Das Lehrbuch von Harald Mante zu Bildaufbau & Farbdesign, so der Untertitel von Das Foto, ist kürzlich in einer Neuauflage erschienen. Das Buch ist alt bekannt, denn vor mehr als 20 Jahren wurde es erstmalig aufgelegt. Und, um es vorweg zu nehmen: Etwas Besseres zum Farbdesign ist in den Jahren nicht erschienen:
Ansonsten aber ist Harald Mante für mich eher ein rotes Tuch, weil behaftet mit weniger erfreulichen Erinnerungen an einen dieser Verrückten aus der Fotoklasse von Pan Walther, an der Fachhochschule Dortmund, wo mir der für seine Fotos bewunderte Foto-Designer Mante begegnete. Aber der Blick in die Lehrtätigkeit kurierte mich gründlich, und als Fotograf aus dem Handwerk war ich mehr als nur irritiert von der Wissensvermittlung. Hatte ich zuvor jedes Foto mit besonderer Aufmerksamkeit beachtet, so habe ich seither keinen Bildband von Harald Mante ansehen wollen. Meine Begeisterung fiel durch einen harten Boden hindurch in eine erschreckende Ernüchterung, wie wenig Pädagogik es bedarf, um als Dozent tätig sein zu können. (Und ich dachte damals, mein Lehrmeister täte sich schwer mit Erklärungen.)
Ich schreibe dies alles vorweg, damit man meine Vorbehalte gegen die Person Mante berücksichtigt, wenn ich mir ein Urteil zu diesem Buch erlaube. Schon wegen der zwiespältigen Gefühle nähere ich mich dem Buch systematisch.
Für einen Verkaufspreis von fast 50 Euro sollte man einiges erwarten können. Schon beim Durchblättern sieht man viele, viele Bilder in Farbe und gelegentlich etwas in Schwarzweiß, was angesichts das Buchtitels irritieren mag. Allerdings, dem Untertitel entsprechend, geht es auch um die Bildgestaltung. Zugleich sollte man bedenken, wie nützlich es sein mag, wenn die bildliche Qualität von Farbigkeit heraus gestellt wird durch zusätzliche, unbunte Fotos.
Fast 200 Seiten wollen betrachtet werden mit noch mehr Fotos, und das geht nicht mal so nebenbei, an einem Abend. Da ist es erfreulich, ein ordentlich gebundenes Buch in Händen zu halten, das nach einigem heftigen Umblättern immer noch zusammen hält. Die Kombination aus Fadenheftung und Kleberücken, in einem festen Einband, scheint für den dauerhaften Gebrauch geeignet. So viel Aufwand ist im Buchgeschäft schneller Fotobücher nicht selbstverständlich. Doch dieser Band hat eine Vorgeschichte und einen herausragenden Anspruch.
Sehen wir hinein.
Es fällt der geringe Anteil von Text auf. Von einem Lehrbuch erwartet man eher das Gegenteil, wenige Bilder und ellenlange Erklärungen. Doch das ist bei diesem Buch nicht der Fall. Hier hält man einen Bildband in Händen.
Ich freue mich über die Fotos, begegnet mir hier doch ein altbekannter fotografischer Stil. Obwohl, ich habe ein eher zwiespältiges Verhältnis zu vielen Bildern von Mante. Während mir die teilweise recht reduzierten Bildinhalte allzu formelhaft erscheinen, bin ich zugleich und immer noch fasziniert von der bedingungslosen Reduzierung auf die Ästhetik.
Ein Beispiel: Kennen Sie die kleinen, bunten Holzhäuser Skandinaviens? Ein solches, hübsch pittoresk, in blau, weiß und rot mit Tür und zwei Fenstern (S. 76, Bild 6), formatfüllend ins Bild gesetzt, fällt ebenso auf wie überhaupt diese irrsinnige Farbigkeit, die durchaus zu einer bildmächtigen Realität wird, der man sich kaum entziehen kann.
Oder ein Verkehrsschild in dunklem Blau mit Weiß, das sich gegen den blauen Himmel abhebt. Und immer wieder diese ausschnitthaften Bilder, die von einer strengen Formalisierung der Motive zeugen. Ausschnitte, überall Ausschnitte. Von Gebäuden und Objekten mit klaren Linien und Kanten. Der Bildaufbau der Avantgarde der siebziger Jahre. Wer Mante nicht kennt, mag vielleicht Fontana kennen und an ihn erinnert werden.
