
Nun doch: Der japanische Kamerahersteller Pentax will sich durch den japanischen Glashersteller Hoya übernehmen lassen. Dies bestätigten gestern Unternehmenssprecher beider Unternehmen:
Nach einigem Hin und Her will Pentax, nach Marktanteil der fünftgrößte Hersteller digitaler Spiegelreflexkameras, das freundliche Übernahmeangebot durch Hoya, Japans größtem Hersteller optischer Gläser, nun offenbar doch annehmen. Wie die Nachrichtenagentur AFP in Bezug auf eine Hoya-Sprecherin meldet, stimmten Pentax-Präsident Takashi Watanuki und Hoya-Chief-Executive-Officer Hiroshi Suzuki überein, die Unabhängigkeit des Pentax-Managements auch nach der Fusion zu erhalten. Die drei Unternehmensbereiche Life Care (medizinische Produkte, Endoskope), Optical Components (Digitalkamera-Module, Kamera-Module für Mobiltelefone, Objektive für DVD-Spieler, Laser-Scanner-Einheiten, CCTV-Objektive) und Imaging (Kameras, Objektive, Teleskope und Ferngläser) sollen bestehen bleiben.
Die Pentax-Vorstandsmitglieder sollen ihre Posten in der zukünftigen Hoya-Tochter behalten. Auf Einzelheiten will Pentax in einer Pressemitteilung eingehen, sobald alle Vorstandsmitglieder der freundlichen Übernahme zugestimmt haben. Seitens Hoya sei Ende der kommenden Woche mit einer Entscheidung zu rechnen, melden verschiedene Nachrichtendienste, die sich auf Unternehmenskreise berufen.
Am 10. April hatte Pentax seine Fusionspläne vorerst auf Eis gelegt, nachdem Chef Fumio Urano entmachtet worden war. Erst vor eine Woche waren während der Bilanzpressekonferenz Spekulationen über ein Gegengebot genährt worden, als Pentax-Manager Shinichiro Mitsuhashi davon sprach, es gebe gute Chancen, dass ein weißer Ritter auftauche. Mitsuhashi äußerte sich damals zuversichtlich, auch alleine bestehen zu können. Wir fragen uns, warum wir uns Hoya unterordnen sollen, zitierte die Financial Times Deutschland in ihrer Ausgabe vom Montag den Pentax-Manager. Die Firmenkulturen von Hoya und Pentax unterschieden sich grundlegend; Pentax sei ein traditionelles Unternehmen, das einem kleinen Fertigungsbetrieb gleiche, während Hoya ein Unternehmen nach amerikanischem Vorbild sei, so Mitsuhashi gegenüber der FTD weiter. Ich frage mich, ob ein Zusammenschluss Erfolg hätte.
Hoyas letztem Übernahmeangebot zu Folge will der Glashersteller im Juni 2007 den Pentax-Eignern 770 Yen (knapp fünf Euro) pro Aktie bieten (Hoya wirbt, Pentax ziert sich). Die im Dezember unterbreitete Offerte (Hoya und Pentax wollen (möglicherweise) fusionieren), die einen Aktientausch vorsah, war vielfach als zu niedrig abgelehnt worden.
Hoya stellt unter anderem Fotomasken zur Chip-Produktion, Linsen für Foto- und Videoobjektive, Glasplatten als Träger der magnetischen Beschichtung von Computerfestplatten so wie Brillengläser und Kristallglas her. Im zurückliegenden Geschäftsjahr 2006/2007 erwirtschaftete das Tokyoter Unternehmen einen Umsatz von 390 Milliarden Yen (etwa 2,4 Milliarden Euro) und einen Nettogewinn von 83 Milliarden Yen (ca. 512 Millionen Euro). Pentax’ Umsatz und Nettogewinn lagen im gleichen Zeitraum bei 157,3 Milliarden Yen (etwa 973 Millionen Euro) beziehungsweise 3,57 Milliarden Yen (ca. 22 Millionen Euro).
Siehe auch:
Pentax to accept merger with Hoya (Asahi Shimbun am 17. Mai 2007)
(mts)
…
Es könnte Pentax wahrlich Schlimmeres passieren, als von Fachleuten inhaliert zu werden.
Unter Dach und Fach
Die Herren Pentax- Manager haben ihre Pöstchen unter Dach und Fach und schon geht´s los. Was für ein Schmierentheater!
Sagte ich doch schon mal!
Unter 5% Marktanteil keine Chance zu überleben. Na, vielleicht Manufakturen für Liebhaber:-).:
Pentax, once a giant in the camera industry, now holds less than 5 percent of the global digital camera market.(IHT/Asahi: May 17,2007)
Zahlenf#cker
Unter 5% MA keine Chance zu überlegen?
Dann: Goodbye BMW, goodbye Apple …
Vor dem Schreiben von Unsinn sollte man sich informieren, aber das setzt ja Urteils- statt Vorurteilsfähigkeit voraus.
Wie seinerzeit die Wandertheater findet man inzwischen
Schmierentheater weltweit an jeder Ecke: rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln; Posten sichern – übernehmen lassen – abgestorbene Unternehmenszweige sang- und klanglos von heute auf morgen einstellen. Pentax, vom Kaiser zum Bettler abgestiegen, liegt schon seit langem im Todeskampf mit seiner Fotosparte. Hier kann man nur dringend raten, nicht in diese Marke zu investieren, was weisse Ritter und die Mister Bigs dieser Erde offensichtlich auch nicht tun. Aber vielleicht gibt es ja ein paar Baumarktartikel, die man mit dem Schriftzug Pentax zieren kann. Pentax, rest in peace.
Todeskampf?
[quote=Gast]Pentax, vom Kaiser zum Bettler abgestiegen, liegt schon seit langem im Todeskampf mit seiner Fotosparte. Hier kann man nur dringend raten, nicht in diese Marke zu investieren, was weisse Ritter und die Mister Bigs dieser Erde offensichtlich auch nicht tun.[/quote]Pentax’ Fotosparte geht es derzeit so gut wie schon lange nicht mehr. Und Pentax baut zum Teil wirklich interessante Kameras und Objektive. Ihre Empfehlung, keine Produkte dieses Herstellers zu kaufen, ist ziemlich blödsinnig. Pentax, egal ob als eigenständige Firma oder nicht, wird von seinen Spiegelreflexkameras wohl noch eine Weile ganz gut leben können.
Übernahme heute nochmals bestätigt
www.hoya.co.jp/data/current/newsobj-395-pdf.pdf