Als Reaktion auf den weltweiten Abschwung will Sony weltweit 8.000 Arbeitsplätze abbauen; daneben hat sich das Unternehmen kurz- und langfristige Maßnahmen zur Krisenbewältigung ausgedacht:

Bereits gestern berichteten wir von Sonys geplanter Werksschließung in Frankreich. Heute teilt Sony in Japan weitere Maßnahmen als Reaktion auf den weltweiten Abschwung mit. In einer Pressemitteilung stellt das Unternehmen einige kurzfristige und langfristige Maßnahmen zur Krisenbewältigung vor. Sony sieht sich im Elektronik-Geschäft besonders vom weltweiten Abschwung betroffen. Das Unternehmen erkennt ein Einsparpotential auf der Kostenseite in Höhe von 100 Mrd. Yen (ca. 842 Mio. €) bis zum Ende des Folgegeschäftsjahres am 31.3.2010.

Kurzfristig hat Sony nach eigener Aussage bereits mit einer Anpassung der Produktionskapazitäten und der Senkung des Warenbestands und der Betriebsausgaben auf die Krise reagiert.

Langfristig will Sony sich aus unrentablen Geschäftsbereichen zurückziehen. Die Konzentration auf das Kerngeschäft soll mit einer Neuausrichtung der überseeischen Produktionsstätten einhergehen. Der Werksschließung in Frankreich soll eine weitere, nicht näher benannte Schließung folgen. Bis 2010 sollen die 57 Produktionsstätten teilweise in kostengünstigere Regionen verlegt und ihre Gesamtzahl um 10 % reduziert werden. Kapitalinvestitionen wird Sony kürzen bzw. verschieben. So verschiebt Sony die geplante Produktionserweiterung im LCD-Fernsehgerätewerk Nitra in der Slowakei aufgrund der rapide fallenden Nachfrage nach LCD-Fernsehgeräten, auf unbestimmte Zeit. Die Kapitalinvestitionen bis zum 31.3.2010 werden um 30 % geringer als ursprünglich geplant ausfallen. Die Preiskalkulationen der Produkte sollen neu ausgerichtet werden, um die Währungseinflüsse des Yens zukünftig besser abfangen zu können.

Unternehmensweit will Sony die Rationalisierung zur Sicherung des eigenen Wachstums und der Rentabilität vorantreiben. Über die Produktionsstätten hinaus sind auch die Verwaltungs- und Verkaufsebenen vom Personalabbau und einer Personalneuausrichtung betroffen. Sony will weltweit 8.000 Stellen streichen, das sind rund 5 % der gesamten Belegschaft im Sony-Elektronik-Geschäft. Der Stellenabbau soll durch Maßnahmen wie Outplacement (Vermittlung ausscheidender Mitarbeiter), Outsourcing (Fremdbezug von Leistungen) und Reduzierung von Zeitarbeit bzw. Saisonarbeit erfolgen.

Inwieweit diese Maßnahmen sich positiv auf die Prognose für das laufende Geschäftsjahr auswirken, wird Sony anlässlich der Quartalszahlen Ende Januar 2009 näher beziffern.

(agün)