Der Optik- und Optoelektronik-Hersteller Carl Zeiss AG muss ein Umsatzminus hinnehmen. Die ersten drei Monate des neuen Geschäftsjahres wurden durch die Wirtschaftskrise stark beeinflusst. Kurzarbeit ist angesagt:
Die Carl Zeiss AG meldet für die ersten drei Monate des Geschäftsjahres 2008/2009 einen Umsatzrückgang von 17 % auf 601 Mio. € (Carl Zeiss: Bilanz-PK 2009). Während die Geschäftsbereiche Medizintechnik, Mikroskopie und Markenoptik/Optronik zulegen konnten, sackte der Bereich Halbleitertechnik weiter ab. Auch die Auftragseingänge im Bereich Industrielle Messtechnik ist, bedingt durch den Rückgang in der Automobilbranche, stark rückläufig. Der Bereich Halbleitertechnik wird weiterhin durch den weltweiten Niedergang der Halbleiterindustrie stark negativ beeinflusst.
Das Unternehmen wird als Gegenmaßnahme zur weltweiten Wirtschaftskrise in allen Geschäftsbereichen die Kosten senken (Handelsblatt: Carl Zeiss muss sparen). Hierzu zählen in erster Linie alle Maßnahmen zur Personalkosteneinsparung. Dies beinhaltet den Abbau von Arbeitszeitkonten, Personalumbesetzung in andere Unternehmensteile und den Abbau und Wegfall von Zeitarbeit. Rund 1.300 Mitarbeiter werden im ersten Halbjahr 2009 in Kurzarbeit weiter beschäftigt. Betroffen ist vor allem die Halbleitersparte in Wetzlar, Oberkochen und Jena. Am Standort Jena sind 300 Mitarbeiter sowohl im Bereich SMS (Semiconductor Metrology Systems Division) als auch in der Optikfertigung von der Kurzarbeit betroffen, in Oberkochen knapp 800 Mitarbeiter in den Bereichen Halbleitertechnik und Industrielle Messtechnik und in Wetzlar 200 Mitarbeiter. Laut Carl Zeiss ist für Anfang April 2009 eine Ausweitung der Kurzarbeit auf insgesamt 1.600 Mitarbeiter geplant; diese Ausweitung wird insbesondere die Produktion am Standort Oberkochen betreffen. Zum Bilanzstichtag (30. September) arbeiteten weltweit 13.060 Mitarbeiter für das Unternehmen (Vorjahr: 12.257), davon 8.440 in Deutschland (Vorjahr: 7.965). Durch das nun verkündete Sparprogramm sollen bis zu 60 Mio. € über alle Geschäftsbereiche eingespart werden.
Die Carl Zeiss AG betont, dass das Unternehmen durch die gute Eigenkapitalquote und das innovative und breite Produktportfolio die Krise unbeschadet überstehen und – wenn möglich – seine Marktpositionen ausbauen wird. Das Geschäftsjahr 2007/2008 konnte mit einer Umsatzsteigerung abgeschlossen werden (wir berichteten). Das Unternehmen generiert rund 84 % seiner Umsätze im Ausland.
Eigentümerin der Carl Zeiss AG, Oberkochen, wie auch der SCHOTT AG in Mainz ist zu jeweils 100 Prozent die Carl-Zeiss-Stiftung in Heidenheim an der Brenz und Jena. Ein Börsengang der beiden Unternehmen ist ausgeschlossen.
(agün / CJ)
Foto Sektor
Wie bedeutend ist denn der Foto Sektor für Zeiss? Im Grunde gibt es da doch sowieso kaum deutsche Beschäftigte, da alles bei Cosina gefertigt wird. Müssen ja grandiose Gewinne sein, ohne die deutschen Lohnkosten…
Alles bei Cosina?
Die Ikon und die ZS-, ZK-, ZE- und ZF-Objektive machen doch nur einen kleinen Teil des Sortiments für Fotografen aus. Zeiss bietet deutlich mehr. Und wie viele Mitarbeiter deutscher Herkunft in Japan vor Ort sind, wissen wir nicht.
Sind die Lohnkosten in Japan soviel niedriger als in Deutschland? Ich dachte immer, die wären höher als bei uns…
nicht alles
seht euch die Beschreibung auf der Zeiss Webseite an.
Ein (sehr kleiner) Teil der Objektive wird in Deutschland gefertig.
Gruß
Cosina
[quote=Gast]Ein (sehr kleiner) Teil der Objektive wird in Deutschland gefertig.[/quote]Und nur ein Teil der nicht in Deutschland gefertigten Objektive wird offenkundig durch Cosina gefertigt.
Sony-Objektive
[quote=Gast][quote=Gast]Sie meinen „alle anderen ZE-, ZF-, ZS-, ZK- und ZM-Objektive“. Und sicher kein Vario-Sonnar T* 2,8/16-35 ZA, kein Makro-Planar T* 4/120 ZV und kein Planar T* 2,8/80 ZH. Der „Geschäftsbereich Photoobjektive“ (www.zeiss.de/foto) besteht aus deutlich mehr als nur den Cosina-Zeiss-Objektiven (http://www.cosina.co.jp/z.html).
[/quote]Das Zeiss ZA 2,8/16-35 sowie das Zeiss ZA 2,8/24-70 für Sony-AF wird auch von Cosina im Auftrag gefertigt, nicht von Zeiss in D.[/quote]„Zeiss in Deutschland“ hat ja auch keiner behauptet. Die Info mit der Fertigung bei Cosina finde ich interessant. Sie können sie nicht zufällig mit einem Link belegen? Sie widerspricht etwas den Aussagen, die ich von Zeiss und Sony bekommen habe.
