Dank erfolgreicher Teilnahme an der photokina 2008 kann die Leica Camera AG, Solms, ein leichtes Umsatzplus für das dritte Geschäftsquartal verzeichnen. Das war es dann auch mit den guten Nachrichten:
Leica teilt in einer Zwischenmitteilung zum 31. Dezember 2008 mit, dass sich der Umsatz im dritten Quartal auf 41,1 Mio. € beläuft. Damit konnte Leica entgegen dem allgemeinen Markttrend eine Umsatzsteigerung in Höhe von 7,7 % in den Monaten Oktober bis Dezember 2008 erzielen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) beträgt nur noch 196.000 €, im Vorjahreszeitraum waren es noch 1,8 Mio. €. Diesen Ebit-Einbruch begründet Leica mit Margenverschiebungen durch den Produktmix und mit erhöhten Promotionaktivitäten. Anders ausgedrückt: Die Umsatzsteigerung musste über erhöhte Marketingaufwendungen, wie Verkaufsunterstützung, Werbekostenzuschüsse u.a., teuer erkauft werden. Interessant die Tatsache, dass sich die Entwicklungsaufwendungen mit 1,8 Mio. € im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als halbiert haben.
Kumuliert über alle drei Quartale (neun Monate) muss das Unternehmen aber einen Umsatzrückgang von 26,6 % in allen Geschäftsbereichen des Konzerns hinnehmen. Es gibt seitens Leica keine Angaben über die Höhe des Verlustes in den neun Monaten. In der Bilanz hat sich die Eigenkapitalquote durch den nicht näher bezifferten Verlust auf nur noch 13,4 % (vormals 20,8%) verringert. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich um 31,3 % erhöht. Der Hauptaktionär ACM Projektentwicklung, Salzburg, wird daher dem Konzern eine Finanzspritze zur Verbesserung der Eigenkapitalbasis und Stärkung der Liquidität in Höhe von 6 Mio. € zuführen.
Für den weiteren Geschäftsjahresverlauf rechnet der Leica-Vorstand mit einem höheren einstelligen Millionen-Fehlbetrag. Der konjunkturelle Einbruch wird nach Einschätzung des Unternehmens die positiven Effekte von Produktneueinführungen überschatten. Es wird mit einem deutlichen Verlust auch für das Geschäftsjahr 2009/2010 gerechnet.
Nebenbei: In den letzten Tagen machten in einschlägigen Foren Übernahmegerüchte die Runde. Panasonic soll Interesse an einer Leica-Übernahme bekundet haben. Die Echtheit einer solchen Meldung darf bezweifelt werden. Panasonic steckt noch mitten in der Sanyo-Übernahme und wird sich kurzfristig nicht einen weiteren Klotz ans Bein binden wollen.
(agün)
Sorry,
“Panasonic steckt noch mitten in der Sanyo-Übernahme und wird sich kurzfristig nicht einen weiteren Klotz ans Bein binden wollen.”
aber das kann man wohl nicht vergleichen. Außerdem geht es bei SANYO in erster Linie ganz bestimmt nicht um Kameras. Das ist bestenfalls eine Nebensache.
Im Übrigen kauft wenn Panasonic das Label von Leica und möglicherweise in Hinblick auf Entwicklungskapazitäten, aber sicher nicht wegen irgendwelcher Fertigungseinheiten. Und die Mehrzahl der Produkte, die Leica anbietet, haben die ohnehin schon auf dem Ticker. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Panasonic an der M (egal ob digital oder analog) und an dem Rudiment R wirklich interessiert sind. Das sind inzwischen einfach sehr schöne museale Teile, aber so gut wie nicht in ansehnlichen Auflagen verkaufbar. Lediglich die Sache mit der kommenden Über-DSLR könnte es ein Interesse geben, die dann einigermaßen auflagentauglich herauszuputzen, ohne diese Spirenzchen, die Leica-Altuser so gerne für viel Geld haben wollen.
Sorry,
[quote=Gast]”Panasonic steckt noch mitten in der Sanyo-Übernahme und wird sich kurzfristig nicht einen weiteren Klotz ans Bein binden wollen.”
aber das kann man wohl nicht vergleichen. Außerdem geht es bei SANYO in erster Linie ganz bestimmt nicht um Kameras. Das ist bestenfalls eine Nebensache.
Im Übrigen kauft wenn Panasonic das Label von Leica und möglicherweise in Hinblick auf Entwicklungskapazitäten, aber sicher nicht wegen irgendwelcher Fertigungseinheiten. Und die Mehrzahl der Produkte, die Leica anbietet, haben die ohnehin schon auf dem Ticker. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Panasonic an der M (egal ob digital oder analog) und an dem Rudiment R wirklich interessiert sind. Das sind inzwischen einfach sehr schöne museale Teile, aber so gut wie nicht in ansehnlichen Auflagen verkaufbar. Lediglich die Sache mit der kommenden Über-DSLR könnte es ein Interesse geben, die dann einigermaßen auflagentauglich herauszuputzen, ohne diese Spirenzchen, die Leica-Altuser so gerne für viel Geld haben wollen.[/quote]
Ich kann es nicht mehr höhren.
Die R 10D wäre kein “Spirenzchen”, sondern hätte die Altuser motiviert.
Die S kann mir gestohlen bleiben, genauso wie die M8 mit ihrem antiquarischen Sucher !
EIN ALTUSER !!! h.
Sanyo und die Digitalkameras
[quote=Gast]”Außerdem geht es bei SANYO in erster Linie ganz bestimmt nicht um Kameras. Das ist bestenfalls eine Nebensache.[/quote]Kennen Sie Sanyo?