Und dann diese Farben, die man erstmal entdecken muss, zugegeben.
Doch irgendwie wird mir von den vielen knalligen Farben ganz anders, wenn ich sattestes Blau und Rot und so weiter sehe.
Überhaupt ist in diesem Buch von Harald Mante die fotografische Welt voll knallbunt angemalten Objekte. Das Blattgrün erschlägt mich (S. 14). Der rote Lichtkranz, um die auf- oder untergehende Sonne, wirkt so real wie ein rotes Krokodil (S. 105, Bild 17). Doch es sind solche Bilder, die mich zugleich staunen lassen angesichts der suggestiven Kraft.
Habe ich in meinen ersten fotografischen Gehversuchen nicht selbst nach solchen Motiven gesucht? Begegnet sind mir viele gebrochene Farben: rostrot und gelb im Himmel, braun und gelb im Wasser und Grün in grauer Fassade. Nein, die Welt von Harald Mante ist nicht meine Welt. Mir wird eher übel bei so viel geballter und ungetrübter Farbigkeit und einer dermaßen ungehemmten formalen und sterilen Ästhetik.
Wären die Bilder im Buch nicht schon zu den Zeiten einer vor-digitalen Fototechnik entstanden, dann würde ich Ihnen nur wenig Realität zutrauen und viel, viel Bildbearbeitung vermuten. Doch auch so kann die plakative Farbigkeit wohl nur in einer hochspezialisierten Labortechnik gelingen, die zu beherrschen schon ein Meisterstück ist.
Doch auch erholsame Bilder gibt es für mich. Doppelseiten in schwarzweiß, offensichtlich frühe Bilder. Sie erinnern mich an Pan Walther. Zwar schon deutlich ausschnitthaft, wird die Suche nach einer neuen Bildsprache erkennbar, mit einer strengeren Reduziertheit der Bildinhalte auf die gestalterische Bildmacht (S. 86/87 und andere). Auch wird in einigen Bildern die nicht reine Farbe thematisiert (Beispiel: 125/125).
Dazu steht begleitend einen Text: Die Qualität einer Farbe wird durch die Reinheit bestimmt. Muss man das wissen oder verstehen und, was nutzt das?
Doch zu einem Lehrbuch gehören auch erklärende Texte. Dabei stellt sich mir noch verstärkt die Frage nach dem Nutzen. Eine Kapitelüberschrift mag als Beispiel herhalten: Die Farben der dritten Ordnung, der Qualitätskontrast. – Sind solche Zusammenhänge / Erklärungen / Modelle nicht allzu weit weg von der Praxis? Wozu dieses Systematik dienen soll, beschreibt Mante selbst: Ohne Kenntnis der Ordnungssysteme kann eine Zu- und Einordnung der Farben nur emotional und rein auf persönliche Einschätzung erfolgen.
Und ich frage entgeistert zurück ins Buch: Wie soll denn eine Einschätzung von Farben sonst erfolgen? Es sind die Emotionen, die auf Farben aufmerksam machen und diese geben einen Eindruck von der Glaubwürdigkeit jener Farben, die uns in den Objekten begegnen.
Ein anderer Text: So wie sich aus der Mischung von je zwei Farben der ersten Ordnung eine Farbe der zweiten Ordnung ergibt, können auch aus den Primärformen Dreieck, Quadrat und Kreis die Sekundärformen Trapez, Oval und Rundeck entstehen. – Ach, wie aufschlussreich. Und wieder stellt sich mir die Frage nach dem Nutzen. Mit einem solchen kunsttheoretischen Modell erklären Sie mal bitte etwas relativ Einfaches, beispielsweise einen Lattenzaun.
Glücklicherweise kann man über die insgesamt unbedeutenden Texte leicht hinweglesen. Ebenso bieten die Bilder weitgehend sinnbefreite Inhalte, reduziert auf eine formal-ästhetische Anmutung. Und das erinnert mich wieder sehr an meine prägenden Eindrücke zur Person.
Trotz allem: Die Bilderschau von Das Foto bietet ungeheuer viele subtile Eindrücke von den exzessiven Möglichkeiten, die mit der Gestaltung gegebener Formen und Farben möglich sind.
