Canon hat mit dem 2. Quartal 2008 das erste Halbjahr abgeschlossen und einen Halbjahres-Geschäftsbericht vorgelegt. Die Zahlen des japanischen Kamera- und Bürogeräteherstellers fallen besser als erwartet aus, aber dennoch steht das Minus in allen Schlagzeilen:
Canon Inc. hat seinen Halbjahresbericht für das Geschäftsjahr 2008 in Japan vorgestellt. Demnach ist der Nettogewinn im ersten Halbjahr 2008 um rund 16 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 214,5 Mrd. Yen (rund 1,28 Mrd. €) gesunken. Die Umsätze gingen im 2. Quartal um 1,9 % im Vergleich zum 2. Quartal 2007 zurück. Für das erste Halbjahr ist ein Minus im Umsatz von insgesamt 2,5 % zu verzeichnen.
Canon begründet die schwachen Zahlen mit der schwierigen Marktlage. Der starke Yen, insbesondere gegenüber dem US-Dollar, wirke sich nachteilig auf die Ertragslage aus. Den Devisen-Einfluss auf die Verkäufe beziffert Canon auf ein Minus von fast 61 Mrd. Yen (rund 364 Mio. €). Das Unternehmen weist daher im Halbjahresbericht auf ein Wachstum des Nettoumsatzes auf Basis der lokalen Währungen hin. Die gestiegenen Rohstoffpreise und der hohe Rohölpreis führen zudem auch bei Canon zu steigenden Kosten.
Die schwache Konjunktur in den USA und in Teilen Europas sieht Canon ebenfalls als Grund für sinkende Umsätze. Das Unternehmen, das rund 80 % seines Absatzes im Ausland erzielt, benennt aber keine Märkte, sondern verweist auf ökonomische Krisen in „developed countries“. Investitionen in neue Fertigungstechniken und den Bau einer neuen Fabrik in Nagasaki ließen den Gewinn ebenfalls schmelzen. Das Unternehmen sieht als ein Ziel die Kosteneindämmung an und spricht in diesem Zusammenhang von „aggressiven Maßnahmen“.
Nicht nur die Marktumgebung kann für die sinkenden Umsätze verantwortlich gemacht werden. In den einzelnen Geschäftssegmenten zeigen sich Unterschiede. Insbesondere die Sparte Kopiergeräte verzeichnet einen Umsatzeinbruch. Die Verkäufe sanken zum Vorjahresquartal im 2. Quartal 2008 um 31 Mrd. Yen (rund 185 Mio. €). Zwar sank der operative Gewinn in der Sparte Kamera ebenfalls um 18 % auf 113 Mrd. Yen (674 Mio. €) im 1. Halbjahr 2008 gegenüber dem 1. Halbjahr 2007, aber die Verkaufszahlen zeigen eine steigende Tendenz. Ein Verkaufszuwachs von 1,9 % kann Canon im Bereich Kamera für das erste Halbjahr aufweisen. Wachstumsbringer waren die Video- und Filmkameras. Der Zuwachs an Verkäufen von Digitalkameras lag im 1. Halbjahr 2008 mit 0,2 % unter Canons Erwartung.
Trotz der schwierigen Marktlage und der sinkenden Umsätze hält Canon am bisherigen Gewinnziel von 770 Mrd. Yen (rund 4,6 Mrd. €) für das laufende Geschäftsjahr 2008 fest. Mit dem Prinzip Hoffnung allein wird Canon dieses Ziel nicht erreichen können.
(Andrea Günaydin)
die schlafen
Jetzt machen die den gleichen Fehler, wie Nikon vor Jahrzehnten. uns kann nix passieren wir sind ja Canon, wenn das mal nicht na hinten los geht. Damals hat Nikon das Selbe gemacht und alle sind zu Canon gewandert, jetzt passiert, wie bei einigen Presseagenturen schon geschehen, das Gleiche bloß umgekehrt.
