Tom Petters, Eigner der Petters Worldwide Group, die u.a. das Sofortbild-Unternehmen Polaroid übernommen hat, sieht einem Betrugsverfahren wegen eines Schneeballsystems entgegen, mit dem er Investoren um mehrere Milliarden Dollar betrogen haben soll. Verbliebene Vermögenswerte sollen nun veräußert werden, um die Gläubiger zu bedienen:
Wie Minnesota Public Radio berichtet, wird Tom Petters und Geschäftspartnern vorgeworfen, mehr als 10 Jahre lang das Geld von Investoren veruntreut zu haben. 3,5 Milliarden US-Dollar sollen in einer Art Schneeballsystem verbraten worden sein. Den Anlegern wurden demnach Waren- und Verkaufsgeschäfte vorgegaukelt, aber weder Waren noch Verkäufe existierten jemals. Das hereinkommende Geld wurde zur Auszahlung anderer Investoren und zur Finanzierung von Petters aufwendigem Lebensstil benutzt.
Bereits Ende September 2008 wurden die Geschäfts- und Privaträume von Petters und führenden Mitarbeitern des Unternehmens in Minnetonka, Minnesota, vom FBI durchsucht. Im Oktober ordnete ein Bundesrichter die Beschlagnahme der Wertgegenstände an, zum Insolvenzverwalter wurde Doug Kelley bestellt, der die Werte der Petters Group Worldwide, der Petters Co. Inc. und verwandter Firmen verwalten soll.
Petters trat am 29. September 2008 von der Geschäftsführung der Petters Worldwide Group zurück. Auf vielen Seiten der Unternehmensgruppe sind inzwischen auch keine Informationen mehr zu erhalten.
Die Verhandlung gegen Tom Petters, der derzeit im Gefängnis sitzt und seine Unschuld beteuert, soll am 9. Februar 2009 beginnen. Petters Anwalt Jon Hopeman glaubt aber nicht, dass der Termin gehalten werden kann, da er viel mehr Zeit für die Vorbereitung der Verteidigung brauche. Mindestens vier Mitangeklagte haben sich bereits schuldig bekannt und wollen den Behörden bei der Suche nach den Vermögenswerten helfen.
Im Jahr 2005 hatte die Petters Group auch Polaroid aufgekauft. Richterin Ann Montgomery hat vorerst Zivilklagen gegen die Polaroid Corp. nicht zugelassen, berichtet der StarTribune. Laut FoxNews bzw. Insolvenzverwalter Kelley werden die Sun Country Airlines und die Polaroid Corp. verkauft werden; auch nach deren Erlös werde sich bestimmen, was die Gläubiger möglicherweise erhalten. Eigner Petters soll dem Verkauf bereits zugestimmt haben.
Nach Aussage von Polaroid Deutschland ist Polaroid Europa von der Insolvenz nicht betroffen.
(CJ / thoMas)
Nachtrag (19.12.2008): Über Nacht hat nun auch Polaroid als die letzte der Petters-Firmen Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des amerikanischen Insolvenzrechts beantragt: POLAROID CORPORATION INITIATES FINANCIAL RESTRUCTURING PROCESS. Dies bedeutet, anders als im deutschen Insolvenzverfahren, dass dem Unternehmen Schutz vor seinen Gläubigern gewährt wird. Das Unternehmen kann die Insolvenz zur Reorganisierung und Restrukturierung der Kapitalseite und seiner Verbindlichkeiten ohne Einsatz eines Konkursverwalters nutzen. Frisches Kapital kann über einen neuen Kapitalgeber in das Unternehmen fließen. Der neue Finanzier erhält einen höheren Rückzahlungsrang als die anderen Gläubiger. Häufig verfallen die Altverbindlichkeiten ohne Entschädigung nach Abschluss der Insolvenz.
Polaroid geht davon aus, dass Produkte weiter ausgeliefert werden, dass die Mitarbeiter ohne Unterbrechung und Kürzungen entlohnt werden, dass in 2009 neue Produkte eingeführt werden und betont, dass die Geschäfte keinesfalls aufgegeben werden sollen. Auch seien Polaroid und seine Führungsmannschaft nicht Gegenstand der Untersuchungen die Petters Group betreffend.