Selber ausprobieren!
[quote=Gast][quote=Gast]
Das ist Quatsch. [/quote]
aber das hat ja schon etwas! die änderungen der berechnungen sind offensichtlich mehr kosmetischer natur als grundsätzliche verbesserungen. unter dem strich kommt dabei nicht viel raus wenn man die neuen mtf werte mit den alten vergleicht. die neuen objektive haben zudem den ruf mehr farbsäume zu erzeugen. es ist ja nicht so dass die zf objektive deshalb nicht gut genug sind, sie füllen sicher eine wichtige marktlücke[/quote]
Sie sollten nicht so viel auf das Forengeschwätz von Prospekt-Rezensenten hören und MTF-Kurven als Evangelium betrachten. Ich habe bislang fünf dieser ach so farbsaum-verseuchten ZF-Objektive benutzt, kenne den Vergleich mit diversen Linsen von Canon und Nikon – und war/bin mit Zeiss hochzufrieden.
Der Geschäftsbereich Photo
ist für Zeiss eher eine kleinere Sparte. Halbleitertechnik und Medizintechnik haben in den letzten Jahren den Umsatz dominiert. Die optischen Systeme von Zeiss/ASML für die Halbleiter-Lithographie sind seit Jahren Marktführer vor Nikon und Canon.
Sony, Zeiss und nicht Cosina
[quote=Gast]Das Zeiss ZA 2,8/16-35 sowie das Zeiss ZA 2,8/24-70 für Sony-AF wird auch von Cosina im Auftrag gefertigt, nicht von Zeiss in D.[/quote]Hier gibt es eine andere Quelle, die genau das Gegenteil sagt: www.mi-fo.de/forum/index.php?s=&showtopic=23418&view=findpost&p=242777. Ich gehe davon aus, dass Stephan Kölliker seine Infos unter anderem aus den Reihen der Sony Overseas (Schweiz) hat. Seine Angaben decken sich im übrigen mit den mir gegenüber getätigten Aussagen: Sony fertigt die Zeiss-Objektive nach Zeiss-Spezifikationen in den gleichen oder in unmittelbarer Nähe der Werkstätten, in denen auch die G-Objektive hergestellt werden.
Ich finde Zeiss hat es sich
Ich finde Zeiss hat es sich sehr leicht gemacht mit seinen ZF Objektiven. Innovativ ist daran nichts, mehrheitlich sind doch das aufgebackene Contax Linsen. Natürlich könnte man das als Mutig bezeichnen, wie auch, dass die manuellen Zeiss Objektive auf einen Markt gestellt werden, der eigentlich ganz auf autofokus ab- und davon fährt. Leica scheint dies begriffen zu haben.
Nikon, Canon habens vorgemacht und liefern heute oft eine höhere Qualität zu günstigeren Preisen. Leica will mitmachen, Zeiss verkauft auch noch ein bisschen. Langfristig ist das nicht gut für die Firma und die Arbeiter in Oberkochen
Definitiv falsch
[quote=Gast]Ich finde Zeiss hat es sich sehr leicht gemacht mit seinen ZF Objektiven. Innovativ ist daran nichts, mehrheitlich sind doch das aufgebackene Contax Linsen. [/quote]
Das ist Quatsch. Auf den alten Contax-Objektiven fußen nur das 1,4/50 mm und das 1,4/85 mm. Offenbar hat Zeiss diese vergleichsweise alten Rechnungen für so gut befunden, dass sie beibehalten wurden. Die übrigen aktuellen SLR-Objektive von Zeiss sind NEURECHNUNGEN. Es gab beispielsweise nie ein 2/35 mm, 2/28 mm, 2/50 mm Makro, 2/100 mm Makro oder 3,5/18 mm für Contax-SLR. Erst informieren, dann bashen!
Zeiss ZF Linsen nur umgelabelte Contax-Linsen?
Na ja nicht ganz paar Neurechnungen sind schon dabei Beispiel das von der Sony Alpha Bajonett bekannte: 85mm f/1,4 das gab’s damals soweit ich weiss doch nicht oder? Sicherlich ließen sich noch bessere Gegenbeispiele finden.
Auf jeden Fall hat es sich Zeiss nicht leicht gemacht bei der Sony Cybershot Reihe und dem Sony Alpha Bajonett. Da sind sicherlich nur lauter Neurechnungen vorhanden.
Und Highlights wie ein:
Zeiss 16-24mm f/2,8
Zeiss 24-70mm f/2,8
Zeiss 85mm f/1,4
und die Kröung zum Schluss: Zeiss 135mm f/1,8 (das lichtstärkste 135mm Objektiv seiner Klasse und haptisch ein echter Genuss, da Ganzmetall-Konstruktion, da wirken die Zeiss Alpha Zooms eher billiger, die aber auch schon qualitativ gesehen hochwertig sind)
Das stimmt, Zeiss hat seine
Das stimmt, Zeiss hat seine Schwerpunkte nicht mehr in der Fotografie.
Das sieht man an den anderen Geschäftsfeldern: Medizin und Forschung, Industrielle Lösungen (Halbleitertechnik, Messtechnik) und Zeiss Vision (Beteiligung mit den US Brillenglashersteller SOLA)
Die allesamt mehr Gewinn abwerfen bzw. Umsatz ermöglichen, als die Markengläser bzw. Fototechnikproduktion (Ferngläser, Objektive)
Siehe da:
http://www.photoscala.de/Artikel/Carl-Zeiss-waechst-und-gedeiht
D.h. konkret, Zeiss wird es immer gut gehen. Alleine die Medizintechnik ist ein sehr lukrativer Markt. Den dort werden immer neue Geräte gebraucht. In der Forschung sowieso.