Da will einer ein vorrätiges Zeiss Mirotar 5,6/1000 mm für 35.000 DM kaufen (dazumalen ein Jahresgehalt), braucht aber einen anderen (rein mechanischen) Adapter – und wird vom Hersteller um zwei Jahre vertröstet. So geschehen einst in Deutschland und so gesehen kein Wunder, dass es abwärts ging
Mehr solcher – teilweise kaum glaublicher – Histörchen hat Fritz Pölking unter Nostalgie versammelt. Nach dem Lesen wundert einen gar nichts mehr.
Hingewiesen sei auch auf die Webseite der Pölkings im Allgemeinen, die immer einen Besuch lohnt, und auf die Bilder des Jahres 2007 im Besonderen (unter Neuigkeiten zu finden), wo Fritz und Gisela Pölking allmonatlich festhalten wollen, was sie so treiben, das ganze Jahr über.
Das Fotografen-Ehepaar Gisela und Fritz Pölking vor einem Silberrücken-Gorilla in den Regenwäldern der Virunga-Vulkane in Ruanda
Die bereits präsentierten Fotos der ersten Monate sind unbedingt sehenswert (Achtung, große Datenmengen und damit lange Ladezeit bei langsamer Internetanbindung).
(thoMas)
Wirtschafts-Wunder-Land
Man brauchte nicht Pölking zu heißen, um Anekdötchen an Anekdoten zu reihen.
Zugegebener Maßen haben sie aber von dieser Seite her mehr staunenswerte Resonanz. Wenn auch das Wundern ganz und gar ausbleibt.
Entwicklungsland
Wen wundert es noch, da ja Zeiss offenbar überaus innovativ ist und alte Kamelle (Zeiss Ikon) aus der Tüte zaubert.
Und wer will eigentlich Zeiss Objektive mit Arbeitsblendenmessung auf Nikon?
Armes Deutschland! Ja Früher mal, da war hier richtig was los mit Kameras.
Heute Entwicklungsland, Morgen ziehen wir dann alle nach China!h.
Spotmatic
Mal bei ebay nachsehen. Jede Menge inkl. Takumare für die nostalgische Vitrine. Batterie und Reparaturen auch kein Problem. Googeln hilft immer. War eine “dankbare” Kamera, robust und stets zuverlässig. Gängiger Spruch aus der Zeit – “Pentax für werktax, Contax für sonntax”. Sagt eigentlich alles.
Nostalgie
Die Nostalgie Geschichten von Herrn Pölking sind wirklich sehr unterhaltsam, kann ich jedem empfehlen!
Danke Herr Pölking.
noch ‘ne Anekdote
Original-Text Leica:
usw. usf. …
Ach Leica
Inzwischen swingt Leica immerhin schon im 4/3-Takt – wenn auch nach Panasonics Pfeife. Nachdem man noch vor zwei Jahren Digitalkameras für eine “Übergangstechnik” gehalten hat. Und den Autofokus nach wie vor für Teufelswerk hält. Außer, Panasonic liefert dafür die Technik – und Solms darf den roten Punkt draufpappen.
dient wenigstens als schlechtes Beispiel….
Köstlich! Da kann der Industriestandort Deutschland nur froh sein, dass die Fotoindustrie von der ausländischen Konkurrenz zuerst angegangen wurde und somit der eine oder andere mal wach wurde. So blieb uns das in der Autoindustrie oder im Maschinenbau erspart. Puh!
In meiner Jugend, so in den 80ern (haha) ging noch die Mär um, die bösen Schlitzaugen hätten ja nur deshalb Erfolg, weil alles kopiert und billiger verkauft wurde. (Eine Nikon konnte ich mir trotzdem nicht leisten) Das die ehemaligen Kopierer ganz locker ihr Ding weiterentwicklen konnten, weil in Deutschland mal gar nix passierte, wurde natürlich nicht erwähnt. Daher vielen Dank, Herr Pölking, für die geschichtliche Richtigstellung!
Hab ich damals auch erlebt …
… als ich Mitte der 60er Jahre in Gießen studierte. Die Tochter eines führenden Leutz-Ingenieurs studierte dort auch (…) und eines Tages besuchte ich sie bei ihren Eltern in Wetzlar. Stolz hatte ich meine neue ASAHI Pentax Spotmatic mitgenommen, die erste Serien-SLR der Welt mit Belichtungsmessung durch das Objektiv, und wollte etwas fachsimpeln.
Doch der Herr Ingenieur war überhaupt nicht interessiert. Solche “Kinkerlitzchen” habe man nicht nötig, der Leitz-Kunde benutze gerne einen separatem Belichtungsmesser, was ja auch viel genauer sei (!) … Jahre später kam dann eine Leica SLR mit Beli-Fensterchen mit CdS-Zelle außen am Gehäuse – da hatten die restlichen japanischen Kameras bereits alle die Innenmessung integriert.
Wie sagte meine Großmutter selig immer – “Hochmut kommt vor dem Fall” –
Quod erat demonstrandum !
…
Wenn’s denn nur Hochmut wäre …
Damals gab es auch supergute Ost-Deutsche Kameras
. . .”Stolz hatte ich meine neue ASAHI Pentax Spotmatic . . . “.
Ach ja, damals bin ich von Exa 500 und Exacta (Ihagee Dresden) auch auf diese traumhafte Pentax umgestiegen, die mich dann sehr lange treu und zuverlässig duch Europa und Nordafrika begleitet hat.
Zuvor waren für West-Deutsche mit knapper Kasse die Ost-deutschen Kameras eine hervorragende Alternative: Speziell die Exacta war qualitativ hochwertig, äußerst robust (ich volontierte damals als Zeitungs-Reporter)und mit mit einer sehr breiten Palette an hochwertigen Objektiven zu bestücken.
Heute ärgere ich mich, dass ich nur die Exa 500 als Erinnerung behalten habe – die Exacta und ganz besonders auch die Spotmatic wären es wert gewesen.
mal was Positives