Harald Mante
DAS FOTO – Bildaufbau und Farbdesign (bei amazon.de)
192 Seiten, über 700 Farbabbildungen und Grafiken, Großformat 22,5 x 29 cm, gebunden mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-933131-94-2
EAN 9783933131942
EUR(D) 49,95, EUR(A) 51,40, CHF 82,00
(Adrian Ahlhaus)
Mit freundlicher Genehmigung des Autors
(c) 2007 Adrian Ahlhaus
All rights reserved
Aus dem Blog: Die Welt der Photographie
Das Problem mit solchen Büchern ist…
…dass gute Bilder im Kopf entstehen und man sich beim Fotografieren nicht selten über die Konventionen und Regeln hinweg setzen muss, um die Idee aus dem Kopf in ein interessantes/gutes Bild umzusetzen. Solche Bücher können zwar sehr gut sein, um dem Laien einige Grundregeln zu vermitteln, aber sie verleiten aber oft dazu, alles darin geschriebene für gottgegeben zu halten und beim Fotografieren den Kopf bzw. die Kreativität auszuschalten um stur den Regeln zu folgen. Als ob es ein „Grundrezept“ für gute Fotos gäbe, das man nur systematisch zu befolgen braucht, um schöne Bilder hinzubekommen…
Soviel zum Thema Fotobücher,
BY
Ebenso dumme Gegenargumentation
[quote=Gast]
Um zu erkennen, dass Sie nicht autofahren können, muss ich auch nicht Michael Schumacher sein.
[/quote]
Wenn Sie aber anfangen, Michael Schumachers Fahrstil öffentlich zu kritisieren, dann wird man Ihnen bestimmt auch sagen, Sie sollen es besser machen…
So long,
BY
Ebenso dumme Gegenargumentation
[quote=Gast]
Um zu erkennen, dass Sie nicht autofahren können, muss ich auch nicht Michael Schumacher sein.
[/quote]
Wenn Sie aber anfangen, Michael Schumachers Fahrstil öffentlich zu kritisieren, dann wird man Ihnen bestimmt auch sagen, Sie sollen es besser machen…
So long,
BY
BY, sag‘ endlich by,by …
[quote=Gast][quote=Gast]
Um zu erkennen, dass Sie nicht autofahren können, muss ich auch nicht Michael Schumacher sein.
[/quote]
Wenn Sie aber anfangen, Michael Schumachers Fahrstil öffentlich zu kritisieren, dann wird man Ihnen bestimmt auch sagen, Sie sollen es besser machen…
So long,
BY
[/quote]
Du gehörst auch zur grossen Gruppe der Laberköpfe.
Man muss keine Henne sein, um ein Ei beurteilen zu können.
Sag einfach by, by …
Vulgarity is the language of the idiots…
and BY is their king…
Sometimes you can be maybe intelligent and in some matters still be an idiot. For example, when you use expressions like „Unterschichten“. This is not far away from being a rassist-a….
regards
BY, offensichtlich bist du schwer krank im Hirn.
Zur Zeit suchen wir für dich eine Gelegenheit, wo du dich kostenlos psychiatrisch untersuchen lassen kannst. Ansonsten empfehlen wir dir folgende Alternativen:
– Einweisung in eine Anstalt, wo du in einer runden Zelle die Ecken suchen kannst.
– Mitfahrgelegenheit bei einer Geisterbahn, wo du die Attraktion in Sachen überlebbarer ‚Horror‘ darstellst;
– Brechmittel bei einer gemeinnützigen Einrichtung.
NO BRAIN NO HEADACHE
Hallo, BY, etwas überheblich heute wieder, was?
Selbst ein Einzeller ist dir intellektuel überlegen! Geh‘ jetzt zu deinem Kühlschrank, hol‘ ein rohes Ei raus, knall’s dir gegen die Stirn! Siehst du, es erfrischt! Ansonsten veröffentlich deine Adresse: wir lassen dich abholen! Die Profis: Vanessa und Vicky.
Lieber Rumpi..
der Scherz ging ein wenig hinten hinaus.
Bessere Varianten wären gewesen:
Variante 1: wer von euch ist das neben dem Mädchen?
Variante 2: wer von euch ist das Mädchen neben BY ?
Gruss
Svenja? Jana? Alina? Natascha?
Der Witz wäre, wenn wir
1. gar nicht mit Canon fotografieren
2. oder nur kleine Jungs sind, welche die „Besserwisser“ in diesem Forum foppen
Gruss
Svenja? Jana? Alina? Natascha?
BY…
Medikamente nicht vergessen!!
Eva
und du, Rumpi, halt dich da raus!!
was hat BY neben dem Mädchen zu suchen?
