Mit der Firma CompoBank Co Ltd springt nun auch ein koreanisches Unternehmen auf den Zug der 3D-Produkte auf, der mit der Präsentation eines elektronischen 3D-Kamera- und Betrachtungs-Systems von Fujifilm auf der vergangenen photokina in Köln ins Rollen kam:
Die 2001 gegründete CompoBank Co Ltd präsentierte dieser Tage erste Prototypen einer 3D-Digitalkamera und eines digitalen 3D-Bilderrahmens im 7-Zoll-Format (17,78 cm) zur Wiedergabe von Aufnahmen, die mit der zum System gehörenden 3D-Kamera gemacht wurden. Wie Worldwide Display, der japanische Repräsentant des koreanischen Unternehmens, bekannt gab, soll das System frühestens im Herbst 2009 in Japan verfügbar sein. Dass der Bilderrahmen nur ein Format von 7 Zoll hat, mag der derzeitigen Preisentwicklung in diesem Segment zu verdanken sein. 7 Zoll ist als Display für Mobilfunk zu groß und für Netbooks und die inzwischen üblichen digitalen Bilderrahmen zu klein. Daher ist der aktuelle Preisverfall bei den 7 Zoll Displays am größten, d.h. sie sind derzeit sehr preiswert zu beschaffen.
Der von CompoBank entwickelte Prototyp soll die beiden Einzelbilder für das linke und das rechte Auge in einer Bilddatei nebeneinander ablegen. Genauere Details zum Dateiformat fehlen noch. Die Betrachtung der Stereoaufnahmen soll einerseits im Anaglyphen-Format mittels einer rot/grün-Stereobrille möglich sein oder als Ausdruck, der mit einer Lentikularfolie versehen ist, wie sie noch von den Stereopostkarten oder „Wackelbildern“ bekannt ist.
Der 3D-Bilderrahmen bietet eine Auflösung von 800×480 Pixeln und verfügt über eine Option zur Konvertierung von zweidimensionalen Bildern und Video-Clips in 3D. Auch zu diesem Konverter und seiner Leistungsfähigkeit liegen nähere Informationen noch nicht vor.
CompuBank sucht für sein 3D-System einen ähnlichen Marktzugang wie Fujifilm, die ihr Finepix Real 3D-System auf der photokina vorgestellt hatten und damit bis Weihnachten 2009 auf dem Markt sein wollen. Es ist offensichtlich angestrebt, wenn möglich, das gleiche Datenformat zu nutzen wie Fujifilm. Zielgruppe beider Systeme sind Endverbraucher, die eigene Aufnahmen in 3D machen und die Ergebnisse dann betrachten wollen. Andere Hersteller wie Carl Zeiss mit seiner Cinemizer-Videobrille oder LG mit seinem 3D-Fernsehgerät setzen dagegen auf 3D-Videos, wie sie verstärkt von den Studios in Hollywood produziert werden. Auch Panasonic zielt mit seiner für 2010 angekündigten 3D-Full HD-Kamera auf den professionellen Videomarkt.
Es ist zu hoffen, dass die wohl noch in diesem Jahr verfügbaren 3D-Systeme in möglichst umfassender Weise Daten-kompatibel sind und den sich abzeichnenden Markt nicht durch proprietäre und inkompatible Systeme lähmen.
(CJ)
Hier fährt ein Zug ab,
auf den die großen Kamerabauer besser schnell aufspringen sollten.
—–
Senfi
Zug wohin???
…nach nirgendwo!?
Gab es 3D-Highlights doch immer wieder in der Fotografie, wie auch beim Film. Wird wohl dennoch ein Nieschenprodukt bleiben für Interessierte.
Und zu welchen Sinn und Zweck?
Es ist schön – JA, es ist was außergewöhnliches – JA und es hat halt noch nicht jeder – auch JA. Aber hier wird vergessen, dass man solche Bilder nur mit einem technisch hohem Aufwand zur Geltung bringen kann – sei es durch 3D Brillen (Digital oder analog mit rot-grün) spezielle Monitore oder den “Wackelbilder” Effekt als kunstvollen Überzug. Zudem ist letzteres noch Blickwinkel abhängig.
Und nein, das ist ein Zug, den man besser verpasst – denn die Fahrt ins Nirgendwo ist nicht nur verdammt teuer – nein – dazu kommt noch, dass kein Schwein weiß wo die “Reise” endet.
Wenn ich mit meiner Kamera ein Bild geschossen habe, kann ich es direkt zu Hause mittels meinem Drucker aufs Papier bringen und betrachten. Bei einem 3D Bild geht dabei der Effekt verloren, wenn da nicht ein Zusatz drüber kommt und die Investition löst sich in Rauch auf.
Bilder müssen nicht mit einer Stereokamera aufgenommen und aufwendig in Szene geworfen werden, damit sie wirken. Es geht auch Mono und das beweisen z.B. die Werke von Ansel Adams und das auch noch ohne Farbe. ! Ein bisschen über die Bildgestaltung nach zu denken hat noch keinem geschadet – besonders nicht demjenigen der auf’s Knöpfchen drückt – und es ist am Ende sogar günstiger. Denn wer hat schon einen 3D fähigen Screen zu Hause stehen um sich das anschauen zu können? – Vom Geld für diese Spielerei ganz zu schweigen…
just my 5 Rappen
Ansel Adams
hat seine Aufnahme zu Hause mittels einem Drucker aufs Papier gebracht? Das war mir bislang nicht bekannt. Schon wieder was dazu gelernt.
Sicher ein gutes/schönens
Sicher ein gutes/schönens Bild kommt auch ohne 3D aus. Aber es bleibt ein Bild. Die räumliche Information ist verloren. Meistens mag das nicht stören, manchmal ist es auch besser so.
Es gibt aber auch viele Fälle in denen sich zeigt das dem Foto etwas fehlt, das es die Realität nicht widergeben kann. Das sind die Fotos auf denen man versucht Ausmaß und Tiefe wiederzugebenm, Fotos die beim ersten Betrachten am Abend noch toll und beeindruckend wirken. Leider verlieren diese Bilder bereits nach einigen Tagen Ihren Reiz, weil die Räumliche Vorstellung mit der Erinenrung verblasst.
Immer wenn es nicht gelingt den Räumlichen Eindruck in 2D zu vermitteln kann die 3D Fotografie _zusätzlich_ helfen diesen Eindruck zu bewahren.
Fürs Erste tuts da auch das billige Anaglyph Verfahren. Und eine spezielle Kamera ist auch nicht immer nötig.
Es ist wohl etwas einseitig Fotografie nur als Kunst zu betrachten. Es ist auch ein probates Mittel Erinnerungen zu bewahren. Dazu zählen auch die Bilder von “Tante Frieda vor …”, die Künstlerich keinen Wert haben für Tante Frieda aber schon.
Man muss berücksichtigen das die große Kunst kein Selbstläufer ist.
Früher haben sich die Leute malen lassen, heute macht man Fotos.
Früher ging man ins Theater, heute in Kino.
Die Zeiten in denen Fotografen von ihrem Beruf leben konnten sind sicher sicher auch bald vorbei.
Mit der Digitaltechnik sind wir im Zeitalter der Bilderinflation angekommen.
Auch Tante Frieda landet heute alle 1000 Bilder mal ein Highlight. Die Masse machts halt.
Professionelle Fotografie wird bald ein Nischenprodukt sein wie die Malerei.