltropf gehängt; deren Fotosparte geht dem Ende entgegen; in Sachen HighEnd gibt es gerade mal zwei DSLR (Alpha 700 und Alpha 900), die wie Blei in den Regalen der Händler liegen, wenn es Sony denn geschafft hat, diese dort unter zu bringen.
Den HighEnd-Modellen von Pentax, Sigma, Olympus, Panasonic und Leica mangelt es an einer grossen Schar an Kundschaft, zumal die FT-Modelle sich offensichtlich im Markt nicht nennenswert durchsetzen können.
Ob MFT eine Revolution wird, darf auch bezweifelt werden, da elektronische Sucher / Monitore bzw. Kameras ohne optischen Sucher bis auf ein paar Freaks nicht sehr begehrt sind.
Canon bekommt die technischen Probleme seiner HighEnd DSLR nicht in den Griff und nicht jeder ist begeistert, wenn plötzlich über den Sensor seiner sündhaft teueren EOS Öl läuft.
Bleibt Nikon, der Einäugige unter den Blinden. Aber auch davon allein kann kein Fotohandel leben.
Dazu kommt der Kunde, der zunehmend Sorge um seine Existenz hat, was jetzt zum Beispiel für 40 bis 50.000 Katstädter gilt. Die haben in Folge und langfristig völlig andere Sorgen, um sich in den Fotohandel zu begeben, um dort Umsatz zu lassen.
Wer noch einen FotoQuelle oder Quelle-Laden an den Hacken hat, sollte versuchen, diesen ab zu stossen, solange noch Zeit dafür ist bzw. solange sich noch ein investionswilliger Dummhans findet.
Vielleicht gibt’s ja auch Unterstützung von unserer DRRP (Deutsche Rote Rettungs Partei, früher SPD = Steinmeier peinigt Deutschland). Macht noch mal ein paar Porträtfotos von denen, die Ende September hoffentlich in Moskau um Asyl nach suchen. Zumindest ein Altkanzler wird sie dort gerne empfangen. Staatskarossen natürlich von Opel – von wem denn sonst.
Ja, man hört die Sorgen,
nur die Schlussfolgerungen sind, nüchtern betrachtet, nicht korrekt, vor allem, was die Einschätzung der Befindlichkeiten der Hersteller anbetrifft.
Man kann ja den Frust verstehen, den die Konversion des Verkaufs von Fotoartikeln weg von den Ladenflächen, hin zu leicht vergleichbaren Preisen im Internet bei konventionellen Händlern erzeugt. Nur muss man dann die eigenen Untergangsfantasien nicht unbedingt auf die restliche Welt interpretieren.
Und man darf schon festhalten, dass die Mehrzahl derjenigen, die sich privat mit Fotografieren beschäftigen, sich nicht von solchen Negativsentenzen anstecken lassen wollen. Dazu macht die Sache viel zu viel Spaß.
Konkurrenz durch Mobiltelefone
Die Knipser habe sich auf die Digitalkameras verlegt, die im Mobiltelefon eingebaut sind. Nicht umsonst ist Nokia zahlenmäßig der größte „Kamera“-Hersteller der Welt. Und die Mobiltelefone alle 2 Jahre zahlt man schmerzlos über die Telefonrechnung und bekommt sie zum Schein für 1 EUR nachgeworfen, wenn man das Abo nicht wechselt. Oder wenn man es doch wechselt. Ins Fotogeschäft geht man also nur für gehobene Ansprüche. Damit ist man aber wohl bei Foto-Quelle eher am falschen Platz. Es ist nur logisch, daß diese Ladenkette von der Bildfläche verschwindet. Schade für die tüchtigen Mitarbeiter, denen ich wünsche, daß sie bald einen neuen guten Job finden.
alo gibt es jetzt foto
alo gibt es jetzt foto quelle nit mehr?