Sanyo gilt als der oder einer der weltweit größten Kamerahersteller. Nur steht halt nicht auf jeder Kamera „Sanyo“ drauf, sondern unter anderem „Nikon“ oder eben „Olympus“ oder „Panasonic“. Nebenbei ist Sanyo wie Olympus und Panasonic Mitglied und Mitbegründer des Four-Thirds-Konsortiums.
S. z.B. http://www.wiwo.de/unternehmer-maerkte/sanyo-sieht-rot-87640/.
Nicht alles,
was in der Wiwo steht, stimmt. Sanyo ist ein kleines Licht im Kamerabau, allenfalls im Low-Budget-Bereich aktiv…
[quote=Gast][quote=Gast]”Außerdem geht es bei SANYO in erster Linie ganz bestimmt nicht um Kameras. Das ist bestenfalls eine Nebensache.[/quote]Kennen Sie Sanyo?
Sanyo gilt als der oder einer der weltweit größten Kamerahersteller. Nur steht halt nicht auf jeder Kamera „Sanyo“ drauf, sondern unter anderem „Nikon“ oder eben „Olympus“ oder „Panasonic“. Nebenbei ist Sanyo wie Olympus und Panasonic Mitglied und Mitbegründer des Four-Thirds-Konsortiums.
S. z.B. http://www.wiwo.de/unternehmer-maerkte/sanyo-sieht-rot-87640/.
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Übernahme
Ich glaube zwar auch nicht an eine Übernahme, denn Herr Kaufmann wird ja nicht unbedingt jetzt verkaufen wollen. Aber Leica könnte Panasonic mit der Portokasse zahlen, da ist Sanyo kein Hindernis.
Die endlich lieferbaren neuen Spektive sind nach ersten Berichten übrigens das feinste vom besten.
OhWeh
Oje, oje!
Stellt sich natürlich die Frage, wo der Massenmarkt für Spektive ist, an dem man kräftig verdienen könnte. Denn alles, was keine kräftigen Gewinne verspricht, wird der Leica Camera AG nicht helfen.
Da übrigens die Marke Leica der Firma nicht gehört, wird sie Panasonic beim Firmenkauf nicht so automatisch erwerben können, wie manche glauben.
Machen wir uns keine Illusionen: auch eine digitale R10 mit AF etc. wird nicht viel Geld einbringen. Denn sie wird für die jungen Käufer zu teuer sein und die Alten werden sie nicht kaufen – mit meinen 68 Jahren kaufe ich mir sicher keine neue Leica, mit der die Erben so gar nichts anzufangen wissen.
Traumwelt!
Liest man die älteren Beiträge zum Thema, glaubt man sich in einer Traumwelt: LEICA PROSPERIERT, wird da behauptet. Die Wahrheit sah schon damals ein wenig anders aus und die schlimmsten Befürchtungen sind eingetroffen. Ach ja, den Werbefritzen soll man nicht glauben und den Pressebüros auch nicht.
Klarer Verstoß gegen das 11. Gebot:
[quote=Gast]Liest man die älteren Beiträge zum Thema, glaubt man sich in einer Traumwelt: LEICA PROSPERIERT, wird da behauptet. Die Wahrheit sah schon damals ein wenig anders aus und die schlimmsten Befürchtungen sind eingetroffen. Ach ja, den Werbefritzen soll man nicht glauben und den Pressebüros auch nicht.[/quote]
“Du sollst auf keine toten Pferde einprügeln!”
oder anders:
Leica? Wer ist Leica?
😉
Traumewelt, Fortsetzung.
wird von der Presseabteilung von Leica ausposaunt. Was, Geld kommt in die Kasse? Denkt der Laie. Die Wahrheit ist, der Verlust ist um ein Alzerl geringer als die größten Pessimisten meinten.
PS: ist aus dem in Wien gesprochenen Dialekt und heisst, .
MADE IN GERMANY
Es wäre einfach schade, wenn kurz- oder langfristig LEICA sich in die Reihe der Insolvenzbetriebe einreihen müsste (Rosenthal, Märklin, …).
Made in Germany bedeutet schließlich auch Einkommen in Germany. LEICA müsste eben ein wenig vom hohen Roß heruntersteigen und auch etwas günstigere Fotokameras bauen. Das wäre toll. Denn der Charme der Marke ist unbestritten und ein Stück deutsche Geschichte. So etwas sollte man keinen Heuschrecken überlassen!!! Und das ist der LEICA Vorstand derzeit gottseidank nicht. Oder doch?
Ja, wenn es so einfach wäre
[quote=Gast]Es wäre einfach schade, wenn kurz- oder langfristig LEICA sich in die Reihe der Insolvenzbetriebe einreihen müsste (Rosenthal, Märklin, …).
Made in Germany bedeutet schließlich auch Einkommen in Germany. LEICA müsste eben ein wenig vom hohen Roß heruntersteigen und auch etwas günstigere Fotokameras bauen. Das wäre toll. Denn der Charme der Marke ist unbestritten und ein Stück deutsche Geschichte. So etwas sollte man keinen Heuschrecken überlassen!!! Und das ist der LEICA Vorstand derzeit gottseidank nicht. Oder doch?[/quote]
Wenn Sie eine Idee haben, wie Leica “etwas günstiger” produzieren kann, lassen Sie’s die Leica-Geschäftsführung wissen. Die werden Ihnen die Füße dafür küssen.
Zeiss ist da wesentlich cleverer. Das Unternehmen entwickelt in D und lässt Kameras und Objektive selbst im ach so teuren Japan bei einem Spezialisten zu einem Preis bauen, gegen den die Leica-Preise wie Wucher erscheinen. Dass der Ausflug nach Japan absolut nicht zu Lasten der Qualität gehen muss, kann jeder bestätigen, der Zeiss-Geräte aus japanischer Fertigung benutzt.