(thoMas / agün)
Kann sich der Rechtsstaat das leisten?
Für jede Heuschrecke ein eigenes Gerichtsverfahren anzustrengen?
Das wird sehr teuer und hat einen Produktwert von null. Also wird es bald eine Amnestie für Betrugsinvestoren, Anlageberater und Banker geben. Und alles trödelt weiter wie bisher.
Da hätten wir auch bei analoger Fotografie bleiben können. Das ist am Anfang billiger und am Ende auch.
Das Dumme an den Heuschrecken ist,
dass sie seit biblischen Zeiten auch immer in Schwärmen auftreten müssen.
Keine Heuschrecke sondern…
…im Gegensatz zu den in der Not entstandenen Geschäften von em.TV scheinbar bewußte Nutzung von Markennamen um ein Schneeball-System aufzubauen.
Bei em.TV ging nur eines nicht gut aus. Von A Filme zu kaufen wobei A die Kirch-Gruppe war um dann die Filme nicht loszuwerden außer an Sat1, welche zu Kirch-Grupper gehörten. Kein Schneeball-System aber Investoren wurden die von der Kirch-Gruppe zu kaufenden Filme als gewinnbringender Content verkauft. Man investierte und em.TV kaufte den Content von der Kirch-Gruppe um dann erstmal keinen Käufer zu finden. Als Sat1 zurückkaufte war es ein Verlustgeschäft und va. trotz Rückkauf kam keine A-B-C Geschäftesituation zustande. Bei der Satelliten-Providern Sirius und XM Satelliteradio für USA und Kanada handelt man wie em.TV nur verkauft man den Content direkt an Endverbraucher oder hat die Rechte an Produktionen gekauft. Hier kommt stets ein A-B-C Geschäfteverlauf zustande während es bei em.TV A-B-A war. Trotzallem aus Sicht auf die Dinge um sowas als Wirtschaftsmotor zu betrachten sind auch Sirius und XM Satellite-Radio letztendlich Systeme die nach dem Schneeball-System aufgebläht werden. Die Kundenzahlen steigen und der Geldluß nimmt zu die Maschine in Fahrt zu halten kostet immer mehr Geld. Jedes Jahr muß man frisches Geld holen um sich refinanzieren zu können. Auf die hohe Kanten legen und wie zB. die wertschöpfenden Unternehmen wie VW und TOYOTA eine Kampfkasse aufbauen geht nicht, weil man ja als gewinnbringendes Unternehmen sich verkauft und somit landet das Geld bei allen die am Unternehmen beteiligt sind. Das sind neben den Investoren die Manager der Unternehmen. Ist Sirius XM Satelliteradio ein überdrehter Motor der kein frisches Geld mehr bekommt meldet man Chapter 11 an und als Manager ist man bereits für einen Europäischen Newcomer im Satellitenradio-Geschäft auf dem Europäischen Markt aktiv. Auch dort ist man gut genug beteiligt um ordentlich Geld abzuschöpfen, wenn das Ding abhebt.
Geht auch dieses Unternehmen an der eigenen Größe und dem Geschäftsmodell zugrunde zieht man eben eine grüne Wiese die noch nicht abgeerntet wurde weiter.
Heuschrecken haben auch ein cooles Geschäftsmodell. Kaufen Firmen dank frischem Geld zerschlagen Unternehmen und die Bereiche die man behält werden mit den Kreditzinsen belastet.
Beispiel Firma Miele. Erste Regel: Nehme nie fremdes Geld in Anspruch und mache nie Schulden.
In der heutigen Zeit eine Regel die wirklich etwas wert ist.
Es ist ein Wahnsinn was heutzutage abläuft.
Und der Bursche der hier Markennamen wie Polaroid, etc. mißbrauchte gehört einmal ordentlich der Hintern versohlt. Am besten von einer starken Frau, denn das wirkt nachhaltiger.
Das wirklich Schlimme ist eigentlich …
dass ein Name wie Polaroid jetzt mit solchen Vollspacken in einem Atemzug genannt werden muss.
:/