Nach schwachen Jahren und dem Ausstieg aus der Fotobranche befindet sich der japanische Konzern wieder auf der Erfolgsspur. Getrübt wird die Erfolgsmeldung durch einen kleinen Steuerskandal:

Der ehemalige Fotogerätehersteller und heutige Bürotechnikkonzern Konica Minolta Holding gab Anfang Mai in Japan einen Anstieg des operativen Gewinns um 15 % auf 119,6 Mrd. Yen (ca. 735 Mio. € ) im abgelaufenen Geschäftsjahr bekannt. Getragen vom schwachen Yen und den guten Gewinnaussichten stieg die Aktie an der japanischen Börse.

Getrübt wurde die Erfolgsmeldung der Konica Minolta Holding durch das Durchsickern eines kleinen Steuerskandals in Japan. Demnach soll Konica Minolta bis zum März 2007 über einen Zeitraum von zwei Jahren fehlerhaft Buch geführt und zu geringe Einnahmen ausgewiesen haben. Anonyme Quellen informierten die japanische Presse und Internet-Foren mit entsprechenden Details. Demnach soll es sich um rund 1,8 Mrd. Yen (11 Mio. Euro) verheimlichte Einnahmen handeln, die nicht von Konica Minolta versteuert wurden. Ein Großteil dieser unversteuerten und falsch verbuchten Einnahmen wurde durch Tochterunternehmen erzielt. Rund 700 Mio. Yen (4,3 Mio. Euro), die fehlerhaft verbucht wurden, werden der Konica Minolta Photo Imaging Inc. zugeschrieben.

Der Konzern soll sich mit der japanischen Steuerbehörde auf eine Rück- und Strafzahlung in Höhe von 1,2 Mrd. Yen (7,4 Mio. Euro) geeinigt haben. Auch wenn es sich dabei nur um 1 % des erzielten Gewinns handelt, besteht die Gefahr, dass die Holding gerade wieder gewonnenes Vertrauen der Aktionäre verspielt. Denn die Aktionäre sind am Ausweis des korrekten Betriebsergebnis interessiert, hängt doch die Höhe ihrer Dividenden-Ausschüttung davon ab.

(Andrea Günaydin)