Überlebender “Nikon”
[quote=Gast]Jetzt machen die den gleichen Fehler, wie Nikon vor Jahrzehnten. uns kann nix passieren wir sind ja Canon, wenn das mal nicht na hinten los geht. Damals hat Nikon das Selbe gemacht und alle sind zu Canon gewandert, jetzt passiert, wie bei einigen Presseagenturen schon geschehen, das Gleiche bloß umgekehrt.[/quote]
Eine Überlegenheit wie es die EOS-SLR-Modelle einst gegenüber den Nikon F-System-Modellen hat bestand alleine in der durch die Kamera und die Objektive angebotenen Technik.
Technologisch war Nikon nicht hinten dran. Man zog eben eine klare Produkt-Philosophie durch. Das Bajonett bleibt.
Eher gewann Leica nie Boden weil man nicht in AF-Technologie investierte.
In seiner Größe hat Nikon bis heute überlebt, weil Produkte wie eine Nikon F4 eben Substanz hatten. Heute von viele als die robusteste AF SLR bezeichnet.
Die Situation heute bei Canon ist eher so. Viele Technologien die eine EOS anbietet hat sich eine andere Firma und zudem sogar nicht Nikon als erstes angeeignet. Das schmerzt umso mehr und läßt auch eingefleischte Canon-Fans aufhorchen.
Nikon eignet sich diese neuen Technologien wie immer tiefschürfender an als Canon und liefert dann die neuen Technologie mit neuen für den Kunden nützlichen Eigenschaften an. ZB. LiveView mit hochauflösendem Display. Beim Kontrast-AF mußte sogar der eigentliche LiveView-Innovator nachziehen, während eine EOS 1D Mk III keinen Update erhielt. Ob man Angst vor dem Consumer-Touch dieser Funktion hat?
Nikon hat sich weder einst noch heute die Butter vom Brot nehmen lassen wie Canon im Falle der Nikon D3, D700 und va. den neuen FX-Zooms von Nikon.
Die EOS Kiss/1000D als das wichtigste neue Projekt zu betrachten zeigt wie schwach Canon technologisch und strategisch unentschlossen aufgestellt ist.
Krisen überlebt man va. durch Innovationen und definitiv nicht kostenoptimierten Einsteigermodellen in denen sich nur wenige Innovationen wiederfinden lassen.
Was solls…
[quote=Gast]Jetzt machen die den gleichen Fehler, wie Nikon vor Jahrzehnten. uns kann nix passieren wir sind ja Canon, wenn das mal nicht na hinten los geht. Damals hat Nikon das Selbe gemacht und alle sind zu Canon gewandert, jetzt passiert, wie bei einigen Presseagenturen schon geschehen, das Gleiche bloß umgekehrt.[/quote]
Hähä, hab nix dagegen. Gerade ein EF 4.0/500 L IS USM von einem Systemwechsler erworben…
Nikon
[quote=Gast]Übrigens: Die Kamera-Sparte ist auch bei Nikon nur ein Teil des Unternehmens. Die verdienen ihr Geld hauptsächlich mit Steppern, deren Abnehmer unter anderem Sony und Intel sind.[/quote]Hauptsächlich? Nikon macht etwa doppelt so viel Umsatz mit Fotokameras, Objektiven und Zubehör (Geschäftsbereich „Imaging Products“) wie mit Steppern und so (Geschäftsbereich „Precision Equipment“).
Wird langsam Zeit, dass Canon was neues bringt
Einen EOS 5D Nachfolger zB.
Gast schrieb:
Einen EOS 5D
[quote=Gast]Einen EOS 5D Nachfolger zB. [/quote]
Offiziell zur photokina, bestimmt schon früher.
EOS Kiss
In Anbetracht der Tatsache, dass Canon diese Entwicklungen bereits auf sich zukommen sah und in der EOS Kiss/1000D eines der wichtigsten Projekte sah, fragt man sich dann schon wie dieses Produkt einen Gewinneinbruch von 18% ausbalancieren soll.
Besitzen die Produkte einer Firma mehr Substanz als die des Wettbewerbes, dann werden Branchen-Krisen sichtlich besser überstanden als vom Wettbewerb.
