Der japanische Multimedia-Konzern Sony geht mit einem Dreijahresplan gegen seine Konkurrenten in die Offensive. Der Abstand zu Samsung et al. soll schwinden. Netzwerk- und drahlos-Fähigkeit sind die Schlagworte der Stunde:

Sony-Chef Howard Stringer kündigte in Tokio einen Dreijahres-Plan von 2008 bis 2010 an (Sony Group Corporate Strategy Update FY2008 – FY2010). Demnach soll insbesondere das Kerngeschäft gestärkt und ausgebaut werden. Wobei Stringer die Bereiche PC, Blu-ray Disc, Halbleiter und Bauteile, LCD-TVs, Digitalkamera/Camcorder, Games und Mobilfunk als Kerngeschäft definiert, in die er bis 2010 rund 17 Mrd. $ investieren will. Die Hälfte dieser Investition entfällt dabei auf den Bereich Halbleiter und Bauteile. Bis dahin sollen auch 90 % aller Elektronikprodukte netzwerkfähig sein und drahtlos funken.

Sony ist zudem auf der Suche nach Kooperationspartnern zur Bündelung von Forschung und Entwicklung. Die Maßnahmen zur Kostenreduktion sollen fortgesetzt werden. Und mit weiteren technischen Innovationen will das japanische Sony zum koreanischen Konkurrenten Samsung aufschließen. Die Umsätze sollen vor allem in den Wachstumsmärkten Brasilien, Russland, Indien und China (BRIC) generiert und teilweise verdoppelt werden. Die Märkte Nordamerika und Europa glaubt Sony anscheinend ausgereizt.

Das Aktionärsvermögen – den Shareholder Value – hat der japanische Konzern natürlich auch im Auge. Zur Freude der Aktionäre soll bis zum Jahr 2010 eine Eigenkapitalrendite in Höhe von 10 % möglich sein. Weitere Kosteneinsparungen kündigt Sony zur Verbesserung der Profitabilität an, benennt diese aber nicht konkret.

Dem Umweltgedanken widmet Sony im Dreijahresplan ebenfalls einige Zeilen. Die CO2-Emissionen sollen um 7 % oder mehr reduziert werden.

Analysten bewerten die Ankündigungen Sonys vorsichtig positiv bis teilweise enttäuscht (Wertberichtigt: Geduldsprobe bei Sony). CEO Stringer hatte bereits in der Vergangenheit Vorhersagen nicht einhalten können. Dennoch stieg der Aktienkurs nach Stringers Ankündigungen.

Der Konzernumbau – Sony hat bereits etliche Werke geschlossen und rund 12.000 Stellen gestrichen – wird zum Leidwesen der Mitarbeiter fortgesetzt.

Die Konzentration auf die Wachstumsmärkte BRIC kann allerdings dazu führen, dass Sonys Stellung, zum Beispiel in Europa, nicht mehr gehalten werden kann. Die Konsolidierung ist nicht abgeschlossen und allein von der Playstation kann der Konzern nicht leben.

(Andrea Günaydin)