….
was hat BY überhaupt neben Mädchen zu suchen????
es sei denn, es handelt sich um seine Krankenschwester!
Kommt nicht in Frage
[quote=Gast]jetzt kommuniziert er auch noch in „Englisch“, unser BY. Eins muss man dem Mann lassen, der gibt nicht auf!!
Ein Fundamentalist? ein Sektierer? ein Geisteskranker? ein Faschist? Mann oder Frau? Vielleicht weder noch? Roboter? Alien? Canon-Fotografierer?
[quote]
Nein. Einfach nur jemand, der zu seinen Überzeugungen und zu seiner Sicht der Dinge steht. Aber das können solche Anbeter(innen) der politischen Korrektheit wie Du, die andersweitige Meinungen nur dann tolerieren, wenn sie ihrer Sicht der Dinge entsprechen, nicht verstehen. Es lebe die gleichgeschaltete Meinung!
[quote]
Bitte BY, nimm deine Medikamente und lass uns in Ruhe
[/quote]
Ah ja. So sieht als klein Eva das Prinzip der freien Meinungsäußerung: dessen Meinung ihr nicht passt, ist (geistes-)krank und soll gefälligst das Weite suchen… Und ausgerechnet Du vermutest in mir einen Faschisten und/oder Fundamentalisten?!?
Danke für die Offenbarung deines wahren Gesichtes,
BY
Intellektuelle Überlegenheit
[quote=Gast]Selbst ein Einzeller ist dir intellektuel überlegen! Geh‘ jetzt zu deinem Kühlschrank, hol‘ ein rohes Ei raus, knall’s dir gegen die Stirn! Siehst du, es erfrischt! Ansonsten veröffentlich deine Adresse: wir lassen dich abholen! Die Profis: Vanessa und Vicky.[/quote]
Schade, dass es die Ganztagsschule noch nicht flächendeckend in Deutschland gibt. Aufm Pausenhof könnte ihr vielleicht mit solchen Kraftausdrücken beeindrucken, aber zu meiner Schulzeit hatten selbst die letzten Klassenidioten intelligentere Sprüche drauf als ihr. Aber ihr kommt ja wohl sowieso aus der Sonderschule, was?!?
BY
just don’t be too clever in a fremd sprache…
I’m only making these comments because you probably don’t know all the nuances of meaning in good English.
But you didn’t shock me – elected in the eighties as a member of the International Order of Old Bastards
for my services to smut! But don’t worry, I’m also not a born.again Christian:-))
One thing is clear: I’m almost certainly half a century older than most of you guys…
Cheers, have a good day,
Gete
Dass Sie sich ständig auf die Sticheleien melden,
zeigt, wes Geistes Kind Sie selbst sind, und das mehr als der Besuch einer Sonderschule Sie selbst stark überfordert hätte. Doktor Psycho.
…daß sie von zu wenigen verstanden werden.
Es ist richtig, es gibt kein „Grundrezept“ für gute Fotos, welches nur systematisch befolgt zu werden braucht. Aber gar zu viele scheinen das Grundrezept für schlechte Fotos zu kennen und befolgen dieses mit großer Systematik in ihren Bildern. Genau jene Systematik ist es, die zuerst einmal durchbrochen sein will – durch den Aufbau von Wissen.
Nicht zerpflücken, besser machen!
Und wieder einmal überkommt einem der Eindruck, dass der große A. Ahlhaus uns mit seinen Buch-„Rezensionen“ und Gedanken über die Welt der Fotografie nur sagen will, dass er es besser weiss…
So long,
BY
?
[quote=BY]Nicht zerpflücken, besser machen![/quote]
Das hat meine Omi auch immer gesagt, wenn ich mich über die viel zu laute Volksmusik aus ihrem Fernseher beklagt hatte.
Also los Leute: Jeder der den guten alten Mante für ein Relikt der 80er Jahre hält, der schreibe bitte selbst ein Buch über Bildgestaltung.
Ansonsten gefälligst Klappe halten!
Dumme Killerphrase
[quote=Gast]Nicht zerpflücken, besser machen!
BY[/quote]
Um zu erkennen, dass Sie nicht autofahren können, muss ich auch nicht Michael Schumacher sein.
Eben subjektive Wahrnehmung.
sicher sollte man Bilder nicht nur aus formal ästhetischen Gesichtspunkten bewerten und betrachten, aber wichtig sind sie allemal.
