Der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung schreibt im 1. Quartal 2009 wieder schwarze Zahlen. Dennoch verzeichnet das Unternehmen einen Gewinneinbruch von 72 % und sieht keine wirtschaftliche Erholung in naher Zukunft:
Samsung hatte im vergangenen Quartal erstmals einen Verlust hinnehmen müssen. Insofern hat sich die Lage im ersten Quartal 2009 wesentlich verbessert. Der Konzern erzielt wieder einen Nettogewinn in Höhe von 620 Mrd. Won (ca. 349 Mio. €). Das sind aber immer noch 72 % weniger als im ersten Quartal des Jahres 2008. Der operative Gewinn bricht sogar um 93 % auf 150 Mrd. Won (ca. 84,45 Mio. €) ein. (Siehe: Earnings Release Q1 2009 – Samsung Electronics; PDF-Datei)
Vor allem der Geschäftsbereich „Digital Media & Communication“ kann signifikant zulegen. Die Umsätze steigen um 24 % und der operative Gewinn um 14,5 % dank des guten Handygeschäfts. Die Strategie Samsungs, mit den Netzbetreibern enger vertriebsseitig zusammenzuarbeiten, wirkt sich positiv auf die Absatzzahlen aus. Das Fernsehgerätegeschäft (LED- und LCD-TV) kann Samsung ebenfalls positiv abschließen. China ist weiterhin ein Wachstumsmarkt für Samsung, während der Konzern mit einer weiter sinkenden Nachfrage in Europa rechnet.
Das große Sorgenkind Halbleiter bleibt auch weiterhin defizitär, ebenso wie die Monitorsparte. Die Chip-Produktion wird bereits an den Nachfrageschwund angepasst, so dass ein Überangebot am Markt wohl ausbleibt. Insgesamt rechnet Samsung aber weiterhin mit fallenden Margen in diesen Bereichen.
Robert Yi, Leiter der Investor Relations (Finanzkommunikation) bei Samsung, wird vom Nachrichtendienst Reuters mit den Worten zitiert „wir glauben, es ist noch verfrüht, mit einer kurzfristigen Erholung der weltweiten Wirtschaft oder der Konsumentennachfrage zu rechnen“. Der weitere Verlauf des Geschäftsjahres wird zeigen, ob diese Aussage zu pessimistisch war.
(agün)