Einen neuen Body hinstellen ist erstmal gar nichts, denn damit alleine kann man nicht fotografieren. Es müssen auch preiswerte Kit-Lenses her die preislich attraktiv sind und in der Qualität mehr bieten als bisher.
Man beachte die Welle, welche auf die Automobil-Industrie zukommt. Aktuell ist bei F.I.A.T. die Marke Ferrari eine Perle des Konzernes, wenn es um den Gewinn geht. Trotzallem ist Ferrari der weltweit erste Sportwagen-Hersteller, welcher umdenkt. Man entwickelt bereits an einem kleinen spritsparenden Ferrari.
Skepsis in Fragen zu diesem neuen Ferrari bringt man etwas entgegen was zeigt, dass die Italiener es im Blut haben Autos zu bauen. “Es wird substanziell klar ein Ferrari sein”.
Bei den neuen Produkten von Canon kann es durchaus sein, dass denen ähnlich wie der EOS 1000D im Vergleich zum Wettbewerb die Substanz fehlt. Eine Kamera alleine macht noch kein neues Produkt. Es müssen neue Objektive her. Vgl. auch Nikon D3, welche zusammen mit den neuen Zooms gelauncht wurde. Das zieht soweit man darin erkennt, das jedes neuen Objektiv für sich “substanziell ein Nikkore” ist. Um eben auch beim Body und nicht nur bei den Objektiven Geld zu verdienen eine Kamera mit Substanz noch dazu launchen, s. Nikon D300.
Beobachten wir einmal die Entwicklungen und Zahlen von Nikon und Co..
(Bem.: Man hätte auch einige gute Beispiele bei Sony, Pentax und Olympus anstelle Nikon’s anführen können)
Die Kamera-Sparte…
… ist bei Canon nur ein Teil des Unternehmens. Wenn Canon weniger Gewinn macht, kann das an ganz anderen Sparten liegen. (Bürogeräte, Drucker, etc)
Nikon holt sich jetzt ein Stück zurück, nachdem sie fast den ganzen Kuchen verloren haben. Das kann sich mit einem einzigen Modell wieder ändern. Sony wird auch noch eingreifen. Was, wenn Canon zur Photokina eine Volks-FF bringt?
Wo bleibt eigentlich die “billige” Canon DSLR???!
Vor einiger Zeit wurde eine “billige” Canon DSLR angekündigt. Ich frage mich wo die so lange bleibt. Ähm! Warte! Da war was! Öhm, war da nicht was mit EOS 1000D???
Kostet aber genau so viel als die EOS 450D – die kanns also nicht sein.
Will uns da einer veräppeln oder sind die einfach nur blöd?
1000D / 450D
Hersteller preis der 450D wurde mit so 850 Euro angegeben. Die 1000D mit 550. Finde schon, dass das ne Hausnummer kleiner ist. Das wird sich auch bei den Straßenpreisen zeigen.
Ja,
die Produktphilosophie von Canon lässt in letzter Zeit einigermaßen zu Wünschen übrig. Da kommen eigentlich nicht so übermäßig in die Breite gehende Produkte, die es wirklich in sich haben. Ist alles nur so ein lauwarmer Aufguss ohne richtig Pep.
Das ständige Schielen nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner mit effektivster Marktumsetzung ist vielleicht auf die Dauer doch nicht so ganz die richtige Sache. Vor allem kommt die Umsetzung mit superkonservativer Technik auf die Dauer nicht so gut, auch wenn sie an sich gut ist. Das ständige Schielen auf die beharrende Meinung einer auf den Status Quo erpichten Käuferschaft läuft sich am Ende doch ein wenig tot. Man muss auch ab und zu mal mit wirklichen Innovationen brillieren und mit krass überzeugenden technischen Ansätzen auch weniger bewegungsfreudige Kunden überreden. Vor allem wenn die dann von Neukunden von rechts und von links überholt werden.
Merke: Das Bessere ist der Feind des Guten. Und da gäbs noch einiges.