Auch stark konkretisierte und überfüllte Farbigkeit ist mindestens ein Stilmittel, das dennoch sehr subjektiven Wahrnehmungen unterliegt. Und eben diese subjektive Wahrnehmung lässt mich aufhorchen, wenn jemand der Meinung ist, Sein Bild sei das einzig Ware.
Das wiederum heisst nicht, das ich übertriebene Farbigkeit ablehne, sie sollte aber nicht so hoch bewertet werden, als sei sie Allein-Sinngebend für alle Bildinhalte.
Dazu Bedarf es dann doch noch ein klein wenig mehr, vielleicht auch der Subjektivität. Sehe ich mir Bilder von z.B. Weegee (Täter und Opfer) an, entdecke ich auch eine Formalästhetik, dabei müssen mir aber seine Bilder nicht gezwungener Massen gefallen nur weil sie eben sehr ausdrucksstark sind und er seinen Bildern recht unverwechselbare Grundformen mitgegeben hat.
Jeder macht doch letztendlich SEIN Bild, und ob er es reduziert, oder überfrachtet,
steril, oder grau in grau bevorzugt ist auch Ausdruck von Bildkomposition und Inhalt.
Wir wollen doch nicht alle die absolute Wahrheit im Bild darstellen, oder?
In wieweit Buchautor befähigt ist Leertätigkeiten auszuüben und Fotografisch-gestalterische Inhalte zu vermitteln vermag ich nicht zu kommentieren.
Ebensowenig das Autorenwerk selbst, da ich es nicht kenne.
Ein Bild entsteht im Kopf.
Hier stimme ich Ausnahmsweise Kommentator by zu.
Aber was dann hinterher auf dem Sensor(Film) erscheint ist doch oftmals etwas anderes als das was ICH gesehen habe.
Eben subjektive Wahrnehmung. h.
Leertätigkeiten…
[quote=Gast]In wieweit Buchautor befähigt ist Leertätigkeiten auszuüben [/quote]
Leertätigkeiten? Ja, genau den Eindruck habe ich beim Anschauen dieser bunten Bilder auch…
Auf den Punkt gebracht!
[quote=Gast]sicher sollte man Bilder nicht nur aus formal ästhetischen Gesichtspunkten bewerten und betrachten, aber wichtig sind sie allemal.
Dazu Bedarf es dann doch noch ein klein wenig mehr, vielleicht auch der Subjektivität. Sehe ich mir Bilder von z.B. Weegee (Täter und Opfer) an, entdecke ich auch eine Formalästhetik, dabei müssen mir aber seine Bilder nicht gezwungener Massen gefallen nur weil sie eben sehr ausdrucksstark sind und er seinen Bildern recht unverwechselbare Grundformen mitgegeben hat.
Jeder macht doch letztendlich SEIN Bild, und ob er es reduziert, oder überfrachtet, steril, oder grau in grau bevorzugt ist auch Ausdruck von Bildkomposition und Inhalt.
In wieweit Buchautor befähigt ist Leertätigkeiten auszuüben und Fotografisch-gestalterische Inhalte zu vermitteln vermag ich nicht zu kommentieren.
Ein Bild entsteht im Kopf. Aber was dann hinterher auf dem Sensor(Film) erscheint ist doch oftmals etwas anderes als das was ICH gesehen habe.
Eben subjektive Wahrnehmung. h.
[/quote]
Zunächst kann ein Fachmann nur beurteilen, ob das Bild in Sachen Qualität keine Mängel aufweist. Ob und wem es dann letztendlich von der Aussage gefällt, liegt im Auge der bzw. des jeweiligen Betrachters.
Technische Grundlagen sind lehr- und erlernbar; sehen nicht. Man kann sein Sehen durch Ratschläge u.U. verbessern, aber die meisten Fotos entstehen aus der Situation und dem Augenblick heraus und zeigen – h.s zentrale Aussage – letztendlich die Sichtweise des jeweiligen Fotografen.
Zum gestalteten Foto braucht man vor allem Zeit. Und dann ist es eben ein gestaltetes oder sogar (erkennbar) gestelltes Foto. Wer diese Art der Fotografie bevorzugt, ist mit einem Lehrbuch ggf. gut beraten (wobei hier zwischen Lehr- und Leerbuch zu unterscheiden ist!).
Zum Gefallen ist abschliessend zu sagen: Hat man sich mal in zig-hunderte Fototüten im Handel zur Qualitätskontrolle vertieft, weiss man, wie tief die Latte beim Knipser liegt. Und in der gehobenen kunst kann sie soweit gehen, dass man letztendlich in ein anonymes Armengrab geschmissen wird (Mozart) oder zeitlebens nie ein Bild verkauft (van Gogh) oder wegen entarteter Kunst das Land ver- oder sein Leben lassen muss.
Wie gesagt: Schönheit liegt im Auge des Betrachters.
Hey
wurde dieses Buch hier vor ein paar wochen nicht schonmal vorgestellt?
Gut beobachtet
und der laberlange Presseetext war damals schon eine Zumutung. Da ist der Ahlhaus-Text geradezu kongenial. („getretner Quark wird breit, nicht stark“, wie man in Bayern zu sagen pflegt).
Mein Kommentar von damals (http://www.photoscala.de/node/3250#comment-8476)
stimmt immer noch:
„mit 1 Idee über 30 Jahre lang Geld verdienen.
Der „neue Mante“ ist ganz der alte.“
Länger muss eine Besprechung dieses Buches nicht sein.
gez.
(nach Diktat verreist)
ich habe es…
…mir jetzt noch einmal angetan einen text von A.A. zu lesen. Ich dachte, ah eine Buchrezension, da kann auch ein A.A. nicht ausschweifen und muss objektiv bleiben. Ich wurde eines besseren belehrt. Für meinen teil werden ich den A.A. unfug nicht mehr lesen und auch photoscala, als plattform für fotografische schreihälse verkommen, nicht mehr besuchen… ich kann nur noch mit dem kopf schütteln…
Objektiv, bei einer Buchbesprechung?
Das kann gar nicht sein. Genauso müsste man dann fordern, dass Theaterkritiken objektiv zu sein haben, was immer das dann ist.
Hier nun geht es ausschließlich um Eindrücke und Meinung. – Schlagen Sie Fremde oder Ihre Kinder, wenn die anderer Meinung sind als Sie für „richtig“ befinden?
Es ist ziemlich borniert „Objektivität“ zu verlangen. Weil ich sicher bin, solange es solche Kommentare gibt, brauche ich nur die Gegenrichtung einzuhalten, um anständig und unabhängig zu bleiben.
Herr Ahlhaus
es ist eine balkenbiegende Unmaniertheit, ein Buch ranickimässig zu zerreissen, nur weil man den verfasser einmal in natura gesehen hat und ihn seitdem nicht mag. Wäre ich Mante und würden wir vor hundertfünfzig jahren leben, würde ich unverzüglich auf ein duell im walde bestehen.
hassel-diddi
Mante – rotes Tuch
seit einem dreiviertel Jahr habe ich begonnen,mich intensiver für Fotografie zu interessieren und als ich dann von dem Mante Buch las: „Kein Fotoschüler kommt an Professor Harald Mante vorbei“ – mußte ich mir dieses Buch bestellen.
Was soll ich sagen über solche Sätze wie: „Eine Diagonale teilt ein Bild in zwei Dreiecke.“ Und von solchen Banalsätzen gibt es viele.
Ich bin wirklich interessiert – aber es ist wirklich schwer, sich durch dieses Buch zu kämpfen. Nach spätestens zehn Seiten überkommt mich die große Müdigkeit. Da habe ich bereits Steuerrechtsliteratur mit größerem Vergnügen gelesen.
Und die Bilder? Zum größten Teil ebenso einschläfernd wie der Text. Der Bildaufbau sollte der Erkennbarkeit der Aussage/des Ausdrucks förderlich sein? Das kann nicht funktionieren, wenn ein Bild nicht mehr als Bildaufbau ist. Da ist auch keine Musik, kein Pfeffer in diesen Bildern. Sie sind alt und angestaubt.
Ein Buch von einem Schildermaler über die Kunst, Fotos wie Schilder zu malen. Und wenn ich nochmal die Worte „zusätzliche Bildelemente“ unter einem Foto lese, dann überkommt mich die große Übelkeit. Das ist lächerlich.
Alles in allem halte ich dieses Buch für ein großes Fotografierverhinderungsbuch und bedaure jeden, der den Unterricht dieses Bildtheoretikers erdulden mußte.
Ich werde dieses Buch zu Ende lesen, weil ich hoffe, vielleicht doch noch einen Gedanken zu entdecken, der mich weiter bringt. Aber ich befürchte, letzten Endes bleibt nur der Ärger für diesen aufgeblasenen Mist 50 Euro abgedrückt zu haben.
Ralf N.